Das ist was anderes, das sind Verletzungen, natürlich leidet das Stück.
Das hat nix mit Gefühlen zu tun.
Ein Muttertier handelt rein instinktmäßig, weil das genetische Programm "Erhaltung der Art" abläuft.
Wo hast du denn her, daß Metzger einen psychologisch anstrengenden Job haben?
Bei der Idee muss man wohl Psychologe sein....
Lächerlich, ein schönes Bild der heutigen Jagd läuft hier ab. Zum Glück gibts noch kein totstreicheln.
Ich empfinde das nicht als lächerlich, im Gegenteil, ich empfinde es ganz ehrlich als tröstlich.
Es hat mehr als ein Jahrzehnt in meinem Leben gegeben, da war mir die Jagerei fast verhasst. Ursächlich war, das ich mal wieder Reh No. xy meiner Jahresstrecke erlegt hatte und mir hinterher auffiel, dass ich absolut nichts dabei empfunden hatte . In dieser Zeit fand ich heraus, dass die Anzahl der Jäger immer geringer wird, die Anzahl der Jagenden hingegen immer mehr und ich mit der Zeit auch zu einem jagenden Knospenbeisserculler geworden war. Damit hatte ich mir selbst die Legitimation entzogen, ein Mitgeschöpf zu töten. Also habe ich es gelassen, meine sämtlichen jagdlichen Kontakte abgebrochen und bin segeln gegangen.
Man kann seine Jagerei natürlich wunderbar damit belegen, dass man angewandten Natuschutz betreiben will, dass man gesundes Fleisch auf dem Teller haben will und wie der Argumente so viele sind. Dann muss man sich allerdings die Frage gefallen lassen, warum man so blöd ist, dafür auch noch Unsummen von Geld und Zeit aufzuwenden. Bio - Fleisch würde es doch auch tun.
Der Trieb zum Jagen ist in uns allen. Bei dem einen sind die Briefmarken, bei dem anderen die Autos, bei dem dritten die Frauen, bei der vierten die Männer,... wie auch immer.
Ob man in der Realität jagt oder sich eine Ersatzbefriedigung sucht, ist eine Frage der Persönlichkeit. Ich für meine Person stehe zu diesem Trieb so wie ich zu all meinen anderen Trieben stehe. Für mich schließt sich mit jedem Stück Wild, das ich schieße, der Kreislauf meiner Evolution vom jagenden (Ur) - menschen zum modernen Lebewesen und ist mir gleichzeitig Mahnung und Ansporn.
Genau diese Ambivalenz kann es aber nur geben, wenn ich das Mitgeschöpf, das ich töte, als gleichrangig betrachte, die Freude an der Beute gleichzeitig mit der Trauer über den Verlust seiner Existenz erlebe.
Und deswegen ist es mir fast völlig mumpe, ob man mir Vermenschlichung unterstellt. Fast - weil, wenn man den Begriff der Vermenschlichung zu Ende denkt, dann kommt man zwangsläufig zu dem Ergebnis, das jeder, der Vermenschlichung ablehnt, Menschen nicht als Bestandteil der komplexen, allumfassenden Natur sieht, sondern als etwas, das irgendwie nicht dazu gehört, mehr oder vielleicht auch weniger ist.
Und wenn ich einem Tier zu Unrecht Leidensfähigkeit unterstelle und entsprechend mit ihm umgehe, ist das besser, als wenn ich sie ihm zu Recht abspreche und es mit einem Schulterzucken von mir aus sogar in gesetzlichem Auftrag nach Leibeskräften schinde.
Und damit sind wir endlich bei der Waidgerechtigkeit angekommen.
(ich bin damit aus dem Faden raus, mehr habe ich nicht zu sagen, danke)