So sehe ich es auch. Bei sinkenden Viehpreisen, längeren Trockenperioden, Grundwasserproblemen und landesweit ständig zunehmendem Viehdiebstahl ist das Farmen mit Wild ohne Vieh oft alternativlos.
Komischerweise schaffen es viele aber trotzdem mit Vieh, manche sogar auch ganz ohne zahlende Jagdgäste, zumindest ohne wilddicht gezäunte "Abschussbasen".
Dass Wasser z.B. in Namibia selbst kleinräumig oft sehr ungleich verteilt ist weiß ich auch.
Bevor Du mir das wieder vorwirfst.
Ohne Abschüsse an Gastjäger zu verkaufen, lässt sich aber so ein Betrieb nicht wirtschaftlich erhalten.
Bei einigen eben doch.
Die Farm wildsicher zu zäunen, ist dann natürlich Voraussetzung für eine auf Dauer wirtschaftlich halbwegs erfolgreiche Nutzung.
Bei so knappen eigenen Mitteln ist es natürlich auch ganz einfach wie viele Km wilddichten Zaun zu errichten?
Und - da es ja auch Jagd auf nicht wilddicht gezäunten Farmen gibt ist es offensichtlich doch auch ohne "Wildgatter" möglich.
Die meisten einheimischen Wildtiere können so bei angepasster Bejagung für einen nachhaltigen Bestand sorgen. Wildgatter verhindern die Abwanderung von wertvollem eigenen Wild und erschweren auch die ständig zunehmende Wilderei.
Was macht denn das "eigene" Wild so wertvoll - doch Rekord-Trophäenträger auf der Auktion gekauft?
Wenn es "eigenes Wild" ist, ist es dann noch Wild oder nicht doch eher "Vieh"?
Durch Zukauf von einigen im eigenen Gebiet nicht vorkommenden Wildarten, welche aber auch durchaus durch eigene Vermehrung ihren Bestand sichern können, wird für viele Gastjäger die Jagd noch etwas interessanter.
Warum dann noch nach Afrika reisen?
Könnte man doch auch in der Senne ... müsste man nicht so weit reisen ...
Ach, ich vergaß, solcherart "Jagd" dürfte in D nicht ganz einfach sein ...
Wie weit sind wir da noch von "Texotics" entfernt und was hat das dann noch mit Jagd in ihrem eigentlichen Sinn zu tun?
Ich würde mir da weder anmaßen, die Farmer noch die Jagdgäste zu verurteilen.
DU lebst ja auch davon. Wäre ja dumm, seine Geschäftspartner zu verurteilen.
Wer die Notlage vieler Rinderfarmer gerade in Namibia kennt, wird mich sicher verstehen.
Wie schon mehrfach geschrieben: Bei so manchen geht es auch ohne.
Wie weit dürfen denn Dinge aus eigener "wirtschaftlicher Not" getrieben werden?
BTW: Kennst Du in D einen Bauern oder "Famer", der nicht klagt?
Komischerweise waren Bauernsöhne im Studium oft diejenigen mit den neuesten Autos und den wenigsten finanziellen Sorgen ...
Das monatliche Schulgeld für ein Farmerkind auf einer Privatschule ist oft der halbe Erlös einer durchschnittlichen Farm von 5000ha.
Bei uns kann auch nicht jeder seine Kinder nach Salem schicken oder zum Studium ins Ausland.
Nach viereinhalb Jahrzehnten eigener Jagd in Afrika und der Begleitung meiner Jagdkunden habe ich mit genug einheimischen Farmern über ihre Sorgen gesprochen und kann mir schon ein recht gutes eigenes Urteil erlauben.
Nicht nur Du hast mit Farmern gesprochen, wenngleich Du sicher öfter in Afrika warst als ich, nur spielen da bei mir keine eigenen wirtschaftlichen Interessen hinein.
WaiHei