Ein Flinten-Kaliber-16-Faden

Registriert
28 Jun 2002
Beiträge
382
Ich versuche mal, einen Faden mit etwas längerer Halbwertszeit zu starten. Hier im Flinten-Forum, wo eine gewisse Diskussions- und Informationskultur gepflegt wird, ist er wahrscheinlich am besten aufgehoben.

Es geht um das Kaliber 16 (65/70) für Flinten und Kombinierte und die damit verbundenen Nutzungsprobleme.

Mein Anlass: Ich habe mir vor einigen Monaten eine Heym 44 Bockflinte in 16/70 aus dem Jahr 1963 zugelegt. Die Waffe war günstig und ich mag Heym-Gewehre, vor allem die aus der Zeit vor Gleichamberg. Sie liegt mir gut und ist unwahrscheinlich führig. In der Konsequenz mochte ich meine beinah ebenso alte 12er Simson-Querflinte nicht mehr und trenne mich gerade von ihr. Das Kal. 16 habe ich noch in zwei anderen Kombinierten. Meine 12er Patronen (eher wenige) gebe ich weg.

Will man eine 16er als Universalflinte führen, ist man mit der Tatsache konfrontiert, dass nach dem Willen der Waffen- und Munitionsbranche dieses Kaliber aussterben soll.
Heutzutage bekommt man leichter 28er-Flinten als 16er, und bei der Munitionsversorgung sieht es bald genauso aus. Dabei spricht so einiges für dieses Zwischenkaliber, nicht nur die Vielzahl guter, alter Jagdwaffen. Das will ich jetzt aber nicht vertiefen.

Das Patronenproblem ist das größte.
Nicht so sehr für Blei-Jagdpatronen, da bietet z. B. Rottweil und S&B noch einiges. Schon eher für Blei-Sportpatronen, da sieht es z.B. bei Skeet-Patronen ziemlich mau aus, und Skeet-Streu scheint es derzeit gar nicht mehr zu geben.

Das größere Problem bahnt sich bei den Nicht-Blei-Patronen an.
Neben der schwächlichen Rottweil-Steel und der nicht mehr im Programm zu findenden SK-Zink-16er-Patrone gibt es nach meiner Kenntnis in D nur noch die Eley-Wismuth in 16 zu kaufen. In UK gibt es immerhin noch Quellen für Wolfram-Matrix bzw. Wolfram-Eisen-Patronen, wobei ich mir nicht sicher bin, das letztere nicht doch die eleganten 16er abwracken werden:

http://www.gamebore.com/page.php?id1=2&id2=9
http://kentgamebore.com/?p=170
http://www.ballisticproducts.com/HeviSh ... /02381126/

In den USA wird der sog. ITX-Schrot für Wiederlader angeboten, ebenfalls eine Wolfram-Kunststoff-Matrix mit einer Dichte fast so hoch wie Blei.
http://www.ballisticproducts.com/ITX-Sh ... ducts/370/
Das wars, soweit ich weiß. Ich denke schon ans Wiederladen, aber diese speziellen Sachen habe ich in D noch nicht gefunden und BPI liefert anscheinend nicht direkt nach D. Aber die Einschläge kommen immer näher - jetzt soll auch in Österreich das Blei aus der Flinte verschwinden.

Meine Fragen:
  • Wer leidet mit mir?
  • Welche Einkaufsquellen habe ich übersehen?
  • Wer kennt sich mit dem Wiederladen von 16er-Patronen, speziell mit Nicht-Blei-Schrot, aus?
  • Wo gibt es dafür Komponenten?

Lasst mich bitte mit den Fragen nicht allein.
 
A

anonym

Guest
Elmar schrieb:
Will man eine 16er als Universalflinte führen

Das ist ein gewaltiger Denkfehler , zumindest aus der Sicht heutiger "moderner" Schrotjagdinterpretationen.

Die klassische 16er Patrone entwickelt aus der 16/65 war gedacht um 26-28 Gramm Nr 5 - 7 auf typische kontinentale Niederwildjagden zu werfen , aus rel. leichten DF , BDF und noch führlichen BBF und Drillingen , wo die Garben bei sehr guten Waffen und heute noch gut erhaltenen Waffen bessere Garben werden als gleiche Vorlagen aus 12er Läufen !

