Erfahrungen mit Schafherden im Revier

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Weil wir hier kein Grünland haben, Getreide, Raps und Zuckerrübe. Die reifen Böcke zeigen sich jetzt nicht, was an Jährlingen weg sollte haben wir im Mai erlegt, jetzt gilt es den Sauen. Reh ist ,um diese Zeit im Feld, eine Zufallsbegegnung.
 
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Wie ist es in Revieren in denen Reh-Rot und Muffelvilt zusammen vorkommen?

tømrer
 
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Muffelwild gab es in Niedersachsen in der Göhrde, einem großen Waldgebiet.
Das hat der Wolf jedoch erledigt.

Remy
 
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Wie ist es in Revieren in denen Reh-Rot und Muffelvilt zusammen vorkommen?

tømrer

Das dürfte kaum vergleichbar sein, da Muffelwild sich nicht in so hoher Anzahl auf so kleiner Fläche aufhält.
Es mag aber Unterschiede in der Haltung von Schafen geben. Bei uns werden die Schafe (und Ziegen) in hoher Anzahl auf vergleichsweise kleine Flächen getrieben. Nach ein paar Tagen ist dann keine Äsung mehr vorhanden, bzw. die Äsung wurde in Schafskot gewandelt, der flächendeckend alle paar Zentimeter auf der Wiese verteilt liegt.
 
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Ich frage das, weil wir hier auf 8300 ha (davon eigenes Revier 2800 ha) ca 4400 Schafe mit jeweils 2-3 Laemmer haben. Von ~Mai bis ~Oktober grasen diese in offener Weidehaltung. Bei etwa 11000 Schafen haben wir hier keine Scheuch- oder Verdraengung von Vilt bemerkt.

tømrer
 
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Ich habe ein kleines FFH-Gebiet in der Jagd, was unbedingt zweimal im Jahr mit Schafen "bewirtschaftet" werden muss, um die Vegetation kurz zu halten. Der Schäfer bekommt dafür tatsächlich Geld - mein Angebot, das Gebiet kostenlos und regelmäßig zu "entbuschen" wurde abgelehnt, da der Schäfer ein Spezi der Naturschutzleute ist.

Tatsache ist, dass man dort auch eine längere Zeit kein Wild sieht. Neben dem Geruch/Kot wird es auch daran liegen, dass die Schafe natürlich sehr intensiv beweiden und wirklich alles an leckeren Kräutern wegfressen, was die Flächen dann für das Rehwild als "Konzentratselektierer" uninteressant macht.
 
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Ich frage das, weil wir hier auf 8300 ha (davon eigenes Revier 2800 ha) ca 4400 Schafe mit jeweils 2-3 Laemmer haben. Von ~Mai bis ~Oktober grasen diese in offener Weidehaltung. Bei etwa 11000 Schafen haben wir hier keine Scheuch- oder Verdraengung von Vilt bemerkt.

tømrer

2800 ha Revier o_O
 
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Macht ein Schaf auf 2ha - in meinem FFH-Gebiet sind es ca. 100 Schafe auf 2 ha.

Die Intensität macht es. Die schmackhaften Pflanzen werden da nachhaltig entfernt.
 
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Ich konnte jetzt beim letzten Vollmond nachts beobachten, wie Rehwild nur flüchtig oder getrieben auf die vor Tagen zuvor abgeweideten Wiesen unterwegs waren.
Ich saß genau an der Grenze zwischen ungemähten Wiesen und abgegraster Wiese und hatte durch WBK reichlich Rehwild im Anblick.
Von den 8 Stück Rehwild, das ich im Anblick hatte, waren nur 2 Stücke kurzzeitig auf der von vor einer Woche abgegrasten Wiese unterwegs. Nicht zum Äsen, sondern nur zum flüchtig überqueren.
 
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"Jaktlag", Zusammenschluss von Bauern/ Grundeigentuemern um gesetzliche Vorgaben fuer die Abschusskvoten zu erfuellen und gemeinsam jagen zu koennen.

....................
Die Intensität macht es. Die schmackhaften Pflanzen werden da nachhaltig entfernt.

Was du schreibst stimmt und laesst sich ergaenzen durch:
-offenhalten der Kulturlandschaft
-naturnahe Tierhaltung
-minimierung von Ansteckungsgefahren gegenueber der Stallhaltung
-Artenreichtum(Flora) in den Bergen wird erhoeht
-Keine Medikamente im Fleisch

Jakt ist dadurch nicht beeintraechtigt und wir haben etwa 2Mio. Mutterschafe in freier Weidehaltung.

tømrer
 
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Bei Euch sind die Schafe aber nicht so dominant wie im Fall der oben geschilderten FFH-Pflege. In Muffelwildgebieten wird udn wurde das mit der Ansteckungsgefahr anders gesehen, weil die (bzw. einige schlecht für ihre Tiere sorgende) Wanderschäfer die Vektoren z. B. für Moderhinke in die Muffelbestände waren.
 
