Entenjagd 2019

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Es ist Anfang September, jetzt müsste man eigentlich Kitze jagen im Wald. Effizient wäre das, wildbiologisch richtig auch, der Förster würde sich freuen, morgen wäre auch der erste Sammelansitz...

Wäre alles richtig, ich bin aber unterwegs zu 2 Wochen Urlaub und Fliegenfischen auf Meerforelle auf Samsø. Das ganze verbunden mit einer Woche Heimaturlaub in Hamburg und der Möglichkeit endlich mal wieder mit der Flinte zu jagen. Den Sonntag lassen wir aus, es wird nicht gerne gesehen von den Schichtarbeitenden Anwohnern wenn wir am Wochenende hinterm Deich in aller Frühe die Flinten schwingen. Für Montag sagt der Tiedenkalender für 05:00 Hochwasser bei kräftigem Westwind, da ist mit reichlich Wasser zu rechnen. Gegen 06:15 geht es raus ins jetzt rasant freilaufenden Watt, überall sind Schnepfen, Brachvögel, Regenpfeifer und Möwen in der Luft. Dazu erheben sich reichlich Graugänse und Enten von ihrem Nachtlager und beginnen zu ziehen. Nachdem die Sonne hochkommt setzt der Zug der Enten von den Weizenstoppeln im Hinterland ein und wir können richtig aus dem vollen Schöpfen. Immer wieder werden wir von Flügen mit 3-10 Stockenten angeflogen. Dazu immer wieder verschieden seltene Entenarten wie Löffelente und Spießenten. Der Hund ist im Dauereinsatz und um 09:15 mach ich Schluss mit 21 Stockenten im Sack. Vattern war auch erfolgreich und der Hund hatte mal wieder richtig zu tun im Schilf und Schlick. Entsprechend sehen wir und der Hund aus, keine Jagd für den Tweed 3-Teiler mit Wollstrümpfen. Der Schlick klebt überall von Rucksack und Gewehr bis Jacke und Nasenspitze. Der Hund sieht auch entsprechend aus und wird noch im Hafenbecken eine runde Schwimmen geschickt. Am Nachmittag folgt dann 5 Stunden Enten rupfen, Ausnehmen und waschen. Morgen geht es noch mal raus, so lange die Stoppeln nicht umgepflügt werden kann man Enten jagen wie im Paradies. Man muss nur was von Gezeiten und den Gefahren des Watts verstehen. Das Tarnen und Schießen im vollen Tageslicht auf schnelle Enten über großen Schilfgebieten ist schon recht anspruchsvoll und man muss die Flugruten über jahre studieren um richtig zu stehen. Ich bewundere meinen 82jährigen alten Herren immer an solchen Tagen. Ich hoffe selbst noch so jagen zu können und zu dürfen wenn ich mal in dem Alter bin.
 
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Nicht nur Kitze, auch die zugehörende Ricke. Gruss, DKDK.
 
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8 Jan 2015
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Gestern Entensilvester, ein paar Flinten 4 Hunde und eine schöner "Paddlerfreier" Morgen,
die Enten kamen schön in kleinen Schoffen & ich hatte selbst 2x Waidmannsheil. Gesamt eine Strecke von 12 Stück einfach ein schöner Sonntag.
Die Sauen & das Rehwild können an diesem Tag ruhig leben:)
 
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Wie immer ein paar Bilder....
Jagd in einem Teichgut in Südböhmen, 700 ha Wasser, die Teiche (besser schon Seen) welche bejagt werden sind i.d.R. sehr groß, mindestens 20 ha, getriebene Enten, anspruchsvolle Flintenjagd...
Bei der Ankunft kündigte sich der Regen für den nächsten Tag an, das Wasser wie geschmolzenes Blei. Wenig Enten zu sehen...IMG_0877.JPG
Am ersten Jagdtag musste die Kamera im Rücksack bleiben.....IMG_0890.JPG
da kommen sie.....und Treffer!
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Hundearbeit vom Land aus und die anderen Hundeführer suchten mit Wathose nach..
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Die Nachsuchen wurden teilweise auch mit dem Boot durchgeführt...
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Die flogen zu niedrig..
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Es waren genug da, geschossen wurde fast nur auf breit streichende Enten oder spitz von vorne über Kopf..
Bei den hohen Enten blieb die Kamera logischerweise unten...
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Nicht die Gesamtstrecke zählt, sondern das einzelne Erlebnis. Daher wieder wie immer keine Streckenfotos, etc.,
Es waren aber sehr viele...;)
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26 Feb 2017
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Habt ihr da auf wilde Enten gejagt oder auf ausgesetzte? Mir sind die Enten im Dezember lieber, da schmecken sie noch besser.!
 
