Erste Drückjagd - Hund mitnehmen oder zuhause lassen?

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Hallo Community!

Zunächst mal ein paar Hintergrundinfos:

Ich bin 26 Jahre alt und (noch) kein Jagdscheininhaber, durfte aber bereits erste Erfahrungen sammeln, indem ich Freunde und Bekannte beim Ansitz, bei einfachen Reviergängen, bei der Beizjagd und bei der Lockjagd (Krähen) begleiten durfte. Mein Ursprünglicher Plan war es zuerst den Jagdschein zu machen, zuzusehen, dass ich Jagdgelegenheiten bekomme und mir erst dann den zu meinen Jagdgelegenheiten passenden Hund anzuschaffen. Es kam anders: Bekannte von uns schafften sich einen Hund an, sie wurde schwanger und man merkte schnell, dass man den Ansprüchen eines solchen Hundes nicht gerecht werden konnte. Der Hund sollte abgegeben werden. Wir hatten die Zeit und die nötigen Voraussetzungen einen Hund zu halten und nahmen den Welpen zu uns. Seitdem sind wir Halter eines mittlerweile 1,5 Jahre alten NSDTR Rüden.

Vielleicht nicht unbedingt der klassische Jagdhund in Deutschland aber warum Potenzial verschwenden? Also begann ich nach bestem Wissen und Gewissen mit dem Hund zu arbeiten. Bis jetzt mit Erfolg. Während der Arbeit gelangten wir natürlich immer wieder an Punkte, an denen ich selbst nicht mehr weiter wusste und somit ging ich irgendwann zu einer Ausbilderin. Die meiste Arbeit machen wir zuhause selbst aber wir fahren immer mal wieder hin um an den Feinheiten zu feilen und vor allem hat man dadurch Praktischerweise jemanden, der dem Führer, der ja bekanntlich derjenige ist, der die Fehler macht, genau auf die Finger guckt - was man selbst ja nicht immer so objektiv kann.

Bei unserem letzten gemeinsamen Training hat mich meine Ausbilderin dann gefragt, ob ich nicht Lust hätte, bei ihrer Drückjagd (auf Reh- und Schwarzwild) als Treiber mitzugehen. Für mich natürlich eine tolle Möglichkeit, die man ja nicht so häufig bekommt. Mein erster Gedanke dazu war: „dann aber ohne Hund?“ weil ja weder ich, noch der Hund Drückjagderfahrung haben. Doch sie sagte mir ich solle ihn ruhig mitbringen, der Hund steht ja gut im Gehorsam. Ich nickte ab, ohne groß weiter darüber nachzudenken.
Je näher der Tag nun rückt, desto öfter kommt mir der ein oder andere Zweifel, einen solchen Hund zu einer Drückjagd mitzunehmen. Nicht falsch verstehen, ich möchte meinen Hund natürlich möglichst immer dabei haben, aber macht es eurer Meinung nach Sinn? Sollte ich ihn eventuell nur an der Leine mitführen? Was ist wichtig wenn ich ihn doch schnalle?
Wenn ja, was sollte ich alles mitführen und wie sollte ich den Hund ausstatten?

Vielleicht habt ihr ja den ein oder anderen Tipp für mich oder eine Art Leitfaden, welche Fragen ich mir stellen sollte, bevor ich mich mit ihm gemeinsam da hinein stürze.

Bin für jedes Feedback dankbar.

WMH und euch allen viel Jagdglück auf euren Drückjagden (und allen anderen Jagden) in dieser Saison!
 
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Würde zur ersten Drückjagd als Treiber ohne Hund gehen.

Dein treuer Freund und du können schnell in neue Situationen geraten, die auch Gefahren bergen. Daher würde ich mich dem Thema Schritt für Schritt nähern.

Wie ist es eigentlich rechtlich, wenn man keinen Jagdschein besitzt, aber mit einem. Jagdhund die Jagd ausübt?

Ansonsten Waidmannsheil
 
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Wie ist es eigentlich rechtlich, wenn man keinen Jagdschein besitzt, aber mit einem. Jagdhund die Jagd ausübt?

Die Frage habe ich mir auch sehr früh gestellt. Antwort war: Der Hund ist in Ausbildung und die Ausbilderin, die ja gleichzeitig Jagdherrin ist, ist währenddessen zugegen - deshalb solle ich mir keine Gedanken machen.