Zu den leichten 16er kauften sich unsere Väter/Großväter (meist diskret) eine Auto 5 im Kaliber 12/65 oder später 12/70 für die Gewässerjagd. Die Traditionalisten blieben bei der Auto 5 auch bei dem 16er kaliber, um nicht zwei Munitionskaliber lagern zu müssen.

Heute eine 16er als die EINE UNIVERSALFLINTE anzusehen, kann nicht klappen, dafür haben sich die "Wunschreichweiten" zu sehr vergrößert , was nach einer 10/89 ode zumindest 12/89 verlangt.

Die heutig aktuelle Universalflinte wäre eine SLF 12/89

Eine 16er heute stahlschrotfit zu machen, eine besterhaltene Flintensubstanz vorrausgesetzt , würde zumindest eine Laufüberarbeitung erfordern, längere Übergänge im Patronenlager , mehr lichte Weite = back bored , flachere Chokewinkel und weniger Einschnürung. Selbst ein Wechselchokeumbau wäre machbar. Bei einer DF oder BDF Laufumbaukosten x 2 + Neubeschuß.

Damit würde jeder Kostenrahmen in Relation zum Zeitwert überschritten.

Die heutigen Fabrik Stahlschrotpatronen , oft laienhaft als schlapp bemängelt, setzen nur das bleifrei um, was sowie bei der 16er auf dem Speiseplan stand:

Niederwild bis 20 Meter , in der Hand eines geübten Schützen bis an die 30 Meter. Basta. Das geht mit der Nr 5 / 26 Gramm genau so wie mit der Blei 26 Gramm Nr 6/7, ohne für die "alten Flinten gefährliche Gasdruckspitzen.

Mangelnde Jagddisziplien , persönliche Fehleinschätzung und der Trieb auf alles auch ausserhalb einer waidgerecht vertretbaren Reichweite ballern zu müssen löst das zielballistische Problem nicht:

für größere Reichweiten wie hohe Fasanen oder alles am Gewässer nahm man schon früher eine 12er , die es historisch zeitgleich europaweit zur 16er seit 18hundertwasweisich gab.

Die Engländer waren da fortschrittlicher: als der Rest Europas bei der 16er blieb , ging man hier gleich den Weg der 12er. Kontinentale 16er Flinten waren nach Suhler Vorbild schön eng gechoked, es gab sogar 3/4 und 3/4 und voll/voll bei 16ern.

Die Engländer waren von Anfang an fortschrittlicher: zyl + 1/4 , zylinder und 1/2 , enger nur auf Wunsch.

Ich würde mich entspannen und die 16er bestimmungsgemäß so verwenden, was möglich ist und Sinn macht und die Idee das leistungssteigernden Stahlschrot-Super-HV Patronentunings gleich wieder vergessen. Die Läufe sind dafür nicht geeignet.
 
Registriert
23 Jul 2008
Beiträge
3.086
sorry aber kal 16 ist fast weg vom markt, gewisse marktwirtschaftliche dynamiken machen auch bei jäger,flinte,büchse nicht halt. du wirst mit dem kaliber "leider" immer schwierigkeiten haben um "zeitgerecht" zu jagen weil es die hersteller sehr schwierig machen es fehlt einfach an der nachfrage.

mein tip:
wenn du es schon "kleiner" haben willst. kauf eine BBF und eine SLF im Kal 20/76 damit erreichst du ähnliches wie bei 16 und hast keine probleme in sachen stahlschrot/beschuss, munition etc etc...

kaliber 20 fast 28g vorlage optimal, ähnlich wie eine 16er
aus einer kombinierten übers ZF kannst du aber auch noch 32-36g verschiessen wenns den sein muss....

auf gut deutsch du kaufst dir mit dem kaliber, viele probleme ein und zwingst dich früher oder später wieder geld in die hand zu nehmen, kaliber 16 ist toll, aber alternativlos würde ich nicht mit dem kaliber auf mittelfristiger basis rechnen.
 
Registriert
28 Jun 2002
Beiträge
382
@ woidjaga:
Die gewissen "marktwirtschaftlichen Dynamiken" (man könnte sie auch als Marktbereinigungsstrategien bezeichnen) sind mir schon klar. Darüber könnte ich, möchte aber nicht jammern. Ich habe mich für eine bestimmte Flinte in 16er entschieden und will dabei bleiben.

Mir geht es um meine persönliche Dynamik-Gegenwehr! Und eventuelle Hilfe dabei.

