erste Anrührjagd für Jungjäger - Tipps und Tricks

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Hallo zusammen,

ich bin auf meine erste Anrührjagd auf Hochwild eingeladen. Da ich typischerweise nur Treibjagden aus dem Niederwildrevier kenne, frage ich mal nach Tipps zum schnellen Ansprechen (beim Rehwildansitz brauche ich bisher immer einige Minuten mit dem Fernglas um mir zu 100 % sicher zu sein das es passt, frei nach dem Motto Sicherheit vor Schnelligkeit). Aber auch die richtige Verhaltensweisen etc.. Sowas wie für die Einladung bedanken, beim Bergen helfen etc. ist klar aber gibt es noch etwas zu beachten ?

Freigaben sind Schwarzwild und weibliches Damwild (habe beide noch nie in freier Wildbahn gesehen) sowie weibliches Rehwild und Raubwild.

Der Rehwildansitz alleine ist dann doch etwas ganz anderes als eine Gesellschaftsjagd auf Hochwild, jedenfalls in meinen Augen und wie oben schon gesagt fehlt mir das sichere Auge beim Ansprechen aufgrund mangelnder Erfahrung.

Grundsätzlich habe ich für mich vereinbart nur auf verhoffenes Wild und nicht auf flüchtiges Wild zu schießen, da mir dafür die Erfahrung fehlt. Frei nach dem obigen Motto Sicherheit vor Schnelligkeit. Da reicht der regelmäßige Besuch auf den Trap- und Skeetstand sicher auch nicht aus.

Bin daher für jeden Tipp dankbar um nicht gleich in den größten Fettnapf zu treten und um mir evtl. die Nervosität zu nehmen. Freue mich auf das Erlebnis und bin daher jetzt schon zufrieden, ohne etwas erlegt zu haben.

Vielen Dank und Waidmannsheil
 
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Von klein/jung nach groß/alt anfangen zu schießen. Da macht man nix mit verkehrt.
 
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Halt dich an Kitze/Kälber/Frischlinge und verkneife dir bei einzeln anwechselndem weiblichen Wild den Schuss. Aus einem Rudel eine Doublette kalb/Alttier zu schießen würde ich dann auch lassen, da kann man sich schnell täuschen wer zu wem gehört.
 
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ohne Erfahrung im Ansprechen schwierig, selbst nach Jahrzehnten Jagd ist es für mich schwierig Alt- und Schmaltier im Winter zu unterscheiden. Grundsatz von jung nach alt beachten, keine Paketschüsse (nur auf freistehendes Wild) Beim Damwild würde ich ausschließlich Kälber beschiessen, falls frei. Bei Sauen keine einzelnen und aus der Rotte Frischlinge die sind meistens braun und haben keine Pürzelquaste, während die älteren Sauen schwarz sind, oder nichtführende Überläufer die oft in kleineren Rotten von 3-5 Individuen kommen.
Ich empfehle Dir auch den Besuch von Wildparks, am besten mit einem erfahrenen Jäger, dort kannst Du gut Ansprechen üben und Dir unterschiedliche Merkmale einprägen.
Noch wichtig, solltest Du auf 2 Stücke geschossen haben und Du kannst keines davon verendet liegen sehen, dann Hahn in Ruh.
Bei der Freigabe gut zuhören, nicht quatschen usw. falls Du etwas nicht verstanden hast, sofort melden und nachfragen.
Schönen Anblick und Waidmannsheil.
 
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Hallo HansHans,

...
Bin daher für jeden Tipp dankbar um nicht gleich in den größten Fettnapf zu treten und um mir evtl. die Nervosität zu nehmen...
Wenn du deinem beschriebenen Motto weiter treu bleibst, dann bist du voll auf Kurs - dann mach die keinen Kopf. Erfahrungen und Routine verschieben irgendwann nur die Grenzen des (für dich) Machbaren: auch dann darfst du deinem Motto weiter treu bleiben – wie praktisch ;-) Wenn mit dieser Einstellung weiterhin Nervosität übrig bleibt, dann wird sie dir keiner so leicht nehmen können: Es ist neu für dich und das ist halt aufregend: Sieh es positiv :)
Und einen Schießstandbesuch, um den flüchtigen Kugelschuss zu trainieren, kannst du übrigens jederzeit einschieben.

