Einsatzgebiet für DJT

Registriert
23 Jun 2013
Beiträge
2.829
Ob er für die Bauarbeit taugt,

zeigt sich, wenn er erwachsen wird: hat er zu viel Brustumfang und neigt zum Packen, taugt er halt nicht dazu, es sei denn, Du willst oft & gern zum Tierarzt.

Schweißarbeit machen DJT gern und erfolgreich, ist eine Frage der Einarbeitung. Wenn sie jung sind, solltest Du sie nicht zu viel stöbern lassen, sonst leidet für die Folgewochen die Fährtentreue; das bessert sich mit Alter und Erfahrung. Für einen Profinachsucher sind sie meist nicht schnell genug, um noch fittes Wild einzuholen und zu stellen, da ist ein Schweißhund besser. Meiner Erfahrung nach ist es wichtig, den Hund anfangs finden zu lassen, sie arbeiten dann alsbald auf der Naturfährte sehr konzentriert und ausdauernd - und können Kunstfährten gut & schnell vom richtigen Leben unterscheiden ...

Ansonsten: viele sind sehr apportierfreudig und können bis zum Kaninchen alles bringen, Hase wird schon schwierig. Raubwildschärfe ist vorhanden, spurlaut sind sie und auf dem Anstand sind sie der beste Wildindikator, der sich denken lässt - an der Standruhe muss man arbeiten, war bei mir aber kein Problem. Da war der Dackel schwieriger.

Gruß,

Mbogo
Wie hast du das mit der standruhe gemacht? Ggf auch via on wenn das hier den Faden sprengt
 
G

Gelöschtes Mitglied 8583

Guest
Jeder Hund ist anders und hat Stärken und Schwächen. Entsprechend sollte man ausbilden. Ich habe sehr gute, auch anerkannte Nachsuchengespanne mit DJT gekannt, die trotzdem stöberten und sogar Bau jagten. Letzteres ist mir zu gefährlich, aber das kann man steuern, fängt an mit dem Verzicht auf die ZP. Ein großer Hund ist hier hilfreich. Ein auf der Fährte gut ausgebildeter Hund kann wahrscheinlich auch besser stöbern weil er besser auf der Gesundfährte bleibt.

Für den Schalenwildjäger ein extrem praktischer und leistungsstarker Universalhund, dazu noch familienfreundlich. Sind eben keine Couchkartoffeln.
 

z/7

Registriert
10 Jul 2011
Beiträge
20.452
Ich kenne auch die Aussage von Baujägern, daß der Hund grade wenn man viel Baujagd mit ihm macht, recht gut unterscheiden kann, was gefragt ist, Bau oder Stöbern.

Ich hab meine Terrier nie für Baujagd eingesetzt, und daß sie dann beim Stöbern doch immer wieder im Bau waren mit allen unerfreulichen Nebenwirkungen, war dann schließlich auch das Ende meiner Terrierführerkarriere.
 
Registriert
6 Mai 2017
Beiträge
338
Hmm. Ok. Ich lese jetzt mal hier raus das es so oder so laufen kann. So in etwa das selber ausprobieren klug macht.
Dank an die Mitglieder die sich die mühe gemacht haben mir ihre Erfahrungen und Gedanken mitzuteilen 🙋🏼‍♂️
 
