Wie alle wissen, habe ich vom Flintenschießen weniger Ahnung, aber:dorfler schrieb:moin,
wo kriege ich für eine Blaser extendet Chokes her? Welchne müssen/sollten das sein?
Gibt es Chokes die die LL um 4-6 cm verlängern können?
Vielen Dank für Infos
gruß
dorfler
Iltis99 schrieb:Das Schwungverhalten ändert sich durch unterschiedliche Gewichte am langen Hebel , also beispielsweise schwerere Chokes
Da bei BDF immer zwei Chokes zeitgleich gewechselt werden, gibt es unterschiedlich schwere Chokehülsen.
Längere aus Stahl wiegen um die 25 Gramm (Mehrgewicht zu den konventionellen) pro Stück x 2 = 50 Gramm mehr an der Mündung, eine halbe Tafel Schokolade
Leichtbauvarianten bringen es auf ca 2x15 Gramm Mehrgewicht = 30 Gramm
So sind Schwerpunktabstimmungen möglich
Aber: viele merken mangels Erfahrung (noch) keinen Unterschied
Thersites schrieb:OK - das mit dem Schwingverhalten ist richtig.
Aber wenn es nur um das Gewicht geht - gibt es da vielleicht auch andere Möglichkeiten?
Der Threadstarter wollte - so hab ich ihn verstanden - einfach mittels Chokes eine 5 cm längere Flinte, und nicht explizit deswegen, weil diese dann an der Mündung schwerer ist.
(muss zuhause mal meine Briley-Chokes im Vergleich zu den mündungsbündigen Chokes auswiegen)
dorfler schrieb:moin,
....... Dann kam aber die Überlegung die 71iger Läufe zu verlängern... warum.... ich weiß es eben nicht.
Warum schießt man Skeetrunden am besten mit 66 oder 68er Läufe, warum Trap mit 76 oder gar 81 iger
Bringt das wirklich was? Ich komme mit den 71igern eigentlich gut zurecht (Hauptsächlich Parcour).
Vorher habe ich eine SKB mit 76iger Läufen geschossen, gefiel mir für Trap irgendwie besser.
Ist das nur im Kopf ein Unterschied oder bringen bei Trapdurchgängen längere Läufe wirklich was?
Für Parcour halte ich 76iger nicht für nötig
Gruß
dorfler
Mr. Shotgun schrieb:Die Lauflänge ist ein Instrument, um die Gewichtsverteilung/Balance der Waffe zu beeinflussen. Eine Neuwaffe kann daher "out of the box" alleine durch die "richtige" Wahl der Lauflänge speziell für bestimmte Verwendungen und Anschlag-/Schwungtechniken konfiguriert werden.
Skeet: Neutral bis Hecklastig, für schnelle Starts und schnelle Richtungswechsel bei Doubletten. Früher oft 66/67 cm, heute meistens 71 cm (ganz aktuell auch Modelle mit 73 cm), da stabileres Schwungverhalten gewünscht wird.
Sporting/Parcours/DJV-Schiessen: Neutrale Balance für Schützen mit Move-Mount-Shoot Technik, die darauf angewiesen sind, dass die Waffe perfekt zwischen rechter und linker Hand ausbalanciert ist. Kopflastig für Schützen mit Premount-Technik (schneller Anschlag, langes Führen auf dem Ziel)
Olympic Trap: Deutlich Kopflastig, für stabilen Schwung mit relativ geringer Dynamik (da aus Voranschlag geschossen wird)
Auch kann die Lauflänge zur Kompensierung unterschiedlicher Griffposition am Vorderschaft genutzt werden. Grosse Schützen greifen meist den Vorderschaft weiter vorne und brauchen daher längere Läufe als Schützen mit geringerer Körpergrösse/Armlänge (und entsprechend kurzer Griffposition in Baskülnähe) für eine perfekt zwischen rechter und linker Hand ausbalancierte Flinte.
Durch lange Chokes kann die Balance ziemlich massiv verändert werden, schwere Chokes bringen bis zu 50 Gramm (!) pro Choke an die Münung. Ausserdem ist bei einem längeren Konus der Mündungsimpuls geringer, der durch die Stopwirkung der Schrotsäule an der Verengung verursacht wird. Dadurch wird das Wahrnehmen des Treffersitzes einfacher und der Schütze kann besser von Schuß zu Schuß sein Zielbild bzw. seine Schwunggeschwindigkeit anpassen, um möglichst mittige Treffer zu erreichen.
Iltis99 schrieb:Zwei Sachen dazu:
wo kann heute ein ernsthafter Flintenkaufwilliger in aller Ruhe Kaliber 12 und 20 , Lauflängen 71/76/81 und das mit ganz unterschiedlichen + unterschiedliche schweren Schäftungen testen ?
Wer sich für einen Hersteller ernsthaft interessiert, zahlt sicher auch gern 100 € Kostenzuschuß um mal wirklich alles unter Anleitung und kompetenter Beratung auszutesten wie Lautsprechersysteme , um dann nach einem Ausschlußververfahren dann bei "seiner" Konfiguration zu landen.
Rechnet man dem die 100€ als Anzahlung bei Neukauf binnen 6 Monaten zu 100% an, wo ist das Problem ?
Das Problem: das keiner mehr so was als Vorführwaffen bereit hält , Neuwaffenverkauf meist reine Katalogbestellungen sind oder ein zufällig das was gerade welch ein Wunder im Regal vor sich hin rottet, genau die einzig Wahre ist.
Das können sich heute die Flintenyoungster kaum vorstellen , daß man noch vor 25 Jahren in den großen Geschäften lagermässig regalweise unterschiedliche Konfigurationen von Browning/Miroku und Beretta anschauen konnte ( Linksflinten !) und sich dann von einem bestimmten Hersteller und dann von einem bestimmten Modell aus einer Auswahl seine heraussuchen konnte , die einem lag und die mit dem schönsten Schaftholz.
Hinfahren, sich flintenkompetent !!! beraten lassen und seine Beute sofort mitnehmen.
Und das ganze Zubehör selbstverständlich auch lagermässig vorrätig : reichlich unterschiedliche Schießwesten für Sport und Jagd in allen Größen und Farben, Chokes bis zum abwinken
damals......
Iltis99 schrieb:Oh doch, bei ein paar richtig großen Händlern und den (wenige) aber dafür um so besser bestückten Frankonia/Kettnerstützpunkten staden die Rage voll
Browning hatte zu der Zeit einfach eine deutlich größere Modellvielfalt als Beretta
Bei Frankonia als damaligem Browning-Importeuer natürlich schwerpunktmässig ebensolche : 325 , 425 in allen Jagdvarianten Kal 12 und 20 , Ultra / Ultra Sporter in Skeet / Trap / Sporting dazu alle Dekovarianten der SLF Gold / Gold Hunter von 66 bis 76cm Lauf
und als kauffähiger und kaufwilliger Stammkunde war der Kundendienst erstklassig , bei Kettner und Frankonia
Bei Kettner waren lagermäßig Beretta der Schwerpunkt: in Lintrof und erst recht in Ossendorf standen nebeneinander 20-30 Beretta Neuflinten bis rauf zur SO , nicht eine, 2-3 waren im Bestand