"ein ha Wald erbringt 450 Euro für Naturschutz"

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Steht in dem Artikel auch ein Link zur Primärquelle? Sonst ist das hier nämlich wieder mal nur heiteres Vorurteilerausplärren auf Basis unbekannter Aussagen. Also Zeitverschwendung.

Ja, die Gutachter sind benannt. "Gutachter waren Professor Ulrich Hampicke von der Universität Greifswald und Achim Schäfer vom Institut für Dauerhaft Umweltgerechte Entwicklung von Naturräumen der Erde (Greifswald)."
Hampicke scheint schon seit einigen Jahren pensioniert zu sein.
 
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Danke. Ich hatte eine andere Studie im Hinterkopf, die aber bundesweit lief. Hampicke ist schon länger pensioniert und war einer der bzw. DER Vorreiter der Umweltökonomik in Deutschland.
 
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... und dann nur noch auf Jagd.

Kann man doch ganz einfach rechnen. 1ha Wald kostet im Moment +/- 10.000 Euro.

250 Euro im Jahr Prämie = 2,5% staatlich garantierte Rendite. Bei der Bank zahlen die Hedgefonds noch Negativzinsen für ihr Geld.

Dreimal dürft ihr raten, wer dann noch viel mehr Geld in Waldspekulationen steckt?
 
G

Gelöschtes Mitglied 13565

Guest
Fein, da sind wir dann wieder beisammen, aber dies wäre an Grundlagen gebunden, wie eine Bewirtschaftung die einen gesellschaftlich positiven Effekt bringt (das ist das was bisher nicht bezahlt wurde).
Bedingung könnte eine Zertifizierung sein, oder ein penibler Wirtschaftsplan, bestimmte Umbaumaßnahmen...

In der Landwirtschaft gibt es auch Bestrebungen, dass diese Spekulanten an bestehende Betriebe gebunden werden.

Also es gibt Spielraum.


CdB
 
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Der Fehler hier wie in der Landwirtschaft ist, dass die Prämie an den Besitz von Fläche gebunden wird.

Bezahlen müsste man die tatsächlich für die Allgemeinheit ÜBER DAS NORMALE MASS geleisteten Aufgaben.

Ich bekomme über die Bundeswaldprämie 10.000 € dafür, dass ich eine Eigenjagd besitze. Forstlich muss ich NICHTS ändern.

DANKE - aber ist das wirklich sinnvoll investiertes Steuergeld ?
 
G

Gelöschtes Mitglied 13565

Guest
Gerade gegenwärtig wo die Leute nicht rauskommen ist zB der Erholungswert mMn schon höher einzuschätzen als der Holzertrag. Stell dir mal vor was los wäre, wenn plötzlich der Wald gesperrt ist. Oder wenn Geld bezahlt werden müßte, weil der Wald den Dreck aus Industrie und Abgasen aufnimmt. Ich hätte gerne Geld dafür dass Müll im Wald entsorgt wird, dass Wasser abgepumpt wird.
Ich hätte gerne Geld von den Reitern und Bikern die die Wegeinfrastruktur be- und abnutzen.
Für die Ableitung von Wasser muß der Waldbesitzer sogar noch Geld bezahlen, obwohl es dem Wald direkt schadet.

Das kann man noch fortsetzen, bis wohin reicht nun das normale Maß und ab wo sind wir darüber?

Zum Arten- und Biotopschutz sind wir dabei noch nichtmal angekommen...

CdB
 
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Bei uns in Bayern ist das "§15 Wiederaufforstung."
Zeitraum 3 bis 5 Jahre, auf Antrag länger.
Und Naturverjüngung zählt auch als Aufforstung und wird in Bayern im Erfolgsfall sogar mit 1.000 Euro pro Hektar gefördert.
In der Praxis ist das geforderte Naturverjüngungs-Ergebnis nach meinen eigenen konkreten Erfahrungen in max. zehn Jahren zu erreichen, das ist für eine abgeräumte Fläche, auf der praktisch nichts zu machen ist, doch recht lukrativ.
Und das klappt bei dir sogar so gut, dass du ohne den Einsatz jeglicher Mittel die ideale Mischung wachsen hast: Herzlichen Glückwunsch!
Und da soll andernorts kaum was hochkommen? Oder nur Mist? Oder auch noch solcher Mist, der den Verantwortlichen, lässt er das zu, entgegen die Prämissen handeln lässt, bei der Bewirtschaftung die Funktion des Waldes als Archiv der Natur- und Kulturgeschichte angemessen zu berücksichtigen (BWaldG).
Aber dann haben die Verantworlichen bestimmt wieder alles falsch gemacht: Nichts tun ist doch nicht gleich Nichts tun :whistle:
 
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G

Gelöschtes Mitglied 13565

Guest
Ich bekomme über die Bundeswaldprämie 10.000 € dafür, dass ich eine Eigenjagd besitze. Forstlich muss ich NICHTS ändern.

Zehntausend heißt 100 ha. Davon mußt du für die Zertifizierung 5% der Betriebsfläche aus der Nutzung nehmen.
Das sind 5ha. Wenn ich die hiesigen Fixkosten von ~ 20€/ha*a ansetze, dann macht dein Forstbetrieb ab sofort 5% Miese. Die Bundeswaldprämie deckt nur die Fixkosten, der Ertrag sinkt um die Nettoerlöse der 5ha.

Die nächsten 10 Jahre bist du an die Regeln des Zertifikats gebunden, was dir weitere Kosten einbringt aber keinen Cent höhere Einnahmen.

