Warum ein kritischer Artikel gleich als tendenziös bezeichnet werden muss, erschliesst sich mir nicht. Sauber zusammengetragene Fakten und von der NZZ auch von einem journalistischen Medium geschrieben, an dessen Seriosität wenig zu zweifeln ist.
Es ist auch keine "Rundumtotschlagskeule", sondern zunächst einmal journalistische Arbeit der man von verschiedenen Sichtweisen begegnen und diskutieren kann und sollte.
Keinesfalls sollte man es einfach mit solchen Diskreditierungen versehen.
Rechtlich hast Du, Teufelsmoorer, sicher recht.
Aber ganz sicher ist diese Haltungsform trotzdem eher der ökonomischen Gewinnmaximierung geschuldet, als dem Tierwohl.
Auf das Schwein aus Maximalhaltung verzichte ich schon lange, das kommt mir nicht auf den Grill. Ganz abgesehen davon, dass die fertigen Marinaden ebenfalls der letzte Dreck sind.
Fleisch aus artgerechter Haltung gibt es natürlich bei der Jagd, aber auch woanders:
Rind bekomme ich vom Bauern aus der Nachbarschaft. Der hält seine Rinder auf der Weide und weil er keine Milchwirtschaft betreibt, können auch die Kälber bei der Mutter bleiben.
Wenn er genug Bestellungen zusammen hat, dann wird das Rind getötet und in ca. 10 kg Paketen verkauft.
Ok, das gibt es bereits häufiger, hier ist es allerdings so, dass der Bauer das Tier mittels Weideschlachtung tötet und ein Jäger das Rind ohne Schlachtstress direkt auf der Weide (mit entsprechendem Antrag und Genehmigung) schiesst. Da der Bauer auch eine eigene Metzgerei hat, kann er die Weiterverarbeitung direkt auf dem Hof vornehmen.
Der Verkaufspreis liegt mit 11€/kg, wie ich finde, nur unerheblich über Supermarktpreisen und weiter unter dem von Bioläden.
Ich bekomme es allerdings noch ein wenig günstiger, da ich auf "das übliche" (Schmorbraten, Gulasch, Roulade, Filet) zugunsten der anderen Käufer verzichte und er mir die etwas marmorierteren Teile einpacken darf und ich auch Innereien schätze. Als Bonus für meine "nose-to-tail"-Verwertung bekomme ich von ihm dann immer auch noch die besonderen Schätze wie Bäckchen, Onglet, Kronfleisch, Teres Major, u.a.
Leckeres, gesundes Fleisch aus weitläufiger, artgerechter Weidehaltung mit jagdlicher Beteiligung ohne Schlachtstress. Das ist mir, neben Wild, am liebsten und die paar € mehr auch wert.