Evo Green Short Rifle 9,0 g (.308)

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Die nehmen nur ihre Kontoauszüge ernst....

Stimmt nicht.
Natürlich tritt jedes Unternehmen mit dem Ziel an, Gewinne zu erwirtschaften, aber ohne gute Produkte wird das nicht lange gelingen und deshalb braucht es dort immer den Ehrgeiz, díe Produkte weiter zu verbessern.

..... Sonst würden die niemals vernickelte Geschosse verkaufen, die nur praktische Nachteile haben!.....

Das hat eine lange Tradition und war als Gleitmittel auf den damals üblichen Flussstahlmänteln eine gute Idee, die sich über Jahrzehnte bewährt hat. Deshalb klappt das auch heute noch beim Evo Green ganz gut und hat aus hochwertigen Läufen mit glatter innerer Oberfläche bei hoher Präzision geringe Reinigungsintervalle nötig.

Aber ich geben Dir auch recht, dass es ein bewährter Rat ist, unbeschichtete Geschosse zu verwenden, möglichst immer aus einem Los, damit sich ausschließlich einheitliches Material abschmiert, das von Schuss zu Schuss die harmonischsten Gleiteigeneschaften beim Geschossdurchlauf erzeugt und sich anschließend mit Kupferlöser gut entfernen läst.

Fazit: wer seine Laborierung fast nur zur Jagd verwendet, sie über lange Zeit unverändert nutzt und nicht dauernd mit neuen Patronen spielt, ist mit Flussstahlmänteln und Nickelbeschichtung gut bedient.
Wer hunderte Patronen p. a. zum Training verschießt, wählt besser günstige (Match-) Geschosse ohne Beschichtung.
 
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Fazit: wer seine Laborierung fast nur zur Jagd verwendet, sie über lange Zeit unverändert nutzt und nicht dauernd mit neuen Patronen spielt, ist mit Flussstahlmänteln und Nickelbeschichtung gut bedient.
...., kann ich nur bestätigen (y) und der Rest ist stille Post, die im Forum ja sehr gut funktioniert:geek:
(Ein SpeedTipPro in 150gr würde mich interessieren)
 
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Nickelbeschichtung war nie eine gute Idee. Das wirkt nicht als Gleitmittel. Nach ein paar cm im Lauf ist an den Stellen wo das Geschoss den Lauf berührt von der Beschichtung nichts mehr da. Schaut euch doch mal ein abgeschossenes HIT an, da kann man es schön sehen weil das Kupfer rot ist.

Hier das RWS-Märchen:
https://rws-ammunition.com/fileadmi...RWS_Geschosse/Geschoss_Zerlegung/HIT_flug.png

Hier die Wahrheit, versehentlich von RWS selbst veröffentlicht, etwas runter scrollen bis Seite 6 des Dokumentes bzw Seite 4 der PDF
(inszwischen wurde der Flyer auf der RWS Webseite natürlich überarbeitet):
https://docplayer.org/71727192-Bleifrei-spezialisten.html
 
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Vorab von Geschossen verstehe ich nicht die Welt.
Habe mit nur simple Theorie überlegt und die Pulvergase dabei ausgeklammert.

Angenommen die größte mechanische Belastung für den Lauf wäre beim Einpressen des Geschosses in die Felder bis es sich vollständig in die Felder eingearbeitet hat und die Nickelbeschichtung würde min so lange halten dann hätte die Beschichtung doch trotzdem was gebracht?
Ab dem Zeitpunkt „gleitet“ das Geschoss mehr oder weniger in den vorgeformten Rillen
So nun lasse ich mir gerne all meine Denkfehler erklären 😁

WMH
 
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Vorab von Geschossen verstehe ich nicht die Welt.
Habe mit nur simple Theorie überlegt und die Pulvergase dabei ausgeklammert.