Es muss doch auch in diesem Forum Niederwildjäger geben, die auch gerne mit 16er-Flinten unter Bleifrei-Bedingungen weiterschießen wollen. Und auf aufwändige Umbauten mit ungewissem Ausgang verzichten wollen. Außerdem nutzt der Flintenumbau wenig, wenn die entsprechende Munition fehlt.
 
A

anonym

Guest
Elmar, Du verrennst Dich

Nimm Deine 16er für lustvolle Streifen und Klüngeln auf Tauben , geniesse das angenehm leichte Gefühl am Riemen

Wenn es ernst wird , Volumen / Gewässerjagd / Enten und größer / Weitschüsse nimm den 12er Automaten

auch mit noch so nostalgischen Gefühlen , die gute alte Zit konservieren zu wollen , kannst Du die Physik nicht überlisten

daher schiebt das Beschußamt rel. früh ein Leistungslimit patronenseitig rein: die kennen sehr wohl die eng gechokten Suhler Knüppel mit engen lichten Laufweiten , wovon die meisten schön schön klappern

viele davon sind so verschlissen, die würden selbst einen Blei-Instandsetzungsbeschuß nicht überleben
 
Registriert
28 Jun 2002
Beiträge
382
Iltis, danke für deine Sorge!

Mal schaun, was mit den Entenjagden wird. Ich kann da auf jeden Fall erst mal mit mit Eley-Wismuth mithalten. Die finde ich im Kal. 16 immerhin mit 26,5 und 32 g Schrotladung im AKAH-Katalog. Der Preis ist natürlich saftig, aber ich werde keine Großmengen benötigen.

Meine Heym 44 klappert nicht. sondern ist immer noch etwas schwer zusammen zu setzen. Doppelte Laufhaken und Doppelgreener halt, von Büchsenmachern eingepasst!

Du lebst und jagst ja wohl mehr oder weniger in UK. Dass dort das Kombinierten-Kaliber 16 weniger Interesse fand, ist mir bekannt. Aus ebenfalls bekannten Gründen war dies so.
Kannst du mir aber erklären, dass es off. viel leichter ist, in UK dort hergestellte 16-bleifrei-Patronen (mit Wismuth, Wolfram-Matrix oder Wolfram-Eisen-Schrot) zu erhalten, als in D, wo immerhin früher wesentlich mehr 16er gebaut und geführt wurden, von denen noch einige in Benutzung sein dürften. Ähnliches wie in UK gilt für die USA!

Liegt dies an RUAG/RWS/ROTTWEIL? Und deren rätselhafte Marketingstrategie angesichts des drohenden Blei-Schrot-Totalverbots auch hier?
 
A

anonym

Guest
Elmar schrieb:
Du lebst und jagst ja wohl mehr oder weniger in UK. Dass dort das Kombinierten-Kaliber 16 weniger Interesse fand, ist mir bekannt. Aus ebenfalls bekannten Gründen war dies so.
Kannst du mir aber erklären, dass es off. viel leichter ist, in UK dort hergestellte 16-bleifrei-Patronen (mit Wismuth, Wolfram-Matrix oder Wolfram-Eisen-Schrot) zu erhalten, als in D, wo immerhin früher wesentlich mehr 16er gebaut und geführt wurden, von denen noch einige in Benutzung sein dürften. Ähnliches wie in UK gilt für die USA!

Die 12er Patronen sind älter, da waren 12er mit 2" Hülsen , 12/60 und noch ganz anderes vielleicht hier unbekanntes. Bekannten wurden erst die 12/65 , analog 16/65

Warum es "international woanders" alles ganz selbstverständlich gibt ?

:29:

Schau Dir den üblichen Warenbestand nach Breite und Tiefe des sog Fachhandels einmal an :28:

Glaub mir: es gibt so tolle Sachen in /65 ......aber nicht in D , fahr mal nach Belgien oder Frankreich
 
Registriert
29 Aug 2011
Beiträge
581
Um noch länger was von der 16er Flinte zu haben ist der WLschein wohl eine gute Basis.
Meine letzte Rundreise in Sachen 16/70er Mun, mit 2,5 oder 3 mm Schrot verlief relativ Ergebnislos, trotz ansteuern von 3 Fachgeschäften.
Ergebnis war ein Päckchen Flg und eine Schachtel Rottweil Posten.
Mehr war ohne bestellen nicht zu ergattern :19: .