Registriert
10 Mai 2019
Beiträge
40
Auf dem Foto neben meinem Post seht ihr die Hündin, die ich neun Jahre führen konnte und mit der ich ungezählte Stunden in den Revieren und tolle Erlebnisse hatte ( leider habe ich diese Hündin wegen ganz schlimmer Bureliose einschläfern müssen ) - die Hündin war ein Mix aus Fox (Mutter) und DJT ( Vater ).
In Niederwildrevieren habe ich sie von Anfang an geführt und sie hat wie die großen Hunde ihre Aufgaben erledigt, eben so, wie es ein kleinerer Hund auch schafft, einen Hasen zu bringen - zwar nicht so elegant wie ein DD ) - aber sie war immer mit " Freude " bei der Arbeit ! Fuchsbauten hat sie zwar gerne bewindet, auch schon mal ein Stück rein, aber war wohl nicht ihr Ding ( oder es war niemand zu Hause :sneaky: ) . Immer wieder habe ich mich gewundern, welch tolles Talent dieser Hund besessen hat, haben wir doch eigentlich nie großartig geübt. Egal ob Hase -Tauben - Kaninchen aport oder mit langer Nase die Krähen - einfach toll! Dann kam die Zeit, wo wir in das schöne Bayern kamen und dort über fünf Jahre in einem 1000ha Revier tätig waren. Dort gab es zwar nicht soviel Niederwild ( eigentlich war kein NW da ) dafür aber jede Menge Sauen und natürlich Hochwild . Meine Hündin hatte bis dahin nie Kontakt zu diesen Wildarten gehabt. Wurde mal eine DJ dort abgehalten, war kein halten mehr - hin und wieder kam sie mal vorbei , wohl um nach zu sehen, ob ich noch da war :). Wo sie eigentlich absolute Spitze war, dass waren die Nachsuchen, ob Sauen, oder Rotwild ( auch das habe ich nie großartig mit dem Hund geübt) und in den fünf Jahren kamen wohl an die 40 erfolgreiche Nachsuchen zusammen ( die beste Nachsuche war die, wo der Jagdherr einen Schweißhund aus Türingen angefordert hatte - der aber nach 11/2 STd das Stück Rotwild nicht gefunden hat . Ganz "frech" habe ich um Erlaubnis gebeten , die Nachsuche zu wiederholen ( was uns abschätzende Blicke und blöde Sprüche eingebracht hatte ) und meine kleine Elly nach etwas mehr als eine halbe Std den Hirsch gefunden hatte !
Sorry wenn ich etwas ausführlich geschrieben habe, aber ich bin eben von den DJT nicht nur begeistert sondern überzeugt und bin der Meinung, dass die Rasse viel zu oft verdammt wird ( sicherlich gibt es kleine Teufel in dieser Rasse , aber die gibt es evt in anderer Form auch bei anderen Rassen ;) .
Wünsche Dir eine glücklichen Hand und Erfolg bei der Suche nach einem neuen Begleiter und viel Erfolg ! Horrido und WMH ... Manfred
 
G

Gelöschtes Mitglied 8583

Guest
Toller Beitrag Manfred, vielen Dank dafür.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: doa
Registriert
6 Mai 2017
Beiträge
338
Da natürlich in meinem niederwildrevier prädatorenbejagung oberste Priorität hat werde ich den hund natürlich so führen und einsetzen wie es das revier verlangt.dann werde ich wohl schauen wie es bei den bewegungsjagden läuft. Wenn das formen annimmt die nicht zufrieden stellen bzw mir zu heikel sind werde ich es lassen. Aber das Hauptaugenmerk liegt natürlich auf dem eigenen revier zum wohle des niederwilds.
 
Registriert
21 Feb 2006
Beiträge
5.567
- die Hündin war ein Mix aus Fox (Mutter) und DJT ( Vater ).
Sorry wenn ich etwas ausführlich geschrieben habe, aber ich bin eben von den DJT nicht nur begeistert sondern überzeugt und bin der Meinung, dass die Rasse viel zu oft verdammt wird ( sicherlich gibt es kleine Teufel in dieser Rasse , aber die gibt es evt in anderer Form auch bei anderen Rassen ;) .
Wünsche Dir eine glücklichen Hand und Erfolg bei der Suche nach einem neuen Begleiter und viel Erfolg ! Horrido und WMH ... Manfred

Also ich würde die guten Eigenschaften eher auf die Mutter zurückführen... :whistle:
 
Registriert
10 Mai 2019
Beiträge
40
Also ich würde die guten Eigenschaften eher auf die Mutter zurückführen... :whistle:

Hallo Sanchos Panza .... gern geschehen , ist eben ein kleiner Teil meiner jagdlichen Erfahrungen und Erlebnissen !

