Einarbeiten Stöbern und Buschieren für VPS

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Hallo zusammen,

im Herbst möchte ich meinen Labrador auf der VPS führen. Gehorsam, Feld- und Wasserarbeit sind anlagebedingt und vom Ausbildungsstand kein Problem. Ich bin mir aber nicht sicher, wie ich Stöbern und Buschieren sauber einarbeite. Wenn ich meinen Hund in die freie Suche schicke weiß er was zu tun ist, zieht los, sucht und kommt, wenn er nichts findet, nach einiger Zeit zurück, quasi um zu fragen, ob ich mir sicher bin, dass dort was zu finden ist. Wenn er lebendes Wild findet, hetzt er es an und kommt dann zu mir. Findet er totes oder krankes Wild, bringt er es. So weit so gut, aber wie ausdauernd muss er bei der Prüfung stöbern und wie groß muss das Gelände dafür sein?
Wie ist das beim Buschieren? Muss er sich beim Buschieren selbständig in Schrotschussentfernung halten, oder soll ich ihn dirigieren? Habt ihr unterschiedliche Kommandos für diese Jagdarten oder ist das alles auf das Suchkommando und der Hund muss selbständig erkennen was er zu tun hat?
Für hilfreiche Kommentare und Erfahrungswerte wäre ich sehr dankbar. Kommentare wie: "Hol dir nen anderen Hund. Rasse XY kann das viel besser." gibt es ausreichend in anderen Tröts und dürfen gerne ausgelassen werden. ;)
Vielen Dank für eure Hilfe und Waidmannsheil.
 
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Ich habe selbt einen Labbi aber wenn man sich eine solchen holt sollte man sich darüber im klaren sein das es ein eben ein Retriever ist (retrieve = wieder bringen). Man könnte ihn auch einfach als Einsammler bezeichnen. Einem solchen das Buschieren oder Stöbern beizubringen würde mir nicht einfallen. Es gibt dafür genau wie für andere Jagdarten Spezialisten bzw. um ein möglichst großes Spektrum abzudecken sogennate Allrounder.

Ich schicke einen DD doch auch nicht in einen Fuchsbau (obwohl ich mir sicher bin das sich im Forum bestimmt einer findet der ein solche Exemplar führt ;))
 
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Dass ich aus einem Labi keinen Stöberhund mache, ist mir klar. Dass ein hochläufiger, blitzschneller und obendrein stummer Hund in einem Treiben nichts zu suchen hat, steht auch außer Frage. Ich weiß auch nicht, warum in der "Verbandsprüfung nach dem Schuss" Arbeiten vor dem Schuss geprüft werden. Selbst in der Retrievergebrauchsprüfung wird das Buschieren geprüft. Somit ist die VPS für mich quasi die Generalprobe.
 
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In meiner Ausführung muss davon ausgegangen werden, dass bei meinem Hund (DW) die Ausgangslage genau andersrum war, sprich wie krieg ich ihn kurz und sicher zum Buschieren. Beim Buschieren soll der Hund bekanntlich vor dem Führer Quersuchen in Schrotschussdistanz machen und das aufstehende Wild nicht anhaltend jagen, so dass es erlegt werden kann. Labbi und Wachtelhund haben aber beide nicht die perfekten Voraussetzungen wie ein Vorsteher. Als erstes muss ein Stopsignal wie der Downtriller sitzen. Geübt wird auf einer großen Wiese. Der Hund sollte sich entweder durch akkustische oder optische Signale von links nach rechts lenken lassen (kann man auch bei der Wasserarbeit hervorragend gebrauchen). Ist der Hund extrem Führerbezogen kann man auch selbst "quer" gehen, sobald man scharf umdreht wird er in die Richtung folgen, einen überholen. Dann wieder abdrehen und so weiter. Ist der Hund soweit, dass er selbstständig oder mit Kommando links-rechts sucht kommen Apportel ins Spiel. Die auf einer großen Fläche so verteilen, dass der Hund sie beim freien suchen vor der Flinte findet und bringt. Möglichst bei jedem schicken in die Suche sollte er am Anfang die Chance haben zu bringen. Wenn das läuft eine kleine Kette mit 2 Helfern machen. Beide Helfer haben die Apportel. In unregelmäßigen Abständen wenn der Hund auf Distanz ist gibst du einen Schrotschuss ab und der Helfer, auf dessen Seite sich der Hund gerade befindet wirft das Apportel und der Hund sucht und bringt es. Er soll das werfen nicht mitbekommen. Wenn die Suche, die Verbindung von Schuss und bringen läuft kann man für die Verknüpfung auf Schleppwild umstellen. Schwierigkeitsgrade bei den Übungen kann man allein schon durch die Höhe des Bewuchses steigern. Von Knöchelhoch bis locker zum Knie oder darüber. Am Anfang möglichst Flächen wählen wo keine 5 Hähne und 8 Hasen auf einem halben ha sitzen.

