Servus miteinander.
Ich, selbst Jungjäger, erlebe Ähnliches auch jede Woche in unserem Revier - kein Touristengebiet, keine Pisten, allerweil auch kein Schnee. Aber erst heute wieder beim Ansitz im letzten Büchsenlicht: Reiter, Gassigeher mit freilaufenden Hunden (hab selbst zwei), Mofarocker auf dem Heimweg von der Arbeit, Jogger, Stöckemarschierer und ein Quadfahrer querfeldein. Dazu tagsüber Rückewagen, wochenends Brennholzmacher...
Geplante Windräder auf mitten im Einstand, wofür 20ha Rodung anstehen...
Wie es in anderen Revieren aussieht, weiss ich nich, ich vermute mal ähnlich.
Welche Stellung sollten wir als Jäger beziehen?
In meiner Jugend hat sich der Jäger mit breiter Brust entgegengestellt und wir als Buben hatten Respekt. Die Zeiten sind vorbei und waren mit Sicherheit aus verschiedenen Perspektiven nicht in Ordnung.
Aber heute erlebe ich eine neue Qualität der Störung von Natur und Wild: jeder denkt, Natur ist nur für ihn da, und zwar jederzeit. Manche alten Jager sehen das übrigens ähnlich...
Meine Position ist erst mal freundlich Grüssen (da sind manche schon überrascht), eventuell insd Gespräch kommen. Plaudern, versteckt Seitenhiebe austeilen, Aufklären wenn es sich ergibt. Funtioniert in der Situation erstaunlich gut. Ob das langfristig was bringt wird sich zeigen.
Klar, brichst deinen Ansitz ab, weil dir so ein Blödmann in die Schusslinie läuft. Aber darüber ärgern? Er weiss es vielleicht nicht besser, und morgen ist auch noch ein Tag.
Ich versuche ruhig zu bleiben und mich nicht zu ärgern.
Was will man sonst auch schon tun.