Naja, da hat man sich aber auch wieder vieles zusammen gebastelt wie man es braucht.
Erstmal den schwarzen Peter den Landwirten zuschieben.
Wenn man ohne Ton die ersten 30 Sekunden anschaut eröffnet sich schon das erste Problem.
Die Räuberdichte, egal welcher Couleur, ist meist viel zu hoch.
Natürlich ist die monotone Großflächenwirtschaft für viele Arten nicht förderlich aber das seit vielen Jahrzehnten die Dichte der Prädatoren, insbesondere Greifvögel, Kolkraben und Krähen, in immer schwindelerregendere Höhen steigt wird meist nicht erwähnt.
Sicher sind Blühflächen top für die Offenlandarten, die werden aber zur Falle sobald die Ernte einsetzt und sich alles was tierisches Eiweiß frisst Tag und Nacht auf diese Rückzugsorte stürzt. Blühflächen mit mehr als 10ha Größe die zumindest etwas Schutz vor Prädation bieten würden wird wohl auch der bestwollende Landwirt nicht anlegen.
Das die Küken viel Insekten zum wachsen brauchen, sogar die Zusammensetzung der Nahrung kann man bereits im "Fasan" von Kroll von 1963 nachlesen.
Und das die zweiten Küken auf dem plattgetrampelten Weizen, wo sie gar keine Chance haben an Spinnen etc. zu kommen die nunmal auf dem Boden laufen wie man bei den ersten Küken sieht, weniger Nahrung aufnehmen hätte ich den beiden "Wissenschaftlern" auch orakeln können.
Die Lösung sind mehr Bioflächen, wird da propagiert. Der 26.09. lässt grüßen. Bei uns sitzen die Wachteln z.B. im konventionellen Weizen, nicht im Bio. Wie kann das sein?
Solch eine Bioweizenfläche wie im Film hab ich bei uns noch nicht gesehen. Erstmal werden sie gestriegelt, bis zu 3mal, da findet man weder Junghase, noch Lerchengelege drauf. Danach werden die Flächen so dicht, um Unkrautwuchs zu unterdrücken daß sich da kein Hase mehr drin aufhält. Da dort, natürlich, keine Spritzspuren drin sind ist das ein kompletter, dichter Block in dem sich lange Feuchtigkeit hält und komplett unbrauchbar ist.
Wir haben jede Menge Steinschmätzer, alle 100m sind Schafstelzen, Neuntöter und in Lerchen ertrinken wir. Aber nicht auf den Bioflächen.
Wichtig sind natürlich Hecken, Ödlandflächen, kleine Strukturen aber auch Blühstreifen. Aber nur wenn diese nicht ständig am Tag von Katzen und Nachts von Füchsen revidiert werden.
Das ist übrigens eine konventionelle Rapsfläche von unseren Bauern, da kommt lange nicht jeder qm unter die Spritze.
Das oft sinnlose Mulchen wurde natürlich richtigerweise angesprochen.
Unsere Kiebitze brüten übrigens auf den Rübenschlägen, seit dem sich die Anzahl der Weihen aber bei uns vervierfacht hat haben wir leider kaum noch welche.
Man kann schon viel machen wenn man will, was die Jäger leisten wird im Film mit nicht einer Silbe, mal wieder, erwähnt. Man kann Hecken anlegen, Rückzugsräume und Nahrungsflächen wie Blühflächen anlegen, ganz wichtig Prädatorenkontrolle ( was nur wir können!) und vor allem versuchen gut mit den Landwirten auszukommen denn es geht nur gemeinsam.