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Wirklich Probleme hatte ich in einem Fall wo eine mit Haarlingen infizierte Herde in meinem Revier gekoppelt wurde. Die Flächen waren für Rot- und Rehwild bis zum Frühjahr"tot".
Längere Zeit Trockenheit nach Beweidung könnte auch abschreckend wirken. In meiner
Kleinherde, in fester Koppel stand immer mal ein Reh.
 
P

Parabuteo

Guest
Schafe sind das schlimmste wie allgemein bekannt wurde vor dem Niedergang der Heideschäferei in der Heide nie auch nur ein Stück Wild geschossen




dies ist Sarkasmus und nicht Notwendigerweise die Meinung des Authors.
 
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Macht ein Schaf auf 2ha - in meinem FFH-Gebiet sind es ca. 100 Schafe auf 2 ha.

Die Intensität macht es. Die schmackhaften Pflanzen werden da nachhaltig entfernt.

Bei mir sind es ca. 200 Ziegen und ca. 20 Schafe auf 24 ha.
Schafe fressen "grün", Ziegen auch und schälen auch Rinde. Bei einem Verbuschungsgrad von teilweise 80% in den abgetrennten Koppeln ist das Ergebnis allerdings mager für die Befürworter der Beweidung.
War halt ein Vorzeigeprojekt eines Typen vom Landschaftspflegeverband, der mittlerweile "strafversetzt" wurde. Ich danke heute noch einen Forumsteilnehmer in einem Nachbarforum für die Unterstützung. "Mehrfacher, fortgesetzter, vorsätzlicher Hausfriedensbruch" konnte dem LPV-Vorsitzenden, dem Landrat, vorgehalten werden; dessen Geschrei in der großen Runde mit Bürgermeister des Ortes, Vertreter der Bezirksregierung (Kofferträger der Landesregierung) und natürlich der UNB ("Zimmerältester") wurde mit "jetzt ist Ihr Geschrei etwas spät" quittiert;
Die Performance macht sich nicht gut, so kurz vor der Pensionierung eines "seiner besten Männer", bis dato... ("mit Ihnen würde ich gern mal einen friedlichen Schoppen trinken", so der LPV-Vorsitzende noch während des Treffens. "Erst werden die Hausaufgaben gemacht, dann könnt ihr feiern", pflegte die Mutter des um die Unterredung gebetenen zu sagen)

Zurück: obwohl die Ziegen mehr "schärfen" (auch am Boden) ist eine wiederkehrende "Verkrautung" nicht zu übersehen. Auf Wunsch gerne Bilder. Mittlerweile sind allerdings die 6 Einzelkoppeln das erste Mal dieses Jahr durch.
Das Ergebnis und damit der Erfolg ist maßgeblich von der Zusammenarbeit auf Augenhöhe des Schäfers und des Jagdpächters abhängig. Wie immer sind da die Büttel der Ämter, untere und mittlere Behörden, unbrauchbar. Grad auch die, die Angst vor einer auf sie zukommende "Herde" von etwa 20 ausgebrochene Ziegen haben.
Kommunikation, Verläßlichkeit, Charakterfestigkeit sind unabdingbare Voraussetzung.

Auf einmal geht es, auch mit der Jagd. Für Bücklinge und rückgratloses Gesindel mit Jagdschein ist das natürlich nichts...
ich erteile Editfr...
 
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Bei Euch sind die Schafe aber nicht so dominant wie im Fall der oben geschilderten FFH-Pflege. In Muffelwildgebieten wird udn wurde das mit der Ansteckungsgefahr anders gesehen, weil die (bzw. einige schlecht für ihre Tiere sorgende) Wanderschäfer die Vektoren z. B. für Moderhinke in die Muffelbestände waren.

Inwiefern nicht so "dominant"?
Moderhinke ist eine schlimme und hinterhaeltige Krankheit. Es ist aber nicht unmoeglich sie zu behandeln oder zu verhindern. Bei 3-4 maliger Klauenpflege und genuegend felsigem Untergrund, sowie vielen "trockenen" Weideflaechen kann die Krankheit verhindet werden. Ja es macht Arbeid aber kranke Tiere bringen mir keinen Gewinn und nur ein schlechtes Gewissen.
Das sollten auch, oder vielleicht besonders, Wanderhirten wissen.
Muffelschafe zu behandeln ist vermutlich nah an unmoeglich.

tømrer
 

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