Servus Dreiläufer, ich finde beim Thema Klimaerwärmung/-wandel sind die Diskussionen immer irgendwie seltsam.
Es beginnt ja bei Deinem Posting bereits beim Atomausstieg. Erinnern wir uns, rot-grün steigt aus, schwarz-gelb ein und nach Fukushima und dem Verlust bei der Wahl in BaWü wieder aus. Begründung des Ausstiegs war nie das Klima, sondern die Müllentsorgung und die mit der Technik verbundenen Risiken, die der Wähler offenbar nicht tragen wollte. Rein im Hinblick aufs Klima hätte Atomkraft meines Wissens eher das Zeug eine tragende Rolle bei der Vermeidung von CO2 einzunehmen.
Dann höre ich immer dieses „bringt ja alles nichts, können wir ja dann weitermachen“-Argument. Ich meine, mit der gleichen Begründung kann ich meinen Müll wie meine Mitbürger einfach ins Revier schmeißen. Derzeit ist gerade mein Rasenmäher kaputt. Der würde gut dazupassen. Schmeiß ich den jetzt in den Wald neben die Straße, Weils da sowieso wild aussieht? Nein, mach ich nicht. Weils sonst noch wilder aussehen würde.
So, und jetzt mal zum Wohlstandsargument. Das ist halt so eine Sache. Da würden mir manche Dinge auch wehtun, wenn ich drauf verzichten müsste. Reisen beispielsweise. Mache ich wirklich gerne. Aber andere Sachen könnte ich ja ohne weiteres machen ohne mich zu kasteien. Was weiß ich, mit dem Rad statt dem Auto zur Arbeit fahren, Rindersteak durch Rehschnitzel ersetzen, Produkte lokal kaufen die keinen Transport aus Spanien hierher benötigen und was weiß ich noch alles…
…warum denke ich drüber nach? Wenn ich den aktuellen Sachstand richtig verstehe ist die Klimaveränderung und damit insbesondere eine Erwärmung gesetzt. Diese ist zum größtenteils menschengemacht. Unsicherheiten bestehen was das in Zukunft für uns bedeutet, dass es wärmer wird. Die Wahrscheinlichkeit, dass es unsere Kinder ein, nennen wir es mal komplizierteres Leben führen werden ist aber doch sehr hoch. Es muss ja nicht apokalyptisch werden, könnte es, muss es aber nicht. Aber Ahrtal, Wibke, Kyrill und Sturmflut nicht alle 100 sondern alle 10 Jahre is auch schon ätzend. Da wäre es ja durchaus möglich, dass man sagt, das was einem nicht wehtut macht man schon mal präventiv, ums den Kinderm nicht schwerer zu machen als es sein muss. Dass der eigene Einfluss quasi unbedeutend ist, ist mir klar. Aber, sieht oben: Mein kaputter Rasenmäher kommt auf den Wertstoffhof und morgen gibts Spargel nicht mit Wiener sondern mit Rehschnitzel.
In dem Sinne, nicht gleich vegan werden, aber vielleicht doch mal gucken was man machen kann.