Einsatz künstlicher Lichtquellen - Reaktion des (Schwarz-)Wildes?

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Ich gehöre ja auch zur Lodenjockel-Grufty-Fraktion. Trotzdem stehe ich seit Jahren dieser Entwicklung positiv gegenüber. Das Nachsuchengeschäft hat mich geprägt. Da soll sich mal einer vor eine laufende Fernsehkamera stellen und was vom Hubertusgedanken daherfaseln.
Lieber Sir Henry, Du jagst in einer anderen Dimension mit dieser Technik. Sie eröffnet neue Möglichkeiten, die einfach waidgerechter sind, als das was bisher gemacht wurde.
Ich kenne inzwischen viele Jungjäger die sich gleich ein Vorsatzgerät kaufen. Aber sie haben das Jagen noch nicht gelernt. Ich würde jeden Jungjäger auch die ersten drei Jahre mit einem Einzellader losziehen lassen, dann lernt er das Schießen. Das Angehen der Sauen auch mit Technik ist kein Kinderspiel. Ja es ist reizvoll aber die Sauen sind nicht chancenlos. War gestern Nacht draußen, nachdem der Mond weg ist, neue Tarnhose angezogen. Das Teil ist so laut, obwohl speziell beschichtet, also künftig nicht mehr für diese Pirschgänge. Ist mir im Geschäft nicht aufgefallen. Ich komme da mit Sicherheit nicht nah genug ran. Schuhe sind ein eigenes Thema für diese Jagdart.
Hügel sind schön aber bewegende Pfähle am Horizont mögen die Sauen überhaupt nicht.
Verstand und jagdliches Können sind die einzigen Gaben die auf der Welt gerecht verteilt wurden. Jeder hat davon genug.
Wir haben hier genug Beispiele, dass fehlendes jagdliches Können über die Ausrüstung kompensiert wird.
 
G

Gelöschtes Mitglied 26188

Guest
Ich gehöre ja auch zur Lodenjockel-Grufty-Fraktion. Trotzdem stehe ich seit Jahren dieser Entwicklung positiv gegenüber. Das Nachsuchengeschäft hat mich geprägt. Da soll sich mal einer vor eine laufende Fernsehkamera stellen und was vom Hubertusgedanken daherfaseln.
Lieber Sir Henry, Du jagst in einer anderen Dimension mit dieser Technik. Sie eröffnet neue Möglichkeiten, die einfach waidgerechter sind, als das was bisher gemacht wurde.
Ich kenne inzwischen viele Jungjäger die sich gleich ein Vorsatzgerät kaufen. Aber sie haben das Jagen noch nicht gelernt. Ich würde jeden Jungjäger auch die ersten drei Jahre mit einem Einzellader losziehen lassen, dann lernt er das Schießen. Das Angehen der Sauen auch mit Technik ist kein Kinderspiel. Ja es ist reizvoll aber die Sauen sind nicht chancenlos. War gestern Nacht draußen, nachdem der Mond weg ist, neue Tarnhose angezogen. Das Teil ist so laut, obwohl speziell beschichtet, also künftig nicht mehr für diese Pirschgänge. Ist mir im Geschäft nicht aufgefallen. Ich komme da mit Sicherheit nicht nah genug ran. Schuhe sind ein eigenes Thema für diese Jagdart.
Hügel sind schön aber bewegende Pfähle am Horizont mögen die Sauen überhaupt nicht.
Verstand und jagdliches Können sind die einzigen Gaben die auf der Welt gerecht verteilt wurden. Jeder hat davon genug.
Wir haben hier genug Beispiele, dass fehlendes jagdliches Können über die Ausrüstung kompensiert wird.


Vermuten können es viele, wenn die Werbung gut war bzw. ist und sie war bzw. ist fast ausnahmslos (eigentlich immer) gut, denn das Marketing wird ausschließlich von Profis gemacht, im Gegensatz zur aktiven Jagd.
 
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Ich kann eben von mir behaupten, dass ich "als halber Tscheche" nicht auf Mutmaßungen und Kaffeesatzleserei sowie Glaskugelgesäusel angewiesen bin. Dort gab es kein Marketing, aber im Gegensatz zu unserer Nation der Reichsbedenkenträger und Schiedsrichter haben die tschechischen Jäger die Zulassung dieser technischen Errungenschaft mit Freunde zur Kenntnis genommen und sich nicht gegenseitig zerfleischt. Sie würden über unsere Diskussionen nur ohne Verständnis den Kopf schütteln.
 
