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- 22 Mrz 2018
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Hallo Forengemeinde,
Heute nach dem alles gesackt ist, will ich euch von meinem allerersten Jagdtag in meinem jungen Jägerleben berichten.
Donnerstag den 22 Mai habe ich meinen ersten Jagdschein gelöst. So also hatte ich mich am Freitagabend mit meinem
ortsansässigen Pächter und Lehrprinzen verabredet um alles mit dem ersehnten Begehungsschein und der Übergabe einer Leihwaffe zu klären. Er überließ mir einen alten Steyer-Stutzen im Kaliber 7x57 mit festmontiertem Glas und Vierfacher Vergrößerung mit Absehen 1. Und dazu insgesamt 8 Schuss. Tolles Ding und ich war natürlich stolz wie Bolle.
Der Abend endete dann doch recht spät, dabei wollte ich am nächsten Morgen gleich sitzen. Mein Obmann wies mich ein, ich solle an eine Kirrung gehen . Dort war auf der Wildkamera regelmäßig ein Knopfbock zu sehen. Das war also das Ziel.
Am nächsten Morgen kam ich natürlich nicht um die erwünschte Zeit aus den Federn. Naja also etwas verschlafen noch schnell einen Kaffee runtergespült , Sachen gepackt und ab ins Revier zur besagten Kirrung.
5.30 saß ich und freute mich sehr über meinen ersten alleinigen Ansitz. Es passierte rein gar nichts. So verharrte ich bis 8.30 und genoss den schönen Sommermorgen. Wäre ja auch zu schön gewesen beim ersten Versuch. So baumte ich ab und fuhr nach Hause. Meine Dame und ich hatten unser Kind meiner Mutter überlassen, so hatte ich also noch den ganzen Tag Zeit und wollte noch was nützliches vollbringen. Schnappte mir also meinen Freischneider und fuhr wieder zur besagten Kirrung und machte dem viel zu hohen Gras nach Absprache erstmal den Gar aus um eine Bache zuverlässig ansprechen zu können und den ein oder anderen Frischling besser sehen zu können.
So verrichtete ich meiner Dinge in der warmen Mittagssonne. Da kam doch mein Lehrprinz angefahren mit einem Löschwagen der Feuerwehr im Schlepptau. Und ich staunte natürlich nicht schlecht. Der warme Mai und die anhaltende Trockenheit haben unsere künstlich angelegte Suhle in eine Staubwüste verwandelt. Und da wir hier ein kleines schönes Dorf sind und jeder irgendwie jeden kennt, hatte sich die FF samt Jugenfeuerwehr bereit erklärt uns zu helfen und die Suhle zu füllen. Diese gossen dann erstmal 600l Wasser in die Wüste ( Eingegrabene Plane und mit Sand überzogen). Als dank für die Feuerwehr gab es 30 Wildbratwürste. Tolles Tauschgeschäft, sehr freundschaftlich.
Wenigstens ein klasse Reviertag dachte ich mir, wenigstens was sinnvolles gemacht.
So zog es mich wieder heimwärts und ich schob mich ein, die Klimaanlage an und Mittagsschlaf. Die Nacht war kurz und der Tag schon ziemlich anstrengend, also nicht die schlechteste Idee mit dem Schlaf.
Um ca.16 uhr klingelte das Handy und ich wurde aus meinen Träumen gerissen. Der Pächter dran und fragte ob ich Zeit habe. Er bräuchte mich als Zeugen. Ich also schnell hoch, angezogen und schon stand er vor der Tür.
Beim Einsteigen viel mir schon eine Menge Müll auf der Ladefläche des Pick-Ups auf.
Den hatte er bei der Kontrolle einer Wildkamera auf dem Weg ins Revier am Wegesrand gefunden. 4 Einkaufstüten mit Abfall unter anderem auch Hackfleisch(!!!!!!) , Plastikreste, Verdörrte Blumen samt Blumenkästen....
...und einen Brief mit samt Anschrift aus unserem Ort. Wir also zur Anschrift und der besagte Herr wurde heraus gebeten. Nach einem kurzem und sachlichem Gespräch gab dieser sofort alles zu (deswegen als Zeuge). Wir luden den Unrat in seiner Einfahrt ab, beschämend stand der Herr daneben, von ASP noch nie was gehört. Und so fuhren wir wieder heim. Man was für ein Tag dachte ich... Schon so viel erlebt aber das Dicke Ende kommt erst noch.