Beim Stöbern wird das Gebiet mindestens 1ha groß und nach Möglichkeit wildreich sein. Der Hund soll die Fläche selbständig nach Wild absuchen, dieses auf die Läufe bringen und laut jagen. Die Prüfung im Stöbern sollte mindestens 10min andauern. Wie man einen Labby jedoch dazu bringt selbstständig zu suchen und laut zu jagen liegt jenseits meiner Ideen. Das können wahrscheinlich die Labbyführer am besten beantworten.
 
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Für das Stöbern nimmst du eine 100 x 100 Meter Dickung und schickst ihn zum üben wie bei einer Freiverlorensuche auf 1 Dummy oder Apportel. Das Finden soll schwierig sein, damit der Hund lernt das Gelände ausdauernd und fleißig zu durchsuchen.

Beim Buschieren läßt du den Hund 10 -15 m vor dir suchen und 20 m in der Breite. Lenke ihn mit leisen Kommandos! Anfangs gehst du immer in die Richtung mit, später sollte ein Handzeichen reichen.
 
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Wie Bollenfeld schon sagt: Beim Buschieren kannst du den Hund mit leisen Kommandos oder der Pfeife dirigieren. Das soll nicht ausarten, aber so kannst du ihn kurzhalten.
Wenn ich meinen Hund in die freie Suche schicke weiß er was zu tun ist, zieht los, sucht und kommt, wenn er nichts findet, nach einiger Zeit zurück, quasi um zu fragen, ob ich mir sicher bin, dass dort was zu finden ist. Wenn er lebendes Wild findet, hetzt er es an und kommt dann zu mir. Findet er totes oder krankes Wild, bringt er es. So weit so gut, aber wie ausdauernd muss er bei der Prüfung stöbern und wie groß muss das Gelände dafür sein?
Das hört sich doch soweit gut an für das Stöbern. Du darfst dir die Prüfung nicht wie eine weiträumig abgestellte Drückjagd vorstellen, es ist wirklich nur eine Dickung. Du darfst den Hund auch mehrfach schicken, wenn er wieder kommt.

Meine Hündin war dreimal bei mir als sie das ganze durchgestöbert hat und ich hab dann irgendwann den Richter gefragt ob das nicht reicht und der bejahte es.

Und nur mal so: Wenn du nicht nach dem letzten Punkten jagst ist das kein Durchfall-Fach. Das heißt wenn du hier nur 2 oder 3 Punkte bekommst und keine 4 dann ist das kein Beinbruch, meiner Meinung nach.
 
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Danke für die Tipps. Stöbern wird damit dann tatsächlich wie die große Suche gearbeitet und das Buschieren baue ich ähnlich auf wie das Einweisen. Wenn mein Kleiner Wild findet, bringt er es auch auf die Läufe, allerdings wird er mit Sicherheit niemals laut jagen. Genauso sicher werde ich ihn nie zum stöbern bei einer Treibjagd einsetzen. Mein Anspruch ist nicht Tagesbester zu werden. Ich möchte meinen Hund brauchbar geprüft haben, damit er für das Revier eingetragen werden kann und ich nicht für jede Kleinigkeit auf andere Hundeführer angewiesen bin.
 
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Mein Anspruch ist nicht Tagesbester zu werden. Ich möchte meinen Hund brauchbar geprüft haben, damit er für das Revier eingetragen werden kann und ich nicht für jede Kleinigkeit auf andere Hundeführer angewiesen bin.
Für welches Bundesland und für welche Arbeiten soll er als "brauchbar" eingetragen werden?
Geht das nicht einfacher über eine Brauchbarkeits- Jagdeingnungsprüfung?
Zumindest in NRW kann man diese für unterschiedliche Bereiche ablegen.

wipi
 
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Für welches Bundesland und für welche Arbeiten soll er als "brauchbar" eingetragen werden?
Geht das nicht einfacher über eine Brauchbarkeits- Jagdeingnungsprüfung?
Zumindest in NRW kann man diese für unterschiedliche Bereiche ablegen.

wipi
Das kann man in Hessen auch. Mit der Anerkennung durch andere Länder soll das aber nicht immer unproblematisch sein. Im Detail habe ich mich nicht damit beschäftigt. Die VPS wird bundesweit als Brauchbarkeitsprüfung für alle Jagdarten außer der Baujagd anerkannt. Ich lebe im Dreiländereck Hessen, Niedersachsen, NRW und jage auch in allen drei Ländern. Da finde ich das mit einer bundesweit anerkannten Prüfung am einfachsten.
 
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@Radze

Die VPS wird in vielen Bundesländern nur mit erbrachten Stöberlaut zur BP Stöbern führen. Das wird schwer bei einem Labbi. Beim Schweiß fordern einige Bundesländer 600 m Schweißfährte. Aber für deine Zwecke halte ich die VPS für eine gute Entscheidung.
 

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