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War letzte Woche bei einem Kollegen eingeladen, durfte an dessen "Flutlichtkanzel" sitzen. Dank einem etwas außerhalb liegenden Neubaus in der Nähe löst das Wild beim Anwechseln den Bewegungsmelder für die Beleuchtung des Zugangsweges aus. Dadurch liegt auch die Kirrung dann 3 Minuten im Lichtkegel.
Bache mit 5 Frilis sind angewechselt - Licht an - alle kurz weggespritzt, nach ca. 30 Sekunden waren sie an der beleuchteten Kirrung.
Nach ca. 3 Minuten Licht aus, alle waren weiter da. Einer etwas abseits hat den Bewegungsmelder wieder ausgelöst - Licht an. Reaktion gegen Null.
Tags drauf das gleiche Spiel, nur dass diesmal 3 Überläufer kamen. Licht an - alle kurz drauf an die Kirrung. Rums, einer liegt im Feuer, die anderen beiden sind weg.
Am übernächsten Tag war die Kirrung wieder angenommen. Und die Tage darauf auch.

Das "Flutlicht" gibt es dort seit ca. 4 Monaten. 2 Rehe und 5 Stück SW hat er dort in der Zeit erlegt. Vorher hatte er wegen dem meist schlechten Licht dort meist nur 1 Stück pro Jahr erlegt. Zumindest da scheint es keinen Lerneffekt gegeben zu haben.
 
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Von Flutlicht rede ich nicht, denn der Mond spendet auch bei klarem Himmel und "voll" kein Flutlicht.
Ich denke an dosiertes hochdimmen des Lichtes mit einer 35W/12 Lampe. Versuch über Kabel als Demo, heute auch drahtlos möglich. Das Bild hatte ich schon mal eingestellt. Wie gesagt, stationär einsetzbar.
 

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Sir Henry, ist das als Dauerinstallation gedacht oder nur wenn jemand ansitzt?
 
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Sir Henry, ist das als Dauerinstallation gedacht oder nur wenn jemand ansitzt?

Der ansitzen will, braucht, je nach ausgefeilter E-Technik, nur die Fernbedienung oder seinen 12-V-Akuu mitbringen, alles andere bleibt am Ort.
Stell dir das linke Bild am Tage vor, ob die "Installation" auffallen könnte.
 
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Vermuten würde ich - das Wild flüchtet.

bei einer schwachen lampe , gerade so stark dass ein zielen möglich ist und nicht direktem anleuchten zuckt schwarzwild zusammen , dann einundzwanzig , zweiundzwanzig und hackengas .

bei starker lampe und direktem anleuchten sofort hackengas .

so meine bescheidenen erfahrungen.
 
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Eine von mir, mit solargespeister Lampe die Abends gegen 9 Uhr anging und bis zum Ende des Akkus (morgens gegen 4-6Uhr) brannte, beleuchtet Kirrung brachze keinen jagdlichen Erfolg.:unsure: Die ersten Wochen lies ich die Sauen dort in Ruhe; um sie zu "gewöhnen". Die Kirrung wurde auch immer wieder angenommen, allerdings umschlugen die Sauen immer großräumig den Bereich, und waren extrem vorsichtig. die Lampe hatte ich aus mehreren Gründen ca. 15 meter hoch aufgehängt:oops:
Warscheinlich sind die Sauen bei uns einfach etwas Schlauer als anderswo:( zumindest waren sie in dem Fall schlauer als ich:cry: :sad:
 
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Ja ich, aber nur einmal. Dieses Drecksgefunzel hat bei uns dazu geführt, dass die Sauen sowas von scheu geworden sind. Sobald irgendwo eine Lichtquelle erkennbar ist - vorallem Autos - gehen sie ab. Wie einfach war das: Mit dem WBG vom Auto aus abglasen, die Sauen hielten das Auto aus. Weiterfahren und außer Sicht abstellen und oft von der anderen Seite mit dem Vorsatzgerät anpirschen.
Auf einer großen Feldfläche mit dem WBG eine Rotte erkannt. Außer Sicht ausgestiegen und am Waldrand postiert. Dann habe ich eine Jungjägerin mit meinem Auto angewiesen zu stoppen wenn ich mit dem Handy anrufe. Die Sauen änderten jedes Mal sofort die Richtung, auf 200 bis 300 m. Sobald das Auto stoppte, wurden sie nervös.
 
