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Fex

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Deshalb hat man in der Kreisgruppe ja auch mehr Zeit! meistens macht ein Landwirt Acker- und Waldbau, ein Tierarzt Krankheiten und Hygiene, ein RA Jagdrecht usw. Alle machen das Ehrenamtlich und neben Ihren Berufen und diese Ausbildungsform hat seit den 50er Jahren Hunderttausende von Jägern hervorgebracht, ist vielleicht doch nicht so verkehrt?

Das ist ein Trugschluss. Man hat eben nicht mehr Zeit, schon gar nicht mehr Unterricht. Und weil etwas schon immer so gewesen ist, heisst nicht, dass es nicht anders oder besser geht.

Wir nehmen mit unserem Revier beim Lehrprinzenmodell der KJV teil und sind aktiv am Unterricht beteiligt. Von 20 Jagdschülern haben sich 6 überhaupt nicht bei den Lehrrevieren gemeldet, die Mehrzahl hat es bei ein, zwei Terminen bewenden lassen und wenn man die Schüler fragt, was sie neben dem Unterricht noch für die Ausbildung tun, herrscht betretenes Schweigen.

Ich weiss nicht, wo das Gerücht herkommt, dass derselbe Stoff über ein Jahr verteilt (mit exakt denselben Unterrichtsstunden) bessere Jäger hervorbringt.

Ich erlebe das Gegenteil - wenn man die Azubis nach der Prüfung gleich abholt und mitnimmt, sind es die Kompaktschüler, die mehr Wissen im Kopf haben - eben weil es frisch ist.

Die Frage ist doch, was man aus der Prüfung macht.
 
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ich erhebe ja nicht den Anspruch, dass Du meine Meinung zu teilen hast!
Ich bin von der "Ausbildung" in Jagdschulen nicht überzeugt, da gerade von den dort ausgebildeten zuwenig aus, oder nach der Prüfung machen.
 

Fex

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Nach einem Jahr hat der Kandidat wenigstens theoretisch was drauf.

Wie sollte er? Das, was er im Januar lernt, wiederholt er maximal nochmal vor der Prüfung. Er hat sich keinen Deut intensiver oder länger mit den einzelnen Stoffgebieten befasst. Das ist die Praxis.

Kannst du besser Autofahren, wenn du die 20 Fahrstunden auf 12 Monate statt auf drei Wochen verteilst? Nur wenn du dazwischen übst, und das machen nach meiner Erfahrung die wenigsten, denn dafür bleibt im Alltag neben den Schulungsabenden kaum Zeit.
 
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Muss eigentlich in jedem Thread wieder auf den Jagdschulen herumgehackt werden? Das Pensum ist absplut das Gleiche, egal in in der KJS oder in der Jagdschule. 7nd auch in den Schulen ist es mit 3 Wochen nicht getan, da eigene Vorbereitung vorausgesetzt und abgeprüft wird.

Selber hab ich den Schein in den 80igern in der KJS gemacht, meine Frau in der Jagdschule, nachdem sie sich vorher auch die KJS angeschaut hat. Ich bin sicher, dass ihre Ausbildung auf keinen Fall schlechter, eher besser war.

KJS hätte bei uns im Kreis übrigens bedeutet zu den Abendterminen 30-40 min einfache Strecke, zum Schießen 45min einfache Strecke zu fahre, da ist man in der Woche Schnell bei 3-4 Stunden, die man vollkommene mmen sinnlos verplempert und besser fürs Lernen verwendet hätte...
 
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@Fex, dann bist Du wahrscheinlich auch der Meinung, dass der Anspruch an das Wissen der Prüflinge deutlich gestiegen ist, seit man Ihnen mit Multiple choice bereits eine Auswahl von Antworten vorgibt?
 

Fex

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Und das mit dem Lernen nach dem Jagdschein ist auch eine hübsche Umschreibung der Realität. Wo lernen dann eigentlich die vielen jagdlosen und jagdarmen Jäger?

Nein, Lernen nach dem Jagdschein ist die Realität, denn nur so wird man Jäger.
Jagdlose Jäger bleiben Jagdscheininhaber, weil ihnen die Praxis und die Übung fehlt.
 

Fex

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@Fex, dann bist Du wahrscheinlich auch der Meinung, dass der Anspruch an das Wissen der Prüflinge deutlich gestiegen ist, seit man Ihnen mit Multiple choice bereits eine Auswahl von Antworten vorgibt?

Hat mit dem Thema nichts zu tun.

Im übrigen werden nicht nur den Kompaktschüler Multiple Choice Fragen gestellt ;-)...

BTW: Eine MC-Abfrage lässt sich objektiver beurteilen als eine frei formulierte Antwort. Da gibt es keinen Ermessenspielraum.
 
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früher konnte ich aber sehen, ob der Prüfling überhaupt den Sinn der Frage verstanden hat und das ist, meiner Meinung nach , heute oft nicht der Fall. Da werden stur Antworten auf Fragen auswendig gelernt, die man gar nicht begriffen hat. Das ist keine Wissensaneignung, sondern Antwortbüffeln.
 
