Erstschussabweichung nach mehrmonatiger Schusspause

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14 Aug 2013
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Hallo Forumsmitglieder,

ich habe das schöne Wetter heute genutzt, um mit meiner Büchse ein paar Kontrollschüsse im Revier zu machen. Es handelt sich um eine Blaser R8 im Kaliber 308 Win. mit normaler Laufkontur und Hausken JD228 Schalldämpfer. Ich habe selbstgeladene Barnes TTSX 150 grn. verwendet. Das letzte Mal wurde die Waffe Ende November mit genau dieser Munition geschossen und seitdem nicht gereinigt. Der erste Schuss, bei dem ich gefühlt nicht schlecht abgekommen war, lag deutlich von den weiteren Schüssen entfernt (Foto anbei). Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht und woran könnte es liegen (Prozesse im Lauf, Besonderheiten der Barnex TTSX etc)? Die letzte grundlegende Reinigung mit Shooters Choice war vor rd. 20 Schuss. Ich bin danbkar für alle Hinweise.

Gruß
Marodeur

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G

Gelöschtes Mitglied 13232

Guest
Hat du die Waffe nach dem letzten Schuss im November gar nicht gereinigt? Dann ist es gut möglich, dass du etwas Rost oder bei den Kupferlingen sogar Grünspan im Lauf hattest und das die Reibung beim ersten Schuss so beeinflusst hat, dass der erste Schuss so schlecht saß.
 
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28 Feb 2016
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Horrido ....genau so ein Bild könnte ich Dir auch senden , das liegt am Reinigen ,....da sich die Pulverrestpartikel welche noch im Lauf sind, in Verbindung mit Luftsauerstoff chemisch verändern , verändern sie sich auch (folglich) im Volumen ,....dh. der Laufdurchmesser wird im Nanobereich "anders" ,..... was beim vielputzenden Sportschützen (auch beim Jäger) der Ölschuß ist , ist ergo beim nichtgeputzten Lauf der " Dreckschuß" ,schau das mal an , und Du wirst immer putzen....!!!
http://www.brenneke-ammunition.de/jagdwissen/waffenpflege-und-munition/
Pulverabgase sind hochkorrosiv und agressiv ,....noch schlimmer wird es bei Kupfergeschossen ,....da sollte man den Lauf sogar nach 20-30 Schuß chemisch reinigen , hier kommt noch die Galvanik ins Spiel , zwischen den unterrschiedlichen elektrochemischen Potentialen bei Eisen (Laufstahl) und Geschoßabrieb (CU) in Verbindung mit der Luft ....hat mir mein Pulverlieferant erklärt , und der ist Benchrester (!!!) gut , die treiben das ja auf die Spitze ,....ich putze nach jedem Schuß und ziehe bevor ich auf die Jagd gehe den Lauf trocken.... Grüße und WMH , Olli
 
Zuletzt bearbeitet:
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14 Aug 2013
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Hat du die Waffe nach dem letzten Schuss im November gar nicht gereinigt? Dann ist es gut möglich, dass du etwas Rost oder bei den Kupferlingen sogar Grünspan im Lauf hattest und das die Reibung beim ersten Schuss so beeinflusst hat, dass der erste Schuss so schlecht saß.

Genau so. Nach dem Schuss im November ging die Waffe in den Schrank und kam erst heute wieder raus. Bei der - schnellen - Laufkontrolle war mir nichts aufgefallen. Wenn das die Ursache ist, was könnte man denn - neben regelmäßigem Schießen - dagegen machen?
 
A

anonym

Guest
Mindestens mal die Boresnake durchziehen, um den Schmauch rauszuwischen. Bei längerer Pause reinigen und etwas Öl.
 
G

Gelöschtes Mitglied 13232

Guest
Wenn ich geschossen habe und heim komme, ziehe ich einmal mit BoreSnake durch. Wenn ich die Waffe länger stehen lassen werde, reinige ich mir VFG Filzen, auf die ich etwas Brunox drauf gebe. Wenn ich viel geschossen habe, mache ich das auch, nur mehrfach, bis die Filze nicht mehr dreckig raus kommen. Vor dem nächsten Gebrauch zeihe ich dann noch 1-2 mal nen trockenen Filz durch und habe so keinen Ölschuss. Grade im Winter ist es wichtig, die Pulverreste nach dem Schießen aus dem Lauf zu bekommen, denn wenn der Lauf sehr kalt ist und dann ins warme kommt, entsteht außen, als auch innen Kondenswasser. In Verbindung mit den Pulverrückständen greift das den Lauf an. Daher besonders in der kalten Jahresteit nach jedem Schießen, wenn man wieder heim kommt zumindest ordentlich durchziehen.
 
A

anonym

Guest
Jetzt mal ganz im Ernst. Ich schieße eigentlich fasst jeden zweiten bis dritten Tag und fakt ist mein Arbeitsgerät mit dem ich auf Lebewesen einen tödlichen Schuss abgebe ist das wohl beste gepflegtes Werkzeug in meinem Besitz!

