Erschließungskosten Baugebiet

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Waidmannsheil!

Ich habe einmal eine Frage zu den Erschließungskosten eines Neubaugebietes. Ich hatte eine Faustformel im Hinterkopf, dass die (ursprünglichen) Grundstücksbesitzer 20-25% der Fläche abgeben, um die Erschließungskosten zu bezahlen und die Flächen für den Straßenbau der Gemeinde zu geben, und die restlichen Flächen dann als erschlossene Parzellen verkaufen können.

Ist diese Formel zu optimistisch ?

Im konkreten Fall geht es um eine Fläche von zusammen 1,6ha innerorts. Strom, Gas, Wasser, Abwasser, Telefon liegen bereits an der Fläche an. Die Fläche liegt an einer Straße.

Die Gemeinde verlangt nun 30% der Fläche für Straßen- und Grünflächen. Zusätzlich möchte sie 550.000 Euro für Erschließungsmaßnahmen. Schließlich möchte sie noch 70.000 Euro für Planverfahren, Management und Gutachterkosten.

Als einer der Betroffenen scheint mir das ein wenig viel zu sein ...

Gruß, WB
 
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Ich würde mal davon ausgehen, dass die Kosten für die Erschliessung bundesweit recht ähnlich sein dürften (bei vergleichbarem Gelände), die Preise für den Quadratmeter Bauland aber sehr variieren.

Daher dürfte bei sehr teurem Bauland ein geringerer Prozentanteil des Wertes für Erschliessung reichen als bei sehr billigem.
 
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zu den betragsmäßigen Angaben kann keine seriöse Aussage getroffen werden da dies doch sehr stark regional verschieden ist.

Ob McPomm oder Großraum München ist halt doch ein Unterschied.

Daneben spielt noch die geographische Gegebenheit der Fläche eine sehr große Rolle. Hanglange, wie ist der Untergrund.

Wer hat die Imitative übernommen? Kommune oder Grundstücksbesitzer. Auch dies ist für eine Preisverhandlung interessant :)
 
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Bei den Gemeinden hier in der Gegend hat sich herumgesprochen, dass Privatleute mit Immobilien (viel?) Geld verdienen. Das möchten die Gemeinden jetzt selber machen (Immobilienspekulation ist ja auch deren ureigenste Aufgabe).

Konkret sollen die Flächen zu Bauland umgewidmet werden, und da hat die Gemeinde die Idee, dass sie den Rahm selber abschöpfen will. Also klare Ansage: entweder man verkauft an die Stadt, oder es wird nicht umgewidmet.

Bei der Kaufpreisfindung hat die Gemeinde die obige Rechnung aufgemacht, um logischerweise den Preis möglichst zu drücken.
 
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Grundstück ist bretteben. Stadt von 50.000 Einwohner, relativ ländlicher Raum. Untergrund ist Sand.
 
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Bei uns, 25 km südlich Frankfurt wird gerade ein Baugebiet erschlossen.
Die Grundstückseigentümer müssen 196 €/qm bezahlen und dann kommen noch mal die Hausanschlüsse drauf.
Allerdings war das Brachland und statt 7.50/qm, ist das Land jetzt 600€/qm wert.


Bei 1,6 ha wären das ca. 3,1 Millionen Euro.:cool: und der Wert des Grundstücks 9,6 Mio
 
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Ist scheinbar momentan modern. Bei mir im Ort hat der Gemeinderat mal eben beschlossen knapp 6ha in Bauland zu wandeln. Keiner der Grundbsitzer wurde darüber informiert. Selbst die größte Eigentümerin mit 4ha nicht, welche auch kein Interesse hat auf Ihre alten Tage einen Supermarkt vors Wohnzimmer gesetzt zu bekommen.

Jetzt wurden innerhalb kürzester Zeit Anwälte mobilisiert und eine Bürgerinitiative gestartet. Ich hole mal Erkundigungen ein wie da der momentane Stand ist. Die 4ha Frau (75) war jedenfalls fix und fertig und faselte von Enteignung, Überschuldung etc.,. Eigentlich hatte ich mir meinen Teil dazu gedacht, aber wenn ich jetzt Deine kosten vom Ausgangspost höre....

Weiß jemand woher ich Feldhamster bekomme?
 
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Bei uns, 25 km südlich Frankfurt wird gerade ein Baugebiet erschlossen.
Die Grundstückseigentümer müssen 196 €/qm bezahlen und dann kommen noch mal die Hausanschlüsse drauf.
Allerdings war das Brachland und statt 7.50/qm, ist das Land jetzt 600€/qm wert.


Bei 1,6 ha wären das ca. 3,1 Millionen Euro.:cool: und der Wert des Grundstücks 9,6 Mio

Von solchen Preisen sind wir hier zum Glück noch weit entfernt. Aber entsprechend können die Anschlusskosten auch nicht so hoch sein.

Beziehen sich die 196 €/m2 auf das fertig erschlossene Baugrundstück, oder auf die ursprüngliche Fläche (von der dann ja noch Flächen für Straßenbau und Grünflächen abgehen) ?
 
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ist doch klasse wenn man Felder hat die zu Bauland gewandelt werden. Erhöht erheblich den Wert des Grundstücks und verkaufen muss man i.d.R. gar nix.
(außer sprechen ERHEBLICHE Gründe dafür (FFW-Haus muss gebaut werden und das ist objektiv gesehen der einzig mögliche Platz etc.) Und dann wird es für die Kommune in Sachen Schadensausgleich richtig teuer.)
 
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Von solchen Preisen sind wir hier zum Glück noch weit entfernt. Aber entsprechend können die Anschlusskosten auch nicht so hoch sein.

Beziehen sich die 196 €/m2 auf das fertig erschlossene Baugrundstück, oder auf die ursprüngliche Fläche (von der dann ja noch Flächen für Straßenbau und Grünflächen abgehen) ?

Das Umlegungsverfahren ist davon unbenommen.
I.d.R. sind das so 30% hier. Die Erschließungskosten beziehen sich dann ja auch auf das kleinere Grundstück.
 
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Hier wird nur noch nach Kauf der Gemeinde (schon mehr als ein Acker wert wäre, aber halt auch weit unter Bauland) ein Baugebiet ausgewiesen. Die vormaligen Besitzer haben nach Erschließung Vorkaufrecht. Die Gemeinde verkauft nur mit Bauzwang, damit nicht wieder neue leere Flecken im Ort bleiben. Dieser andere Modus ist mir unbekannt 🤷🏻‍♂️
 
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Hier wurde das komplette Baugebiet an einen Investor verscherbelt, der auch die Erschließung macht, aber 35% der Grundstücke sind noch bei Privatbesitzern.
In Anbetracht dessen wie sich hier die Miet- und Hauspreise entwickeln, bleibt da kein Quadratmeter unbebaut.

Sagen wir mal, mir gehören da 1000 qm Brache. davon 30% weg bleiben knapp 700. Macht 137000€ Erschließungskosten plus Hausanschluß, keine Ahnung wieviel das ist, sagen wir zusammen 150.000€
700qm sind aber 420.000€ wert abzüglich 150.000 macht 270.00€
Vorher waren es 1000 qm zu 7.50 also 7500€

Hinzu kommt, wer da ein 3 Familienhaus draufstellt und komplett vermietet, hat plötzlich Vermögen.

Imho kein schlechtes Geschäft.

Wir haben auch noch so 1000qm im Feld nicht weit vom nächsten Bebauungsgebiet.
Hat mal in den 70ern 2000 DM gekostet.... man darf ja hoffen.:LOL:
 
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