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Der ansitzen will, braucht, je nach ausgefeilter E-Technik, nur die Fernbedienung oder seinen 12-V-Akuu mitbringen, alles andere bleibt am Ort.
Stell dir das linke Bild am Tage vor, ob die "Installation" auffallen könnte.

Die Elektroinstallation kann man leider wie in deinem Beispiel nur an Kirrplätzen betreiben und ist ein unverhältnismäßiger Eingriff in die Natur.
Vorteil von Thermalvorsatzgerät: Mobil einsetzbar, passive Tierbeobachtung möglich ohne Wild mit Hilfe von Lampen zu beunruhigen, realistischere Einschätzung von Hasen- und Rehbestand in der Nacht möglich, pirschen auf Sau und Jungfuchs möglich. Auffinden von erlegtem Wild zum Teil möglich.

Thema Kosten: Jäger A kauft sich eine R8 mit Zeisszielfernrohr, Kostenpunkt 6000 EUR.
Jäger B kauft sich eine günstigere Büchse mit bspw. Meopta-Zielfernrohr. Dazu ein Dual Use Gerät für 4000 EUR. Wer von den beiden Jägern wird mehr Anblick und Erfolg haben?

Ein Rennfahrer kauft sich lieber Porsche als ein Fiat Panda. Und wer ein Interesse und Leidenschaft auf Saujagd hat, wird an WBK nicht vorbeikommen.
 
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#178
Die Elektroinstallation kann man leider wie in deinem Beispiel nur an Kirrplätzen betreiben und ist ein unverhältnismäßiger Eingriff in die Natur.

Von welcher "Installation" redest du und von welchem unverhältnismäßigen Eingriff????
Klar - der heutige aktiv-progressive Jäger kann nicht warten, bis das Wild in seine Reichweite kommt.
Er muss hin und macht mit seiner nächtlichen Herumgeisterei das nicht bejagte Rehwild noch scheuer als es ohnehin schon geworden ist.
Wenn schon von "unverhältnismäßig" geredet wird, muss auch die Anschaffung von NST mit einbezogen werden, ab wie vielen Erlegungen sich das rentiert. Nur mal die knapp kalkulierten 4000 € von @colchicus betrachtet.

#175
Bei deiner Methode ist es klar dass Schwarzwild dein Gefunzel nicht aushält.
 
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#178
Die Elektroinstallation kann man leider wie in deinem Beispiel nur an Kirrplätzen betreiben und ist ein unverhältnismäßiger Eingriff in die Natur.

Von welcher "Installation" redest du und von welchem unverhältnismäßigen Eingriff????
Klar - der heutige aktiv-progressive Jäger kann nicht warten, bis das Wild in seine Reichweite kommt.
Er muss hin und macht mit seiner nächtlichen Herumgeisterei das nicht bejagte Rehwild noch scheuer als es ohnehin schon geworden ist.
Wenn schon von "unverhältnismäßig" geredet wird, muss auch die Anschaffung von NST mit einbezogen werden, ab wie vielen Erlegungen sich das rentiert. Nur mal die knapp kalkulierten 4000 € von @colchicus betrachtet.

#175
Bei deiner Methode ist es klar dass Schwarzwild dein Gefunzel nicht aushält.

Sir Henry, deine Lampenbastlerei war sicher mal in den 1990ern Hitech. Sobald man das Licht aufdreht, es knallt und der Rest der Rotte abzieht, dann ist der Lerneffekt für die verbleibenden Sauen da. Lies doch bitte mal deinen ersten Merkspruch vor und beziehe das auf dich. Leider kannst du nicht substanzielles zu den Vor- und Nachteilen von WBK mitteilen, die ich in früheren Beiträgen bereits erwähnt habe.

Thema Kosten: da habe ich schon eine Rechnung mit den besagten 6000 EUR. Zudem als Pächter lohnt es sich nochmals, wenn man den Wildschaden gering halten möchte und die Beziehung zu den Jagdgenossen verbessern möchte.
 

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