Hallo Kurpfalzjäger ,
da könntest Du evt Recht haben - den Rüden habe ich nie kennen gelernt ( der "Deckakt " ist bei einer Drückjagd geschehen und Spötter meinten hinter vorgehaltener Hand : " wenn die Hunde dann noch Zeit haben , sich zu besteigen, dann war die DJ wohl nicht so Wildreich :giggle: " ) .
Die Hündin kenne / kannte ich schon seit ein paar Jahren und weiss von einigen tollen Erlebnissen ! Kann sein, dass viele "Eigenschaften" von der Hündin stammen, kommt eben der Fox doch sehr durch und die Farbe eben vom Rüden. Nun ja egal, es war ein ganz toller Hund und ich muss immer wieder an meine kleine Elly denken - leider sind die 9 Jahre doch sehr schnell vorbei gegangen . Bin mal ganz ehrlich zu euch , oft habe ich den Fehler gemacht und " Vergleiche " mit anderen Hunden gezogen , die ich geführt habe ...... das sollte man nicht machen !
WMH und Horrido ...... Manfred
 
Zuletzt bearbeitet:
Registriert
2 Apr 2001
Beiträge
7.254
Sorry. Meine Frage galt @Mbogo.

auch & Dierwes,

ich führe selbst meinen zweiten DJT und habe mit 2 weiteren viel gejagt, auch ohne deren Besitzer. Allen gemeinsam war, dass sie im Haus in der Familie akklimatisiert wurden und gehalten wurden und zum Jagen angeschafft & eingesetzt wurden.

Meinen ersten ( Hündin) habe ich regelmäßig zur Baujagd eingesetzt und sie war recht erfolgreich; wurde erst im Alter 2 mal heftig vom Fuchs gebissen. War ein rauhaariger, kleiner Schlag. Der derzeitige Rüde ist groß, gerade noch im Maß, und ist ein Packer von klein auf. Zur Baujagd nehme ich ihn nicht.

Alle Hunde waren mit mir auf dem Ansitz; anfangs, wenn sie anwechselndes Wild anzeigen, habe ich ihnen die Hand auf den Kopf gelegt und „ruhig“ geflüstert, ihnen ggf. den Fang zu gehalten, wenn sie anfingen zu knurren. Das haben sie sehr schnell verstanden, war nie ein Problem. Lästig kann sein, dass sie, wenn man sich zum Schuß fertig macht, unbedingt auch über die Brüstung gucken müssen, am liebsten zwischen Kinn und linkem Arm.

Das gewöhnt man ihnen aber auch schnell ab, wenn man sie fest wegdrückt.

Apportieren kann, muss aber nicht die große Leidenschaft sein. Sie apportieren aber - dem Retriever sicher leichter einzutrichtern, als einem DJT. Die Resultate sind aber durchaus überzeugend.

Bei DJ ist mir nur eine Hündin in den Bau gegangen, war aber hinter dem Fuchs schnell wieder draußen. Dachse habe ich vor den Hunden nie erlegt.

Alle waren im Saugatter, was ich für gut halte, keiner ist ernsthaft geschlagen worden (ob mit oder ohne Weste) und alle haben scharf an Sauen gejagt. Mein Rüde ist mir gestern bei der Morgenrunde unvermittelt in das Rapsfeld hinter dem Haus abgegangen, hat 2 mal kurz und heftig Standlaut gegeben, beim 2. Mal sah ich an der Bewegung der Rapshalme, das da eine Rotte auseinanderspritzte. Der Hetzlauf kam entlang einer Fahrspur in meine Richtung, und kurz vor mir hatte er dann einen Frili gepackt, der um sein Leben quiekte. Unmittelbar danach klagte der Hund; ich bin schnell in den Raps und er kam dann auf Zuruf, etwas abgekühlt, aber unverletzt. Jetzt hat er auch gelernt, das Ausweichen im Raps nicht so einfach ist ... Nachmittags hat er sich aus dem Garten gemogelt und hat noch mal im Raps nachgesucht, aber da waren die Sauen schon weg. Terrier halt.

