"Ein Berufsjäger packt aus";

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Nicht mal wenn man ihn darauf hinweist und das Schlimme an der Geschichte ist, dass er es meiner Meinung nach durchaus checkt, aber mit aller Gewalt an seiner Idiologie festhalten will, oder muss......

Wieder mal mit einem Extremfall, eine Ausnahme. Damit kann man doch nicht jegliche sachlich richtigen Argumente vom Tisch wischen.
 
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Was sind 40 Jahre in der Geschichte des Waldes: Nur ein kleiner Fu...z ;)

Und wie oft hat es in dieser Zeit schon Marschänderung bei der Forstwirtschaft gegeben. Okay wir sind alle Kinder unserer Zeit. Jeder der mit der Natur arbeitet, muss ich auch mal Kritik gefallen lassen. Egal ob Bauern, Jäger, Fischer oder eben auch Förster. Letztere tun sich damit aber schwer. Bäume und Rehe widersprechen nicht. Das prägt. Ich weiß nicht warum man vor 40 Jahren ein ganzes Buschballett (für Nichtinsider: Kulturfrauen, auch Buschhexen geannt) beschäftigt hat um Weichlaubhölzer auf Kulturflächen zu entfernen, und zwar besenrein. Andernorts wurden Buchen geringelt, hinterher hat das Wild den Wald entmischt. Die Tanne hat niemand interessiert, weil sie die Säger auch nicht haben wollten.

Angesichts der Vergangenheit wäre einfach etwas mehr Demut angesagt. Aber niemand hat mehr die Zeit, den Wald "arbeiten" zu lassen. Niemand hat Zeit und die Fähigkeit mit der Natur zu arbeiten anstatt gegen sie. Wie heißt es so schön: "Wer Waldbau nur mit der Kugel betreiben kann....."

Okay wir brauchen neue Baumarten. Was wurde nicht schon alles gepflanzt? Auch inn Zäunen und was ist daraus geworden? Hier gab es mal ein gigantische Welle zur Äsungsverbesserung, bei einem gleichzeitig völlig überhöhtem Rotwildbestand. Überall wurden Proßholzflächen angelegt und gezäunt. Ich habe mich schon immer viel mit Gehölzen beschäftigt, schon als Jugendlicher mit Stecklingen gearbeitet. Aber das was die Fachmänner im Zaun verzapft haben, da hat es mir die Zehennägel aufgerollt.

Oder Beispiel Tanne: Ich kann eine Vorausverjüngung machen, oben noch viel zu dunkel, damit die Zeit recht lang wird bis über die Äserhöhe. Da kann man dann genug Krieg gegen Rehe führen. Andere Förster lassen in die Fichtennaturverjüngug pflanzen und die Tannen ziehen mit, vielleicht mit Einzelschutz.

Okay jeder greift mal daneben. In den Pachtverträgen der BAYSF war es zumindest bisher so, dass die Baumarten für die Wildschadensersatz geleistet werden muss, aufgeführt sind. Mehr geht nicht. Das ist fair meine ich. Jeder kann sich das vorher überlegen ob er pachtet oder nicht. Die Pächter haben auch die Möglichkeit, Einzelschutz zu machen.

Und wenn da Leute wie unser Oberförster in ihren feuchten Träumen der Meinung sind, irgendwas zu pflanzen was es bisher nicht gab dann sollen sie: Aber einfach mit Zaun.

Und wenn sich in einer kleinen Waldinsel von 100 oder 200 ha im Winter das ganze Rehwild von den umliegenden Revieren auf 1000 ha dort einfindet, dann ist das eben ein Sonderfall. Aber mit ökojagdlichem Gedankengut wird nach Gutsherrenmanier ein Krieg gegen alle rundum geführt. Muss das sein? Wegen der läppischen 100/200 ha Laubwald in Brennholzqualität?
 
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Ist aber so, da wurde auch einem Gemeinderat verklickert, dass zu viel Wild da ist und als Beweis dafür ein Zaun mit untergepflanzten Buchen angeführt. Mein Hinweis auf Ahorn, im und außerhalb des Zaunes gleich groß sowie keinerlei Unterschied in der Dichte, wurde mit einer Handbewegung abgetan. Die Mitglieder des Gemeinderats ließen sich so einlullen.
Diese wildfeindliche Ideologie verbreitet sich hier in Bayerns Süden wie die Pest.

