Einsatz künstlicher Lichtquellen - Reaktion des (Schwarz-)Wildes?

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...........

Muss allerdings dazu sagen, dass es der Landstraße geschuldet sein kann, dass die Sauen das Licht relativ gut aushalten. Die ist kurvig und die Scheinwerfer der Autos leuchten dann auch öfters mal in die Wiese.

Und auch da lernen sie seeeeeeeeehr schnell, wie ich vor ca. 20 Jahren schon lernen durfte.
Frisch abgeerntetes Maisfeld ca. 150 Meter neben einer Staatsstraße. Leichter Nieselregen, fahrbare Kanzel, guter Wind und immer wieder sekundenlanges Scheinwerferlicht von schräg links hinten wenn die Autos in ca. 300 Meter Entfernung um die Rechtskurve kamen.
Schichtwechsel im Nachbarort um 22:00 Uhr, deshalb ca. 20 Autos in kurzen Abständen. Rotte mit ca. 18 Stück kommt von links, zieht auf den Acker, eine Sau bricht etwa 15 Meter rechts der Rotte, Lichtkegel kommt, Bumm > Sau liegt, Bühne ist leer. Kurz darauf ziehen einige Sauen am Feldrand raus, Licht kommt, Sauen ziemlich flott in den Wald. Das Spielchen wiederholt sich einige Male, dann etwa 40 Minuten Ruhe. Mit Auto zur Sau, 53 kg ÜL-Bache eingeladen und weg.
Vier Tage später wieder dort angesessen, Rotte kommt, Lichtkegel streicht übers Feld, Sauen flüchtig in den Wald. Dies wiederholte sich ca. 8x, dann blieben sie weg. Drei Tage später das gleiche Spielchen, dann habe ich die Kanzel abgezogen und erst im nächsten Jahr dort wieder nur eine Sau erlegt. Dann durfte ich wieder Zuschauer spielen.
Die Leitbache wusste also sehr wohl: Licht > Bumm = sofort Abhauen und Meiden! :eek:
 
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Früher oder später werden alle zu der Einsicht kommen was ich schon seit dem Spätmittelalter hier poste. Die erfolgreichen Lampenaktionen werden sprunghaft weniger werden. Mir ist das Risiko da einfach zu hoch, dass nach endlich Anblick durch so eine Dummheit die Chance vertan wird. Es wird immer einzelne Situationen geben, wo es klappt. Bei uns hat die "Lichtempfindlichkeit" sehr stark zugenommen und es müssen schon ein paar günstige Punkte zusammen kommen.

Richtig. (y)
 
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Der wichtigste Aspekt ist doch ein ganz anderer. Die Funzelheinis bringen dem Wild bei, dass künstliche Lichtquellen Gefahr bedeuten. Da unsere Kulturlandschaft aber voll von diesen künstlichen Lichtern ist - also nicht jagdliche - nehmen wir mit den Lampen einen erheblichen Eingriff in die Lebenswirklichkeit des Wildes vor. Hier wird ein Grundsatz der Waidgerechtigkeit berührt: Du sollst dem Wild eine Chance lassen. Damit ist die Chance auf ein (halbwegs) artgerechtes Leben gemeint. Und genau diese artgerechte Lebensweise wird mit der Vermittlung der Gefahr bei künstlichen Lichtquellen ausgeprägt negativ beeinflusst, indem jedes Aufblitzen (Auto fährt vorbei) mit Unterbrechung der Fraßaufnahme und Meideverhalten quittiert wird.

Lasst diesen Unfug!
(y)

Siehe meine Antwort auf # 129.
 
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Ja ja, die Wildtiere sind oftmals intelligenter wie der liebe "Übermensch", der Herrscher über Alles.

Manchmal denke ich so bei mir:
"Wenn bei Familie XY der Hund (alternativ Katze/Fisch/Vogel/....) stirbt, dann ist die ganze Intelligenz weg!"

Nana, bist Du böse und beleidigst den größten, sich an der Spitze der Evolution sehenden angeblichen Herrscher über die ganze Welt, Parasiten dieser Erde. ;)
 
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Ja, die zweite Nachthälfte...(in der ich so gern schlafe ;)), sie ist es !
Nachmittags seit Woche die Stelle wieder reaktiviert, 1L Körner + BHT.
Gesessen von 22- 24 h, kamen sie nach 1.30 h und überlebten mal wieder zumindest dort.