Ich werd die 16er bald selbst laden, 12er lade ich schon länger, ist alles keine Hexerei, und man kann die Laborierung etwas weicher gestalten für die Oldieflinten.
Die Kosten fürs Equipment halten sich auch in Grenzen, bei den Preisen für 16er Mun, hat man das sogar recht schnell wieder drin.
 
A

anonym

Guest
Sharpsshootist schrieb:
Um noch länger was von der 16er Flinte zu haben ist der WLschein wohl eine gute Basis.
Meine letzte Rundreise in Sachen 16/70er Mun, mit 2,5 oder 3 mm Schrot verlief relativ Ergebnislos, trotz ansteuern von 3 Fachgeschäften.
Ergebnis war ein Päckchen Flg und eine Schachtel Rottweil Posten.
Mehr war ohne bestellen nicht zu ergattern :19: .

Ich werd die 16er bald selbst laden, 12er lade ich schon länger, ist alles keine Hexerei, und man kann die Laborierung etwas weicher gestalten für die Oldieflinten.
Die Kosten fürs Equipment halten sich auch in Grenzen, bei den Preisen für 16er Mun, hat man das sogar recht schnell wieder drin.


In diesem Thread gehts nicht darum, welcher Händler 16/70 lagert.

Es geht auch nicht darum, besondere leistungsreduzierte Schonladungen für die 16/70 zu generieren.

Genau das Gegenteil ist das Thema:

Der Threadstarter fragt : wie bekommt man mit der 16/65 für "alte" Waffen mit 16/65er Patronenlager High Power Ladungen mit schweren Vorlagen , HV und zwar bleifreie
 
Registriert
29 Aug 2011
Beiträge
581
Und eben genau diese modernen, tollen bleifreien, high power Laborate wird der Markt zukünftig nicht hergeben. Tut er jetzt schon nicht, oder nur stark eingeschränkt.

Macht auch keinen Sinn aus der 16er mehr rausholen zu wollen, als geplant war.

Man sollte sie weiter in dem Rahmen nutzen, für den sie geplant waren, und gut is das.

Für alles weitere greift man zur 12er.
 
A

anonym

Guest
Sharpsshootist schrieb:
Und eben genau diese modernen, tollen bleifreien, high power Laborate wird der Markt zukünftig nicht hergeben. Tut er jetzt schon nicht, oder nur stark eingeschränkt.

Macht auch keinen Sinn aus der 16er mehr rausholen zu wollen, als geplant war.

Man sollte sie weiter in dem Rahmen nutzen, für den sie geplant waren, und gut is das.

Für alles weitere greift man zur 12er.


:27: mein Reden

Macht auch keinen Sinn aus der 16er mehr rausholen zu wollen, als geplant war
( um 1900)

Eine moderne 16/76 wurde nie voran getrieben , weil auch hier irgendwann mal nicht mehr die dem Zeitgeschmack und Trend zu hohen Vorlage volumenlimitiert rein geht.


Aber die Freunde der 16er Klasse stellen sich auch modernen Ansprüchen:

Federal , Hull , Gamebore und Fiocchi bieten satte Auswahl, was man nur mag

Fiocchi

GT Game Target , preiswert in No 7 , 8 , 9

VIP mit 5% Antimon , auf schnelles Flugwild mit Nr 7,5

Golden Pheasant, da ist der Name Programm:

1 1/8 Oz No 5 oder 6 , sauschnell , vernickelte Hartschrote mit Tiefenwirkung

oder von S&B in 2,7 bis teils über 5 mm:

in Plastik die VEGA , BLACH FISH + JUNIOR als 16/70 und 16/67,5

und in Pappe/Filz die RED&BLACK sogar als echte 16/65


Was hergestellt wird, kann auch bestellt werden, wenn der landesspezifische Importeur und Euer Händler es wollen. Nur werden Kleinstmengenkäufer schachtelweise nicht ernst genommen und die Zeitgenossen mit einem extremen geizigen Sparschwein-Gen können sich mit Preise für erstklassige Patronen um 30-40 cent kaum anfreunden

die olle 16er DF Klapper-Gurke bei EGUN für 29.99 abgestaubt, da ist kein Geld mehr für Muni verhanden

alles Ladungen, die gerade mit der einzigartigen Ballistik der 16er für eine im Vergleich zu 12er bei 1 OZ Vorlagen kurze Schrotgarbe (string) sorgen und somit für eine sehr gleichmäßige Deckung

diese Deckung ist mit der 12er erst im 36 Gramm Bereich zu erreichen

und das alles ohne Backbored Zauberrei !
 