Bausaujäger
 
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Was sind 40 Jahre in der Geschichte des Waldes: Nur ein kleiner Fu...z ;)

Die Reinertragslehre hat dem Wald sicher nicht gut getan. Das war so manchem Forstmann aber schon damals klar. Jedenfalls sind die Zeiten, wo es nur um Geld geht im Wald, sicher schon länger vorbei.

Diese wildfeindliche Ideologie verbreitet sich hier in Bayerns Süden wie die Pest.

Bausaujäger

Die Geschichten die hier ständig kommen sind so Absurd. Kann ich nicht glauben. Klingt nach reinstem Jägerlatein. Son Schwachsinn ist mir noch nie Untergekommen, nicht mal Ansatzweise.
 
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Zu 1: Du warst schon besser!
Zu 2: In keinem, das muß man machen.
3u 3: Hat mich nie interessiert. abgerechnet wird am 15.01.
Zu 4: Immerhin von 1990 bis 2016 und mein Nachfolger macht das bis heute.
Zu 5: Nachdem die Nachbarn ebenfalls ähnlich hohe Abschußzahlen haben, erübrigt sich die
Frage.
Der Rest deines Postes ist Käse!

Geeenau - und dein Beitrag sind die Löcher darin :cool:
 
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hallo.
ich lasse es einfach einmal so stehen... mache aber einmal an einem realen Beispiel die praktische Bedeutung fest:
Im Revier des A. werden nachweislich jedes Jahr XX Stücke Rehwild erlegt, der Abschussplan nebst einigen Stücken Fallwild völlig erfüllt. Der A. kann das mit Grünvorlage beweisen!
An sein Revier grenzt auf relativ kleiner Strecke der Staatsforst. Aus diesem wechselt Rehwild in die Fläche, stellt sich eine kleine Holzfläche und verbeisst dort massiv.
Waldbesitzer B. hat dort schon mehrfach starken Verbisschaden angemahnt, es wurde daraufhin punktuell hochzahlig dort erlegt. Zum Schutz wurde überdies großflächig eingezäunt.
Das Revier, man merke auf, besteht aber nicht nur aus dieser einen bestimmten Ecke, der Abschuss muss schon flächendeckend gleichmäßig erfolgen!
Der Abschussplan wurde auf Grund gemeldeter Abschusszahlen um 20% auf XX erhöht. Dem Waldbesitzer B. reichts aber immer noch nicht, er moniert seinerseits nunmehr Verbisschäden auf kleiner, der großflächigen Zäunung angrenzender, Fläche.

Was ich damit sagen will?
1.) nicht immer wird "beim Staat" gnadenlos hingelangt
2.) die Hemmschwelle und Akzeptanz so manches Waldbesitzers dem Wild gegenüber scheint massiv gedrückt
3.) der Jagdpächter ist der Dumme !!

@HirschHorn,
ist es für dich nachvollziehbar, dass k e i n Jagdpächter seine teuer gepachtete Jagd leerschießen und dann in Folge der restlichen Pachtlaufzeit viel viel weniger zum Erlegen vorfinden will, nur damit dein Wald wächst?

Ich denke, hier sind wir bei dem zu diskutierenden Punkt angelangt! Interessenkonflikte!

@Bärensattler

Natürlich gibt es Interessenskonflikte zwischen Grundstückseigentümer und Revierinhaber wenn die Konstellation so ist wie von dir im letzten Absatz angedeutet. Maximaler Pachterlös und minimaler Wildbestand (glaubst du übrigens wirklich, dass man ein Revier rehleer schießen kann? ich nicht) kann nicht funktionieren. In den meisten Fällen braucht es außerdem nicht einmal den minimalen Wildbestand, angepasst im Sinne der von mir bereits mehrfach angeführten Gesetze langt völlig. Da verzichte ich gerne auf ein paar Euro je Hektar Pachterlös, kommt vielfach an eingesparten Kosten wieder rein.


