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Warum nehmen so wenige Jäger schon an den wenig anspruchsvollen Jahresschießen ihrer KJS, KG oder HR teil ? Auf 20 ferne DJ oder 50 bis und über 100x ins z.T. ferne Revier, aber für ein oder zwei Schießen auf einem Stand reicht die Zeit und das Geld nicht??
@ Henry,
das lässt sich doch sehr einfach erklären. Ich gehe nicht zu den Schießen des Hegerings bzw. der KJS, weil mir ein Teil (!) der anwesenden und deren Attitüde ganz massiv auf den Sack geht. Ich teile meine Freizeit gerne mit Menschen, die ich mir selbst ausgesucht habe und die mir sympathisch sind.
Neben der handwerklichen Kompetenz, ist meine Motivation beim und für das Schießen (neben dem Testen von Laborierungen), der Spaß daran. Entsprechend bilden wir unsere eigenen Truppen und buchen entsprechende Lokationen.
Es ist übrigens zu erkennen, dass man über diesen Weg auch die 'Schießstandmuffel' motivieren kann und diese dann gerne mitfahren.
Die Frage ist also aus meiner Sicht nicht, ob und wie wir einen gesetzlichen Schießnachweis fordern bzw. ausgestalten, sondern, wie wir dafür sorgen, dass Schießen Spass macht. Restlos verkrampfte und spaßbefreite Jagdsport- Schützen gehören in weiten Teilen definitiv nicht dazu. Schaue ich auf deren Verhalten (eines Teiles der Genannten!) gewinnt man gerne mal den Eindruck, die Helden würden tatsächlich davon leben.
... Ein Jagdfreund von mir beklagt, dass die Schießfertigkeit von Bekannten, denen er eine Jagdgelegenheit bieten will, echt mies ist.
Wenn dein Jagdfreund das beklagt, erstaunt mich das doch massiv. WENN ich berechtigt annehmen muss, dass ein potentieller Gast nicht ausreichend gut schießt, lade ich ihn nicht ein. Dann kann ich ihm eben keine Jagdmöglichkeit schaffen.
Ich setze jemanden, der nicht reiten kann auch nicht auf eines meiner Pferde oder lasse einen wahrnehmbar schlechten Autofahrer nicht mit einem meiner Autos fahren. Wo genau ist das Problem? Eine Erneuerung des Reitausweises (ja, so etwas gibt es, wenn man im Sport reiten möchte) oder eine gesetzliche Überprüfung der fahrerischen Fähigkeiten zu fordern, käme mir aber nicht in den Sinn.
Die weit überwiegende Mehrheit der Menschen, die ich zum Jagen einlade, sind übrigens die Menschen, mit denen ich auch (gerne) Schießen gehe oder ich weiß um die Intensität ihres Schießtrainings.
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Der immer wieder zum Vergleich bemühte FS passt da nicht, denn die Grundlage geht davon aus Leben zu schonen, der JS hängt fundamental mit der Tötung zusammen. An Beides werden hohe moralische und ethische Maßstäbe angelegt. Wer leichtsinnig und fahrlässig mit dem Auto umgeht, gefährdet "unschuldiges" Leben, wer ebenso mit seiner Waffe umgeht, fügt einem "unschuldigen" Lebewesen vermeidbare Schmerzen zu. Wer mit schlechtem Gewissen jagt, sollte gar nicht erst jagen wollen. Ein gutes Gewissen verlangt ein Mindestmaß an Verantwortung, die sich nicht in 2 Wochen herausbildet oder bilden kann.
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@ Henry,
sorry, in dem Kontext schwurbelst Du aus meiner Sicht Blödsinn. Der, der ein KFZ bewegt bzw. bewegen darf, gefährdet ggf. Menschenleben und nicht 'nur' das Leben eines Tieres.
WENN wir darüber sprechen und es vergleichen, müssten wir folglich an den Erhalt der Fahrerlaubnis deutlich engere Maßstäbe anlegen als an die Bewertung der Schießfertigkeiten. Da müssen wir erst gar nicht über ethische und/ oder moralische Grundsätze reden.
Grosso