Erste eigene Büchse

Registriert
3 Jul 2018
Beiträge
1.137
Guten Tag zusammen,

als Jungjäger komme ich im Moment mit zwei Typen von Jägern zusammen. Der erste Typ ist auch noch nicht so lange dabei. Er hat eine oder bereits zwei günstige Gewehre erstanden. Wirklich glücklich ist er damit aber nicht und schielt ständig nach oben. Der andere Typ ist meistens ein alter Hase. Er greift in die Vollen. Unter der Bezeichnung Luxus geht gar nichts auf dem Gewehr. Beides möchte und kann ich mir nicht leisten. Dazwischen finde ich leider relativ wenige Vergleichsmöglichkeiten.

Ich bin der Meinung, dass ich als Jäger möglichst eine Waffe führen sollte. Beziehungsweise möchte ich das. Ein Arbeitsgerät, dass ich kennenlernen kann und mit dem ich für möglichst alle Einsatzzwecke gewappnet bin.

Bisher führte ich eine Blaser BBF 97, eine Blaser R8, eine Steyr Mannlicher SM 12, einen Sauer Drilling, … . Die meisten davon haben etwas das für sie spricht, oder etwas das andere wiederum besser können. Trotz meiner relativ geringen Erfahrung in zeitlicher Hinsicht habe ich schon festgestellt, dass die wahre eierlegende Wollmilchsau wohl nirgends zu finden ist.

Persönlich festgelegt hätte ich mich aber auf einen Repetierer. Falls gute Gegenvorschläge kommen, bin ich denen nicht abschließend abgeneigt. Als Kaliber schwebt mir 8x57 IS vor. Ich denke, das ist ein gutes Allroundkaliber mit dem ich alles Wild in Mitteleuropa erlegen kann.


Ob die Waffe neu oder gebraucht ist, ist mir schnuppe. Ich nehme es auch in Kauf irgendwann einmal ein Gewinde fräsen zu lassen etc. Mir kommt es auf die Qualität der Büchse an, so dass ich sie nach Möglichkeit in den nächsten zehn oder mehr Jahren führen kann. Als Preisvorstellung gebraucht schwebt mir etwas zwischen 1.500-2.500 Euro vor. Habt ihr da konkrete Vorschläge?

Anmerken mag ich nur noch: Ein Glas habe ich schon. Mir wurde ein Zeiss Victory Varipoint günstig vermacht. Das würde ich gerne nutzen. Ich bin allen Anregungen gegenüber aufgeschlossen. Vielen Dank für die Hilfe.


Weidmannsdank,

Korbinian
 
Zuletzt bearbeitet:
G

Gelöschtes Mitglied 23774

Guest
Sicher ein gutes Kaliber, dennoch würde ich eher zu 308 oder 30-06 tendieren. Kommt aber viel auch auf deine Jagdmöglichkeiten und die sich dabei ergebenden Entfernungen an. Weitschußkaliber ist die 8x57 nicht so wirklich und Asuwahl hast halt mit den anderen auch mehr, vor allem wenn dann noch bleifrei verlangt wird.
 
Registriert
22 Mrz 2016
Beiträge
2.852
Da wirst du jetzt zig Meinungen und so ziemlich jedes Gewehr am Markt vorgeschlagen bekommen. Und letztendlich dann entweder eins davon nehmen - glücklich werden oder nicht - oder du bist noch ratloser als jetzt.

Auf einen Repetierer hast du dich ja schon festgelegt (das mag kein Fehler sein), stellt sich schon mal die Frage, welcher? Geradezug oder klassisch? Beides hat Vor- und Nachteile.

Mein Tipp, bisher scheinst du ja gut mit Leiwaffen durchzukommen. Mach damit weiter, klapper ein paar Büchsenmacher ab und schau, dass du möglichst viele Waffen in die Hand bekommst. Zusätzlich kannst du auch auf Schießständen schauen, da lässt dich bestimmt mal einer probieren, wenn du nett fragst.

Aktuell würde ich mir persönlich entweder eine CZ oder eine Sako kaufen. Beides sind sehr hochwertige Waffen und für die Ewigkeit gebaut, wobei die CZ mehr auf Robustheit und die Sako mehr auf Perfektion.