Zu Hause angekommen wollte meine Dame und ich uns fertig machen und Essen gehen. Auch mal schön bei dem Wetter und kinderfrei. Gesagt getan. Wir speisten vorzüglich und verabredeten uns danach gegen Abend nochmal beim Pächter. Seine Frau ist mit meiner gut befreundet, wir haben Kinder im selben Alter. Klasse, die Frauen beschäftigt und ich eigentlich noch mal heiß auf einen Abendansitz.
So war es dann auch schon 20.40 eh wir drüben waren. Umgezogen war ich schon und dachte der Pächter und ich gehen zusammen nochmal raus. Der aber sagte er hätte jetzt keine Ambitionen mehr bei dem warmen Sommerabend.
Aber er übergab mir die Schlüssel seines Pick-Ups und sagte ich solle mal dahin fahren wo ich mit meinem Auto nicht hinkomme (Vito:roll Ich also voller Vorfreude alles eingepackt und los. 21.00 uhr, ich fahre los. Gucke voller Sorge auf das doch langsam schwindende Licht. Naja manchmal ist blöd und so fuhr ich ins Revier mit der Hoffnung wenigstens was zu sehen. Das Ziel war eine ca.2 ha große Brachfläche mitten im Kiefernaltholz.
Ich parkte das Auto ca.300 meter entfernt und wollte den Rest zu Fuß gehen. Beim Aussteigen erstmal aus Versehen schön auf die Hupe gekommen..... Klasse Typ dachte ich mir. Du bist schon wieder die Krönung....
Waffe geladen , Das Fernglas umgehängt, Wind geprüft und losgepirscht.
Langsam an die Fläche ran in der Hoffnung schon etwas erspähen zu können. Doch das Gras war gefühlte 1,5 Meter hoch...Naja dachte ich mir, das wird wohl schwierig überhaupt was sehen zu können. Angekommen an der Anlegeleiter die wir erst vor 2 Wochen aufgestellt hatten, baumte ich auf.
Eingerichtet, Probeanschlag 21.30.
Da ist doch was auf der Fläche dachte ich bei mir und sah durch das Leica 8x50 eine Ricke auf der Fläche beim Äsen.
Hmm schöner Anblick, doch etwa Schmalreh??? Nein, kugelrund..... ok aber trotzdem schön. So beobachtete ich die völlig vertraut ziehende Ricke auf ca 120 Metern. Doch was war das ???? Da ist doch noch etwas! Ich beobachte weiter und kann ca 20m neben der Ricke ein weiteres Reh ausmachen. Haupt nach unten, nicht anzusprechen.
Meine Konzentration liegt jetzt auf dem nicht zu indentifizierendem Stück. Hinter einer Traubenkirsche dann seh ich das Haupt. Bock, eindeutig Bock. Und was für einer . 6er und garnicht mal schwach. Ich informiere den Pächter per Nachricht über meine Situation. Ricke und starker Bock vor. In voller Erwartung auf einen Glückwunsch zum Anblick (ich sollte eigentlich erstmal Knopfböcke und schwache Jährlinge bejagen) kam einfach nur die Antwort " Feuer Frei" .
Und erst jetzt, in diesem Augenblick begann mein Herz zu schlagen wie es dies noch nie zu vor tat.
Mittlerweile 21.40..... ich beobachte den Bock auf ca 120m , die Ricke ist im hohen Gras verschwunden und nicht mehr zu sehen. Der Bock zieht langsam über die Fläche. Meinen Herzschlag kann ich selbst hören, der Puls auf 180...
Ich nehme die Waffe hoch. Entsichere und steche ein. Wieder und wieder bewegt sich der Bock, steht spitz dann wieder breit, dann im hohen Gras. Ich werde immer unsicherer. Die Sonne ist kurz vorm untergehen und blendet leicht. Ich bin mir unsicher wie nie zuvor. Ganz schön weit denke ich, du willst doch nicht gleich als allererstes eine Nachsuche produzieren. Diese Last kennt wahrscheinlich jeder von euch.... So konzentrierte ich mich , fuhr langsam wieder runter... Will sicher gehen. Der Bock sichert nach rechts , das Haupt oben und steht breit. Jetzt oder nie dachte ich, fuhr den Finger langsam an den Abzug und der Schuss brach.