Registriert
28 Jun 2002
Beiträge
382
Iltis99 schrieb:
Der Threadstarter fragt : wie bekommt man mit der 16/65 für "alte" Waffen mit 16/65er Patronenlager High Power Ladungen mit schweren Vorlagen , HV und zwar bleifreie

Iltis, du hast meine Frage wohl so verstanden, aber ich habe sie nicht so (extrem) gemeint.
Richtig ist: Mir geht es in erster Linie um 16/70er Patronen mit Eignung zur Jagd in Bereichen, wo bleifrei vorgeschrieben ist oder wird. Aktuell in D ist dies die Jagd auf Wasserwild an Gewässern.

Hierfür gibt es derzeit in D, abgesehen von der Eley-Wismut, nichts Brauchbares im Angebot. Die Rottweil-Eisenschrotpatrone ist eher schwächlich geladen, weil halt auf ältere, ausgeleierte Flinten Rücksicht genommen werden soll. Vermute ich zumindest. Unabhängig davon will ich Eisen nicht verschießen, weil immer ein Risiko der Choke- oder Laufzerstörung bei älteren Flinten besteht.

Alternativangebote (z. B. mit Wolfram-Polymerschrot) aus UK/USA oder anderen Ländern sind in D nicht erhältlich. Ich kann nicht absehen, ob sich die Situation (bei noch schärferer Gesetzgebung) ändern wird, indem sich Rottweil erbarmt. RWS setzt mit seinen Innovationen eher auf teure "Hochleistungsschrotpatronen" für 12/76. Glaube ich so sehen zu können.

Deine Liste der Angebote in 16/70 und 16/65 ist sehr verdienstvoll (war mir teilweise bekannt), sie bezieht sich aber nun mal auf Bleischrote. In diesem Bereich gebe ich dir Recht: Wenn man intensiv sucht, findet man auch, und muss dann warten. Ist mir kürzlich passiert bei der Bestellung von 16er-Skeetpatronen von Rottweil in meiner nächsten F-Filiale. Zunächst hieß es sogar, das wäre wahrscheinlich gar nicht mehr erhältlich. Eine andere noch sprudelnde Quelle ist das Internet, z. B. EGun.

Es bleibt mir wahrscheinlich nur ein gezieltes Wiederladen übrig (Kugelpatronen lade ich schon sehr lange). Das ist aber ein Thema für sich, weil die vorhandenen Schrotpatronenrezepturen, auch im Non-Tox-Bereich, mangels in D verfügbarer Komponenten praktisch nicht umsetzbar sind.

Daher meine Fragen:
- Wer kennt Quellen (außer Johannsen, der zwar BPI vertreibt, aber z. B. nicht das ITX-Schrot) für 16er Hülsen, Schrotbecher, Non-Tox-Schrote und Rezepturen?
- Wer kennt Einzelhändler, welche hier mit Komponenten oder Non-Tox-Patronen behilflich sein können / wollen?
- Wer hat sonst noch Ideen und Tips?
 
A

anonym

Guest
Elmar schrieb:
Iltis99 schrieb:
Der Threadstarter fragt : wie bekommt man mit der 16/65 für "alte" Waffen mit 16/65er Patronenlager High Power Ladungen mit schweren Vorlagen , HV und zwar bleifreie

Iltis, du hast meine Frage wohl so verstanden, aber ich habe sie nicht so (extrem) gemeint.
Richtig ist: Mir geht es in erster Linie um 16/70er Patronen mit Eignung zur Jagd in Bereichen, wo bleifrei vorgeschrieben ist oder wird. Aktuell in D ist dies die Jagd auf Wasserwild an Gewässern.

Hierfür gibt es derzeit in D, abgesehen von der Eley-Wismut, nichts Brauchbares im Angebot. Die Rottweil-Eisenschrotpatrone ist eher schwächlich geladen, weil halt auf ältere, ausgeleierte Flinten Rücksicht genommen werden soll. Vermute ich zumindest. Unabhängig davon will ich Eisen nicht verschießen, weil immer ein Risiko der Choke- oder Laufzerstörung bei älteren Flinten besteht.