Dein reales Beispiel überzeugt mich nicht.
Passt der Abschussplan wirklich zum gegebenen Rehwildbestand? Allein die Tatsache, dass er nachweisbar (ist im übrigen eher die Ausnahme, dass es den körperlichen Nachweis gibt) erfüllt wird sagt ja noch nichts darüber aus, dass genug erlegt wird.
Wenn also nach wie vor ersatzpflichtige Schäden auftreten, muss nachgelegt werden. Dabei muss nicht auf ganzer Fläche gleichmäßig agiert werden (es wird ja wohl nicht überall gleichmäßig verbissgefährdete Verjüngung vorhanden sein), Schwerpunktbejagung kann schon helfen.

Natürlich kann in aller Regel ein Revier allein nicht alles richten. Hast du uneinsichtige Nachbarn, die nicht mitziehen, wird es unerfreulich. Dann ist tatsächlich der betroffene Revierinhaber der Dumme.

Ich glaube dass einige Förster hier deine Aussage 1 "nicht immer wird "beim Staat" gnadenlos hingelangt" erfreut zur Kenntnis nehmen werden. Ich selber jage oft genug "beim Staat" dass ich das bestätigen kann.
Ich kann aber auch bestätigen, dass oft genug die Förster die Dummen sind, weil ihre Staatswaldreviere mit nicht mitziehenden Nachbarn "gesegnet" sind.
 
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In DEM Punkt kann ich Dir sogar zustimmen!
Es ist noch viel "einzelbetriebliche Eigenheit" bei der Jagd in den Forstämtern zu beobachten, die nicht immer auf wildbiologischer Grundlage aufbaut. Der Spagat zwischen "überregionalen wildbilogischen Grundpfeilern" und dem "Gesetzt des Örtlichen" ist auch nicht immer leicht. Der verbindliche Rahmen, den eine JNA der Landesforsten stecken sollte (wildbiologische und jagdpraktische Grundpfeiler), und der Handlungsspielraum des Forstamtsleiters (Gesetz des Örtlichen), sollte sorgsam ausgesteckt sein. Da wäre ein modernes Jagdkonzept, bei dem auch anerkannte Wildbiologen beteiligt sein sollten, sicher der aktuell angezeigte Weg.



Ich frag mich leider immer wiederbei diese Fragestellung, wovon du eigentlich redest!
Deine permanent postulierten "modernen Jagdkonzepte" hätte man doch mittlerweile schon seit Jahrzehnten zumindest in den großen und zusammenhängenden Regiejagdgebieten umsetzen können. Was ist denn da seit Jahrzehten in den verantwortlichen Verwaltungen falsch gelaufen, wenn von deinen Forderungen nach modernen Jagdkonzepten so wenig umgesetzt wurde; frag doch einfach mal z. B. in Kassel nach, warum die Herren deinen Forderungen nicht folgen wollen oder können!
Sollten deine permanenten Forderungen nach "modernen Jagkonzepten" deines Zuschnitts jemals versuchsweise in den großen zusammenhängenden Regiejagdgebieten (große zusammenhängende Waldgebiete unter Regiejagd wären da doch ein perfektes Experimentierfeld) auch nur versuchsweise umgesetzt worden sein und dauerhaft zu entsprechenden Ergebnissen geführt haben, so sollte dies auch irgendwo nachvollziehbar dokumentiert sein. (persönliche Anekdoten und youtube-Filmchen deinerseits sind hier wieder nicht gefragt!)
Ich persönlich kann da insgesamt bei den verschiedensten Landesforstbetrieben außer großen Ankündigungen eher weniger Taten und Fakten erkennen.
Selbst in den "sogenannten Nationalparks" unserer Republik klappt das mit deinen Forderungen nach einem "modernem Jagdkonzept" nicht wirklich (man höre auf die Wildbiologen); und auch da hätte man nun ja wirklich eine perfekte Spielwiese für deine "Theorien"!
Und in diesem gesamten Zusammenhang sind die privaten Jäger ja nun mal ausnahmsweise mal aussen vor und nicht in der Bringschuld!:cool:
Bei aller Diskussion um Jagdkonzepte:
für mich vollkommen außerhalb jeglicher Diskussion;
das Jagdrecht muss an Grund und Boden gebunden bleiben!
Keine Bewirtschaftungsform der Natur – vollkommen egal ob Forstwirtschaft oder Landwirtschaft, darf dauerhaft statische Regeln oder Konzepte haben; es muss sich immer nach den dynamischen Prozessen der Natur richten.
Das heisst natürlich auch, das sich die Jagd an die Ansprüche des jeweiligen Grundeigentümers anzupassen hat; was der Grundeigentümer verlangt, muss aber immer wieder neu in enger Kommunikation definert werden.
Mit dieser berechtigten Forderung habe ich grundsätzlich keine Probleme; was mich jedoch persönlich unendlich nervt, ist die Tatsache, das hier einige Protagonsten ihre Einstellungen und Forderungen unreflektiert auf vollkommen andere jagdliche und besitzer/nutzertechnische Verhältnisse zu transferieren versuchen.
Mit meinem Segen kann die BaySF (oder irgendein anderer Landesforstbetrieb) ihr Konzept auf ihren Flächen gerne durchsetzen; wer jagdliche Beziehungen mit diesem Landesbetrieb eingeht, weiss doch hoffentlich, was verlangt wird und das wird in diesem Fall auch klar kommuniziert:
Wald vor Wild!
So what und gut so!
Wenn aber jemand anders am Tisch sitzt und jemand anders die Musik bezahlen soll, bestimmt auch derjenige in Zusammenarbeit und enger Kommunikation mit dem jeweiligem Jagdrechtsinhaber letztendlich, welche Musik gespielt wird!
Mag für einige der hier postenden Herren aus den Regiejagden mit dem gefühltem und hier oft genug dokumentiertem jagdlichen "Überwissen" durchaus schwer zu ertragen sein,
aber die Entscheidungen über das "Jagkonzept" haben in diesen Fällen, und das ist flächentechnisch ein Großteil unserer Republik, letzlich ausschliesslich die Jagdgenossen mit den jeweiligen Jagdausübungsberechtigten intern abzuklären;
da mögen mir doch die Kommentare und Hinweise der selbsternannten Pseudo-Wildbiologen und auch der Hard Core-Forstfraktion (den Schuh möge sich doch jeder, der sich angesprochen fühlt, gerne anziehen) doch bitte auf Dauer erspart bleiben!
 
