Erfahrung mit Wildschadensvermeidung durch Schwarzwild im Maisanbau

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Dieses Bild kennen wohl viel die Sauen im Revier haben
IMG_20210426_114910_8.jpg

Seit mehreren Jahren wird auf dem Betrieb den ich mit Berate und Betreue zur Wildschadensvermeidung Haarwasser eingesetzt.

Dazu werden 0,5-0,75 Liter HaarwasserIMG_20210425_114108_1.jpg

In 150 l/ ha AHL-Lösung; Ammonium-Harnstoff; ein Flüssiger StickstoffdüngerIMG_20210425_114055_6.jpg

Mit der Pflanzenschutzspritze IMG_20210425_155848_7.jpg

Unmittelbar ( ! ) nach dem Mailegen aufgebracht.

In Unserem Revier haben wir 3 Vergleichsparzellen Acker.png
Rot; der Standort im ersten Bild ( rotes Kreuz) , ca 10 ha groß; Grün 7 ha; Blau 12 ha. Die Grüne Fläche ist mit Haarwasser behandelt; die Rote und Blaue nicht.

Auf der Grünen Fläche haben wir einen Schaden von ca 25 m² am Wegeisrand zum Roten Schlag; hier stehen Eichen; die Sauen kenne das und sind hier immer am brechen. Am Roten und Blauen Schlag sind zu den Waldflächen im oberen Bildbereich ( Norden) 6 Meter breite Bejagungsschneisen angelegt. Das Grünland zwischen Grün und Blau ist stark in Mitleidenschaft gezogen.

Die Grüne Fläche nun seit 14 Tagen Unberührt; die Sauen wechseln nach wie vor über den Acker.

Die Wirkungsweise : der Geruch des Haarwassers überdeckt die Witterung von dem Maiskorn im Boden. Der Wirkstoff ( Duftstoff) ist aber an Alkohol gebunden; und würde nur Kurzfristig; wenige Stunden anhalten; darum das AHL als Netzmittel. Wasser als Träger würde die Wirkung auf Null setzen; ohne AHL geht es nicht.

Wir praktizieren das im Maisanbau seit fast 15 jahre; mit gutem Erfolg. Einzig letztes Jahr auf Stripp-Till Flächen hat es nicht geklappt; hier war die Ursache aber im Unterfussdünger bei der Maissausaat zu suchen; der Dünger ( Salz) wurde in das Frisch Feuchte Substrat band gelegt der kurz Vorher auf sehr trockenem Boden aufgebracht wurde. Die Thermik des Verdunstendem Substrat hat die Witterung des Salz an die Oberfläche gebracht; die Sauen waren Süchtig danach... Schaden alleine bei einer Landwirtin über 10.000 € weil 15 ha mehrfach Nachgelegt werden mussten.

Ich werde weiter Berichten.
 
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ich habe vor einem schon lange herliegenden Grünkohltreffen von deiner Wirtschaftsweise gelesen. Und seit dieser Zeit versuche ich hier Flächen zu gewinnen, zuletzt in diesem Jahr. Ich mache gleich wieder den Versuch. Warum sperren sich die Bauern so vehement? Einfach mal nen Versuch starten. Sogar auf meinen (verpachteten) Ackerflächen kriege ich meinen Bauern (Jäger) nicht dazu die Pflanzenschutzspritze anzubauen...
 
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Vorgestern auf der Blaue Fläche ÜL-Keiler um 1:30 Uhr Nachts; gestern um 1:15 Uhr 3 ÜL und 1 Frischling.. wehen Sturm und SChneeregen die Stücke in der WBK naicht sauberr anzusprechen. Den einzelnen Frili wollte ich nicht strecken weil dann die Bache wieder Rauschig geworden währe, nun hat sie 1 Frischling; dann mit Sicherheit mehr.

An der Roten Fläche hat ein Mitjäger heute Morgen um 5:00 Uhr 3 Bachen mit 10 Frischlinge; einen mit 6,5 kg und Skoliose ( Wirbelsäulenverkrümung) hat er gestrekt.

4 Mai; Sturm und Schneeregen... ich such jetzt die Weihnachtdeko raus.
 
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"Neuer Versuch "

Vorgestern auf der Blaue Fläche ÜL-Keiler um 1:30 Uhr Nachts; gestern um 1:15 Uhr 3 ÜL und 1 Frischling.. wehen Sturm und Schneeregen die Stücke in der WBK nicht sauberr anzusprechen. Den einzelnen Frili wollte ich nicht strecken weil dann die Bache wieder Rauchig geworden wäre, nun hat sie 1 Frischling; dann mit Sicherheit mehr.

