Den Ausführungen von
@Mitch (speziell bzgl des Ötztals
) und
@Brackenmann möchte ich mich anschließen.
Wer in alpinem Gelände erstmalig Gams jagen möchte, wird seinen Hund (der solches Gelände nicht gut kennt) regelmäßig als Behinderung und möglicherweise gar als Gefährdung wahrnehmen.
Das hat nicht zwingend etwas mit Klettern zu tun, manchmal muss man aber eine Lehner oder sonstige schwierigere Stelle queren, vielleicht mit eingebohrten Tritten, oder ist ausgesetzt unterwegs und da ist es unsinnig und üblicherweise für niemanden dienlich, wenn der Jagdgast seinen Hund mitschleppt.
In hochalpinem Gelände kommt man im November, nach den ersten ergiebigeren Schneefällen, tatsächlich an die Gams teilweise einfacher ran, weil es sie in der überwiegenden Zahl weiter runter und teilweise unter die Waldgrenze drückt. Abhängig von der Topografie kann das Gehen bzw. Aufsteigen dann allerdings auch durchaus anspruchsvoller sein.
Wer körperlich halbwegs beieinander ist, wird auch im Sommer an die Gams rankommen, denn die halten sich ja nicht grundsätzlich in der Gratregion auf.
grosso
Zum Thema Hund,
ich habe meinen Hund jagdlich immer bei mir. Sie sind für das was ich mache perfekt ausgebildet, im Gelände erfahren und ich weis genau wie sie ticken. Meine Hunde liegen sicher am Rucksack oder Sitz ab (natürlich sichere ich sie trotzdem) und geben auch bei sichtbarem Wild Standruhe ohne herumzuhampeln. Beim laufen an der Koppel (ich habe das schonmal im Bergjagdfaden erwähnt) wissen sie sich hinter mir zu halten und meinem Bergstock und Stiefeln auszuweichen. Sie bremsen oder ziehen nicht an der Koppel, außer sie müssen mal
.
Als ich mal bei einer für mich völlig anderen Jagdart als Gast eingeladen war, bei der Gänse und Entenjagd in Ostfriesland ging es mir genauso wie denen die sich hier für die Bergjagd interresieren und dort noch nie waren
!ICH HATTE DAVON KEINE AHNUNG! (Hatte und habe....
)
Das ging los bei, welche Gummistiefel ich brauchen würde, was für Kleidung, welches Equipment welche Schrotgröße etc. etc. etc.
Kein Problem. Ich fragte einfach. Bekam Antwort und Klugscheißerte halt nicht herum von Dingen die ich noch nie erlebt habe und nur aus Jagdheftchen und Internet kannte.
Obwohl auch einer meiner Hunde die 4H an der lebenden Ente hat kam ich nicht auf die Idee meinen Hunde mit in das Gelände zu nehmen. Ich war mit Schrotflinte, Geflügel ansprechen und mich im Blind Niederwildkonform zu verhalten genügend beschäftigt. Ich genoss einfach die für mich neue Situation und das andere Panorama.
Der Jagdherr stellte mir zum ansprechen von Niederwild seinen Sohn ins Blind und dieser soufflierte mir was, ob und wie ich was beschiessen sollte. (Ich kann Enten und Gänse kaum im Flug ansprechen). Der Jagdherr suchte mit seinem Gebrauchshund das beschossene Wild in Schilf und Gewässer nach welches ich geschossen hatte.
Nach 4 Tagen hatte ich Muskelkater an Ecken da wuste ich garnicht dass da Muskeln sind...und wovon..von völlig anderem Untergrund , sandig, matschig, viele bewegungsloses herumstehen und warten...warten...warten.
Ein tolles Jagderlebnis für mich in für mich völlig ungewöhnter Umgebung mit völlig anderer Jagdart und Hundearbeit.
Was ich damit sagen wollte....Schuster bleib bei deinen Leisten....wenn Du als GAST geführt wirst überlasse und glaube dass man dir das beste will und gib dich mal der Situation hin.
Meine Hunde haben sich die vier Tage mal so richtig in Ihren Boxen ausschlafen können und bekamen trotzdem beim GAssigang genug Bewegung.
Ist mein Ostfriesischer Freund da...händeln wir es GENAUSO...nur anders herum..und er hat es jedesmal genossen.