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Mag alles so sein! Wir sollten uns aber schon darauf verständigen können, dass es ein wenig befremdlich erscheint, 28 Stück Gamswild - das ist der übliche Abschussplan eines sehr gut besetzten Tiroler Gams Reviers von ca. 2.500 ha - auf den Abschussplan zu malen und dann 3 Stück erlegen zu können.

Üblicherweise sind Gamswildbesätze in einem Revier recht gut einzuschätzen und es bedarf keiner überragenden Kompetenz, einen angemessenen und entsprechend umsetzbaren Abschussplan festzusetzen.

Das klingt für mich tatsächlich schon danach, als wolle man einen Feldzug gegen eine heimische Schalenwildart führen.


Grosso


die 28 stückl beziehen sich nicht aufs staatsjagdrevier sondern sind die gemeinsame abschussplanung für alle elf betroffenen reviere. es besteht allgemeines einverständnis darüber, dass der gams erhalten bleiben soll, allerdings soll der bestand nicht ansteigen. das hat man auch klar gemacht. der fbl oettting hat den gams bei den drückjagden der vergangenen saison auch nicht freigegeben.

das problem mit den gamsen ist halt, dass infolge der raumplanungen, tourismus und hohen jagddruck (wo auch die privaten ordentlich dabei sind) der gams sich zunehmend in die schutzwaldregionen verdrückt und dort gehörig zu schaden geht, weil er in den gebieten viel schwieriger oder gar nicht bejagd werden kann. dort geht es nicht unbedingt so sehr um ertragliche gesichtspunkte sondern um ökologische aspekte, die durch die touris schon gewaltig belastet sind. da ist der forst aber nicht schuld.

die massive bejagung in der kürnach hat eine ellenlange geschichte. vor der jahrtausendwende gab es faktisch keinerlei naturverjüngung.
jagdwirtschaftliche einnahmen waren damals wahrscheinlich auch wichtiger und gern gesehen. irgendwann hat sich das blatt gewendet und es ging ein anderer wind. in den letzten zehn, zwanzig jahren hat sich der bestand wieder ein bissl erholt. klar, für die, die dort haufenweise pacht zahlen, werden es immer zu wenig gams sein, aber ausrotten will ihn auch der fb sonthofen nicht.

