Eure erste Jagdbeute

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18 Mrz 2002
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Das erste Stück Wild war ein Fuchs.
Am 28.4. Jagdschein gelöst und am 1. Mai das erste mal auf Jagd.
"Setz dich mal in die Wiese, da laufen immer die Sauen und einen schwachen Bock bis Lauscher kannst du auch schießen" war die Freigabe vom Pächter.
Also morgens um 3 rausgefahren. Da kreuzt auf dem Feldweg im Scheinwerferlicht ein Fuchs den Weg. Aber er bewegt sich so komisch? Angehalten und was macht er? Zieht sich nur mit den Vorderläufen mühsam vorwärts!
Da kam dann das große Flattern- alleine im Revier unterwegs, Schonzeit, Scheinwerfer und niemand da den man um Rat fragen kann.
Aber dann kam doch die Vernunft wieder durch und auf kunstvolle 20 Meter mit Schrot geschossen. Der arme Teufel hatte wohl auf der 200 Meter entfernten Straße eine Begegnung mit einem Auto. Ab der Mitte nach hinten gelähmt.
Gab dann vom Jagdherrn später di Bestätigung alles richtig gemacht zu haben.
Beim eigentlichen Ansitz hatte ich dann aber keinen Anblick mehr.
 
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29 Okt 2016
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Mein erstes erlegtes Stück war 1999 kurz nach bestandener Jägerprüfung und mit frisch gelöstem Jugendjagdschein ein Knopfbock mit der 7x64 von meinem Vater in dessen Revier. Auf einem Leitersitz an einem Fichtenwald sitzend, zogen alsbald diverses Rehwild (Geiß mit Kitzen, Schmalrehe, Gabler, 6er, Knopfböcke) auf die vor mir sich befindende Wiese. Ich hatte alles frei zur bestandenen Jägerprüfung, jedoch entschied ich mich den schwächsten Knopfbock zu erlegen.
Kurz nachdem mein Schuss gebrochen war, forderte mein Vater mich auf direkt nachzurepetieren und mich für den Fall der Fälle erneut schussbereit zu machen. Da mein Vater damals noch rauchte, sagte er, dass man nach dem Schuss eine "Zigarettenlänge" warten solle. Diese Zeit kam mir unendlich lang vor.
Um diesen Zeitraum zu überbrücken, gab mir mein Vater noch weitere Tips für den nächsten Ansitz und fragte mich, ob ich denn mit seiner Waffe zufrieden wäre. Als ich dieses bejahte, sagte er darauf, dass sie nun meine wäre.
Der Knopfbock lag am Anschuss und war verendet. Er wurde direkt standesgemäß verbrochen.

Später bei uns zuhause konnte ich am Gebiss erkennen, dass es ein Bock war, der im letzten Jahr wohl spät gesetzt worden ist (P3 war noch dreigliedrig).

An das Geschoss kann ich mich ebenfalls noch gut erinnern, denn das war damals von Brenneke/RWS das TIG.

Diese Waffe habe ich bis heute noch, führe sie jedoch nur noch selten aufgrund der unhandlichen Gesamtlänge. Die Munition hatte ich auch widerwillig tauschen müssen, denn nachdem RWS und Brenneke sich getrennt hatten, konnte weder das TIG noch das ID Classic an Präzision, Wildbretentwertung und Stoppwirkung heranreichen. Schieße nun von Brenneke das TOG.
 
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12 Jul 2016
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Winterfuchs, Fähe, 9,3x62 auf 9m von schräg oben auf den Hals. Balg liegt hinter mir auf der Couch. War zu meiner 2. Drückjagd.
 
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Mein erstes Stück, ein schwacher Bock 300 Meter von meiner Haustür entfernt. Ich wohne ja mitten im Revier.

Vor dem Jagdschein 20 Jahre lang Sportschütze hatte ich keinerlei Bedenken was das Schießen anging.
Saß also auf meiner ersten, selbstgebauten Kanzel an, die Dämmerung setzte ein.
Das Stück, das dort jeden Abend erschien war pünktlich.
Ich legte also an, und lies es gleich wieder sein, um Himmels willen mit einer 250er Herzfrequenz kann ich nicht schießen :)
Also gewartet, Fernglas genommen Stück beobachtet, bis ich eine vertretbare Drehzahl anliegen hatte.