Die Zeit nach der Jagd oder nem Schuss paar ölpatches durchzuschieben und vor der Jagd / dem schießen paar paatches zum ertönen durchzuschieben und mit nem leicht ölbesprühtrn Lappen über die Waffe zu putzen nehme ich mir auch wenn ich um 0300 vom Ansitz komme und um halb 0600 der Wecker läutet!
 
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Vielen Dank für die zahlreichen Antworten. Meine Erfahrung bei der Laufreinigung ist leider, dass ich typischerweise ein bis zwei Setzschüsse brauche, bis die Treffpunktlage wieder stimmt. Zumindest, wenn ich mit Shooters Choice gründlich reinige. Wäre der Trick jetzt, nur leicht/ oberflächlich zu reinigen (z.B. Boresnake, dann ein paar Patches Brunox o.ä. und dann mit trockenen Patches durchziehen)?

Danke und Gruß
Marodeur
 
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Die Zeit nach der Jagd oder nem Schuss paar ölpatches durchzuschieben und vor der Jagd / dem schießen paar paatches zum ertönen durchzuschieben und mit nem leicht ölbesprühtrn Lappen über die Waffe zu putzen nehme ich mir auch wenn ich um 0300 vom Ansitz komme und um halb 0600 der Wecker läutet!
:thumbup::thumbup:

Danke. Wird bei mir auch schon immer so gehandhabt und hatte in dem Bezug noch nie Probleme. Nasse oder dreckige Kanone in den Schrank stellen, käme mir so schnell auch nicht in den Sinn.
 
G

Gelöschtes Mitglied 13232

Guest
Ja chemisch reinigen musst du nicht, wenn du keine Präzisionsprobleme hast.
 
A

anonym

Guest
:thumbup::thumbup:

Danke. Wird bei mir auch schon immer so gehandhabt und hatte in dem Bezug noch nie Probleme. Nasse oder dreckige Kanone in den Schrank stellen, käme mir so schnell auch nicht in den Sinn.


Alle 40-50 Schuss dann die chemische Reinigung und eine grundreinigung der Waffe nach Bedarf.

Wie man ne dreckig nasse Waffe in den Schrank stellen kann versteh ich nicht.
Und der Satz ne Waffe kaputt reinigen ist bullshit denn mit einer regelmäßigen gründlichen professionellen Reinigung seines Werkzeugs wird man die Büchse nicht schädigen sonder lange damit Freude haben!
 
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14 Aug 2013
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Ja chemisch reinigen musst du nicht, wenn du keine Präzisionsprobleme hast.

Super, danke. Die Präzision reicht mir noch. Die Schüsse waren auf 230 m. Deswegen wirkt der erste Schuss eventuell auch etwas weit ab.

Dann muss ich jetzt nur noch ausprobieren, wie ich reinige ohne Treffpunktverlagerungen zu bekommen. Bis Mai ist ja noch etwas Zeit...
 
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Über das ganze Thema "Reinigen von Jagdwaffen" könnte man wohl zig Bücher schreiben und auch lesen und wäre danach dann genauso gescheit wie davor auch. Man muss sich nur mal die Threads zu dem Thema hier durchlesen: Da kam man noch nie auf einen grünen Zweig.

Für MICH gilt folgendes: Nach jedem Ansitz wird alles was im Zweifel nass geworden ist getrocknet, alle Metallteile mit einem Öligen Lappen abgerieben, der Lauf geölt. Bei einem Schuss wird gereinigt, mit Patches und Öl. Wenns raus geht trocken durchziehen. Am Ende der Saison, also jetzt irgendwann, wird jede Waffe einmal chemisch gereinigt, probe geschossen und am 01.05. geht es dann wieder munter weiter. Ich schieße jagdlich aktiv 4 Waffen, selbst mit Probeschüssen und der Menge an Wild die ich mit den Waffen so erlege komme ich damit ganz locker hin, ohne zwischenzeitlich chemisch zu reinigen. Bei meinem Repetierer, der als Haupttrainingsgerät und immer dabei Waffe genutzt wird, muss etwas öfter die Chemiekeule herhalten (~50 Schuss), aber selbst das kündigt sich rechtzeitig beim Trainieren an (Streukreise gehen langsam auf).

Und welche Bürste, Putzstock, Öl, Chemischer Reiniger etc da könnte man jetzt wohl noch ein paar Seiten diskutieren. Ich hab meinen Weg gefunden und fahr damit bis dato recht gut.
 
G

Gelöschtes Mitglied 7846

Guest
servus

Super, danke. Die Präzision reicht mir noch. Die Schüsse waren auf 230 m. Deswegen wirkt der erste Schuss eventuell auch etwas weit ab.

.....

dabei besteht ja immer noch die Möglichkeit, dass Du nur ein "faules Ei" in der Schachtel hattest!

Wenn schon Schußgruppe, dann besser 5 Schuß, mindestens.

Drei Treffer auf so engem Raum, auf 230m... :thumbup:
 

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