außerdem müssen dürfen die bayerischen staatsforsten lt. söder jetzt einen auf öko machen. rendite steht nicht mehr im vordergrund. immer mehr privaten waldbauern in den bergen wirds aber mittlerweile zu dumm. wer keinen großen waldanteil hat, profitiert auch nicht viel von den exorbitanten pachten. die schäden fressen mehr auf, wenn nicht vernünftig gejagd wird. ketzerisch gesprochen tun die fb´s den kleineren umliegenden waldbauern einen großen gefallen, wenn scharf gejagd wird. denn dann gibts abwanderungen von den privaten in richtung freiwerdender einstände staatsforst und das entlastet den schadensdruck bei den kleinen privaten. :cool:
 
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Muss das sein? Wegen der läppischen 100/200 ha Laubwald in Brennholzqualität?

soo läppisch find ich das gerade auch wieder nicht. hochgerechnet aufs ganze land bringt kleinvieh auch viel mist. freilich hast du aber recht. tatsächlich "wildfeindliche" jagdvorstellungen greifen immer mehr umsich. aber immer mehr auch unter den privaten waldbauern.

aufhören sollte man meiner meinung nach aber mal damit, immer auf die forstpolitik der letzten hundert jahre bezug zu nehmen. es haben hier schon leute geschrieben, welche gründe bestimmte entwicklungen hatten. und selbst wenn manche entscheidungen falsch waren, hilft das jetzt auch nicht mehr weiter.

wenn wir über wald und jagd reden, müssen wir die gegenwart und zukunft beleuchten. außerdem wird immer vergessen, dass die jagd in den letzten 100 jahren nach heutigen maßststäben, gleich ob ökologisch oder waldwirtschaftlich betrachtet, zu großen teilen bullshit war. früher gings doch ausschließlich um trophäengeierei und zünftige niederwaldjagden.

man muss einfach die frage stellen, woher denn die wildfeindlichkeit landauf landab kommt. sicher, der ein oder andere jüngere förster ist beim öjv und als überzeugungstäter aktiv, aber im kern haben die bjv´ler / djv´ler ihre schlächter durch beharrliche ignoranz höchstselbst auf den plan gerufen.

zeig mir doch eine jagdgenossenschaft, wo der pächter über jahrzehnte konsequent gejagd und immer wieder das revier bekommen hat und es probleme mit wildfeindlichen eigentümern gibt. die wirst nicht finden.
 
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Die der zufriedenen privaten Pächter und der zufrieden BGS-Inhaber in den privaten Revieren und die der zufriedenen Pächter und Pirschbezirkinhaber sowie BGS-Inhaber etc. im Staats-, Bundes-/Landes- und Kommunalforst.
In kürze: Die Jäger und Jagdscheininhaber die mit Ihrem Waidwerken zufrieden sind oder glauben Zufriedenheit durch eigene oder gemeinschaftliche Anstrengungen zu erreichen.

Erfahrungsgemäß reisst ein Zufriedener s´Maul meist nicht auf (zumindest der Kerl im Spiegel lehnt sich dann lieber zufrieden zurück).


das siehst aber jetzt sehr einseitig und verzerrt. erstens bemisst sich zufriedenheit immer an den möglichkeiten vor ort und zweitens hat kritik am jagdwesen in der form, wie sie hier geübt wird, weniger was mit den eigenen möglichkeiten zu tun. mir zumindest ist gleich, wo ich jagen gehe oder pachte. forst, privater bjv´ler oder öjv´ler, eigenjagd oder eigenbewirtschaftung. rühren muss sich was. am rohr lüften habe ich kein interesse.
 
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die 28 stückl beziehen sich nicht aufs staatsjagdrevier sondern sind die gemeinsame abschussplanung für alle elf betroffenen reviere. es besteht allgemeines einverständnis darüber, dass der gams erhalten bleiben soll, allerdings soll der bestand nicht ansteigen. das hat man auch klar gemacht. der fbl oettting hat den gams bei den drückjagden der vergangenen saison auch nicht freigegeben.

das problem mit den gamsen ist halt, dass infolge der raumplanungen, tourismus und hohen jagddruck (wo auch die privaten ordentlich dabei sind) der gams sich zunehmend in die schutzwaldregionen verdrückt und dort gehörig zu schaden geht, weil er in den gebieten viel schwieriger oder gar nicht bejagd werden kann. dort geht es nicht unbedingt so sehr um ertragliche gesichtspunkte sondern um ökologische aspekte, die durch die touris schon gewaltig belastet sind. da ist der forst aber nicht schuld.