Der Bock stand etwa 80 Meter entfernt, breit, wie gemalt auf der Heuwiese. Bis zum Waldrand waren es ca 20 Meter.

Wie gelernt ging ich ins Ziel, eine handbreit hinters Blatt und gab mit meiner Sauer 404 meinen ersten Schuß auf Wild ab.

Hunderprozentig sicher das ich getroffen hatte mit dem Fernglas Richtung Anschuß geglast. Nichts zu sehen!!!

Schon etwas nervös (es wurde dunkel) runter von der Kanzel und die kurze Strecke gelaufen.
Nichts, kein Bock, kein Schweiß, absolut nichts.
Hab mir dann so gedacht: Also wenn Du diesen Schuß versaut hast, dann gehst Du jetzt nach Hause, stellst Die Sauer weg und gehst nie wieder jagen.

Dann hab ich nachgedacht.
Das Stück stand mit dem Haupt Richtung Waldrand.
Dieser Linie bin ich nachgegangen und da lag er auch schon. 3 Meter hinter den Randbäumen, verendet. Perfekter Kammerschuß.

Meinen Jagdherren angerufen, der kam dann auch gleich. Wir haben dann das Stück zusammen aufgebrochen und ich fühlte mich zum ersten mal so ein klein wenig am Rande der Jägerwelt.
In die hab ich mittlerweile noch viele weitere Schritte unternommen, aber es gibt noch viel zu sehen und zu lernen.
 
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23 Jan 2021
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Mein 1. Stück war ein Frischling von knapp 25 kg, bei meiner zweiten Drückjagd. Er kam auf 20 m breit und ich schoss ihn mit der Steyr M in 9,3x62 etwas tief. Er rotierte wie ein Brummkreisel und ich wollte schon in Panik geraten, weil er nicht verendete. Aber ich hatte im Hinterkopf den Tipp, nicht zu schnell den 2. Schuss abzugeben, solange das Stück nicht hoch wird. In Wahrheit war er natürlich nach Sekunden verendet, aber sie dehnten sich gefühlt ewig. Danach wurden mir die Knie schwach und ich musste mich setzen. Erst nach 20 Minuten und zwei verschonten Stücken, war ich imstande, wieder aufzustehen. In meiner Anstellergruppe war ein alter Jäger, der mir nach meinem atemlosen Bericht sagte, dass er sich manchmal auch im hohen Alter noch so aufgewühlt fühlt.
 
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Kleiner Nachtrag:
Im ersten Jahr mit Lizenz hatte ich Jagdmöglichkeiten auf über 4000ha...
Zum einen auf der Regiejagdfläche bei meinem Herrn Papa 930ha,
Im Ausbildungsrevier auf etwa 2300ha (davon allerdings 1400ha Wasserflächen)
In meiner Heimatgemeinde beim langjährigen Jagdpächter, Bürgermeister und Metzger auf knapp 1000ha.

Bei letzterem hatte ich über mehrere Jahre gute Treiberdienste geleistet und hatte ohne nachzufragen aufgrund der bestandenen Jagdprüfung einen Begehungsschein erhalten. Diesen sogar noch bevor ich überhaupt den Jagdschein gelöst hatte! Und mehr noch: ich hatte dort von Anfang an alles frei, was auch der Jagdpächter und sein Sohn frei hatten, vom Eichelhäher bis zum Ier Hirsch!
Leider deckt beide inzwischen der grüne Rasen.