Wenn du dich gar nicht entscheiden kannst: Einfacher Repetierer aus Amiland in .308 - so falsch liegt man damit nicht, und wirklich teuer sind die auch nicht. Später immer noch eine gute Schießstandwaffe.
 
Zuletzt bearbeitet:
Registriert
15 Okt 2017
Beiträge
5.621
Ich kann nur meine empfehlen, die schießt gut.
Sauer 101 Forest in 8x57 IS. Ich hab nen Kunststoffschaft, ist aber Geschmackssache.

Würde mich aber @Phantom89 anschließen. Geh auf die Schießbahn und leih dir paar Repetierer zum Ausprobieren aus.
 
Registriert
12 Jun 2015
Beiträge
1.258
Schließe mich meinem Vorredner an. Geh zum Büchsenmacher oder in ein einigermaßen gut sortiertes Geschäft und nimm möglichst viele der Waffen in die Hand. Just wir waren erst vergangene Woche in einem dieser Räumlichkeiten und jeder von uns hatte einen anderen Vorzug, eine andere Waffe als seinen persönlichen Liebling auserkoren. Die SM12 liegt dem einen, dem anderen nicht. Bei der Sauer ist der Schaft zu dick/zu dünn usw. und so fort.

Auch hinsichtlich des Kalibers würde ich persönlich heute vermutlich auf die .308 oder die 30-06 gehen. Dies insbesondere aufgrund der Vielfalt an im Markt befindlichen Patronen aber auch hier kann Vielfalt ein Fluch oder ein Segen sein. Umfallen wird jedes GUT beschossene Wild mit den gängigen Kalibern.

Ein wenig geschossenes, gut gepflegtes Gebrauchtgewehr (Schrankwaffe?) kann auch eine gute Lösung sein mit der Du lange Zeit glücklich sein kannst. Hier spreche ich aus Erfahrung.

Hoffe das hilft ein wenig.
 
K

Knut

Guest
Was ist denn nicht gut an R8 oder SM12?
Wenn's klassischer oder Geradezugrepetierer sein soll, wären die beiden für mich jeweils ziemlich vorne mit dabei.
Alle Repetierer haben ein paar Kleinigkeiten, die für oder gegen sie sprechen. Aber ob Du Handspannung oder Schlagbolzensicherung brauchst, Lochschaft oder Takedown, Semiweight oder offene Visierung -all das kannst nur Du selber wissen. Bzw. wirst es mit der Zeit heraus finden.

Darum ist's vielleicht auch eine Möglichkeit, irgendeinen gebrauchten 98er zu kaufen, bis Du besser weist, was Du genau willst.


Bei Kaliber hat's @martl m schon treffend auf den Punkt gebracht. Mit .308 hast Du am meisten Auswahl, mit .30-06 am meisten Reserven und mit 8x57 machst Du auch nichts falsch. Genausowenig übrigens mit 7x64.
Das sind alles Nuancen, die man nur nachher bereut, wenn man eigentlich (aus rein emotionalen Gründen) was anderes wollte, und sich was hat aufschwatzen lassen.

Mit all den Kalibern hast Du eine Waffe mit sehr breitem.Einsatzspektrum.
 
Registriert
7 Jan 2017
Beiträge
2.813
Was hat dir denn an der R8 und der SM12 nicht gefallen? Dann könnte man schauen welche Repetierer diese Nachteile nicht haben.
 
G

Gelöschtes Mitglied 21155

Guest
Moin,
ein Gewinde nachträglich schneiden (nicht fräsen) zu lassen ist immer Käse. Kann in die Hose gehen und das ist äußerst ärgerlich.
Gönn dir für 2k ne neue Steel Action mit Gewinde und fertig.
Lass das mit der 8x57. Schon gestorben und reanimiert. Ist sicher nicht schlecht, aber verhältmismäßig teuer, und eine überschaubare Anzahl an Laborierungen.
Alle Mittelpatronen sind gute Allrounder und sind für das mitteleuropäische Wild mehr als ausreichend. Everybodys Darling ist gerade die .308win und das zu Recht, denn sie mag kurze Läufe und kann in einem Kurzsystem untergebracht werden. That´s it. Sonst tun die sich alle nicht viel.
Du kannst jeden neuen Billorepetierer die nächsten 10 Jahre führen. Waffen aus Stahl und Kunststoff bzw. Holz lösen sich nicht einfach auf. Die halten bei minimalster Pflege ewig. Die Frage ist, was Du führen möchtest.
Fäden für Büchsen für JJ gibts übrigens gefühlt 50. Einfach mal die SuFu bemühen.

