ein grauenhafter Schlumpschuß

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Gelöschtes Mitglied 8926

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Wer nie einen Fehler gemacht hat, der hat nie gejagt.

Wenn eine Aussage den Nagel auf den Kopf trifft, dann diese.

Wer z.B. viel mit der Flinte jagt, der kennt auch dieses beschissene Gefühl, wenn die Wolle/das Gefieder fliegt und das beschossene Stück weiterrennt/fliegt. Das ist nix anderes, als die krankgeschossene Sau aus dem Eingangspost. Das sind die dunklen Momente unserer Passion.
 
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Mein jeglicher Alptraum verfolgt mich heute noch... vorletzten Winter im allerletzten Licht Ricke mit Kitz vor. Absehen aufs Kitz, Schuss bricht... beide weg. Auf der Wiese nichts zu sehen, ich war aber sicher drauf. Also NSF für den kommenden Morgen angerufen. Bei der Einweisung findet er Röhrenknochen und Schnitthaar. Laufschuss. Der Hund fängt irgendwann an zu faseln, wir brechen ab.

Ein halbes Jahr später kommt an gleicher Stelle ein Stück Rehwild raus, es fehlt ein Teil vom rechten Vorderlauf. Hastig fertig gemacht, Schuss raus- das Stück hochflüchtig ab und schreckend in die Dickung. Man sieht keinen Unterschied ob 3 oder 4 Läufe beim flüchtigen Laufen, die Geschwindigkeit ist die gleiche. Am Anschuss ein dicker Kugelriss. Keine Pirschzeichen. Daneben.

Im Januar habe ich es nochmal vor- und schieße wieder daneben. Es springt ab, und dreht eine Runde laut schreckend rund um die Kanzel, bevor es verschwindet. Unser Pächter hat es letzte Woche nochmal gesehen. Zwischendurch habe ich 4 Stück Rehwild, 6 Sauen, einen Damspießer und ein Hirschkalb sauber erlegt. Aber wenn ich das Stück vorhabe, dann kriege ich das nicht auf die Kette. Dann soll es wohl noch weiter leben...
 
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Milchreife im Weizen vor 3 Jahren.
Ich pirsche mit einem Freund zusammen durch eine Fahrspur, Ziel war eigentlich der nächste Acker, der Wind kommt uns entgegen und ich bilde mir ein kurz Maggi gerochen zu haben. Wir halten inne und ich hör das typische Geräusch, aber recht verhalten und leise.
Das Glas verrät ein einzelnes Stück in 50m Entfernung.
Schuhe aus und langsam vorran tasten. Ich komme auf 25m ran, der Lichtschein eines am Ackerrand vorbeifahrenden Autos lässt mich im ZF die Sau als garnicht mal so schwachen Keiler ansprechen.

Also kurz Augen zu und bis 10 zählen damit sich die Pupillen wieder ans Dunkle gewöhnen können.
Ich packe langsam den Zielstock zurecht, mach mich fertig und lass fliegen. Die Sau bricht zusammen, ich hör sie schlegeln. Kurz warten, dann latsch ich zurück zu meinen Schuhen, plötzlich Rauschen im Weizen, ich kann gerade noch die Taschenlampe hoch reissen und seh eine Sau in den nächsten Acker flüchten.
Scheisse!!!! Hoffentlich nicht.......und doch! Es war der Beschossene.
Am nächsten Tag haben wir mit 2 Gespannen versucht ihn zu kriegen, leider erfolglos!
Ich hab mich beim Haltepunkt mächtig verschätzt und hab das Stück gekrellt.
Gott sei dank mein bisher einziger missglückter Schuss der auch bei der Nachsuche nicht zur Strecke kam
 
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Yumitori

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Mein jeglicher Alptraum verfolgt mich heute noch... vorletzten Winter im allerletzten Licht Ricke mit Kitz vor. Absehen aufs Kitz, Schuss bricht... beide weg. Auf der Wiese nichts zu sehen, ich war aber sicher drauf. Also NSF für den kommenden Morgen angerufen. Bei der Einweisung findet er Röhrenknochen und Schnitthaar. Laufschuss. Der Hund fängt irgendwann an zu faseln, wir brechen ab.

Ein halbes Jahr später kommt an gleicher Stelle ein Stück Rehwild raus, es fehlt ein Teil vom rechten Vorderlauf. Hastig fertig gemacht, Schuss raus- das Stück hochflüchtig ab und schreckend in die Dickung. Man sieht keinen Unterschied ob 3 oder 4 Läufe beim flüchtigen Laufen, die Geschwindigkeit ist die gleiche. Am Anschuss ein dicker Kugelriss. Keine Pirschzeichen. Daneben.