An der Roten Fläche hat ein Mitjäger heute Morgen um 5:00 Uhr 3 Bachen mit 10 Frischlinge; einen mit 6,5 kg und Skoliose ( Wirbelsäulenverkrümmung) hat er gestreckt.



Auf der Grünen Fläche ( die Landwirtin hat heute Morgen geschaut) nix los.

Wir Jäger können hier eigentlich nichts machen weil Düngemaßnahmen Kompetenz des Landwirtes sind. Da Flüssigdünger mit der Pflanzenschutztechnik aufgebracht wird; kommen Landwirte schnell in Verdacht das sie wieder mal Unerlaubt gegen eine weitere Expandierung der Weltbevölkerung durch Hemmungslosen Pflanzenschutzmitteleinsatz arbeiten.

Die Vorteile für den Landwirt : Verminderung des Risikos von Winderosion ( okay; kommt nun beim Regen nicht zum Tragen); dafür ist AHL ein Probates Mittel. Zusätzlich werden die Fahrgassen im Bestand Markiert; also die Fahrspuren die dann zur Herbeziedbehandlung gebraucht werden.
Das jedoch ist ein Stundengeschäft: um die Herbizide Optimal zum Einsatz abstimmen zu können muss gerade beim Mais der Zeitpunkt optimal getroffen werden, dafür müssen Bestandsentwicklung; Bodenfeuchtigkeit; Bodentemperatur; Keimstadium der Unkräuter; insbesondere der schwer Behandelbaren wie Storchschnabel; Hühner-Borsten- und Fingerhirse; Giersch; Kamille; Rispe ect. optimal vom Zeitpunkt abgestimmt werden; das kollidiert in den letzten Jahren dann mit technischen Problemen wie Windabdrift; Temperaturen; Sonneneinstrahlung. Bedeutet : Optimale Einsatzbedingungen; auch um Herbeziedmittelaufwendungen einzusparen sind die Dämmerungsstunden. Nur da Treff ich oft die Richtige Abstandsspur nicht weil ich im Dunkeln im Vorbeifahren nur Unzureichend Mais-reihen abzählen kann.. ein Satellitengestütztes Lenk- und Parallefahrsystem wie auf den Fotos indiesem Beitrag sind Investiotionkosten von über 12.000 € pro Technik. Das kann sich auch nich jeder der Leisten.

Der Betrieb der diese Technik wie hier abgebildet hat ein Tagesleistung von über 100 ha/ Tag, wen die Fahrspuren nicht Vormakiert werden verliert er schnell 30 % Leistung.
Exakte Schlaggrößen; und damit die Kalkulation von technischen Restmengen beim Pflanzenschutz reduziert werden können ist es Förderlich wen ich die Applikationsflächen vorher exakt Festgestellt habe.
 
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Auf unbestelltem Ackerland ist laut DüVo „reines“ AHL wird hier durch das Ausbringen nach der Saat umgangen. Die Sinnahftigkeit und die Effizienz von Stickstoff auf Acker ohne Pflanzenbewuchs stelle ich mal in Frage. Da i.d.R. (außer Strip Till) eine Bodenbearbeitung zur Aussaat wäre der Dünger VSE sinnvoller eingesetzt. Ich finde es jedoch gut, dass ihr Dinge ausprobiert, die funktionieren und anscheinend in die Betriebspraxis passen.
 
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Auf unbestelltem Ackerland ist laut DüVo „reines“ AHL wird hier durch das Ausbringen nach der Saat umgangen. Die Sinnahftigkeit und die Effizienz von Stickstoff auf Acker ohne Pflanzenbewuchs stelle ich mal in Frage. Da i.d.R. (außer Strip Till) eine Bodenbearbeitung zur Aussaat wäre der Dünger VSE sinnvoller eingesetzt. Ich finde es jedoch gut, dass ihr Dinge ausprobiert, die funktionieren und anscheinend in die Betriebspraxis passen.
Die Applikation erfolgt nach der Aussaat; ist also mit der DüVo vereinbar.