21.45
Der schoss brach ich repetierte sofort. Die Bühne leer.....
Nichts , gar nichts zu sehen. Tausend Gedanken schießen mir durch den Kopf. Hast du getroffen? Oh mein Gott du hast tatsächlich geschossen.... Ich versuche mir eine Zigarette anzuzünden. Die Hände zittern.
Ich halte es nicht mehr aus. Muss runter . Gehe durch das hohe Gras in Richtung Anschuss. Da klingelt das Telefon.
"Ich habe den Schuss gehört, wie sieht's aus ? Und ich sagte mit zitternder Stimme, dass ich auf dem Weg zum Anschuss bin. So verblieben wir und ich ging noch 30 Schritt. Da lag der Bock mit sauberem Kammertreffer am Anschuss ohne einen Meter gegangen zu sein.....
Ehrfürchtig stehe ich vorm Stück, nehme meine Mütze ab und halte eine Minute inne. Ich kann es nicht fassen. Ich habe so eben mein erstes Stück Wild erlegt, nach so einem ereignisreichen Tag....
Ich mache Meldung per Telefon und mein Lehrprinz freut sich am Telefon als ob er im Lotto gewonnen hätte.
Ich lade das Stück auf und fahre zu ihm. Mein Frauchen auf der Terrasse voller stolz und mit kleinen Tränen in den Augen. So wurde mir mein erster Erlegerbruch überreicht, es wurde "Reh tot" geblasen und ich brach das Stück bei Licht im Garten auf.... Ich brachte die Waffe und mein Auto nach Hause (300m) und der Abend endete in viel Waidmannsheil und Bier. Nun sitze ich auf meiner heimischen Terrasse und lassen den gesamten Tag nochmal in meinen Gedanken passieren.....
Ich kann es nicht fassen , an meinem ersten Jagdtag gleich noch Beute zu machen und dann auch noch so einen starken Bock.
Sehr langer Text, ich weiß. Aber dieser Tag ist mich was besonderes und ich wollte euch Teil haben lassen.
Danke für eure Aufmerksamkeit.
Heute nach dem alles gesackt ist, will ich euch von meinem allerersten Jagdtag in meinem jungen Jägerleben berichten.
Donnerstag den 22 Mai habe ich meinen ersten Jagdschein gelöst. So also hatte ich mich am Freitagabend mit meinem
ortsansässigen Pächter und Lehrprinzen verabredet um alles mit dem ersehnten Begehungsschein und der Übergabe einer Leihwaffe zu klären. Er überließ mir einen alten Steyer-Stutzen im Kaliber 7x57 mit festmontiertem Glas und Vierfacher Vergrößerung mit Absehen 1. Und dazu insgesamt 8 Schuss. Tolles Ding und ich war natürlich stolz wie Bolle.
Der Abend endete dann doch recht spät, dabei wollte ich am nächsten Morgen gleich sitzen. Mein Obmann wies mich ein, ich solle an eine Kirrung gehen . Dort war auf der Wildkamera regelmäßig ein Knopfbock zu sehen. Das war also das Ziel.
Am nächsten Morgen kam ich natürlich nicht um die erwünschte Zeit aus den Federn. Naja also etwas verschlafen noch schnell einen Kaffee runtergespült , Sachen gepackt und ab ins Revier zur besagten Kirrung.
5.30 saß ich und freute mich sehr über meinen ersten alleinigen Ansitz. Es passierte rein gar nichts. So verharrte ich bis 8.30 und genoss den schönen Sommermorgen. Wäre ja auch zu schön gewesen beim ersten Versuch. So baumte ich ab und fuhr nach Hause. Meine Dame und ich hatten unser Kind meiner Mutter überlassen, so hatte ich also noch den ganzen Tag Zeit und wollte noch was nützliches vollbringen. Schnappte mir also meinen Freischneider und fuhr wieder zur besagten Kirrung und machte dem viel zu hohen Gras nach Absprache erstmal den Gar aus um eine Bache zuverlässig ansprechen zu können und den ein oder anderen Frischling besser sehen zu können.