Im Januar habe ich es nochmal vor- und schieße wieder daneben. Es springt ab, und dreht eine Runde laut schreckend rund um die Kanzel, bevor es verschwindet. Unser Pächter hat es letzte Woche nochmal gesehen. Zwischendurch habe ich 4 Stück Rehwild, 6 Sauen, einen Damspießer und ein Hirschkalb sauber erlegt. Aber wenn ich das Stück vorhabe, dann kriege ich das nicht auf die Kette. Dann soll es wohl noch weiter leben...
Zum Gruße,
da kann es nicht verwundern, wenn aufgewühlte Gemüter von kugelfesten Hirschen, Sauen oder Böcken sprechen.
Erinnert mich an die "Sage" von einem kugelfesten Rehbock im hessischen Vogelsberg, der dort seinen Einstand wählte, wo drei Reviergrenzen zusammenstießen... .
Die einander absolut nicht missgünstigen Pächter kannten ihn alle über drei, vier Jahre hinweg, er war in jedem Revier mindestens einmal beschossen worden, nachgesucht, aber nie zur Strecke gekommen. Dann tauchte er in einer der Grenzdickungen bzw. Brombeerhecken ab und im Winter an den Tresterfütterungen wieder auf - er trug in seinem letzten Jahr ein starkes, aber total "missgeformtes" Gehörn und wurde
-ernsthaft ! - von einem Jungjäger gefunden, kurz zuvor verendet, ein Forkelstich hat ihn eher langsam getötet.
Beim Versorgen fielen zwei vernarbte Streifschüsse am oberen Trägeransatz auf, ebenso eine Versteifung im Bereich des linken Vorderlaufs.
Die Nachsuchen übrigens waren - soweit ich weiß - immer von einem professionellen HF durchgeführt worden.
Es gibt sie eben doch - die "Kugelfesten".... .
 
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Gelöschtes Mitglied 25675

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Das ist Ede auf den Schüssen unsere Jungjäger immer
 
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Ein halbes Jahr später kommt an gleicher Stelle ein Stück Rehwild raus, es fehlt ein Teil vom rechten Vorderlauf. Hastig fertig gemacht, Schuss raus- das Stück hochflüchtig ab und schreckend in die Dickung. Man sieht keinen Unterschied ob 3 oder 4 Läufe beim flüchtigen Laufen, die Geschwindigkeit ist die gleiche. Am Anschuss ein dicker Kugelriss. Keine Pirschzeichen. Daneben.

Im Januar habe ich es nochmal vor- und schieße wieder daneben. Es springt ab, und dreht eine Runde laut schreckend rund um die Kanzel, bevor es verschwindet. Unser Pächter hat es letzte Woche nochmal gesehen. Zwischendurch habe ich 4 Stück Rehwild, 6 Sauen, einen Damspießer und ein Hirschkalb sauber erlegt. Aber wenn ich das Stück vorhabe, dann kriege ich das nicht auf die Kette. Dann soll es wohl noch weiter leben...



Heute Abend ist es endlich zur Strecke gekommen :)
 
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Gelöschtes Mitglied 15976

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Waidmannsheil! Was lange werd werd endlich gut. Wir haben 2 Überläufer im Revier, die haben an der selben Stelle von 2 unterschiedlich Schützen feuer gekriegt und sind immer noch zu zweit unterwegs 2× gefehlt von mir und einmal von einem anderen am hellichten Tag so gegen 16Uhr. Dieses Jahr sollte sich dieser Trupp auf 0 reduzieren wenn möglich mal schauen was das wird
 