Bei echten Wundfährten kleben sie auf der Fährte und wollen nicht locker lassen, auch nicht bei großer Hitze (z.B. in Burkina Faso), da muss man drauf achten. Wenn sie dabei Rehwild zu fassen bekommen, würgen sie es auch - man muss ihnen bei der Jagd beibringen, wo sie zufassen sollen. Zwei mal zeigen (Hand beim Rehwild an den Träger, fest zudrücken, schütteln, dann den Hund dranlassen und ggf. korrigieren) reicht aus. Mein Eindruck ist, dass sie umso „feinnasiger“ werden, je öfter sie echte Wundfährten machen. Wird wohl bei allen Jagdhunden so sein, die zu Nachsuchen eingesetzt werden. Ich hatte dieses Jahr 5 Totsuchen auf Sau zwischen 20 und 200 Meter und habe 4 Kunstfährten getreten, teils mit Kunstschweiß, zur Übung.

Es sind gute Vollgebrauchshunde mit größenmäßiger Beschränkung. Ich höre auch immer wieder Horrorgeschichten, aber i.d.R. von Leuten, die nie DJT geführt haben - oder solche, die nicht rassespezifisch sind.

Im übrigen sind sie bei bestimmungsgemäßer Verwendung angenehm im Haus und man kann sie auf Reisen gut mitnehmen. Sie sind überraschend vielseitig und stellen sich sehr schnell auf fremdes Wild ein - man sollte sie daran einarbeiten und ggf. bremsen, ihr Schneid ist erheblich und sollte kontrolliert werden. Für Führerfehler, gerade wenn sie jung sind, kann der Hund nichts. Aber er muss es dann ausbaden.

Gruß,

Mbogo
 
M

Mitglied 21386

Guest
Ich würde mich an deiner Stelle vorher festlegen ob du das Thema Bau ernsthaft betreiben willst oder nicht. Wenn es darum geht 1-2mal im Jahr die KB und die Strohmieten leer zu machen frag lieber einen befreundeten Bauhundeführer. Denn bei so wenig Einsatz wird der Hund schwierigkeiten haben den Unterschied zwischen der Baujagd und allen anderen Jagdarten zu lernen und das einschliefen bei der DJ kann problematisch werden.
Wenn du von Oktober bis Februar alle 2 Wochen Baujagd machst (am Anfang feste Rituale, den Hund zu Bau tragen, kleines team, spezielle Leine und Halsung etc.) wird der Hund aller Wahrscheinlichkeit nach schnell verstehen was der Unterschied ist und sowohl auf der DJ als auch auf der Baujagd ein toller Begleiter sein um den man sich keine Sorgen machen muss.

Also, nur ein bisschen DJ geht, aber nur ein bisschen Nachsuchen oder nur ein bisschen Baujagd wird nicht funktionieren. Wenn du genug zeit hast wird der Hund aber auch alles (im Rahmen seiner Größe)zu deiner vollsten Zufriedenheit leisten können. Von Nachsuchen mit Terriern rate ich allerdings weiterhin generell ab, denn wenn das Stück allen Beteuereungen des Schützen zum Trotz doch nur einen tiefen Laufschuss hat bekommt es der Terrier einfach nicht und sei er noch so gut.
 
Registriert
10 Mai 2019
Beiträge
40
HAllo Klettschter ,
möchte Dir noch etwas sagen - zu Nachsuchen : " habe mit meiner Hündin in einem reinen Niederwildrevier angefangen und Schleppen mit Kaninchen - Ente usw gezogen - erst nach etwa einem halben Jahr Schweiß von Sauen genommen. Was Du auf keinen Fall im Anfang machen solltest ist , eine Schleppe ziehen mit Schweiss vom Rotwild , da dieser zu "scharf " ist! Mit dieser Meinung (von wirklich guten und bekannten Nachsuchegespannen ) bin ich viel spähter ganz gut gefahren!
Gruß und WMH ....Manfred
 
Zuletzt bearbeitet:

Online-Statistiken

Zurzeit aktive Mitglieder
110
Zurzeit aktive Gäste
269
Besucher gesamt
379
Oben