Alternativangebote (z. B. mit Wolfram-Polymerschrot) aus UK/USA oder anderen Ländern sind in D nicht erhältlich. Ich kann nicht absehen, ob sich die Situation (bei noch schärferer Gesetzgebung) ändern wird, indem sich Rottweil erbarmt. RWS setzt mit seinen Innovationen eher auf teure "Hochleistungsschrotpatronen" für 12/76. Glaube ich so sehen zu können.

Deine Liste der Angebote in 16/70 und 16/65 ist sehr verdienstvoll (war mir teilweise bekannt), sie bezieht sich aber nun mal auf Bleischrote. In diesem Bereich gebe ich dir Recht: Wenn man intensiv sucht, findet man auch, und muss dann warten. Ist mir kürzlich passiert bei der Bestellung von 16er-Skeetpatronen von Rottweil in meiner nächsten F-Filiale. Zunächst hieß es sogar, das wäre wahrscheinlich gar nicht mehr erhältlich. Eine andere noch sprudelnde Quelle ist das Internet, z. B. EGun.

Es bleibt mir wahrscheinlich nur ein gezieltes Wiederladen übrig (Kugelpatronen lade ich schon sehr lange). Das ist aber ein Thema für sich, weil die vorhandenen Schrotpatronenrezepturen, auch im Non-Tox-Bereich, mangels in D verfügbarer Komponenten praktisch nicht umsetzbar sind.

Daher meine Fragen:
- Wer kennt Quellen (außer Johannsen, der zwar BPI vertreibt, aber z. B. nicht das ITX-Schrot) für 16er Hülsen, Schrotbecher, Non-Tox-Schrote und Rezepturen?
- Wer kennt Einzelhändler, welche hier mit Komponenten oder Non-Tox-Patronen behilflich sein können / wollen?
- Wer hat sonst noch Ideen und Tips?

Du wirst die Komponenten aus Amiland bestellen müssen , hier sind auch unterschiedliche Schrotbecher auch für Bleifrei auch in 16 und 28 handelsüblich
 
A

anonym

Guest
Lieber Iltis,

nach einigen von mir erfreut als sehr sachlich aufgenommenen Postings von dir hier leider ein paar Dinge, die man so nicht stehen lassen kann:

Iltis99 schrieb:
Heute eine 16er als die EINE UNIVERSALFLINTE anzusehen, kann nicht klappen, dafür haben sich die "Wunschreichweiten" zu sehr vergrößert , was nach einer 10/89 ode zumindest 12/89 verlangt.

Falls das nicht als Scherz gemeint war: Kaliber 10 darf man in D fast auf keinem Stand schießen, und über den Sinn von Jagflinten, mit denen man sich zwangsläufig im Revier vertraut machen muss, muss man kein Wort verlieren. Beide 89er Variationen tun übrigens eines nicht: Die Reichweite vergrößern. Sie könnten es, aber da bei den Magnumkalibern der Druckvorteil nicht in Reichweite, sondern meist in eine größere Vorlage umgeleitet wird, haben Magnumpatronen normalerweise nie eine größerere Reichweite. Ich hatte das schon mal in einem anderen Thread aufgeschlüsselt: Magnumpatronen haben in den meisten Fällen eine geringere (!) oder allenfalls gleiche V0.

Iltis99 schrieb:
Die heutig aktuelle Universalflinte wäre eine SLF 12/89

Wenn die auch Sportschrot sauber verdaut: ja. Eine Universalflinte, die auf dem "Nur-bis-24g-zugelassenen" Schießstand de facto nicht oder nur noch als Einzellader geführt werden kann weil sie nicht mehr zuverlässig funktioniert ist wohl keine Universalwaffe. Viele 89er zicken leider bei 24g (und Ausblick beim Sportschießen sind ja eher noch leichtere Vorlagen). 12/76 reicht völlig und ist die bessere Wahl - abgesehen davon, dass SLFs auch manchen Ständen idiotischer Weise nicht gern gesehen oder gar verboten sind. Dass ausgerechnet du eine Flintenkonstruktion mit nur einem Choke als Universalwaffe bezeichnest zeugt wirklich von einer Läuterung .. ;-)
Aber nun zurück zu den 16ern.