So verrichtete ich meiner Dinge in der warmen Mittagssonne. Da kam doch mein Lehrprinz angefahren mit einem Löschwagen der Feuerwehr im Schlepptau. Und ich staunte natürlich nicht schlecht. Der warme Mai und die anhaltende Trockenheit haben unsere künstlich angelegte Suhle in eine Staubwüste verwandelt. Und da wir hier ein kleines schönes Dorf sind und jeder irgendwie jeden kennt, hatte sich die FF samt Jugenfeuerwehr bereit erklärt uns zu helfen und die Suhle zu füllen. Diese gossen dann erstmal 600l Wasser in die Wüste ( Eingegrabene Plane und mit Sand überzogen). Als dank für die Feuerwehr gab es 30 Wildbratwürste. Tolles Tauschgeschäft, sehr freundschaftlich.
Wenigstens ein klasse Reviertag dachte ich mir, wenigstens was sinnvolles gemacht.
So zog es mich wieder heimwärts und ich schob mich ein, die Klimaanlage an und Mittagsschlaf. Die Nacht war kurz und der Tag schon ziemlich anstrengend, also nicht die schlechteste Idee mit dem Schlaf.
Um ca.16 uhr klingelte das Handy und ich wurde aus meinen Träumen gerissen. Der Pächter dran und fragte ob ich Zeit habe. Er bräuchte mich als Zeugen. Ich also schnell hoch, angezogen und schon stand er vor der Tür.
Beim Einsteigen viel mir schon eine Menge Müll auf der Ladefläche des Pick-Ups auf.
Den hatte er bei der Kontrolle einer Wildkamera auf dem Weg ins Revier am Wegesrand gefunden. 4 Einkaufstüten mit Abfall unter anderem auch Hackfleisch(!!!!!!) , Plastikreste, Verdörrte Blumen samt Blumenkästen....
...und einen Brief mit samt Anschrift aus unserem Ort. Wir also zur Anschrift und der besagte Herr wurde heraus gebeten. Nach einem kurzem und sachlichem Gespräch gab dieser sofort alles zu (deswegen als Zeuge). Wir luden den Unrat in seiner Einfahrt ab, beschämend stand der Herr daneben, von ASP noch nie was gehört. Und so fuhren wir wieder heim. Man was für ein Tag dachte ich... Schon so viel erlebt aber das Dicke Ende kommt erst noch.
Zu Hause angekommen wollte meine Dame und ich uns fertig machen und Essen gehen. Auch mal schön bei dem Wetter und kinderfrei. Gesagt getan. Wir speisten vorzüglich und verabredeten uns danach gegen Abend nochmal beim Pächter. Seine Frau ist mit meiner gut befreundet, wir haben Kinder im selben Alter. Klasse, die Frauen beschäftigt und ich eigentlich noch mal heiß auf einen Abendansitz.
So war es dann auch schon 20.40 eh wir drüben waren. Umgezogen war ich schon und dachte der Pächter und ich gehen zusammen nochmal raus. Der aber sagte er hätte jetzt keine Ambitionen mehr bei dem warmen Sommerabend.
Aber er übergab mir die Schlüssel seines Pick-Ups und sagte ich solle mal dahin fahren wo ich mit meinem Auto nicht hinkomme (Vito:roll Ich also voller Vorfreude alles eingepackt und los. 21.00 uhr, ich fahre los. Gucke voller Sorge auf das doch langsam schwindende Licht. Naja manchmal ist blöd und so fuhr ich ins Revier mit der Hoffnung wenigstens was zu sehen. Das Ziel war eine ca.2 ha große Brachfläche mitten im Kiefernaltholz.
Ich parkte das Auto ca.300 meter entfernt und wollte den Rest zu Fuß gehen. Beim Aussteigen erstmal aus Versehen schön auf die Hupe gekommen..... Klasse Typ dachte ich mir. Du bist schon wieder die Krönung....
Waffe geladen , Das Fernglas umgehängt, Wind geprüft und losgepirscht.
Langsam an die Fläche ran in der Hoffnung schon etwas erspähen zu können. Doch das Gras war gefühlte 1,5 Meter hoch...Naja dachte ich mir, das wird wohl schwierig überhaupt was sehen zu können. Angekommen an der Anlegeleiter die wir erst vor 2 Wochen aufgestellt hatten, baumte ich auf.
Eingerichtet, Probeanschlag 21.30.