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Da ich gerade wie letztes Jahr im schönen Mecklenburg mit meiner Familie im Urlaub bin , kommt mir die Erinnerung hoch . Sommer 2018 . Im mai den Jagdschein frisch in der Tasche . Im Juli zog es hoch an die Mecklenburger Seenplatte . Wir waren in einer Ferienwohnung untergebracht , die mir ein bekannter empfohlen hatte . Der war dort öfter auf Montage und sagte mir auch , dass der Eigentümer der dortige Jagdpächter sei . Ich also vorher mal angerufen und gefragt wie es denn aussehen würde im Urlaub vielleicht mal bei ihm jagen gehen zu können . Kein Problem meinte er am Telefon und wir verabredeten uns darauf uns erstmal persönlich bei ihm zu treffen . Gesagt getan , der Urlaub war da . Wir richteten uns erstmal ein und am Abend traf ich mich mit dem hiesigen Pächter , den ich Vorher nur vom Telefon kannst . Wir sprachen eine weile und er fragte mich ( natürlich zu recht ) ob ich denn schon mal was erlegt habe . Zu diesem Zeitpunkt hatte ich immerhin schon 1 Sau und zwei Böcke auf dem Konto . Er fragte weiter nach meiner Bewaffnung . Ich hatte damals noch keine eigene Büchse und so nahm ich die Leihgabe meines Lehrprinzen mit . Den guten alten Steyr in 7x57 mit festem 4x36 Glas . Er war nicht abgeneigt gegen diese Waffe , gab mir aber trotzdem zu verstehen , dass das für die örtlichen Verhältnisse nicht das Optimum wäre . Er fragte mich ob ich nicht lieber einen repetierer von ihm nehmen wollte , mit variablem Glas . Ich willigte ein . Wir trafen uns abends bei ihm . Er übergab mir einen schlichten 98er in 7x64 mit einem kahles 2-10 x50 . Schon mal besser von der Optik als mein Ding dachte ich mir . Die Waffe war klar und selbsterklärend , hatte ich doch erst vor 3 Monaten die Prüfung an einem 98er mit deutschem Stecker abgelegt . Der überaus nette Gastgeber fuhr mit mir raus in Feldrevier , völliger Gegensatz zu der Kieferheide aus der ich stammte . Er wies mich an einem schlichten Sitz ein , über Kugelfang, Freigabe etc. ( der nette Mann gab mir alles rehwild frei , was der Jagdschein hergab ebenso SW und Füchse ) . So saß ich nun da . Vor mir eine langgezogene Ebene , rechts von mir Getreide , links von mir eine relativ junge Schonung mit Tannen und Fichten . Es dauerte keine 20
Minuten und ich fühlte mich wie im Zoo . Ich konnte an die 10 Stück rehwild ausmachen . Zwischen 100 und 200 Meter Entfernung um mich herum . Wahnsinn dachte ich . Nun ging es ans ansprechen . 2 ricken mit je einem und zwei Kitzen waren außen vor . Ein älterer Bock mit nur einer erkennbaren Stange war auf gut 230 Meter viel zu weit für mich , und der mir eingeflößte Jägersinn sagte mir , dass eine solch interessante trophäe doch eher dem Jagdherrn Gebühren sollte , der so gastfreundlich zu mir war . Zwischen zwei Kitzen sah ich dann auf geschätzten 150 Metern ein weiteres Stück , dass ich als schwachen Jährling ansprechen konnte . Er spielte mit Ihnen . Ich wollte ihn erlegen und wartete ab ehe er allein und frei stand . Jagdfieber kam in mir hoch . Noch nie hatte ich vor dem Schuss so viel Zeit . Es wurde immer schlimmer . Immer wieder tobte er mit den Kitzen umher und fast demütig überlegte ich meine Entscheidung in dieses Geschehen einzugreifen . Doch der Drang nach Beute war da . Nach einigen Minuten stand er frei allein und breit . Ich stach ein und ließ fliegen ......... er zeichnete kurz in ging flüchtig in die dickung links von mir ab . Der Rest der Rehe verharrte wie angewurzelt und sicherte . Irgendwann Begannen sie weiter zu äsen und ich informierte den Gastgeber über meinen Schuss den er deutlich hörend in 500 m Entfernung vernahm . Er sagte sitzen bleiben , vielleicht kommen noch Sauen . So harrte ich aus , mit einem mulmigen Gefühl im Bauch ... irgendwas passte nicht . Nach ca. 30 Minuten kam aus dem Kopf der dickung ein Stück rehwild und stand an der feldkante. Ich guckte durch mein Fernglas und dachte bei mir , Mensch der sieht ja aus wie der den du beschossen hast ... und plötzlich lief es mir eiskalt den Rücken runter . Es war das beschlossene Stück . Im Fernglas sah ich Schweiß , der linke vorderlauf baumelte und der Bock wusste nicht so recht was er hätte tun sollen . Schnell griff ich nach der Waffe , noch mehr Aufregung als vor dem ersten Schuss machte sich breit . So vergaß ich zu entsichern und nach dem ersten Klick wurde ich immer unruhiger. Der Bock bekam mich dadurch mit und stolperte quer auf den Acker . Ein zweiter Schuss in der Aufregung ging vor ihm in den Sand . Als er nach 20 Metern weiter verhoffte warf ihn die 7x64 endlich zu Boden ...... kalter Schweiß ran an mir herunter . Ich schrieb dem Pächter was gesehen war und warum ich drei mal geschossen habe ..... und dieser abgeklärte Typ sagte weiterhin : sitzen bleiben , wenn das Stück liegt alles gut . Vielleicht kommen noch Sauen ..... ich hatte ein derart schlechtes Gewissen und der sagte noch ich solle sitzen bleiben .... ;-). In der Dämmerung zog ich den Bock zum Sitz , brach ihn auf und wurde kurze Zeit danach wieder abgeholt . Der erste Schuss hat den linken vorderlauf sehr hoch kurz unter der Brust getroffen . Der zweite vorbei und der dritte mittig in der Kammer . Er war mir keine Sekunde böse, der mir kurz bekannte jagdherr . Ich war glücklich meinen Fehler selber ausbaden zu können . Nach alles Gesprächen stellte sich heraus , dass der Anschuss auf gut 200 Metern lag . Das hat mir die Augen geöffnet , wie sich ein jungjäger in der Entfernung zu täuschen vermag . Es holte mich auf den Boden der Tatsachen zurück . Wir tranken anschließend noch das ein oder andere Schnäpschen bei ihm zu Hause . Voller Demut an dieser Stelle noch einmal ein herzliches Dankeschön an diesen aufgeschlossenen Weidmann .
 
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