Waidmannsheil!
 
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Schwarzwild, nicht auf die erste Sau in der Rotte schießen. Immer von hinten anfangen zu beschießen. Braune Frischlinge, macht man nie was falsch. Tiefschwarze Einzelgänger, Vorsicht bei Gewichtsbegrenzungen und führende Bachen. (Auch jetzt laufen hin und wieder noch sehr kleine Frischlinge mit, die man gerne mal übersieht.)
 
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Schau auch mal in der Rubrik "Jungjäger Fragen", bzw. benutze die Suchfunktion.
Da wurde das Thema schon öfters behandelt, auch "was man so mitschleppen sollte".
 
G

Gelöschtes Mitglied 15976

Guest
Weil mir kürzlich jemand die Frage gestellt hat ob Böcke noch auf haben: weibliches Rehwild hat eine Schürze diese ist weiß und steht gut erkennbar vom Spiegel ab!
Wenn 2 Stücke Rehwild kommen immer das kleinere erlegen, Rehwild kann man durch anschrecken zum verhoffen bringen dann am besten schon fertig sein und schießen sobald es steht, also vorher ansprechen den es steht vielleicht 4 Sekunden, mit etwas Glück klappt es aber auch noch 1 bis 2 mal wenn du dir noch nicht sicher genug warst um beim ersten mal gleich zu schießen, wenn du Wild anpfeifst um es zum verhoffen zu bringen wars das in der Regel, entweder es liegt oder ist weg! Anschrecken klappt auch mit Damwild und Sauen relativ gut.

Hier mal ein Bild von weiblichem Rehwild im Winter damit du es mal gesehen hast, die Schürze sieht man auch wenn das Stück breit steht! Eike_Mross_rehwild_reh_mross_eike.jpg
 
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Du kannst beim Rehwild zur Zeit noch gut männlich weiblich unterscheiden, die Böcke sollte jetzt noch nicht abgeworfen haben.

Damwild hat bei schneller Flucht oftmals alle 4 Läufe in der Luft, wenn Du dieses Fluchtbild 1x live gesehen hast, kannst du das sehr gut von Rehwild unterscheiden, zudem achte auf den dunklen Aalstrich über den gesamten Rücken und die Farbvariabilität im Vergleich zum Rehwild.

Das Bild von Baummarder zeigt auch sehr schön den nierenförmigen Spiegel beim Bock, und den Herzförmigen bei der Ricke.

Letztendlich ist es eine Sache der Erfahrung, also versuchen ruhig öfters an Drückjagden teilzunehmen, das hilft mit der Zeit ungemein!

Wmh!
 
S

Schorse2210

Guest
Moin,

ich denke mal es wurde alles hilfreiche gesagt, Du hast Dir auch selbst schon einige gute
Rahmenbedingungen gegeben an denen Du unbedingt festhalten solltest.
Und mach Dir nichts draus wenn du leer ausgehst, auch die ersten Jagden ohne Erfolg bringen
Dir etwas Erfahrung, und diese Erfahrung lässt dich beim nächsten Mal etwas ruhiger an die
Sache rangehen.

WmH
Schorse
 
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Vielen Dank für die zahlreichen, schnellen Antworten

Letztendlich ist es eine Sache der Erfahrung, also versuchen ruhig öfters an Drückjagden teilzunehmen, das hilft mit der Zeit ungemein!

Wmh!

Das würde ich, bloß leider sind Drückjagden nicht alltäglich bei uns und von daher als Jungjäger schwer ran zu kommen, aber wir erfreuen uns an unserem Niederwild auf der Treibjagd :)

Ich hoffe du hast ein Glas auf der Waffe und keinen Rotpunkt ohne Vergrößerung.