Ehrensache, dass ich dort meinen ersten offiziellen Bock erlegen würde. Und da unser Domiziel seinerzeit noch mitten in der Jagd lag, hab ich mir auch in den Kopf gesetzt, diesen ersten offiziellen Bock auf Pirsch oder Ansitz, aber ohne fahrbaren Untersatz und quasi zu Fuß von zuhause aus zu erlegen. Die ersten drei Pirschen/Ansitze brachten zwar einigen Anblick, aber nichts verwertbares. Den angedeuteten Jährlingssechser, den vermutlich dreijährigen Prahler und den jungen Gabler wollte ich nicht schießen und so hat es bis zum vierten Ansitz gedauert, bis mir ein adäquater Bock kam. Dummerweise hatte ich dafür auch den am weitesten entfernten Sitz in meinem Pirschbezirk ausgewählt. Es war dann ein alter sehr hoher und dünnstangiger Sechser. Er blieb am Platz, war rasch aufgebrochen und auch im Rucksack, aber die knapp 5km Heimweg im Jagdrucksack wurden immer länger und so erreichte ich erst gegen halb 12 die Metzgerei um meinen Bock abzuliefern. Die geeichte Verkaufswaage zeigte 19,5kg. Bis dahin und auch für viele weitere Jahre blieb das mein schwerstes Reh.
Dem Jagdpächter hab ich bei nem guten Schoppen die Erlegungsgeschichte erzählen dürfen. Dass ich den Bock wie zu seiner Jugend üblich im Rucksack nach hause getragen hab, hat er öfters auch anderen Jagdgästen in seinem Revier erzählt. Dabei wurd der Bock immer größer und schwerer... 😆

Zweieinhalb Jahre später konnte ich im selben Revier meinen ersten "besseren" Hirsch strecken, einen Eisendachter vom etwa 7.oder 8. Kopf. Auch dieser Hirsch hat ihn mehr gefreut, als wenn er ihn selbst geschossen hätte. "Da muss der Förschtersbub seinen ersten Hirsch in ner Privatjagd schießen...!"
 
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19 Jan 2014
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Mit bestandenem Jagdschein hat sich die vorher angebotene Jagdgelegenheit in Luft aufgelößt. Der Sohn des potentiellen Jagdherren hatte den Schein im Gegensatz zu mir nicht bestanden… Die erste Zeit war somit wenig Möglichkeit gegeben. Im Herbst wurde ich dann vom Vater einer Klassenkameradin zur Hasenjagd eingeladen.

Während meines Jagdscheins gab es bei uns noch die Möglichkeit auf dem Schießstand bei den Amerikanern (sehr entspannt) Tontauben zu schießen. Davon haben wir auch sehr sehr intensiv Gebrauch gemacht. Wöchentlich > 100 Schuss waren die Regel. Nach den 1,5 Jahren Jagdschein waren nicht getroffene Tontauben sehr selten geworden. Bei der Prüfung habe ich auch nur 3 oder 4 Schuss benötigt. Eine mehr als notwendige Tauben, weil eine Taube nach dem Subsonic Treffer nur die Richtung geändert hat, aber nicht gebrochen ist. So viel zum „Vorwort“.

Wir laufen also bei der besagten Jagd in einem hervorragenden Hasenrevier in einer Streife über die Äcker. Als ein Hase gerade vor mir hoch wird, fahre ich mit und drücke ab. Der Hase läuft zu meiner Verwunderung völlig unbeeindruckt weiter, ich verstand die Welt nicht mehr und war wie gelähmt. Die Nachbarschützen haben mich gleich gefragt warum ich nicht nochmal geschossen habe usw.. Meine Antwort, dass ich den Hasen 100% getroffen habe, der Hase voll in der Garbe war usw. wollte mir keiner glauben (keine Wolle geflogen usw.). Für mich war es zu dieser Zeit völlig unglaublich, dass man treffen kann und „nichts“ passiert. Wir stehen also ca. 7 Mann hoch da und schauen dem Hasen nach, warum hast du nicht nochmal geschossen, du hast nicht getroffen usw. Ich war immer noch in „Schockstarre“ und mit der Situation etwas überfordert.

Wir schauen also dem Hasen nach, dieser setzt sich ca. 350 Meter (flaches Feld) entfernt hin und fällt tot um. Der Jagdherr kommentierte noch trocken, da hatten wir Glück, 100 Meter weiter ist die Grenze!

Ich habe den Hasen natürlich mitgenommen. Der Hase hatte deutlich über 10 Schrote. Nachdem er aber direkt von mir weggelaufen ist, waren alle in den Hinterläufen und Rücken. Die Schockwirkung war vermutlich nicht gegeben, da er uns sicher schon lange gesehen hatte und voll mit Adrenalin war.
 