Die Nährstoffmengen zu Mais werden VOR der Aussat des Mais als Depodüngung Ausgebracht; einzig eine Teilgabe evt mit AHL mit Schleppschläuche im EC Statium 32-39 ( 6-8 Blätter; kurz vor dem Reihenschluss) oder Substrat in der Größenordnung 15-20 m³/ha ( 55-80 kg Gesamt-N / ha ) werden in Stehenden Bestand Angewendet. Die Gesamt-Stickstoffmenge für Mais incl Handeldünger sind nun Netto über 170 kg wen der Bedraf es erforert werden als Depo vor der Aussaat ausgebracht. Die Gesamtsticksoffmenge mit 150 l/ ha sind 42 kg/ ha; davon 7 % ( 10,5 kg /ha) Nitratstickstoff, 7 % Ammoniumstickstoff ( 10,5 kg/ha) und 14 % Amidstickstoff ( 21kg /ha)aus dem Harnstoff). Bedeutet :10,5 kg der Gesamtsticksoffmeng birgt das Risiko das er nicht Vooll über die Pflanze genutzt werden kann; gehen wir hier von einer Ausssnutzung von 50 % aus; dann haben wir 5,25 kg N / ha der im ersten Jahr nicht über Pflanzen genutzt werden könnte... bei 170 kg Gesamtvorlage sind das 3 % der Sticksdtoffdüngergabe zum Mais.

Haben wir 10 % Ertragsverluste durch Schwarzwild werde 17 kg N/ ha Rechnerrisch nicht Umgesetzt......

Für mich ist in diesem Gebiet die Ausbringung von AHL zur Wildschadensabwehr ein Argument um die Umweltverträglichkeit und Gefährdung von Grundwasser duch Nitrateintrag durch den Unkalkulierbaren Einflußfaktor " Schwarzwild" zu minimieren und nicht eine Zusätzlich Belastung für Natur und Umwelt.
 
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Ich wollte hier niemanden angreifen. Ich bin selbst aktiver und überzeugt konventioneller Landwirt. Ich lediglich eine Düngergabe auf unbewachsenem Acker hinterfragt.
Leider aus meiner Sicht viel zu wenig erforscht sind Dinge wie N-Verluste auf Ackerland ohne vegetativen Pflanzenbestand.
 
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Ich wollte hier niemanden angreifen. Ich bin selbst aktiver und überzeugt konventioneller Landwirt. Ich lediglich eine Düngergabe auf unbewachsenem Acker hinterfragt.
Leider aus meiner Sicht viel zu wenig erforscht sind Dinge wie N-Verluste auf Ackerland ohne vegetativen Pflanzenbestand.
Wie all Arbeiten und Anwendungen müssen wir diese Dinge kritisch Hinterfragen.

Ich habe für mich eine Risikobewertung vorgenommen wie die Gesamtergebnisse sich Auswirken wen ich das für meinen Standort nicht mache. Der Finanzielle Schaden der dadurch entstehen könnte ich dabei noch nicht mal Bewertet.

Ich bin Landwirt der in der Natur diese Früchte Anbaut;
ich bin auch Jäger.

Ich bin aber auch Mensch und Famileinfater.
Derzeit weiss ich " RR" zu würdigen.

Das steht nicht für " Rolls-Royce"
sondern für " Rüstiger Rentner"....

Die dank Abnehmender Testostertonleistung kein Problem damit haben Warmes Bett und Frau alleine zu lassen und sich in Nachtschicht bei Sturm und Regen; Frost und Schnee auf Fremden Grund Quälen und den Acker vor Sauen zu schützen.
 
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Immer noch nichts auf den Behandeltren Schlag
den Blauen heute von mir das 2 SchweinIMG-20210508-WA0001.jpg
Frischlingsbache 10 kg; aus Verband einzelne ÜL-Bache und 3 Frischlinge gleicher Größe.

Insgesamt haben wir jetzt 3 Sauen gestreckt; 4x vergrämt; und insgesdamt nach dem Maislegen 120 Ansitzstunden mit 6 Jäger/ in angesessen.
Ich geh jetzt Duschen; Bier trinken und dnn ins Bett....
 
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Weidmannsheil Teufelsmoorer !

