Epilepsie

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22 Okt 2015
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An spezielles Futter glaube ich nicht.

Ich auch nicht. Aber beide Tierärzte haben es unabhängig voneinander bezogen, ohne dass ein Bezug über sie auch nur möglich wäre. Aktuell will ich nichts unversucht lassen, um zumindest die Anfälle zu unterbinden. Später kann man immer nochmal probieren, auf normales Futter zurückzuwechseln.

Dann schreibe es doch nicht und versetze den Besitzer nicht noch zusätzlich in Panik.

Schlucken tut man schon, aber ein realistischer Blick auf den Bereich des möglichen muss wohl auch sein. Die meisten Hunde kann man einstellen. Wenn wir schon das Pech hatten, überhaupt mit der Krankheit konfrontiert zu werden, so hoffe ich, wenigstens zu jener Gruppe zu gehören.

Aktuell ein weiterer Tag ohne neuen Anfall. Erstmals seit langem hat sich damit der Abstand vergrößert. Natürlich ist das nur ein zartes Pflänzchen, aber uns verschafft hier jeder Tag etwas mehr Zuversicht und Erleichterung.

Danke an alle, die sich mit ihren Gedanken hier beteiligen.
 
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Hallo Hunsrückwilderer,

hab deine Geschichte leider erst spät gelesen aber ich will der Hoffnung machen und kurz von meinem "Leidensweg" berichten. Unsere Labbi Hündin wurde im Alter von 4 Monaten von einem anderen Hund schwer am Kopf verletzt. Sie hatte diese Sache sehr schnell und gut weggesteckt aber kurz darauf kammen Eppileptische Anfälle. Tierazt, volles Programm wie bei dir...

Wir geben das Mittel Luminal, was sie gut verträgt. Leider musste mit zunehmen Alter die Dosis ständig ehöht werden und es gab trotzdem immer wieder Anfälle. Seit ca. 11 Monaten ist mein Hund jetzt so eingestellt, dass es passt. Letztes Jahr hat sie trotz der deutlichen Nebenwirkungen des Medikaments die Brauchbarkeitsprüfung bestanden. Also Kopf hoch, dass kann schon noch werden ...

WeiHei Hazelhunter
 
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Hallo @Hazelhunter. Vielen Dank für die Aufmunterung! Solche Nachrichten geben natürlich Hoffnung. Zum Glück hat sich bei uns die Situation deutlich entspannt. Nach zusätzlicher Gabe von Phenobarbital (=Luminalnwenn ich es richtig weiß) bei gleichzeitiger Reduzierung des Pexion ist der Hund jetzt schon seit 3,5 Wochen ohne Anfall. Auch die Nebenwirkungen des Phenobarbital sind abgeklungen. Insofern besteht Hoffnung. Dir Waidmannsheil und Ho Rüd Ho zur bestandenen BP!

Tipp an alle, die hier irgendwann mal mitlesen: wenn Pexion/Impetoin nicht sofort wirkt, gleich auf Phenobarbital umstellen und nicht zu lange die Pexion-Dosis erhöhen.
 
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Die Ernährung bei deinem Hund spielt im ganzen auch eine erhebliche Rolle! Die Fressattacken können durch unterzuckerung ausgelöst worden sein oder werden dadurch ausgelöst. Er sollte im ganzen nur Futter bekommen was sein Imunsystem stärkt. Ein starkes Imunsystem hilft ihm auch bei der gesamten Therapie.
Mit einer guten und erfolgreichen Therapie ist die Lebenserwartung eines Epilepsiehundes nicht gemindert und auch die Lebensqualität sollte nicht eingeschränkt sein, so dass trotz Epilepsie eine schöne gemeinsame Zeit mit deinem Hund möglich ist. Ich drücke dir und vor allem deiner "Nase" sämtliche Daumen das die Behandlungen fruchten und du noch lange Freude an ihm hast! (y)
 
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Im Rahmen der Behandlung wurde mehrfach der Blutzuckerspiegel kontrolliert. Er war stets in Ordnung, wie alle anderen Blutwerte auch. Die Fressattacken sind eine typische Nebenwirkung des Phenobarbitals bei Therapiebeginn und sind mittlerweile abgeklungen. Auf Anraten der TÄ bekommt der Hund ein spezielles Futter für Epileptiker (Purina Neurocare NC). Keine Ahnung ob es was hilft, aber aktuell gilt der Grundsatz Never change a running system. Danke für die guten Wünsche 😊👍🏻.
 
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Hallo @Hunsrückwilderer,
denke jeder Hundefreund kann da mitfühlen! Ich wünsche Euch auch das beste!
Ein Jagdfreund aus meinem Nachbarort führt eine Ardennenbracke mit dem gleichen Schicksal. Dank der richtigen Medikation jagen sie schon fast 10 Jahre zusammen, vorwiegend Nachsuchenarbeit...und das sehr erfolgreich! ;)
 
