Erntejagd

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#12-#15
nix anderes als das meiste vorher.
Eben kam im Radio (BR5) dass es sich nicht um Abpraller gehandelt hat. Genaueres fehlt dazu, denn früher verlautete: "die Wunde ließ auf einen Abpraller schließen"
 
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....Der Schuß mit der Kugel ins Treiben ist verboten!......
.......wenn man sicher und erfolgreich jagen möchte, muß man mit Voranschreiten der Ernte immer Nachrücken, um sicher nach außen schiessen zu können.

Das Unfallfahrzeug war aber nicht im Treiben unterwegs, sondern außerhalb.

Das Schuss nach außen ist also auch nicht besonders sicher, wenn er nicht gerade gegen einen Erdwall abgegeben wird. Schüsse vom Boden aus sind im flachen Land besonders riskant, weil der Auftreffwinkel jenseits von 15m Schussentfernung (also in den meisten Fällen) so gering ist, dass es nahezu sicher zu Abprallern kommt. Vom Drückjagdbock gewinnt man etwas an sicherer Schussentfernung und steht der Schütze dort allein, deutlich abseits vom Erntefeld, an einem bekannten Wechsel zum nächsten Einstand, würde auch ein Abpraller weniger wahrscheinlich im Bereich menschlicher Betriebsamkeit einschlagen. Außerdem ist die Schussabgabe weniger hektisch, weil man die Sauen (eher langsam) ankommen sieht, als sie flüchtig abgehen zu sehen und schnell zunehmende Schussdistanzen zur Folge hat, mit allen Nachteilen.
Klar ist dabei die Wahrscheinlichkeit gegeben, dassdie Sauen durchschlüpfen und keinem vorgestellten Jäger kommen. Das wäre schade, aber m. E. das kleinere Übel.
 
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Die zwei Regeln für die "Erntejagd":

1. Geh nicht hin.
2. Wenn 1. nicht funktioniert und Du hingehen musst, leg Dich auf den Boden und warte, bis das Schiessen aufhört.

Nach meiner Wahrnehmung wären Erntejagden kaum notwendig, wenn in den Monaten vorher durch die Landwirte die geeigneten Voraussetzungen geschaffen worden sind (nicht bis an die Buschkante drillen / Bejagungsschneisen, die den Namen auch verdienen etc.) UND die zuständigen Jäger ihren Job gemacht haben.


Somit erscheint es für mich richtig und wichtig, bestimmte Feldfrüchte (u.a. Mais und Miscanthus) per gesetzlicher Vorgabe aus der Wildschadenregulierung auszuklammern. Das schafft Notwendigkeiten und Erfordernisse auf der Seite der Bewirtschaftenden und relativiert möglicherweise die Plage der Mais-Monokulturen.

Ich habe für mich, mit einer Ausnahme, Erntejagden komplett von der Agenda genommen.


Grosso
 
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Das Unfallfahrzeug war aber nicht im Treiben unterwegs, sondern außerhalb.

Das Schuss nach außen ist also auch nicht besonders sicher, wenn er nicht gerade gegen einen Erdwall abgegeben wird. Schüsse vom Boden aus sind im flachen Land besonders riskant, weil der Auftreffwinkel jenseits von 15m Schussentfernung (also in den meisten Fällen) so gering ist, dass es nahezu sicher zu Abprallern kommt. Vom Drückjagdbock gewinnt man etwas an sicherer Schussentfernung und steht der Schütze dort allein, deutlich abseits vom Erntefeld, an einem bekannten Wechsel zum nächsten Einstand, würde auch ein Abpraller weniger wahrscheinlich im Bereich menschlicher Betriebsamkeit einschlagen. Außerdem ist die Schussabgabe weniger hektisch, weil man die Sauen (eher langsam) ankommen sieht, als sie flüchtig abgehen zu sehen und schnell zunehmende Schussdistanzen zur Folge hat, mit allen Nachteilen.
Klar ist dabei die Wahrscheinlichkeit gegeben, dassdie Sauen durchschlüpfen und keinem vorgestellten Jäger kommen. Das wäre schade, aber m. E. das kleinere Übel.

Es hat nun mal nicht jeder die Gelegenheit im Wald und von Hochsitzen,Klettersitzen zu jagen. Jeder Schuß kann gefährlich werden! Wir haben hier keine Schläge die 50 oder 100 ha groß sind wie im Osten der Republik. hier sind die meisten Schläge zwischen 5 und 25 Ha groß, wenn Du jetzt an das Rapsdreschen denkst, kannst Du ja mal überlegen wohin die Sauen wohl flüchten?
Dann stehen noch andere Rapsschläge, Weizen und natürlich Mais. Hier geht es nicht darum die letzte Sau zu bekommen, sondern überhaupt eine Chance zu haben und die "Nerven" der Landwirte zu beruhigen...
 