Grüße und viel Spaß
 
Registriert
6 Jan 2017
Beiträge
2.598
Die damals in Mode gewesene 7x64 könnte heute für dich zu einem Schnäppchen führen und du kannst etwas weiter ausholen als mit der 8x57, welche zweifellose gut ist.

Selbst führe ich einen 98ger in 7x64 und eine Sako 75 in 308. Das erstere ist ein Familienstück mit einer SEM und einem alten Diavari, für mich die perfekte fürs Grobe.

Die Sako 75 in 308 ist mit einem Zeiss 3-12x50 Glas ausgestattet und hat bisher in tiefster Dunkelheit gehalten, was sie verspricht. Ein äußerst zuverlässiges Gewehr und hat mich gebraucht samt Zielfernrohr und Montage keine 1900 EUR gekostet.

Kommt halt auf deine Anforderungen drauf an.

Für mich sind ein robustes System passend aufs Kaliber, ein Holzschaft, ein guter Abzug, eine offene Visierung und ein Kaliber wichtig, mit dem ich auch mal weiter kann, auch wenn es jaglich überwiegend nicht nötig ist. Das meiste meines noch kurzen Jungjägerlebens habe ich auf 15 - 50m erlegt.

Du kannst ein Gewehr für 400 EUR führen und damit erfolgreich jagen. Du kannst aber auch eines für 1000 oder 2000 oder 10.000 oder 100.000 EUR führen - am Ende erfüllen sie alle mindestens einen Zweck: den Basisnutzen ein Wildtier waidgerecht aufgrund der mit dem Gewehr vereinten Fähigkeiten des Schützen zu erlegen.

Was auch immer man für Holz hat, ob das Holz vom Mond ist oder vom Pluton oder die Gravur von Captain Hook gemacht wurde, ist jagdlich völlig egal.

Kauf dir das was dir Freude macht.
 
Zuletzt bearbeitet:
K

Knut

Guest
ein Gewinde nachträglich schneiden (nicht fräsen) zu lassen ist immer Käse. Kann in die Hose gehen und das ist äußerst ärgerlich.

Ich darf dazu mal ein hochgeschätztes Forenmitglied zitieren:
Eure Angst ein Gewinde schneiden zu lassen dagegen, verstehe ich ueberhaubt nicht.
[...] Jeder Maschinenbauer und erst recht jeder Buchsenmacher kann das. Jedenfalls hier bei uns.

Aber natürlich ist das Gewindeschneiden und der damit oft einhergehende Neubeschuss ein Aufwand, den man sich sparen kann, wenn's denn eine Neuwaffe werden soll.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Registriert
15 Okt 2017
Beiträge
5.621
Was ist denn nicht gut an R8 oder SM12?
.

Also, wenn ich ehrlich sein soll, habe ich zuerst auch mit der R8 geliebäugelt. Allerdings hat sie in meinen Augen einen entscheidenden Nachteil: Die Abzugsgruppe ist fest mit dem Magazin verbaut.
Das mag jetzt jammern auf hohem Niveau sein oder auch seltenst vorkommen, aber ich z.B. lade auf der Drückjagd nach (sofern ich überhaupt muss), wenn die letzte Patrone im Lauf ist. Habe ich das leere Magazin draußen und noch kein voll geladenes eingeführt, kann ich bei anderen Waffen die geladene Patrone trotzdem aus dem Lauf schießen, sollte etwas anwechseln - bei der R8 nicht.
Wie gesagt, für mich persönlich war das der (vielleicht auch unrealistische) Ausschlussgrund.
Ansonsten ist das ein sehr gutes - wenn auch recht hochpreisiges - Gewehr.
 