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Teils, teils. Die Jungenten kommen im Mai raus. Mir sind die Dezemberenten auch lieber, aber die Fischteiche werden dort im Oktober gefischt, dann ist es vorbei mit den Enten. Außerdem haben Enten in CZ ab 1.12. Schonzeit, d.h. nur Jagdzeit von 1.9. drei Monate.
Letztes Jahr war Eichelvollmast und die Teiche hatten weniger Wasser. Da waren die Ufer voll mit Enten. Sprach sich schnell herum.
Auffallend war der doch hohe Anteil an so gut wie durchgefiederten Erpeln. Die Teiche sind mit Nistkästen möbliert und ein Berufsjäger kümmert sich um das Raubwild und die Fischfeinde.
Ich sah Drahtkastenfallen für Waschbären u.a.
 
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Ich hab da nicht die Auswahl an Revieren wie viele andere. Entweder ich schieße 30 Stück im September solange die Stoppeln noch stehen wenn ich es mal hoch schaffe nach Dithmarschen oder 2-5 Stück über die Weihnachtszeit als Beifang bei der Gänsejagd. In Bayern hab ich keine Möglichkeit auf Enten zu jagen. Geschmacklich sind die bis zum Rand mit Weizen vollgefressenen Enten aber wirklich gut.
 
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Frage, Colchicus: Gehen die Hundeführer ins Wasser, um die Hunde einzuweisen? Mit dem Boot wird rausgefahren, weil die Teiche/Seen so gross sind, denke ich, oder liege ich falsch?
Ich erinnere mich, dass mein grosser mal an einem grösseren, verwinkelten See eine geflügelte Ente sah, hinterher ist, auch um eine weite Seeecke herum, so dass man nichts mehr beobachten konnte und dann mit der von ihm unversehrten Ente zurückkam. Das hat ganz schön lange gedauert.
Gruss, DKDK.
 
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Man darf sich diese Fischteiche nicht wie unsere zu Tode rasierten und "gepflegten" Spucknäpfe vorstellen. Um jeden Teich zieht sich fast vollständig ein Schilfgürtel oder Weidendickicht. Die Hundeführer könnten am Ufer überhaupt nicht laufen. Mit der Wathose geht das gut, die Teiche sind insgesamt flach.
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Ich hatte mal einen Pirschbezirk mit 8 ha Wasser und hab dort immer Entenjagden organisiert. Die geflügelten Enten habe ich am nächsten Morgen auch immer "vom Wasser aus" nachgesucht. Ich habe den Eindruck wenn sich die Ente unter der Uferböschung drückt und der Hund von der Seite kommt, dann hält sie länger aus - und wird u.U. gegriffen - wenn es zusätzlich von der Wasserseite her platscht und nicht oberhalb im Bewuchs knistert.
Aufgrund der Flachwasserzonen ist es nicht einfach, Uferstände zu beziehen. Man hat Stege....
IMG_7201.JPG
...oder reine Wasserstände, die mit Booten angefahren werden..
Bildmitte unten ein Stand am Schilf, der muss mit dem Boot angefahren werden, sonst kommt man da nicht hin.
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Es war die erste Jagd, die Enten waren noch recht vertraut, ließen sich teilweise ins Schilf drücken als die Wasserstände bezogen wurden. Das ändert sich bei der nächsten Jagd schlagartig. Die Gewässer werden ja zum Füttern der Fische immer mit Booten befahren.
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Besetzte Stände sind mit Zweigen getarnt, das hier sind alte....
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Interessant ist auch: Ich sah hier noch nie eine fehlfarbene ;)
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Manche Schoofe waren schon gut durchgefiedert, dann aber auch wieder Jungenten die noch nicht gut beflogen waren.
 
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Hallo zusammen!

Wir waren am Samstag abend auch bei uns im Revier auf Enten unterwegs. Dabei waren zum ersten Mal meine beiden Söhne dabei (der Größere war schön öfters mit, für den Kleinen war es die Premiere).

Mit zunehmender Dämmerung setzte ein guter Strich ein, wobei ich 7 Enten erlegen konnte (eine fehlt noch auf dem Foto; wurde da noch vom Hund aus dem Wasser geholt).

20190907_204314.jpg

Was das Schießen bzw. meine Leistung betrifft, so war es (leider) wie so oft: Die ersten 4 Enten hab ich mit 5 Schuss erlegt. Danach hat mir so ein kleines Ar*****ch in meinem Kopf geflüstert, dass ich ja ein ganz ein Guter bin - und die nächsten 3 Enten hab ich doppelläufig gefehlt. Erst als ich mich wieder zusammengerissen habe, hat es wieder besser geklappt und ich konnte noch 3 Enten erlegen.

Es war auf jeden Fall ein sehr schöner Abend. Die eigenen Kinder dabei haben zu dürfen/können, ist halt noch mal was anderes. Und während der Wartezeit im Schirm hab ich sehr viel über Fussball und Dinosaurier gelernt ;).

Gruß

Michel
 

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