Gleich Abfahrt zur ersten Stöberjagd. Man muß sich entscheiden, auch der Jäger-Tag hat nur 24 h und 5 h Schlaf braucht man halt...20191012_065044.jpg
 
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Siehst Du, bin auch am Start zur Drückjagd, daher bin ich erst gar nicht rausgefahren. :ROFLMAO:
Nachdem ich wenns geht nachts gleich abschwarte, dauert das dann doch länger. Und an meiner Stelle ist auch zweite Nachthälfte angesagt.
 
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Gestern Nachmittag eine Runde vorgeschlafen, heute Nacht um 2:30Uhr ins Revier (Fuchs zu weit, sonst kam nix:confused:) jetzt ne Stunde ruhen, dann ab zur DJ:)
 
G

Gelöschtes Mitglied 8792

Guest
Nein, den Ort der Erlegung. Dort "explodierte die Erde". So ungefähr muss man sich das wohl vorstellen.
Tja, die hatten anscheinend schon den Kurs für Fortgeschrittene hinter sich. :D
0
Die jetzt zu beobachtende Scheue ist einzig und alleine von der Geiz-ist-geil-Fraktion verursacht.
Künstliches Licht ist einfach Mist, aber das begreift niemand. Alle Schlüsselreize die wir dem Schwarzwild anbieten - dazu gehört auch der Malbaum an der Kirrtrommel wo es immer kracht - werden sofort zur Feindvermeidung umgesetzt.
Das gilt auch für die meisten Drückjagden. Das ganze Primborium lernen sie schnell, und auch wenn man einen Sack voll Rehhetzer auslässt, Sauen bekommt man so keine. Sie lassen sich kaltlächelnd einfach überlaufen und bewegen sich keinen Meter der nicht sein muss. Sie wissen dass die ganze Fläche voll mit Feinden sitzt. In CZ laufen sie durch das Treiben, können die Treiber einschätzen und die Hunde. Dann kommt irgendwann die Schützenlinie, dann gibt es Stress aber das wars dann wieder.
Problem ist auch die Ausbildung. Wo lernt man das Jagen? Doch nicht durch Druckbedampfung. Ja klar, später in der Praxis, aber eben mit den üblichen Kolateralschäden. Noch keine Sau erlegt aber sofort ein Vorsatzgerät, dazu zwei Kurzwaffen für die Nachsuche und ein Magazin für einen Eimer Patronen.
Ja es ist nicht einfach mit den Sauen, aber auch reizvoll. Wenn sie bei Licht kommen okay, aber das haben sie ja auch schon gelernt. Die meisten tagaktiven Sauen sehe ich in CZ, trotz Vorsatzgerät auf ganzer Fläche. Da kann man auch hin und wieder eine bei Tag erlegen. Für die Sauen sind alle Tageszeiten gleich.


Hat doch nichts mit Geiz ist Geil zu tun. Du hast Glück in Bayern oder CZ ein Vorsatzgerät benutzen zu dürfen .
Wir dürfen halt nur Kunstlicht verwenden .
Wenn Vorsatzgeräte erlaubt wären hätte ich schon längst eins gekauft.
Im Moment bekommst du hier nicht mal mehr einen Schalldämpfer eingetragen
 
G

Gelöschtes Mitglied 8792

Guest
Ein Rechenbeispiel: Sagen wir von 3 Rotten werden die Bachen zuerst geschossen, wie es ja sein soll wenn die Streifen weg sind :mad:Aus Sicherheitsgründen schließen sich diese Frischlinge zusammen und es baut sich ein grandiose Überlegensstrategie auf:
Wenn der erste von diesen 24 erlegt wird, lernen 23. Wird wieder einer erlegt lernen 22. Dazu noch die sonstigen Inputs aufgrund von Fehlschüssen oder jagdhandwerklichen Bruchpilotentum. Die letzten 5 sind mit allen Wassern gewachsen. Solche Großrotten werden auch oft auf Gesellschafsjagden nicht hinreichend dezimiert wenn nur einer zu Schuss kommt. Wären auf der Fläche drei kleine Rotten unterwegs, wäre der Schnitt besser.

Also wenn von den 24 dann nur noch eine 0brig ist, ist die dann so schlau, das sie den Nobelpreis in Physik bekommt ? 😂
 
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Servus, @raze4711 ist klar wo die Möglichkeiten fehlen....Aber wir haben jetzt die Möglichkeiten und auch Licht wird genehmigt. Da gehen natürlich viele erst mal den billigen Weg.
Das mit dem Einzelkämpferorden stimmt.
Wenn ich gefällt mir gedrückt habe dann nicht für Eure Situation.
 