Iltis99 schrieb:
Kontinentale 16er Flinten waren nach Suhler Vorbild schön eng gechoked, es gab sogar 3/4 und 3/4 und voll/voll bei 16ern.
Die Engländer waren von Anfang an fortschrittlicher: zyl + 1/4 , zylinder und 1/2 , enger nur auf Wunsch.

Die enge Chokung früherer Zeiten war ein Zugeständnis an die damalige Munition - größere Streuung durch ungleichmäßig hergestellte Schrote, Verformung der Schrote im Lauf durch damals noch nicht üblichen Schrotbecher usw. "Offene" bzw. gar keine Chokes gab es schon zu Vorderladerzeiten, sind also kein Fortschritt, sondern ein bewusstes oder unbewusstes Verharren auf Althergebrachtem. Dass auf der Insel offenere Chokes üblich waren hat vermutlich eher mit dem dort vorrangig bejagten Wild zu tun. Um einen verweichlichten Zuchtfasan zur Notladung zu zwingen reichen auch ein paar Randschrote aus einer offenen Garbe, und Füchse beispielsweise hat man dort ja lieber mit Pferd und Hund zu Tode gehetzt ...

Iltis99 schrieb:
Ich würde mich entspannen und die 16er bestimmungsgemäß so verwenden, was möglich ist und Sinn macht und die Idee das leistungssteigernden Stahlschrot-Super-HV Patronentunings gleich wieder vergessen. Die Läufe sind dafür nicht geeignet.

Nur gut, dass weltweit alle 16er seit eh und je dieselbe Laufqualität und -charakteristik haben. Dass macht die Beurteilung schön einfach!
 
Registriert
23 Jul 2008
Beiträge
3.086
man kann ja hier über sinn und unsinn der kaliber und ladungen disskutieren, aber fakt ist das einer in DE lebender Durchschnittsflinteschütze mit normalen Bezugsquellen absolute Schwierigkeiten hat, den gleichen Service und Patronenauswahl im Kalber 16 zu bekommen gegenüber Kal 12 oder 20 ja sogar 28 kommt immer mehr.

Hasilein hat mit seiner Magnumistlangsamtheorie recht:

hier mal ein grober überblick wie man aus einem dem Kaliber angepassten Vorlage optimale
Deckung/Geschwindigkeits-Verhältniss bekommt.
Dazu muss man sagen, das nicht jeder Lauf jede Patrone gleich wirft.

Kaliber 12 Blei 34-36g Stahl 30-32g
Kaliber 16 Blei 30-32g Stahl 26-28g
Kaliber 20 Blei 26-28g Stahl 24g

Dazu muss man sagen das bei Blei ein halbchoke, jenachdem wir er ausfällt, wohl das Maß aller dinge ist.

Bei Stahl eine nummer offener sprich: 1/4

Zum Stahl im allgemeinen:
durch seine geringere Dichte gegenüber Blei und demzufolge dynamische/ballistische Geschwindigkeitsverluste ab 20m, gehen zurZeit die Patronenhersteller dazu über: Stahlschrot aus 76er Patronen zu verschiessen. Um evtl am Pulver etwas zu ändern, damit man auf die politischen/gesetzlichen Änderungen mit Bleiverbote- mit qualitativ gleichwertigen Patronen zu einem vernünftigen Preis/Leistungsverhältniss zu kommen.

Deswegen werden in zukunft nur noch stahlschrottaugliche Flinten mit WL Choke in gängigen Kalibern ala 12-20, die Zukunft gehören. Aktuell erscheint die 89er Hülsenlänge noch überzogen aber wer weis wo die geschichte noch hinführt. Ausserdem die meisten aktuellen 89er SLF Modelle (ab BJ 2011) z.B. Beretta, Browning nehmen die 24g Blei-Ladungen super hin. Es ist wie in sovielen technischen Bereichen, gewisse Entwicklungen und Neuerungen brauchen einen sprichwörtlichen Reifeprozess bis alles funzt. Deshalb bin ich auch der meinung :

Kaliber 16: mh wird sehr schwierig mit Blick nach vorne
und aktuell eine Flinte in 12/89 ist wohl im Bezug auf Stahl und Zukunft die bessere Wahl.
Bei blei bleib ich dabei, 12-16-20/70 !!!! reicht für alles langt für alles.. !!!

wmh
 

Online-Statistiken

Zurzeit aktive Mitglieder
110
Zurzeit aktive Gäste
666
Besucher gesamt
776
Oben