Angenommen die größte mechanische Belastung für den Lauf wäre beim Einpressen des Geschosses in die Felder bis es sich vollständig in die Felder eingearbeitet hat und die Nickelbeschichtung würde min so lange halten dann hätte die Beschichtung doch trotzdem was gebracht?
Ab dem Zeitpunkt „gleitet“ das Geschoss mehr oder weniger in den vorgeformten Rillen
So nun lasse ich mir gerne all meine Denkfehler erklären 😁

WMH
Ich verstehe den Gedankengang. In meiner Vorstellung rührt aber der Widerstand den das Geschoss beim Einpressen dem Gas entgegensetzt daher, dass es sich verformen muss. Es muss in Form gepresst, also verdichtet und im Übergang von Zug und Feld werden Teile der Geschossoberfläche auch gebogen. Die Reibung (und nur da könnte ein Gleitmittel helfen) spielt in dem Moment eher keine Rolle. Die Belastung für den Lauf ist ja eher ein nach außen gerichteter Druck durch das noch zu dicke Geschoss. Der Abrieb welcher durch ein Gleitmittel gemindert werden könnte, nimmt nach meinem Verständniss mit der Geschossgeschwindigkeit zu. Man braucht das Gleitmittel also genau dort wo am wenigsten davon ankommt, nämlich an der Mündung
 
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....In meiner Vorstellung rührt aber der Widerstand den das Geschoss beim Einpressen dem Gas entgegensetzt daher, dass es sich verformen muss. ...... Die Reibung (und nur da könnte ein Gleitmittel helfen) spielt in dem Moment eher keine Rolle....

Die Verformung findet aber nicht im Ruhezustand, sondern in Bewegung statt und bei Bewegung entsteht auch Reibung, oder nicht?
 
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Klingt schon mal alles sehr spannend :D Vielen Dank schonmal für die Antworten.

Vielleicht finden sich ja früher oder später noch ein paar mehr Leute, die das neue 9,0 g Geschoss bereits verwendet haben.
 
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Ich habe nun zwei Schachteln Evo Green Short Rifle in 9,0 Gramm (.308) erworben.

Leider wird es aufgrund derzeitiger beruflicher Überlastung noch ein wenig dauern, bevor ich konkret aus dem Revier/Schießstand berichten kann. Ich bin jedenfalls gespannt. Auch hinsichtlich Rückstoß- und Geschossknall-Verhalten (mit Schalldämpfer)...
 
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Nur für die, die es interessiert, hier ein erster Schießstandbericht.

Habe meine .308 nun auf Evo Green Short Rifle umgeschossen.
Präzision super, lediglich 6 clicks nach unten (1cm/100m) waren in der Höhe nötig, da die Waffe höher schoss.
Der Rückstoß (stets mit Schalldämpfer) ist deutlich ausgeprägter, als mit der vorherigen 11,7g Uni Classic, fühlt sich jedenfalls mindestens doppelt so stark an. Angesichts der knackigen Ladung evtl. auch nicht verwunderlich. Insgesamt ist der Rückstoß aber immer noch absolut friedlich/nicht der Rede Wert im Vergleich zu klassischen Patronen wie .30-06, 7x64, 8x68 oder eben .300ern. Aber mit der Uni Classic+Schalldämpfer gab es wirklich quasi keinen Rückstoß, eher so .22 Hornet Niveau. Nun springt die Waffe zumindest mehr im Schuss.

Nächstes Wochenende gehts ins Revier, allerdings wird ein aussagekräftiges Fazit zur Munition auf Wild wohl mindestens ein, besser zwei Dutzend Schalenwild an Zeit/Strecke benötigen (bei meiner Frequenz derzeit leider wohl etwa ein Jahr oder sogar etwas mehr), alles andere wäre Kaffeesatzleserei...

LG und WMH
 
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ja, mich eben auch :D Deshalb hab ich es mitgeteilt. Ich kannte das sonst eigentlich eher andersrum - schwereres Geschoss - mehr Rückstoß. Naja wird sicherlich auch in Teilen an der Combo aus Lauf/SD/Gewicht/LL etc. liegen...
 
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Das Rückstossverhalten im Vergleich zum TUG verwundert schon! Bei fast 3g weniger Gewicht trotzdem stärkerer Rückstoß?
So knackig kann die Ladung eigentlich nicht sein....

@FSK 300
Nach zwei weiteren Standbesuchen und einem Wochenende im Revier konnte ich übrigens nicht mehr feststellen, dass die neue, leichtere Munition mehr Rückstoß hat... Deine Skepsis war wohl angebracht :D Kam mir nach dem ersten Besuch jedoch so vor, weil ich nach jedem Schuss die Waffe gefühlt "mehr" zurecht rücken musste als vorher. Habe ich einfach verzerrt wahrgenommen denke ich.. Oder die Auflage war Schuld, wenn man partout eine Ausrede sucht ;-) LG
 

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