Das ändert doch aber zumindest an der Tatsache nichts, dass offensichtlich von 28 Gams auf dem Abschussplan nur 3 Stück erlegt wurden, oder? Sicher sind Gams im Wald einfach zu bejagen, wirklich schwierig ist das aber auch nicht.

Ziehen die Gams in die Schutzwaldregionen, weil der Jagddruck so hoch ist, könnte es ein probates Mittel sein, den Jagddruck zu reduzieren. Jagddruck entsteht ja eher nicht durch das nicht jagen bzw. nicht schießen.

Wenn der ökologische Wert so hoch ist, mag man vielleicht auch nochmals über Tourismuskonzepte nachdenken und die Menschen nicht in jede Ecke lassen. Wenn die Touris natürlich über jede Offenfläche laufen dürfen und sollen, kann die Überraschund nicht so groß sein, dass die Gams dann in die Schutzwaldregionen ausweichen.


die massive bejagung in der kürnach hat eine ellenlange geschichte. vor der jahrtausendwende gab es faktisch keinerlei naturverjüngung.
jagdwirtschaftliche einnahmen waren damals wahrscheinlich auch wichtiger und gern gesehen. irgendwann hat sich das blatt gewendet und es ging ein anderer wind. in den letzten zehn, zwanzig jahren hat sich der bestand wieder ein bissl erholt. klar, für die, die dort haufenweise pacht zahlen, werden es immer zu wenig gams sein, aber ausrotten will ihn auch der fb sonthofen nicht.

außerdem müssen dürfen die bayerischen staatsforsten lt. söder jetzt einen auf öko machen. rendite steht nicht mehr im vordergrund. immer mehr privaten waldbauern in den bergen wirds aber mittlerweile zu dumm. wer keinen großen waldanteil hat, profitiert auch nicht viel von den exorbitanten pachten. die schäden fressen mehr auf, wenn nicht vernünftig gejagd wird. ketzerisch gesprochen tun die fb´s den kleineren umliegenden waldbauern einen großen gefallen, wenn scharf gejagd wird. denn dann gibts abwanderungen von den privaten in richtung freiwerdender einstände staatsforst und das entlastet den schadensdruck bei den kleinen privaten. :cool:

Wenn jetzt Öko gefordert ist und man zudem, von privater wie staatlicher Seite, nicht auf hohe Pachteinnahmen verzichten möchte wird es sicher eng.

Wir haben aber im Verlaufe des Threads gelernt, dass auch mit Verbiss ein Wald wächst, nur möglicherweise kein so ertragreicher Wirtschaftswald.


Grosso
 
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....Bei aller Diskussion um Jagdkonzepte:
für mich vollkommen außerhalb jeglicher Diskussion;
das Jagdrecht muss an Grund und Boden gebunden bleiben!......

Jagdkonzepte stellen das Jagdrecht nicht in Frage!

Sie sind das Ergebnis eines "Runden Tischs" der Betroffenen einer Revier übergreifenden Fläche, die sich gemeinsam zu einem einheitlichen RAHMEN bei der Bejagung verabreden, mit dem Ziel, innerhalb dieses Rahmen einen zeitgemäßen Ausgleich der Interessen besser zu erreichen. In diesem Rahmen bleibt noch genügend Spielraum, ihn nach dem "eisernen Gesetz des Örtlichen" auszufüllen (das hatte ich auch geschrieben).

....Keine Bewirtschaftungsform der Natur – vollkommen egal ob Forstwirtschaft oder Landwirtschaft, darf dauerhaft statische Regeln oder Konzepte haben; es muss sich immer nach den dynamischen Prozessen der Natur richten....

Klingt zwar gut, drückt aber konkret wenig aus, eher: "lasst mich einfach in Ruhe, ich mache, was ich will".
Denn wer kann einem bei der ganz persönlichen Auffassung zur Umsetzung von "dynamischen Prozessen der Natur" schon reinreden?