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Deine Meinung ist ja nun nicht mit einer Deutungshoheit verbunden.
Nachtsichttechnik ist eine für das Wild unsichtbare Bedrohung, die fern jeder ökologischen Grundlage eingesetzt werden kann. Allein die Möglichkeit gut zu treffen reicht nicht aus, weil die am Tage hochgehaltene "deutsche Waidgerechtigkeit" in weiten Teilen wegfällt.
Lampen können richtig und falsch eingesetzt werden, wobei die Simulierung des natürlichen Mondlichtes noch als eine dem Wild bekannte Umweltbedingung bekannt ist und auch toleriert wird. Die Rede ist dabei nicht von Flutlichtanlagen, sondern von moderaten ortsgebundenen Maßnahmen, die eine Revierbeunruhigung durch nächtliches herumgeistern vermeiden.
Eine zu hohe SW-Schadensituation ist keineswegs flächendeckend vorhanden.


Sir Henry, ich habe sicherlich keine Deutungshoheit, aber genügend Erfahrung gesammelt. Die Verwendung von Tageslichoptik am Tag kann ebenso für das Wild eine nicht kalkulierbare Bedrohung darstellen. Ich verstehe insoweit deine Argumentation nicht. Wenn ich z.B auf einen abgeerntete Maisfeld in der Nacht sicher und tierschutzgerecht zwei von drei Frischlinge effizient schießen kann, weil ich die Möglichkeit und Gelegenheit habe, wo ist dann das Problem für die Jagd, Weidgerechtigkeit und Jagdgenossen?
 
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Sir Henry, ich habe sicherlich keine Deutungshoheit, aber genügend Erfahrung gesammelt. Die Verwendung von Tageslichoptik am Tag kann ebenso für das Wild eine nicht kalkulierbare Bedrohung darstellen. Ich verstehe insoweit deine Argumentation nicht. Wenn ich z.B auf einen abgeerntete Maisfeld in der Nacht sicher und tierschutzgerecht zwei von drei Frischlinge effizient schießen kann, weil ich die Möglichkeit und Gelegenheit habe, wo ist dann das Problem für die Jagd, Weidgerechtigkeit und Jagdgenossen?

Mach dir keinen Kopf, das Problem ist bis weit vor die die Jungsteinzeit nachzuverfolgen. Als sich einer eine Steinspitze an den Speer bastelte, jammerten schon einige, das sei aber nicht weidgerecht. Das Geschrei war groß, als einer den ersten Bogen baute und sehr erfolgreich jagte. Böse angegangen wurde auch der Jäger, der als erster eine Armbrust zur Jagd benutzte und als die Feuerrohre aufkamen bildeten sich Friday for Arrow-Gruppen und blockierten die Postkutschenstationen. Genauso ging es mit den Zielfernrohren, ZF mit Leuchtpunkt usw. Aber niemals wurde der technische Fortschritt aufgehalten.
Deshalb gilt: Weidgerecht ist, was sicher und schnell tötet. Punkt.
 
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Es geht bei der ganzen Geschichte lediglich darum, der elektronischen mobilen Möglichkeit, deren Effektivität bei 2000 € anfängt und bei 4000E noch nicht aufhört, eine wenngleich stationäre Möglichkeit gegenüber zu stellen, für die nur um die 100 € aufzuwenden sind. Aus meiner Sicht spielt, wie vorgenannt, gleichfalls nur die schnelle Tötung beschossenes Wildes eine Rolle, wobei das ansprechen unter "natürlichem" Licht möglicherweise noch besser geht, als mit "digitalem".
Beleuchtbare Kirrungen, Suhlen und Schadstellen bieten zumindest eine weitere Möglichkeit für Jäger an, die nächtens nicht, nachdem sie mit dem der NST SW ausgemacht haben, auf mehrere 100m angehen können, was im Wald ohnehin ganz anders ist als im Feld.
Deutungshoheit hin oder her, nur der Erfolg zählt.
Wenn der Aufwand keine Rolle spielt, kann das natürlich jenseits jeder Überlegung liegen, bei wie vielen Sauen sich die Anschaffung eines NSG oder EVG für das ZFR bezahlt macht. Dass die Jagd Geld kostet, muss nicht extra betont werden.
Leider lässt sich der Beweis nicht erbringen, weil "mein" FB die Nachtjagd mit welchen "Hilfen" auch immer nicht zulässt.
Das SW Licht nicht scheut, nützen Jäger in und um die Städte seit Jahren aus.
 

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