Hund an der Leine zu führen kommt deiner Meinung nach also nicht in frage?
 
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Ich schließe mich meinen Vorredner an, ich würde es langsam angehen lassen.

Die Situation ist für dich selbst schon völlig neu und du bist mit vielen neuen Eindrücken konfrontiert.

Mit Hund bist du vermutlich doch ständig abgelenkt, im schlechtesten Szenario wird der unerfahrene und eigentlich nicht dafür ausgelegte Hund von einer Sau in der Dickung malträtiert.
 
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Da dein Hund noch keine jadliche Prüfung absolviert hat, darfst Du ihn lt. Gesetz nicht jaglich führen. Also schnallen auf einer Drückjagd-würde ich lassen.
 
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Hund an der Leine macht bei der Drückjagd wenig Sinn und wenn ihr zwei im Gespann durch die Dickungen kraucht wird es sehr mühsam und anstrengend. Davon ab sollte der Hundeführer bei sowas IMHO Ahnung von dem haben, was er und der Hund tun sollen, eben damit man mögliche Gefahren vermeidet. Das ist nicht nur die böse Wildsau, das ist auch möglicherweise das Gelände etc.

Btw.: Was ist ein NSDTR?
 
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Ist das eine anerkannte Jagdhundrasse in D.? falls nicht ist es schon rum.
 
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Aha, danke! Kannte ich nicht, aber jetzt kann ich mir bei der nächstren DJ vielleicht ein Bier erschleichen :whistle:, da hat auch jemand neulich einen dabei gehabt (und, da erst 6 Monate alt, im Auto gelassen und nur beim Sammeln etc. an der Leine geführt, damit der Hund mal das Ambiente kennenlernt).

@Noackracer:
Landesgesetze beachten, in manchen Ländern reicht die "Brauchbarkeit" und die kann jede Hunderasse (theoretisch) bekommen. Die Sache mit der Ausbildung wurde schon klargestellt.
 
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Aha, danke! Kannte ich nicht, aber jetzt kann ich mir bei der nächstren DJ vielleicht ein Bier erschleichen :whistle:, da hat auch jemand neulich einen dabei gehabt (und, da erst 6 Monate alt, im Auto gelassen und nur beim Sammeln etc. an der Leine geführt, damit der Hund mal das Ambiente kennenlernt).

@Noackracer:
Landesgesetze beachten, in manchen Ländern reicht die "Brauchbarkeit" und die kann jede Hunderasse (theoretisch) bekommen. Die Sache mit der Ausbildung wurde schon klargestellt.
Aber die jagdliche Brauchbarkeit ist nach meinem Wissensstand an die Rasse gebunden. Ich lass mich gern eines besseren belehren. Aber bei uns wurden vor einem halben Jahr drei Heideterrier ausgeschlossen.
 
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Das wurde hier schon häufiger diskutiert. Manche Bundesländer schreiben für die Zulassung zu einer Brauchbarkeitsprüfung die Zugehörigkeit zu einer anerkannten Jagdhunderasse vor, andere wiederum nicht (zumindest damals, als ich das zuletzt verfolgt habe). Deshalb müsste man im Falle eines Falles die Landesgesetze einsehen (und ggf. die Versicherungsbedingungen einer eventuellen Hundeversicherung für diese Jagd).
 
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16 Jul 2019
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Welchen Sinn macht ein Retriever auf einer Drückjagd? Oder apportiert der auch Sauen aus dem Wasser?

Ich wollte hier keine Rassediskussion entfachen.

Sicherlich gibt es Hunde die für die Drückjagd wesentlich besser geeignet sind, aber ich gehe davon aus, dass auch ein Retriever ein Stück aufspüren und auf die Läufe bringen kann, oder machen die Sau oder das Reh da Unterschiede, nach dem Motto „nee ich steh hier nur auf wenn der DK kommt?“

Es geht mir ja in erster Linie darum, dass mein Hund und ich zusammen zur Jagd (in möglichst jeder Variante) gehen können.

BTW werden diese Hunde, in Skandinavien teilweise auch zu Nachsuchen eingesetzt. Vermutlich alles eine Frage der Ausbildung.
 
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