Aber dass der Herr Volonté nicht freiwillig mitmachen wollte, verwundert doch etwas.
So sind sie halt, die Leute vom "ernsten Fach".
Hat dann aber doch in zwei Leone-Western den Bösewicht gemimt, ebenso in Damiano Damianis Western "Töte Amigo" (u.a. auch wieder mit Klaus Kinski) als Anti-Held "Chucho der Trommler".
Im dritten Film der "Dollar-Trilogie", "Zwei glorreiche Hallunken" hätte er auch die zweite Hauptrolle spielen sollen, hatte dann aber schon anderweitig zugesagt, so daß der rel. unbekannte, amerik. Schauspieler Eli Wallach für die Rolle des "Tuco der Häßliche/Brutale" engagiert wurde.
Mehr schauspieler. Gewicht bekam Volonté dann 1973 als Mafiaboss "Lucky" Luciano in Francesco Rosis gleichnamigem Film.
Für seinen vierten Western "Spiel mir das Lied vom Tod", verzichtete der mittlerweile mit mehr Mitteln ausgestattete Leone, bis auf die weibl. Hauptrolle, fast ganz auf europ. Schauspieler.
Was in D gern vergessen wird, ist, dass viele der "Spaghetti-Western" bei uns dem Zeitgeist und Geschmack angepasst wurden, indem man ihnen eine "lustige Synchro" verpasst hat. Sogar Bud Spencer und TH haben "düstere" Western gedreht, die sehr zu empfehlen sind.
"Gott vergibt, wir beide nie!" (I, 1967 FSK ab 18). Als "Zwei vom Affen gebissen" mit entschärftem Szenenschnitt und Synchronisation.
Dabei waren viele "Spaghetti-Western" ital./dt. Co-Produktionen. Alles was als dt. Schauspieler in den 60er/70er Jahren Rand und Namen hatte hat dort mal in kleineren oder größeren Rollen mitgespielt, v.a. Charakterkopf Klaus Kinski wurde gerne besetzt.
Als Anfang/Mitte der 70er das Genre Western sich langsam aber sicher tot lief, drehte man halt die letzten mit eher humorist. Hintergrund und Synchronsiation, meist mit selben Regiseuren und Schauspielern.
Trotzdem, ohne die knallharten Spaghettiwestern der 60er Jahre, hätte es die Prügel-Klamaukfilme der 70er Jahre wohl nie gegeben und heute würde keiner Bud Spencer und Terence Hill kennen.
Der vom Theater kommende Kinski orientieret sich dann in den 70ern am jungen Autorenkino, v.a. von Werner Herzog.