G

Gelöschtes Mitglied 21155

Guest
Nunja, es ist aber schon in die Hose gegangen. Ob ein Büchsenmacher gut ist weiß man dann oft erst hinterher. Wieso nachträglich machen lassen, wenn man es ab Werk für wenig Geld bekommen kann.
Maschinenbauer dürfen in D nicht an Waffen arbeiten und die meisten Bümas geben die Waffe ohnehin zu einem Kollegen der es kann.
Außerdem ist es ein Unterschied ein Gewinde auf irgendwas zu schneiden (das kann sogar ich ) oder ein Gewinde auf einen Lauf anzubringen. Hier muss das Gewinde nämlich nicht gerade bzgl der Außenkontur sein, sondern bzgl der Bohrung. Die ist leider nicht immer zentrisch. Das ist der Trick. Wenn dann nur ein biiischen was schief ist und der Schalldämpfer dann auch noch eine nur 0,3mm größere Öffnungsblende hat hat man ganz schnell den Salat.

Kleines Beispiel: Auf meine Nachfrage beim örtlichen Büma was ein Gewinde denn bei ihm koste, zückte er seinen Taschenrechner und hielt mir sein Ergebnis unter die Nase.
400€ !
Er erklärte mir dann, dass er das nicht selber mache, sondern das selber von einem Kollegen und Versand und blablabla....
Eine nagelneue Winchester XPR mit Gewinde kostet 500€

Natürlich kann man bei einer liebgewonnenen Büchse eins anbringen lassen (sollte man ja sogar) aber im konkreten Fall möchte der TS sich seine erste Büchse kaufen und hat 2500€ dafür übrig. Da würde ich mir so einen nachträglichen Murks nicht geben.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
K

Knut

Guest
Allerdings hat sie in meinen Augen einen entscheidenden Nachteil: Die Abzugsgruppe ist fest mit dem Magazin verbaut.
Ich verstehe, dass man das als Nachteil sehen kann. Aber nicht zwingend muss.

Daher sei mir nicht böse, wenn ich jetzt sage, dass das keine Rolle spielt, solange es nicht auch ein Ausschlussgrund für @iKorbinian ist.

Daher wäre es hilfreich, wenn er schreiben würde, was ihm an der Waffe nicht gefällt. Mit Sachen, die irgendwem an der R8 nicht passen, füllen wir hier Ratzfatz 10 Seiten,

Nunja, es ist aber schon in die Hose gegangen. Ob ein Büchsenmacher gut ist weiß man dann oft erst hinterher. Wieso nachträglich machen lassen, wenn man es ab Werk für wenig Geld bekommen kann.
Maschinenbauer dürfen in D nicht an Waffen arbeiten und die meisten Bümas geben die Waffe ohnehin zu einem Kollegen der es kann.
Alles, wirklich alles ist schonmal in die Hose gegangen, auch die einfachsten Sachen. Zwischen "kann in die Hose gehen" und "immer Käse" liegen Welten! Und "immer Käse" ist sowieso als Aussage nahezu "immer Käse" ;)

Ich wollte auch nicht sagen, dass der Maschinenbauer das Gewinde schneiden soll, sondern dass es jeder kann. Jeder Besitzer einer Drehbank, der das Ding mehr als 1x im Monat benutzt, sollte das hin bekommen. Von daher gibt es für mich keinen Grund, davor zurückzuschrecken, auch ein Gewinde nachträglich schneiden zu lassen.

Klar, wenn man die Möglichkeit hat, die Waffe direkt mit Gewinde zu bekommen, würde ich auch ohne zu Zögern diese Option wählen, aber ein fehlendes Gewinde würde mich nicht davon abhalten, mir eine Waffe zu kaufen, die mir sonst zusagt.
 
G

Gelöschtes Mitglied 21155

Guest
Alles, wirklich alles ist schonmal in die Hose gegangen, auch die einfachsten Sachen. Zwischen "kann in die Hose gehen" und "immer Käse" liegen Welten! Und "immer Käse" ist sowieso als Aussage nahezu "immer Käse"

Einverstanden. Da habe ich mich unglücklich ausgedrückt.
Ich würde es bei einer noch zu kaufenden Büchse nicht machen lassen oder direkt vom BüMa kaufen und den festnageln mir eins anzubringen (natürlich mit Garantie).
 

Online-Statistiken

Zurzeit aktive Mitglieder
110
Zurzeit aktive Gäste
722
Besucher gesamt
832
Oben