......Das heisst natürlich auch, das sich die Jagd an die Ansprüche des jeweiligen Grundeigentümers anzupassen hat; was der Grundeigentümer verlangt, muss aber immer wieder neu in enger Kommunikation definert werden.....

Das widerspricht sich teilweise und hier wird deutlich, wie Dir während des Schreibens klar wurde, was der erste Satz für die Jagd im Staatswald ohne umgehende Relativierung beuten würde: ganz und gar nicht das, was "waldameise" und Co. hier so scharf fordern.
Und WER sollte an der "engen Kommunikation" dessen, was der Grundeigentümer gern hätte, beteiligt sein und wie schaut diese "Definition" aus? Etwa doch Einschränkungen von außen, z. B. fürs Allgemeinwohl?

....Mit meinem Segen kann die BaySF (oder irgendein anderer Landesforstbetrieb) ihr Konzept auf ihren Flächen gerne durchsetzen; wer jagdliche Beziehungen mit diesem Landesbetrieb eingeht, weiss doch hoffentlich, was verlangt wird und das wird in diesem Fall auch klar kommuniziert:
Wald vor Wild!
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WOW, zu dieser Einstellung hast Du sogar Applaus von "waldameise" bekommen! ;)

.....Wenn aber jemand anders am Tisch sitzt und jemand anders die Musik bezahlen soll, bestimmt auch derjenige in Zusammenarbeit und enger Kommunikation mit dem jeweiligem Jagdrechtsinhaber letztendlich, welche Musik gespielt wird!.....

Ja klar, das steht doch gar nicht zur Debatte!
Mir ist kein Fall bekannt, in dem ein Außenstehender versucht hätte, bei einer (geschlossenen) Jagdgenossenschaftsversammlung Forderungen zu stellen, wie die Jagdgenossen ihre Jagd zu nutzen oder den Pächter auszuwählen hätten.

Von DIR kam doch als Außenstehender immer das Geschrei, im Staatswald müsse unbedingt mehr Schwarzwild auch durch Nacht- und Einzeljagd erlegt werden, nicht nur mittels effizienter Bewegungsjagden im Rahmen eines Jagdkonzepts. Damit agierst Du 180° entgegen Deiner jetzigen Forderung, dass sich Außenstehende aus dem Jagdkonzept der Jagdausübungsberechtigten mit dem Jagdrechtsinhaber rauszuhalten hätten! Was genau willst Du nun eigentlich?

....da mögen mir doch die Kommentare und Hinweise der selbsternannten Pseudo-Wildbiologen ......doch bitte auf Dauer erspart bleiben!

Wer trifft denn die Entscheidung über "Wildbiologe" oder "Pseudo-Wildbiologe", wenn "waldameise" und Co. hier "verbindliche Jagdkonzepte" unter Beteiligung von "Wildbiologen" fordern?
 
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Und wenn sich in einer kleinen Waldinsel von 100 oder 200 ha im Winter das ganze Rehwild von den umliegenden Revieren auf 1000 ha dort einfindet, dann ist das eben ein Sonderfall. Aber mit ökojagdlichem Gedankengut wird nach Gutsherrenmanier ein Krieg gegen alle rundum geführt. Muss das sein? Wegen der läppischen 100/200 ha Laubwald in Brennholzqualität?
Wenn es dein Grund und Boden ist, sei es dir freigestellt die Ziele zu bestimmen.
Aber über fremden Grund kann doch nicht die Jägerschaft entscheiden, ob und was wachsen können muss/darf, oder?
Erklär mal einem Waldbauern, dass seine 200 ha Wald doch wohl nicht der Rede wert wären.
Wenn das erfolgreich verläuft, kannst Dir ein Haufen Geld verdienen, wennst deine Überzeugungskraft für Wildschadensverhandlungen auf landwirtschaftlichen Flächen zur Verfügung stellst. ;)
"Wegen läppischen 10ha Mais in dieser Feldinsel umgeben von Wald?" :unsure:

P.S.: Ich hoffe immernoch, dass ich deine Aussage falsch verstanden habe, da mich so ein Umgang mit fremden Eigentum schon irritieren würde.
 

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