Erfahrung mit schnellem Umschalter bei Bergstutzen mit deutschem Stecher

steve

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Ein Hahnbergstutzen, tolles Ding. Mein Neid sei Dir gewiss.

Ich denke vor der technischen Frage musst Du Dir die Frage stellen wie Du die Waffe in der Praxis führen willst. Der Bergstutzen - und der Triumpfbock - werden Klassischerweise als 2 Kipplaufbüchsen in einer Waffe geführt. Man hat meist ein größere Kaliber für Hochwild und ein kleineres für Rehwild oder sogar nur für Raubwild/Niederwild/grossen/kleinen/Hahn. Diese Art und Weise der Nutzung führt dazu, dass beide Kugelläufe jeweils kalt abgefeuert werden können. Es ist meist nicht so, dass sie daneben auch nacheinander abgefeuert werden können; abgefeuert natürlich, aber da sie nicht auf einen gewissen Takt garniert sind ist es meist Zufall wenn man bei einem zweiten Schuss trifft.

Bei der Lösung 2x KLB ginge diese Lösung mit der Umschaltung. Ich finde es in der Kombination Hähne, Umschaltung, deutscher Stecher ein ziemlich fieses, weil kompliziertes Ding. Dazu noch unergonomisch. Wenn man sich das bei der Pirsch vorstellt: Oh ein Bock, links oder rechts Hahn spannen, links/rechts umschalten, unten stechen, abdrücken. Das wird nicht immer zur Zufriedenheit ausgehen. Den Bockbüchsen-Lauf kann man sich dann gleich sparen.

Garniert man die Läufe zueinander machen die zwei unterschiedlichen Kaliber keinen Sinn.

Ich persönlich könnte mir die Lösung der zwei Abzüge mit französischem Stecher vorstellen. Die habe ich bereits öfter bei Bergstutzen gesehen. Den hinteren Abzug dabei einzustechen ist nicht ganz einfach, aber es geht wenn sie gut gelegt sind. Die Gefahr des Doppelns bei dieser Lösung wird Dir der Büchsenmacher sicher erläutern können; ich weiß nicht ob das bei Hahnseitenschlossen eine Rolle spielt.

Eine Lösung ohne Stecher für den hinteren Abzug ist wahrscheinlich auch nichts. Der Abzug wird wahrscheinlich zu hart stehen, jedenfalls für den präzisen Schuss. Das habe ich bei klassischen Waffen nur bei A&D-Systemen bisher so kennengelernt, dass man es wirklich praxistauglich nennen konnte. Ich habe zwar Seitenschlosswaffen auch schon ungestochen auf 100m geschossen; dabei aber doch länger gebraucht bis es geknallt hat, mit teilweise häufigeren Versuchen. Der Fuchs hätte so lange nicht gewartet.
 
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Ich persönlich könnte mir die Lösung der zwei Abzüge mit französischem Stecher vorstellen. Die habe ich bereits öfter bei Bergstutzen gesehen. Den hinteren Abzug dabei einzustechen ist nicht ganz einfach, aber es geht wenn sie gut gelegt sind. Die Gefahr des Doppelns bei dieser Lösung wird Dir der Büchsenmacher sicher erläutern können; ich weiß nicht ob das bei Hahnseitenschlossen eine Rolle spielt.

Danke, dann gibt es das wirklich. Ich bin schon gespannt was mir der BM sagen wird.
 
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...

Oder zwei französische Stecher? Stelle ich mir irgendwie aufwendig vor. Wobei man diese dann auch ohne Stechen abdrücken kann, daher wäre das eigentlich quasi eine Version mit zwei Flintenabzügen.

...

Du musst bei der Drückjagd dann unbedingt beide Schlosse einstechen, nur so ist auch gewährleistet, dass es einen rekordverdächtig kurzen Zeitabstand zwischen ersten und zweitem Schuss gibt, selbst Lucky Luke kommt da nicht mit... ;)
 
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Tja HWL. Da scheint sich in Deiner umfangreichen Waffensammlung ja doch noch eine gewaltige Lücke aufgetan zu haben! Du weißt, was zu tun ist... ;)
 
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Du musst bei der Drückjagd dann unbedingt beide Schlosse einstechen, nur so ist auch gewährleistet, dass es einen rekordverdächtig kurzen Zeitabstand zwischen ersten und zweitem Schuss gibt, selbst Lucky Luke kommt da nicht mit... ;)

Besonders gut geht das mit knackigen Laborierungen mit Geschossen ab 18,5g aufwärts.
 
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Du musst bei der Drückjagd dann unbedingt beide Schlosse einstechen, nur so ist auch gewährleistet, dass es einen rekordverdächtig kurzen Zeitabstand zwischen ersten und zweitem Schuss gibt, selbst Lucky Luke kommt da nicht mit... ;)

Ob das der Standaufsicht gefällt :)

Aber auch französische Stecher kann ich direkt abziehen, deshalb wär das - wenn ich eine Variante für die Drückjagd haben möchte - vermutlich die Beste.

Wobei dann vermutlich doch eine Kolbenhalssicherung sinnvoll wäre. Bei gespannten Hähnen und zwei französischen Stechern, möchte mir nicht das Gewehr runterfallen..
 
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Tja HWL. Da scheint sich in Deiner umfangreichen Waffensammlung ja doch noch eine gewaltige Lücke aufgetan zu haben! Du weißt, was zu tun ist... ;)
Mein Bestand an Ferlachern is eher begrenzt.... Scheiring schon mal gar keine.

Aber Bockwaffen mit deutschem Stecher/Umschaltung sind mir tatsächlich noch nie unter gekommen.

Gruß

HWL
 

steve

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Sagt mal, jetzt seh ich den Scheiring und lese Handspannung. Ist der Ablauf dann Spannen, ggf. Umschalten, Stechen und dann Schiessen?
 
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Keine Ahnung, ob man den gespannt umschalten kann. Ich schätze aber schon, geht beim Drilling ohne separate Kugelspannung und bei Einschloss-Bbf mit nur einem Abzug (Heym 22S zB) ja auch.
 
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Ich überlege grad, ob man nicht unsere Jungjägeranwärter bei der Ausbildung damit erfreuen könnte....Bergstutzen, einfache Sache, einmal mit Einabzug, einmal mit Doppelabzug und einmal mit deutschem Stecher.

Hahnvarianten könnte man verschärfend hinzufügen.

:cool:

Gruß

HWL
 
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Dieser schöne Scheiring hat auch einen Deutschen Stecher. Vermutlich fällt einem das nicht gleich auf, weil man an einen Bergstutzen zwei Züngel erwartet. Wann man aber genau hinsieht, dann merkt man sofort, dass das ein Dt. Stecher ist.
Darf ich als faszinierter Laie fragen, wo bei diesem Scheiring der Umschalter versteckt ist?
Dieser Faden erweitert meinen Horizont gravierend. Als ich den Einganspost las dachte ich mir nur, "was soll denn das jetzt". Aber ich danke euch wirklich für die Erleuchtung!

Wmh
Flo
 

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