Ansonsten bei weiblichem Damwild sehr vorsichtig sein.

Das habe ich, habe eh als Jungjäger noch keinen Repetierer und bin von daher mit einer Bockbüchsflinte (ohne Flintenlaufgeschoss ;) ) und einem 2,5-10x56 Glas unterwegs

Ihr habt mir schon sehr geholfen, die Aufregung kann mir wohl keiner nehmen und das ist auch gut so. Speziell die Tipps mit den einzelnen Sauen waren gut, dann halte ich mich an die Parole der Jagdschule "Immer auf die braunen..."

Nochmals danke und Waidmannsheil
 
G

Gelöschtes Mitglied 15976

Guest
Also wer beim ersten mal nicht nervös ist, ist unnormal!
Mach dich nicht verrückt bleib locker und schieße nur auf das was du sicher ansprechen kannst, wenn du gut drauf warst und das Stück flüchtet noch etwas bleib entspannt ist normal! Im Zweifel aber wenn du es nicht liegen siehst ist nach dem 2. Stück Hahn in Ruh für dich und egal was passiert! Bleibe sitzen bis offiziell Jagd vorbei angesagt ist, danach kontrollierst du falks geschossen wurde und die beschriebene Situation eintrat den Anschuss , gehst maximal 20 Meter NEBEN der Schweißfährte her kommst Du an eine Dickung dabei ist Ende! Dann Nachsuche anfordern und Anschuss deutlich Markieren! Also nicht mit Klopapier auf Schnee😉 aufbrechen wenn du es kannst, sonst zeigen lassen. Und nur so nebenbei erwähnt bin ich vor jeder Dj immer noch aufgeregt und frage mich was wohl spannendes passieren wird, wäre schade wenn es irgendwann nicht mehr so sein sollte!
 
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Hallo zusammen,

ich bin auf meine erste Anrührjagd auf Hochwild eingeladen. Da ich typischerweise nur Treibjagden aus dem Niederwildrevier kenne, frage ich mal nach Tipps zum schnellen Ansprechen (beim Rehwildansitz brauche ich bisher immer einige Minuten mit dem Fernglas um mir zu 100 % sicher zu sein das es passt, frei nach dem Motto Sicherheit vor Schnelligkeit). Aber auch die richtige Verhaltensweisen etc.. Sowas wie für die Einladung bedanken, beim Bergen helfen etc. ist klar aber gibt es noch etwas zu beachten ?

Freigaben sind Schwarzwild und weibliches Damwild (habe beide noch nie in freier Wildbahn gesehen) sowie weibliches Rehwild und Raubwild.

Der Rehwildansitz alleine ist dann doch etwas ganz anderes als eine Gesellschaftsjagd auf Hochwild, jedenfalls in meinen Augen und wie oben schon gesagt fehlt mir das sichere Auge beim Ansprechen aufgrund mangelnder Erfahrung.

Grundsätzlich habe ich für mich vereinbart nur auf verhoffenes Wild und nicht auf flüchtiges Wild zu schießen, da mir dafür die Erfahrung fehlt. Frei nach dem obigen Motto Sicherheit vor Schnelligkeit. Da reicht der regelmäßige Besuch auf den Trap- und Skeetstand sicher auch nicht aus.

Bin daher für jeden Tipp dankbar um nicht gleich in den größten Fettnapf zu treten und um mir evtl. die Nervosität zu nehmen. Freue mich auf das Erlebnis und bin daher jetzt schon zufrieden, ohne etwas erlegt zu haben.

Vielen Dank und Waidmannsheil

Das Ansprechen auf der ersten DJ ist am einfachstestesten. Du schießt nur auf verhoffende Kitze, Kälber und Frischlinge. Ein Kitz ist ein Kitz wenn die Ricke dabei ist. Ein Kalb ist ein Kalb wenn mindestens das Tier dabei ist. Alles was davon abweicht, lässt du ziehen. Es gibt keine Schmalrehe und Schmaltiere.

Ende
 

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