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scaver

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"Nerven" der Landwirte zu beruhigen..

genau das ist des Übels Kern. Die Landwirte beruhigen ist der größte Scheissdreck, geboren aus deutscher Jagdgesetzgebung und Vergabe des Jagdrechtes.
Ein Landwirt ist genetisch geprägt niemals nicht in hundert Jahren nicht zu frieden zu stellen. Mein Opa hat noch auf dem Totenbett gejammert, dass Berta 20 Liter Milch weniger gegeben hat, als geplant.

Dieser Unfug: Landwirte beruhigen, muss endlich aufhören. das ist Kriminell !!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
sca
 
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...
Dann stehen noch andere Rapsschläge, Weizen und natürlich Mais. Hier geht es nicht darum die letzte Sau zu bekommen, sondern überhaupt eine Chance zu haben und die "Nerven" der Landwirte zu beruhigen...

Mal im Bemühen um eine tatsächlich sachliche Betrachtung: nachdem die Jäger die Sauen weder gerufen noch für deren ideale Lebensbedingungen (dank Mais, Miscanthus & Co.) verantwortlich sind, darf und sollte sich der eine oder andere Landwirt fragen, wie weit es mit seiner diesbzgl. Beunruhigung reichen sollte/ darf.

Schwarzwild im Rahmen der üblichen Bejagungsmöglichkeiten (inkl. herbstlicher Bewegungsjagden im entsprechend sicheren Rahmen) scharf zu bejagen und soweit gefahrlos möglich und ethisch vertretbar zu reduzieren, kann und darf eine legitime Forderung sein, 'hysterische' Forderungen nach Erntejagden an Flächen, die man selbst genau so geschaffen hat, halte ich für unangebracht. Das ist zum Teil schlicht frech!


Grosso
 
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Das sehe ich anders. Hier fordert niemand etwas, aber wenn man uns die Jagd für einen sehr moderaten Pachtpreis überlässt, kann man auch ruhig Unterstützung erwarten. Die Ausweitung des Anbaus von Energiepflanzen sehe ich genauso kritisch wie Du. Herbstliche Bewegungsjagden Jagden machen in unseren Feldrevieren keinen Sinn. Ich könnte auch auf Ernteeinsätze verzichten, aber Dass die Bestände schrumpfen, damit ist wohl nicht zu rechnen.
 
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.....Dieser Unfug: Landwirte beruhigen, muss endlich aufhören.....
sca

Diesen Unfug hat es nie gegeben:

Jeder kennt den Spruch von der Ehe, die ein Versuch ist, zu zweit Probleme zu lösen, die man allein nie gehabt hätte.
Mit der Jagdpacht ist es ähnlich, sie ist demnach der Versuch, unter Einsatz erheblicher privater Geldsummen landwirtschaftliche Flächen vor Problemen zu schützen (oder Landwirte zu beruhigen), die man ohne Pacht nie gehabt hätte.
Was bleibt, ist die Jagdpassion auf Schwarzwild, die jeden einzelnen Teilnehmer so einer gefährlichen Aktion dazu treibt, sich dem Risiko auszusetzen. Alles Andere ist nur so gesagt, weil es wichtiger klingt.... ;)
 
S

scaver

Guest
Somit erscheint es für mich richtig und wichtig, bestimmte Feldfrüchte (u.a. Mais und Miscanthus) per gesetzlicher Vorgabe aus der Wildschadenregulierung auszuklammern.

genau das müsste passieren, aber die Jagdgenossen, werden da nie mitmachen. Da müsste die harte Hand des Gesetzgebers mit dem Richtschwert gegen den Dickschädel der Industrielandwirte klopfen, mit brutaler Wucht und das geschieht aus wahltaktischen Gründen leider niemals.

sca, der so was von sauer ist :), dass die Schweine locker mal 7,5 ha bestes Klöver/Grasland für die 2. Mahd unbrauchbar gemacht haben, und ich bekomme die nicht totgeschossen. Dafür ist das Rotwild und Elchwild happy drauf, trotz Dürre in Schweden. Gut, dass ich mir keinen Wildschaden auferlege. Muss halt wieder mit dem Schlegelmäher und der Walze drüberrauschen.
 
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Es hat nun mal nicht jeder die Gelegenheit im Wald und von Hochsitzen,Klettersitzen zu jagen....