Da ist doch was auf der Fläche dachte ich bei mir und sah durch das Leica 8x50 eine Ricke auf der Fläche beim Äsen.
Hmm schöner Anblick, doch etwa Schmalreh??? Nein, kugelrund..... ok aber trotzdem schön. So beobachtete ich die völlig vertraut ziehende Ricke auf ca 120 Metern. Doch was war das ???? Da ist doch noch etwas! Ich beobachte weiter und kann ca 20m neben der Ricke ein weiteres Reh ausmachen. Haupt nach unten, nicht anzusprechen.
Meine Konzentration liegt jetzt auf dem nicht zu indentifizierendem Stück. Hinter einer Traubenkirsche dann seh ich das Haupt. Bock, eindeutig Bock. Und was für einer . 6er und garnicht mal schwach. Ich informiere den Pächter per Nachricht über meine Situation. Ricke und starker Bock vor. In voller Erwartung auf einen Glückwunsch zum Anblick (ich sollte eigentlich erstmal Knopfböcke und schwache Jährlinge bejagen) kam einfach nur die Antwort " Feuer Frei" .
Und erst jetzt, in diesem Augenblick begann mein Herz zu schlagen wie es dies noch nie zu vor tat.
Mittlerweile 21.40..... ich beobachte den Bock auf ca 120m , die Ricke ist im hohen Gras verschwunden und nicht mehr zu sehen. Der Bock zieht langsam über die Fläche. Meinen Herzschlag kann ich selbst hören, der Puls auf 180...
Ich nehme die Waffe hoch. Entsichere und steche ein. Wieder und wieder bewegt sich der Bock, steht spitz dann wieder breit, dann im hohen Gras. Ich werde immer unsicherer. Die Sonne ist kurz vorm untergehen und blendet leicht. Ich bin mir unsicher wie nie zuvor. Ganz schön weit denke ich, du willst doch nicht gleich als allererstes eine Nachsuche produzieren. Diese Last kennt wahrscheinlich jeder von euch.... So konzentrierte ich mich , fuhr langsam wieder runter... Will sicher gehen. Der Bock sichert nach rechts , das Haupt oben und steht breit. Jetzt oder nie dachte ich, fuhr den Finger langsam an den Abzug und der Schuss brach.
21.45
Der schoss brach ich repetierte sofort. Die Bühne leer.....
Nichts , gar nichts zu sehen. Tausend Gedanken schießen mir durch den Kopf. Hast du getroffen? Oh mein Gott du hast tatsächlich geschossen.... Ich versuche mir eine Zigarette anzuzünden. Die Hände zittern.
Ich halte es nicht mehr aus. Muss runter . Gehe durch das hohe Gras in Richtung Anschuss. Da klingelt das Telefon.
"Ich habe den Schuss gehört, wie sieht's aus ? Und ich sagte mit zitternder Stimme, dass ich auf dem Weg zum Anschuss bin. So verblieben wir und ich ging noch 30 Schritt. Da lag der Bock mit sauberem Kammertreffer am Anschuss ohne einen Meter gegangen zu sein.....
Ehrfürchtig stehe ich vorm Stück, nehme meine Mütze ab und halte eine Minute inne. Ich kann es nicht fassen. Ich habe so eben mein erstes Stück Wild erlegt, nach so einem ereignisreichen Tag....
Ich mache Meldung per Telefon und mein Lehrprinz freut sich am Telefon als ob er im Lotto gewonnen hätte.
Ich lade das Stück auf und fahre zu ihm. Mein Frauchen auf der Terrasse voller stolz und mit kleinen Tränen in den Augen. So wurde mir mein erster Erlegerbruch überreicht, es wurde "Reh tot" geblasen und ich brach das Stück bei Licht im Garten auf.... Ich brachte die Waffe und mein Auto nach Hause (300m) und der Abend endete in viel Waidmannsheil und Bier. Nun sitze ich auf meiner heimischen Terrasse und lassen den gesamten Tag nochmal in meinen Gedanken passieren.....
Ich kann es nicht fassen , an meinem ersten Jagdtag gleich noch Beute zu machen und dann auch noch so einen starken Bock.
Sehr langer Text, ich weiß. Aber dieser Tag ist mich was besonderes und ich wollte euch Teil haben lassen.
Danke für eure Aufmerksamkeit.