Erster Goldschakal in Thüringen nachgewiesen;

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Sagen wir einfach: Mitten drin mit den Vorzügen beider Arten. Da der Goldschakal in der Regel paarweise oder im Familienverband jagt, ist er hocheffektiv was lebende Beute angeht. Er geht selten ans Luder, außer in strengen Wintern und zur Jungenaufzucht. Somit ist auch der Fallenfang nicht effektiv.
Aufgrund seiner Körpergröße - die Gewichtsangaben schwanken in der Literatur - gehören kleinere Haustiere und auch mehr Rehwild noch als beim Fuchs zum normalen Beutespektrum.
Bin nächste Woche wieder im Schakalgebiet. Wird dort beim Abendstrich in den kleinen Gewässern eine Ente geflügelt, ist sie bis zum Morgen vom Schakal nachgesucht.
Will heuer im Spätherbst/Frühwinter mal zur Lockjagd runterfahren.
Die Einzelkämpfer welche sich hier her verirren, enden vermutlich meist als Fuchs.
 
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https://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/goldschakal-in-thueringen-verwandter-des-wolfs-erstmals-nachgewiesen-a-1282209.html

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Ein totgebissener Goldschakal wurde auch unlängst im Südtiroler Wipptal, also knapp am Brenner gefunden. Gentests sollen herausfinden wer ihn an der Kehle gepackt hat, die Spekulationen gehen Richtung Wolf...
 
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Nein ich verfall nicht in die Argumentation der Lupophilen. Aber die Hunde, welche ich in Bulgarien kennen gelernt habe, gehen auf den Schakal los wie sonst was. Die sind da nicht zu bremsen. Hinterher nur voller Flöhe.
Aber jetzt heißt es sicher zu recht in abgewandelter Form: Wolf kann immer kommen!
Dort wo beide Arten vorkommen, verschwindet der Schakal wenn der Wolf zunimmt und umgekehrt geht es auch so.
 
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Man weiß auch nicht, was an solchen Tieren im Handel ist. Haben nicht die Russen Goldschakale mit Hunden gekreuzt als Drogenspürhund? Die Mischlingszüchter mixen doch zusammen was nur irgendwie geht. Da kann auch mal einer ausbüxen oder ausgebüxt werden.
 
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Die Einzelkämpfer welche sich hier her verirren, enden vermutlich meist als Fuchs.

Habe am Anfang meiner jagdlichen Laufbahn in den Weiten der russischen Wälder ihn als hochläufigen Fuchs angesprochen, war auch etwas schwierig bei der Treibjagd und er ging schnell durchs Treiben.
Später haben wir ihn dann in der Kalmycke bejagt, wo er heftig zu Schaden ging am Nutzvieh.
Manchmal kommt es zu Verwechslungen mit dem Wolf, da dieser besonders in der südlichen Steppe wesentlich geringer ausfällt als im Norden in der Tundra.
 

Rotmilan

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Einen GS habe ich kürzlich morgens auf dem Ansitz gesehen und dachte auch erst, es sei ein (recht geringer) Wolf, weil er ganz alleine im Farn stand. Anhand von Bildern hat es sich dann schnell aufgeklärt.
 
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Herrlich, der Goldschakal, ein weiteres Wappentier für Vielfalt: Wer da nicht für ist, ist wider alle guten Glaubenssätze. Sollte überall im ganzen Land angesiedelt werden.

Apropos:
Wächst eigentlich Kudzu bei uns?
 
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Es macht relativ wenig Sinn, über den Goldschakal zu jammern.
Wer sich wirklich für den Artenschutz engagieren will, sollte sich die Zeit sparen und für die Waschbärbejagung einsetzen.
Das bringt eine konkrete Entlastung für seltene und gefährdete heimische Arten.

Im übrigen war die auch wieder mal vom Forst verbrochene Freisetzung des Waschbären eine der schlimmsten Sünden gegen den Artenschutz hierzulande überhaupt.
 
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G

Gelöschtes Mitglied 19461

Guest
Und für die Sauenbejagung. Bodenbrüter (Fasan), Reptilien (Kreuzotter) und alles insektiode, das Eier in den Boden ablegt, haben es da echt schwer
Sind schon schlimme Finger in unserer Kulturlandschaft, die Sauen. Außer, dass sie eigentlich sehr sinnvoll den Boden belüften und daher im Wald gern auch vom Förster gesehen werden. Kontrovers.
Aber gegenüber dem Goldschakal haben sie mehrere Vorteile:
Sie sind viele, so können wir mehr schießen.
Sie sind richtig zubereitet saulecker.

Ach, es ist spät, ich wollte gar nichts sagen.
Wahrscheinlich habe ich Hunger
 
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Ich heiße als Niederwildjäger den Goldschakal auch nicht willkommen. Wenn er vermehrt auftritt, muss er ins Jagdrecht. Ausbreitungen von Tierarten sind völlig normal. Auch ohne menschliches Zutun. Niemand hat interessiert, dass die Türkentaube 1968 das erste Mal in München gebrütet hat. Der Karmingimpel wandert nach Westen oder was ist mit dem Silberreiher? Was ist mit Kormoran? Die Tafelente hat ihr Verbreitungsgebiet nach Westen erweitert, ist aber im Moment bei uns wieder rückgängig.

Dass sich Überpopulationen ein Ventil suchen ist normal.

Wieder werden es die schalenwildverliebten Jäger sein, die ihn laufen lassen da ja der Hirsch vom Nachbarn rüberwechseln könnte. So wie es jetzt mit dem Waschbären an der Saukirrung auch passiert. Wie sagte mal ein Jagdgast: Waschbären besser nicht schießen, da kommen zehn andere zur Beerdigung.

Machen wir doch erst einmal unsere Hausaufgaben, bevor wir uns in eine neue Ausrede für die eigene Faulheit oder den Jagdneid verstricken.

Zur Situation im Ausland: In den Niederwildrevieren wird er intensiv bejagt, wie bei uns auch der Fuchs. In anderen Revieren jagt man nach guter Ökojagdmanier nur das was man essen kann und etwas größer ist oder was Devisen bringt. Die guten Niederwildreviere in Osteuropa sind stark rückläufig. Kistelfasane brauchen keine unterstützende Raubwildjagd. Ich sehe das in Tschechien: Den Deutschen, im Vollernter ein Eimer voll Patronen ist es zu 95 % egal wie der Fasan fliegt.
Hauptsache man kann einen Tag später stolz berichten, dass man x Fasane geschossen hat, wie weiß am Stammtisch keiner.
 
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..... jetzt auch in Sachsen, vielleicht kann jemand mal den Link einstellen....
hoppel61
 
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Habe am Anfang meiner jagdlichen Laufbahn in den Weiten der russischen Wälder ihn als hochläufigen Fuchs angesprochen, war auch etwas schwierig bei der Treibjagd und er ging schnell durchs Treiben.
Später haben wir ihn dann in der Kalmycke bejagt, wo er heftig zu Schaden ging am Nutzvieh.
Manchmal kommt es zu Verwechslungen mit dem Wolf, da dieser besonders in der südlichen Steppe wesentlich geringer ausfällt als im Norden in der Tundra.
Mich würde mal intessieren, welches Gewicht die von Dir bejagten Goldschakale hatten. Die Literatur spricht meist von 8-10 (12) kg. Mein schwerster Winterfuchs hatte 9,3 kg. Mein bulgarischer G. wurde von den Einheimischen als stark eingestuft, er wog 15 kg. Beim Hund geht man davon aus, dass er das doppelte seines Körpergewichts halten kann, nur mal so als Orientierung.
 

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