CdB
 
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Ich bin auch vorher schon in einer FBG, durch welche ich zertifiziert bin. Was habe ich jetzt für negative Einflüsse? Die Beiträge zur FBG sind eher zu vernachlässigen. Ich bekomme eine WaldHV günstiger, ähnlich der JagdHV über den Hegering oder die Landesjägerschaft. Ich bekomme etwas geschenkt, vom Staat, ohne weitere Voraussetzungen zu erfüllen, die ich vorher sowieso schon hatte... Deine Rechnung versteh ich nicht. Leider bekomme ich aber nicht 5stellige Prämie.... Ich hab wohl zuviel Acker :)
 
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Bei uns in Bayern ist das "§15 Wiederaufforstung."
Zeitraum 3 bis 5 Jahre, auf Antrag länger.
Und Naturverjüngung zählt auch als Aufforstung und wird in Bayern im Erfolgsfall sogar mit 1.000 Euro pro Hektar gefördert.
In der Praxis ist das geforderte Naturverjüngungs-Ergebnis nach meinen eigenen konkreten Erfahrungen in max. zehn Jahren zu erreichen, das ist für eine abgeräumte Fläche, auf der praktisch nichts zu machen ist, doch recht lukrativ.
Der Antrag muss begründet sein, sonst wird dem nicht statt gegeben. Wenn nach 5 Jahren keine NVJ (im ausreichenden Umfang) vorhanden ist, wird die nach 6, 7 oder mehr <Jahren auch noch nicht da sein. Wenn es dumm geht, hast Du da vom AELF schon eine Ersatzvornahme mit kostenpflichtigem Bescheid. Darüber hinaus ist die Wiederaufforstung (Pflanzung) dann aufgrund eines Bescheides zwingend und somit die Förderfähigkeit nicht mehr gegeben.

Zu den 1000€/ha NVJ. Täusch dich mal nicht, dass die so einfach zu haben sind. Der Fördertatbestand heißt Erhalt und Pflege der Naturverjüngung. Vorgeschrieben ist ein Anteil von mindestens 30% gesicherte und vorherrschende Laubholzverjüngung (bezogen auf Fläche, nicht Stückzahl). Tanne ist dem Laubholz gleichgestellt. Oft läuft das darauf hinaus, dass gezäunt werden muss, wenn die Jagd nicht passt.
Weitere Auflagen sind zwingend: mind. einmalige Pflege im Bindezeitraum von 5 Jahren, ggf. weiteres Nachlichten, abei ist die Verjüngung zu schonen. Die Förderwürdigkeit hat der RL zu entscheiden: Reicht die gegenwärtige Belichtung? Muss nachgelichtet werden? Geht bei der Nachlichtung zuviel an der Verjüngung kaputt? Baumartenanteile (sing ggf. mittels Stichprobenverfahren zu erheben usw. Die NVJ schließt andere Fördermöglichkeiten aus, bzw. wird von anderen Fördermöglichkeiten ausgeschlossen.
Am Ende der 5 Jahre wird nachgeschaut und ist die NVJ dann nicht entsprechend entwickelt, wird der Zuschuss zurück verlangt, ganz oder teilweise. In jedem Fall aber inkl. der 6% Verzinsung.

Bevor Du weitere Sche...hausparolen verkündest, mach Dich erst mal schlau. Halbwahrheiten und Unfug hast Du schon genug verbreitet!
 
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....
Zu den 1000€/ha NVJ. Täusch dich mal nicht, dass die so einfach zu haben sind. Der Fördertatbestand heißt Erhalt und Pflege der Naturverjüngung. Vorgeschrieben ist ein Anteil von mindestens 30% gesicherte und vorherrschende Laubholzverjüngung (bezogen auf Fläche, nicht Stückzahl). Tanne ist dem Laubholz gleichgestellt. Oft läuft das darauf hinaus, dass gezäunt werden muss, wenn die Jagd nicht passt.
....
Erzähll mir nichts vom Pferd, der Waldeigentümer von Flächen, die ich über den gesamten Verjüngungszeitraum vom Einschlag bis zur Abnahme persönlich alleine bejagt habe, hat für etliche Hektar genau diese Prämie bezahlt bekommen.
Oder willst du jetzt behaupten, dein Kollege hätte Mist gebaut ?
 
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Was Du propagierst ist nicht der Regelfall, deshalb kann und wird das von Dir so vollmundig proklamierte Verfahren für viele Waldeigentümer voll in die Hose gehen. Das haben wir übrigens auch nach den Stürmen 1990, 1998 und 2007 auf genügend liegengelassenen Flächen bewundern können. Manche kommen ohne Hilfe in Bestockung, viele nicht.
 
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Was Du propagierst ist nicht der Regelfall, deshalb kann und wird das von Dir so vollmundig proklamierte Verfahren für viele Waldeigentümer voll in die Hose gehen. Das haben wir übrigens auch nach den Stürmen 1990, 1998 und 2007 auf genügend liegengelassenen Flächen bewundern können. Manche kommen ohne Hilfe in Bestockung, viele nicht.
Ich sage überhaupt nicht, dass alles überall 1:1 umzusetzen ist.
Es gibt aber grosse Spielräume für sinnvolle Entwicklungen.
Und mir geht dieses Unversalgejammer dermassen auf die Nerven, weil nämlich meistens wesentlich mehr möglich ist, als die diversen Bedenkenträger meinen.
Die Natur ist viel robuster, als viele glauben und das muss man unterstützen.
 
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