Aber sicher doch, geht ganz einfach und wirkt zu 100%:

einen Stöberhundwelpen kaufen, ihn zwei Jahre lang intensiv ausbilden, im Schießkino durch super Trefferleistungen für Aufsehen sorgen und schwupps: kann man sich vor Einladungen zu den schönsten Bewegungsjagden im Wald (vom DJ-Hochsitz oder Klettersitz) kaum noch retten. Der Weg steht JEDEM offen und gute Hunde und sichere Schützen kann es nie genug geben! ;)
 
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Diesen Unfug hat es nie gegeben:

Jeder kennt den Spruch von der Ehe, die ein Versuch ist, zu zweit Probleme zu lösen, die man allein nie gehabt hätte.
Mit der Jagdpacht ist es ähnlich, sie ist demnach der Versuch, unter Einsatz erheblicher privater Geldsummen landwirtschaftliche Flächen vor Problemen zu schützen (oder Landwirte zu beruhigen), die man ohne Pacht nie gehabt hätte.
Was bleibt, ist die Jagdpassion auf Schwarzwild, die jeden einzelnen Teilnehmer so einer gefährlichen Aktion dazu treibt, sich dem Risiko auszusetzen. Alles Andere ist nur so gesagt, weil es wichtiger klingt.... ;)

Auch wenn es für Dich nicht vorstellbar ist, aber es gibt Menschen die nicht das Privileg haben an Ihrem Arbeitsplatz mit Jagdmöglichkeiten versorgt zu werden. Diese Menschen müssen sogar Geld zahlen um jagen zu dürfen und einige dieser Menschen bejagen Reviere seit Generationen und geben diese nicht auf, nur weil es seit ca. 2 Jahrzehnten immer mehr Schwarzwild gibt.
Darüber kann man sich als Beamter lustig machen, muß man aber nicht. Das ausser Öko-Förstern sowieso niemand Ahnung von der Jagd hat, ist schon klar...
 
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Das sehe ich anders. Hier fordert niemand etwas, aber wenn man uns die Jagd für einen sehr moderaten Pachtpreis überlässt, kann man auch ruhig Unterstützung erwarten. ...

Wenn aus den moderaten Pachtpreisen die nicht ausgesprochene aber erwartete Forderung nach den 'klassischen' Erntejagden erwächst, halte ICH das für in weiten Teilen kritisch.

Ich bin weiß Gott nicht schnell bei der Hand, wenn es darum geht nach dem Gesetzgeber zu rufen aber auf die Wildschadenregelung für Energiepflanzen gehört nach meiner Auffassung ein Verbotsdeckel. Vielleicht relativieren sich dann auch die Pachtpreise wieder ein wenig und auch Nicht-Energiewirte haben wieder sinnvolle Möglichkeiten, landwirtschaftlich interessante Flächen zu pachten.

Ich bin der Landwirtschaft durchaus verbunden und kann diverse Erfordernisse und Nöte verstehen, die flächendeckende Anpflanzung der typischen Energiepflanzen und die daraus entstehenden Forderung gehören für mich aber nur bedingt dazu. Wer sich als Energie-Unternehmer aufstellt, möge sich bitte vorab auch mit den Risiken und Einflussfaktoren dieses speziellen Unternehmertums auseinandersetzen und dann damit klarkommen.

Wenn Besagte dem Schwarzwild ideale Deckungs-/ Lebens- und Fraßbedingungen und damit Vermehrungsmöglichkeiten schaffen, mögen sie bei der Verantwortung für daraus resultierende Schäden bitte auch in der ersten Reihe stehen.


Grosso
 
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genau das müsste passieren, aber die Jagdgenossen, werden da nie mitmachen. Da müsste die harte Hand des Gesetzgebers mit dem Richtschwert gegen den Dickschädel der Industrielandwirte klopfen, mit brutaler Wucht ...
....trotz Dürre in Schweden.....

Wie ist das in Schweden?

Hier bei uns müsste der Gesetzgeber gar nichts veranlassen, denn bei uns ist die Regulation der Wildschäden ohnehin schon rechtlich eine Aufgabe der Jagdgenossenschaft!

Nur lassen sich die meisten Jäger die Übernahme des Wildschadens per Vertrag bei der Jagdpacht aufdrücken, in letzter Zeit öfter gedeckelt.
 
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Aber sicher doch, geht ganz einfach und wirkt zu 100%:

einen Stöberhundwelpen kaufen, ihn zwei Jahre lang intensiv ausbilden, im Schießkino durch super Trefferleistungen für Aufsehen sorgen und schwupps: kann man sich vor Einladungen zu den schönsten Bewegungsjagden im Wald (vom DJ-Hochsitz oder Klettersitz) kaum noch retten. Der Weg steht JEDEM offen und gute Hunde und sichere Schützen kann es nie genug geben! ;)

Der Eine reduziert jagen eben auf Schiessen, hohe Strecke und Drückjagden, der Andere hat Freude an Reviergestaltung, Niederwildhege und hat eben einfach andere Wertvorstellungen.
 

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