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Fex

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früher konnte ich aber sehen, ob der Prüfling überhaupt den Sinn der frage verstanden hat und das ist, meiner Meinung nach , heute oft nicht der Fall. Da werden stur Antworten auf Fragen auswendig gelernt, die man gar nicht begriffen hat. Das ist keine Wissensaneignung, sondern Antwortbüffeln.

Da hast du recht, hat aber mit dem Ausbildungsweg nichts zu tun.
 
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MC ist jetzt aber keine neue Erfindung, gab es in der Jagdprüfung schon zu meiner Zeit. Wenn der Test richtig angelegt und die Auswertung darauf ausgerichtet ist, muss das auch nicht anspruchslos sein. Außerdem gibt es ja auch noch eine mündliche Prüfung.
 
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Jeder kann nur von seinen eigenen Erfahrungen berichten und da muß ich einfach klar sagen, ich habe noch keinen von der JS getroffen der von Praxis irgendeine Ahnung hatte. Noch nie ein Stück aufgebrochen, geschweige denn von von verschiedenen Arten. Keine Ahnung wie man seine Waffe mit einem neuen ZF einschießt oder wie man sie auseinander baut, um sie zu reinigen. Keinen einzigen Sitz gebaut, keine Ahnung wie man sich beim Streckenlegen hinstellt.
Mag ja sein, daß die theoretische Ausbildung in diesen Jagdschulen absolut top ist, aber ich habe draußen, da wo es dann ernst wird, schon Fragen von denen gehört, da graust es die Sau!
Ganz offensichtlich gibt es auch bei der KJV Ausbilung gewaltige Unterschiede, aber wenn ich hier lese, daß einige überhaupt kein Revier haben oder sich dort nie blicken lassen, dann wundere ich mich schon ein wenig. Ohne Mentor mit Revier können sie hier gar keinen machen und wenn sie sich dort nie blicken lassen, werden sie ihn sowieso nicht bestehen.
 
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Praxis war auch in meiner Ausbildung bei der KJS nicht existent, nur hatte ich damals den Vorteil seit meinem 5 Geburtstag mit meinem Vater mitzugehen.
 
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Jeder kann nur von seinen eigenen Erfahrungen berichten.

Eben- und deshalb ist es müßig, die in einer Art Endlosschleife (Und täglich grüßt das Murmeltier) zu wiederholen. Das gilt für beide Seiten. Und selbst ich, der beide Kursformen besucht hat, möchte daraus keine für alle Jagdschulen und Kreisjägerschaften gültigen Schlüsse ziehen- außer: In beiden Formen geht es zunächst einmal darum, die Schüler dahin zu bringen, dass sie die Prüfung bestehen......Und in Bezug auf dieses Ziel sind Jagdschulen tendenziell professioneller, weil sie sich aus geschäftlichen Gründen keine abenteuerlichen Durchfallquoten leisten können-"unsere" Kreisjägerschaft schon. Wenn der nächste Kurs mangels Teilnahmewilligen nicht zustande kommt-was solls, man lebt ja nicht davon.
Was eine Ausbildung über das absolut nötige Prüfungswissen hinaus angeht, auch da sind sowohl Kreisjägerschaften als auch Jagdschulen unterschiedlich aufgestellt. (PS: Ich habe mich mit der Thematik für einen Beitrag in einer Jagdzeitschrift ausführlicher auseinandergesetzt) Quintessenz: Verallgemeinerungen sind unsinnig.
 
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Eben- und deshalb ist es müßig, die in einer Art Endlosschleife (Und täglich grüßt das Murmeltier) zu wiederholen. Das gilt für beide Seiten. Und selbst ich, der beide Kursformen besucht hat, möchte daraus keine für alle Jagdschulen und Kreisjägerschaften gültigen Schlüsse ziehen- außer: In beiden Formen geht es zunächst einmal darum, die Schüler dahin zu bringen, dass sie die Prüfung bestehen......Und in Bezug auf dieses Ziel sind Jagdschulen tendenziell professioneller, weil sie sich aus geschäftlichen Gründen keine abenteuerlichen Durchfallquoten leisten können-"unsere" Kreisjägerschaft schon. Wenn der nächste Kurs mangels Teilnahmewilligen nicht zustande kommt-was solls, man lebt ja nicht davon.
Was eine Ausbildung über das absolut nötige Prüfungswissen hinaus angeht, auch da sind sowohl Kreisjägerschaften als auch Jagdschulen unterschiedlich aufgestellt. (PS: Ich habe mich mit der Thematik für einen Beitrag in einer Jagdzeitschrift ausführlicher auseinandergesetzt) Quintessenz: Verallgemeinerungen sind unsinnig.


Besteht die Möglichkeit den Artikel den du geschrieben hast hier zu verlinken? Mich würde es interssieren:oops:
 
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