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Hallo @Mitch. Vielen Dank. Berichte wie Deiner geben Zuversicht. Nach den ersten Wochen, in denen die Medikamente nicht wirken wollten, hatte ich ziemliche Angst, dass wir bzw. sie zu dem Drittel therapieresistenter Hunde gehören könne. Aktuell bin ich wirklich zuversichtlich: morgen sind es vier Wochen ohne Anfall. Und ganz im Ernst: ich habe das Thema Jagd schon ziemlich gefressen. Ich habe mein Berufs- und Privatleben auf die Möglichkeit ausgerichtet, im Hunsrück auf den Pirschwegen von Papa, Opa, Uropa und Ururopa jagen zu können - unter Hinnahme nicht unerheblicher Einkommenseinbussen. Da war der eigene Hund bei der ersten sich bietenden Gelegenheit nur konsequent und nur wenige Entscheidungen in meinem Leben habe ich seltener kritisch hinterfragt wie die für den Wuff zu meinen Füßen. Obwohl damit natürlich auch jagdliche Dinge eine ganz gewichtige Rolle bei der Anschaffung spielten: aktuell ist mir die jagdliche Einsatzfähigkeit völlig egal. Natürlich wünsche ich mir für sie und für uns, dass wir weiter zusammen jagen können. Wichtig ist mir im Moment aber nur, dass sie überhaupt bei mir bleiben kann. Alles andere zeigt die Zeit, oder auch nicht. Aber dieses zufriedene Schnaufen auf meinen Füßen und das tiefe Vertrauen, dass sie offensichtlich in ihr Rudel und in mich hat, will ich am liebsten nie mehr missen.

In diesem Sinne: danke für die Aufmunterung und allzeit Ho‘ Rüd‘ Ho‘!

HW
 
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@Hunsrückwilderer:

Alles Gute für Deinen Hund !
Ich kann Deine Gedanken hins. Jagd und Hund ganz genau nachfühlen.
Der eigene aufgezogene Jagdhund ist ein anvertrautes Lebewesen, das man nicht wie einen sonstigen Ausrüstungs-Gegenstand austauscht, wenn etwas nicht mehr perfekt läuft.

Bin in ähnlicher Situation mit meiner Hündin, wenn auch keine E. ...
 
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Ich kenne da eine ähnliche Geschichte wie @Brackenmann, auch aus de facto eigener Erfahrung:
Da mein Hund (GR) aus einem relativ kleinen Wurf stammt, haben wir noch mehr oder weniger guten Kontakt zu allen Haltern der Brüder (es waren lauter Rüden).
Der Hund von einer, zu der wir immer noch engen Kontakt haben, hat mit ca. 3 ½ Jahren plötzlich Epilepsie bekommen. Die Halterin (sie ist selbst im medizinischen Bereich tätig) ist mit ihm von Pontius zu Pilatus gepilgert und hat alle möglichen Untersuchungen machen lassen (leider alle negativ – also auch Idiopathisch).
Der Rüde wurde dann schließlich mit Medikamenten eingestellt. Anfangs haben sich die Intervalle deutlich verlängert, später aber dann (im Laufe eines Jahres) wieder zunehmend verkürzt. Trotz Erhöhung der Dosis (und Änderung der Medikation) bis an den Rand des empfohlenen Bereichs.
Es hat auch eine Wesensveränderung stattgefunden: Der Gehorsam hat gelitten. Training (Apportieren) ist kaum mehr möglich gewesen. Zum Schluss hat er auch mehrfach ohne ersichtlichen Grund auf andere Hunde hingeschnappt (allerdings ist es nie zu Verletzungen gekommen; soweit hatte er sich anscheinend auch während der Anfälle im Griff), nur um eine halbe Minute später mit ihnen wieder ganz vertraut umzugehen.
Gut ein Jahr nach den ersten Anfällen war es dann so weit, dass in extrem kurzen Abständen (Tage bis Stunden) eine Serie massiver Anfälle stattgefunden hat. Jeder hat deutliche Schäden hinterlassen (bis dahin, dass er selbst seine Besitzerin nicht mehr erkannt hat). Nach den letzten beiden extrem schweren Anfällen (die ganz kurz hintereinander aufgetreten sind) hat er auch auf Ansprache nicht mehr reagiert und musste schließlich eingeschläfert werden.

Ich hoffe, dass euch dieser Weg erspart bleibt, und dass ihr eine Medikation findet, welche noch viele Jahre ein unbeschwertes Leben ermöglichen!
 
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Für mich ist der Weg über das Futter, der richtige Ansatz. Epilepsie wird beim Menschen z.B. auch mit Fasten behandelt. Die Medikamente heilen ja nicht, sie unterdrücken nur. Ich würde neben dem Fasten auch eine Kohlenhydratarme Ernährung testen. Einen Hund längere Zeit nur mit tier. Eiweiß zu ernähren ist ja kein Problem.;-) Alles Gute.
 
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Purina Neurocare - habe gerade mal die Angaben zu den Inhaltsstoffen gecheckt und meine og. Worte wurden bestätigt. In der Beschreibung fällt der Begriff "Ketogene Diät" und das ist Kohlenhydratefreie Ernährung und das sehr konsequent. Also auch die Leckereien weglassen ;-) Dann kannst du auch den Hund in Ketose versetzen
 
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Was Neues bei euch?
Meine Bracke ist wieder mal umgefallen, die Dosis Epileptil muss wohl nachgestellt werden...
10 Minuten (die ich keinem Hundeführer wünsche) und eine dicke Scheibe Wurst später musste aber unbedingt nach den Waschbären geschaut werden - als wenn nichts war...
Da ich das gleiche Problem hatte leide ich mit, kann es aber halbwegs einordnen.
 

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