Für mich als Laien hört sich das mit dem Haarwasser schon merkwürdig an. Was ist denn da drin, dass man das einfach ausbringen kann, ohne dass die Pflanzen eingehen ? Ich hab schon bemerkt, dass die Konzentration extrem gering ist, aber interessant klingt das schon. ;-)
 
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Die Sauen finden das Maiskorn in der Erde durch ihre Geruchsleistung.
Sauen sind zwar das was wir als sehr Intelligent bezeichnen würden; nur Maschinenbau haben sie ( noch) nicht Studiert... und wissen also nicht das dort wo plötzlich die Walzreihen der Andruckrollen der Maislegemaschine ihre Spuren im Ackerboden hinterlassen haben Futter liegt...

Haarwasser ist ein sehr Intensiver Geruchsstoff; der Künstlich Erzeugt wurde. Damit wir Menschen das mit unserer Verkrüppelten Sensorischen Nasenleistung überhaupt wahrnehmen können; ist dieser Geruchsstoff an Alkohol ( hat niedrigere Verdunstungstemperaturen als Wasser) gebunden.

Die Wirkung in diesem Falle ist das der Duftstoff im Oberboden durch das AHL als Netzmittel gebunden wird ( AHL wird auch als Netzmittel zur Verbesserung von Pflanzenschutzmittel in Kombination mit Wasser ausgebracht; also den Fachkundigen Anwender als Netzmittel bekannt.)

Der Gesamte Boden hat Flächendeckend den gleichen Geruch; darum Funktioniert das Beizen mit Haarwasser nicht ( haben auch einige Versucht... Fehlanzeige)

Im Raume Uelzen gibt es einen Landwirt der sich immer noch nicht auf der Straße sehen lassen darf; und seine Frau hat ihm desd Hauses verwiesen weil er Hukenol mit AHL zusammen ausgebracht hat..... Er hat alle Nachbarn, aber nicht die Sauen vergrämt.

Versuche das AHL durch Wasser zu ersetzen gingen alle ins Auge; Wirkungsdauer ca 10 Minuten; mit AHL haben wir bei uns Schutz von 6 Wochen ermittelt; dann ist der Mais aufgelaufen.

Noch kennen wir nicht alle Aspekte die zum Schadbild Sauen und Mais führen; die Frage wieweit der Unterfußdünger; der mit dem Mais Zusammen aus gebracht wird ( und ohne gibt es starke Probleme mit der Jugendentwicklung des Mais) als Salz in Feuchten Boden; wo die Thermik das Wasserverdunstung die Witterung nach Salz mit an die Oberflächen trägt, eine Ursache mit ist; ist noch nicht abschließend geklärt.
 
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Update : Frili-Bache 11 kg..
IMG-20210509-WA0000.jpg


Sauen anwecheln.png

Blaues Kreuz : dort habe ich vorgestern Mischling gestreckt.

Gestern saß dort eine Mitjagdende Landwirtin , die ihren Jagdgast am roten Kreuz abgesetzt hatte.

Am roten Sandort wurde vor 5 Tagen ein Frischling gestreckt

Gelb gibt die Windrichtung gestern Abend an....

Der am Roten Standort meinte : Past nicht; Wind total verkehrt..............

Um 0:30 Uhr wechselten dann eine Rotte mit 5 Bachen und 20 Frischlinge alle eines Kalibers über den Grünen Schlag; der mit Haarwasser behandelt wurde; überquerten ihn ohne einmal zu brechen , überflogen den Weg zwischen Grün und Rot und fingen sofort auf dem Roten Schlag an zu Schanzen...

Der Angesetzte Jäger konnte die Sauen in der Wärmebildkamera kurz vernehmen; und ist die Rotte dann entlang der Roten Linie angepirscht; und musst wegen Kugelfang und Hinterlandgefährdung aber bis an den Weg Pirschen; was ihm die Cahance auf mehr Strecke dann verbaute. Nach dem Schuss ist die Rotte in Flucht Flucht über den Grünen Schlag dann zurück in den Wald geflüchtet; im Hinterland Wohnbebauung; kein sicherer Schuss möglich.

Noch mal zu Erinnerung : der Grüne Schlag wurde am 25.04. Mit AHL und Haarwasser behandelt; Rot und Blau nicht.

Jede Nacht haben die Sauen nun an beiden Schlägen gewühlt; es wurden ca 2 ha Mais nachgelegt.

Ich werde weiter Berichten.
 
G

Gelöschtes Mitglied 25534

Guest
Waidmannsheil und danke für die über den üblichen Detailgrad hinausgehenden Informationen!

Plant beim nächsten Mal einen der anderen Schläge mit Haarwasser zu behandeln? Rot statt Grün beispielsweise.
 

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