Erfahrungen und Tipps Gänsejagd am Schlafgewässer

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Moin!

Ich würde mich über die Tipps erfahrener Gänsejäger freuen. Wir bejagen Abends die einfallenden Gänse am Schlafgewässer. Der See ist recht groß - ca 700*200 Meter.

Nun überlege ich FUD Decoys aufs Wasser auszubringen. Hab 20 Stück. Ziel ist es die Gänse sowohl zu lenken als auch mehr Gänse zum Einfliegen zu motivieren.
Was sollte ich hier bzgl. Position entlang der Schützenkette etc beachten? Gibt es weitere Tipps und wichtige Aspekte?
Was den Caller angeht nutze ich den der Lockschmiede habe aber gelesen es gibt drei Grundrufe der Gänse auch einen der einfallende Gänse willkommen heißt aus Sicht der bereits auf dem See befindlichen. Gibts da ne Anleitung oder Beispielevideos? Kenne nur das der Lockschmiede ohne den Ruf einordnen zu können.
Vielen Dank für Eure Zeit und Erfahrungen

Christian
 
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Wir bejagen die Gänse immer unter ähnlichen Voraussetzungen. Das Gewässer ist vermutlich noch größer. Die Bilder sind hier im Gänsefaden. Wir haben allerdings das Glück, das im Gewässer einige Inseln sind, die wir frühzeitig mit dem Boot anfahren und besetzen. Ggf. mit Tarnzeug wenn der Biber wieder mal Tabularasa gemacht hat. Aufgrund der flachen Uferbereiche fallen die Gänse sowieso dort immer ein. Wir haben aber auch schon mit FUD decoys zusätzlich gearbeitet. Lief auch ganz gut. Die haben wir einfach am Ufer der Inseln ins flache Wasser gesetzt.

Unbenannt.JPG
Die Gänse werden aber bei Dir auch immer das Bestreben haben, in der Seemitte einzufallen. Dann wird es schwierig. Ich weiß nicht wie die Gänse am Abend auf Decoys in Ufernähe reagieren.
Ich denke an solchen Gewässern hat man nur auf der Einflugschneise eine Chance, aber es gibt zu dem Thema sicher mehr Meinungen, worauf ich auch gespannt bin.

Ein Versuch, sie mit einer Drohne tagsüber hochzumachen, ist kläglich gescheitert. Sie haben nur die Köpfe eingezogen. Seit Jahren versuchen wir die optimale Vorgehensweise zu finden. Die Schäden in dem und den umliegenden Revieren sind enorm. Aber die Gänse sind unberechenbar.
 
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Dank Dir! Ja mit Drohne kann ich mir vorstellen das es schwierig wird. Wenn sie einmal sitzen ist es schwer sie hoch zu machen. Haben wir auch festgestellt. Auch hebeschüsse teilweise ohne Effekt. Nur Hund hat was gebracht. Hab mir jetzt extra Kajak für das decoy ausbringen und die nachsuche geholt. Durch die langen schilfgürtel auch mit Hunden oft sehr schwer. Nutzt ihr locker beim Anflug?
Christian
 
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Einmal hatte ein Mitjäger einen Locker dabei. Das Rapsfeld war tags zuvor ausgekundschaftet. Ging dann mit den FUD eigentlich ganz gut, sie kamen auch ohne Locker.
 
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Gaense an den Schlafplaetzen zu schiessen, hat hier bei mir immer dazu gefuehrt, dass sie sich andere Stellen gesucht haben um zu uebernachten. Dazu hat es nur 2 Abende gebraucht um sie zu vertreiben.
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Die Weideplaetze zu bejagen hat wesentlich mehr Erfolg gebracht und war zur Schadensbegrenzung wesentlich effektiver.
Ausserdem gute Treningsmoeglichkeiten fuer unsere Jungjaeger.
1605259541726.png
(Foto: Jegerkameratene)
 
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Dank Dir! Die Bejagung an den Gewässern ist auch nur Notnagel da sie bei uns selten fressen und ich selbst durch Implantate im Rücken nicht aus gänseliegen schießen kann.

Dachte bei vielen kleinen Gruppen wie bei uns würde die Vergrämung nicht so schnell gehen oder meinst du die tauschen sich untereinander aus? Gänseforum oder so 😉

Hast du Erfahrungen wie lange der Effekt der Vergrämung hielt?

danke nochmals für deine Erfahrung
 
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Darauf habe ich keine Fazitantwort. Einige Kameraden haben die Gaense fuer etwa sechs Wochen verjagd, meine Frau und ich haben es geschafft, sie (die Gaense)fuer den Rest der Saisong zu vertreiben:rolleyes:. Das war allerdings an zwei unterschiedlichen Seen.
Ein aelterer Jagdkamerad sagte mir, dass bei ihm, weiter im Norden, die Gaense bereits nach "kurzer Zeit" wieder zurueck waren. Was das nun heisst.
 
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Das Revier wo ich regelmäßig auf Gänse jage hat folgende Besonderheiten:
1. Die landwirtschaftlichen Flächen sind sehr klein, selten mehr als 1 Hektar, meist kleiner. Liegen sie in Gewässernähe sind die Wildschäden im Sommer enorm
2. Die Wasserflächen sind zahlreich in Form von Altarmen, Kiesgruben und einem schiffbarem Fluß
3. Viele Gebiete dürfen nicht bejagt werden und es bestehen komplizierte Jagd- und Schongebiete, dann wieder Schonzeitaufhebungen auf Druck der Landwirte
4. Im Frühjahr werden Gelegebehandlungen durchgeführt. Der meiste Schaden entsteht durch die Paare mit Gössel. Dazu die Junggesellentrupps.
5. Nicht in allen Revieren wird intensiv auf Gänse gejagt, an den Gänsejagdtagen in anderen Revieren wird mal eine mit der Kugel geschossen ("ja wir ham auch was gemacht).
Vergrämung durch Jagd an den Ruhegewässern ist oft nur von kurzer Dauer, es kommen eben andere Flüge.
6. Es wird nicht auf ziehende Vögel gejagt, es ist alles Standwild.

Ich habe hier ja schon zahlreiche Fotos eingestellt. Nach der Jagd am Morgen bis 12 Uhr auf dem Wasser sitzt um 14 Uhr schon wieder alles voll mit Gänsen. Der größte Vergrämungseffekt ergibt sich bei der Jagd auf den Schadflächen. Gejagt wurde heuer oft in 14-tägigen Abstand. Dann wollen wir wieder jagen und es sind einfach keine da, obwohl ihnen niemand was getan hat.
 
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Ich hab nur Erfahrung mit Gänsen, die über Nacht weit draußen im Watt übernachten. Da klappt es oft morgens weil sie nicht in einem Schwung alle gleichzeitig abstreichen sondern in Wellen losfliegen und teilweise wieder kommen bis sich irgendwann alle entscheiden sich vom Acker zu machen.
 
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Danke für eure Erfahrungen bisher.
Gibts Sichtweisen auf die Nutzung des Lockers?
Danke
Christian
 

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