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Wenn auch etwas abseits vom Thema aber im selben Revier:

Bei der großen Treibjagd zwei Jahre später war ich wieder eingeladen und hatte in dieser Zeit Gelegenheit einiges an Erfahrung zu sammeln. Meine Schießleistung war immer noch sehr gut, aber nicht mehr so gut wie kurz nach dem Jagdschein. Ich dürfte damals um die 22 Jahre alt gewesen sein und somit in den allermeisten Fällen der Jüngste Jäger auf der Jagd. Auf dieser Treibjagd war ich aber nur der zweitjüngste und der jüngste war meist mein Standnachbar und gefühlt erst drei Tage volljährig. Ich war der festen Überzeugung ein sehr passabler Schütze zu sein, bis zu diesem Tag...

Der Jüngste hat Hasen beschossen bei denen hätte ich von der Entfernung nicht mal das Gewehr hoch genommen. Zu meiner Verwunderung sind die auch noch alle umgefallen wie vom Schlag getroffen. Dann rennt ein Hase zwei Meter an Ihm vorbei und er schießt. Nach dem Trieb wollte ich noch den Schlaumeier spielen und sagen man schießt nicht so nah auf Hasen, als ich erkenne der Kopf des Hasen fehlt… Im nächsten Trieb fliegen im freien Feld Enten über uns. Ebenfalls in einer Höhe, da hätte ich nicht mal die Flinte hoch genommen, zwei Schuss, zwei Enten. Gefühlt sind die 80 Meter hinter dem Schützen eingeschlagen. Nach dem Trieb habe ich ihn der Depression nahe gefragt wo er so schießen gelernt hätte...

Die Erklärung, dass er professioneller Schießlehrer sei, und seine Schießleistung heute gar nicht so gut wäre wg. der Leihflinte… Zudem seien die Enten gar nicht so hoch gewesen, 35 Meter seien so hoch wie ein 10 stöckiges Gebäude (wenn senkrecht nach oben) und 35 bis 40 Meter sind durchaus machbar bei entsprechendem Vorhaltemaß.
 

K2

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Die ersten paar Dutzend Kaninchen ab 11 Jahren, die ersten Jungfüx mit 13 Jahren, an einem Abend 3.
Übrigens alles verjährt und der "führende" Opa seit 27 Jahren verstorben.
Sic transit gloria mundi !
 
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16 Jan 2003
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musste den Dredd von #1 bis #177 durchfliegen, nicht dass ich schon mal was dazu gepostet habe, was einem als Jäger meines Alters schnell als jagdscheinkritische Senilität ausgelegt werden könnte.
Das erste Stück Wild scheint sich ja bei manchen so nachhaltig eingebrannt zu haben, dass sich allein damit Bücher füllen ließen.
Immerhin kann ich mich noch gut an mein erstes Stück Wild erinnern, das ich am Pfingstsamstag 1958 abends mit meiner auf Raten gekauften BBF mit 8x57JR auf ca. 50m erlegt habe. Man beachte mein damaliges Outfit, das durchaus zeitgemäß war.
Mein allererstes Wild war ein schlafender Fuchs, den mein Lehrprinz anlässlich einer Pirsch an der Grenze von einem Felsen geschossen hatte. Der Fuchs schlief zusammengerollt und war nicht im Schuss verendet, was ich dann mit einem "Fangschlag" nachholte.
(Übrigens sind die jagdlichen Entjungferungen nur spärlich bebildert)
8x57 JR 1958  Erste Beute H800.jpg
 
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22 Jan 2016
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Mein erstes Wild war, nunja, eine Ratte:D
Und danach zwei Nutria, geschossen mit der .22 Hornet
 
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Na dann will ich auch mal,
erstes Stück war vor dem Schein mit einem Jugendfreund der schon den JS hatte zusammen ein Fuchs.
Als frischgebackener Jagdscheininhaber ein Böckchen im Revier des Schwiegervaters, bleibt immer in Erinnerung, auch weil es erst auf den zweiten Versuch geklappt hat. Beim erstenmal ist mir der tolle neue Jagdhut
beim in Anschlaggehen vom Jackenkragen immer nach vorne vom Haupt geschoben worden bis ich ihn entnervt abnehmen wollte, natürlich genau in dem Moment als der Bock sicherte und sich sozusagen gegrüßt empfahl 😂
Der nächste Morgenansitz brachte dann den Erfolg.

Horrido
 

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