Fadenwürmer auf Rehleber?

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13 Apr 2015
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Bisher habe ich in diesem Forum schon seit geraumer Zeit sehr viel Wissen erfahren und durch andere Erfahrungsberichte lernen können. Doch zu diesem Fall habe ich noch nichts finden können.

Fadenwürmer auf der Rehleber ...

Vor 1 Woche habe ich einen Bock (ca. 3-4 Jahre alt) erlegt, der aufgebrochen 16 kg auf die Waage brachte. Für unsere Revierverhältnisse kein starker Bock, aber auch keine sonderliche Ausnahme. Ansonsten zeigte der Bock keine Auffälligkeiten - Bis auf die Leber, auf der eine komische Fettschicht mit vereinzelten Würmer war. (siehe Bilder) Alle anderen Organe waren soweit ok.
Beim Abziehen der Leberhaut sah die Leber normal aus.
Die Leber habe ich verworfen, jedoch stellt sich die Frage, ob der Rest des Wildbrets unbedenklich für den Verzehr ist.

Vielen Dank im voraus für Eure Einschätzungen.

WH Normaljäger
 
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5 Aug 2010
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Ich darf mal: prinzipiell sollte das Wildbret in Ordnung sein... ABER: ich bin da heikel und mir würde hier das Appetit vergangen sein bei diesem Stück. Deshalb würde ich es auch niemand anderem vorsetzen wollen.

Meine Meinung!
 
G

Gelöschtes Mitglied 4585

Guest
Oh, was für eine sauerei.

?>fleisch für den Hund- sehr gut durchkochen- Hitze +80 Grad +1Stunde
Reste sehr gut entsorgen-

Mal zum Tierarzt und nachfragen was das für Würmer sind.
 
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31 Aug 2006
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An diesem Beispiel lässt sich gut das grundsätzliche Vorgehen bei "Auffälligkeiten" beschreiben.

Wir sehen beim Ausweiden und Versorgen, also bei der Fleischuntersuchung diese oder andere Auffälligkeiten, wir stellen also ein "kritisches Merkmal" fest. In diesem Fall eine deutlich ausgeprägte geschwollene Leber , die eigentlich scharfkantigen Ränder sind verschwunden.

In vielen Fällen kann ich als untersuchender Jäger diese Diagnose fachlich nicht weiter bewerten, insbesondere unter der Fragestellung, ob das gesamte Stück noch als Lebensmittel tauglich ist.

In dieser Situation muss eine fachlich versierte Person hinzugezogen werden. Auf Gesellschaftsjagden ist häufig ein Tierarzt in der Nähe, der möglichweise helfen kann.

Ansonsten kommt jetzt nur noch die Alternative amtlicher Untersuchung oder das Verwerfen des Stückes infrage.

PS: Danke für den Link auf die CVUA Stuttgart
 
A

anonym

Guest
Danke für den Thread und den Link zur CVUA Stuttgart, gerade in meinem Bereich scheint so etwas häufiger vorkommen.

Da werden wir in der Zukunft noch genauer drauf achten.
 
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13 Apr 2015
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Danke für den Hinweis zum Bericht der CVUA. Ich denke, das
beschreibt genau den Fall. Das Bild der dortigen Leber sieht optisch identisch zu meinen Bildern der Leber aus.
So wie ich den Bericht jetzt verstanden habe, sind die Würmer wohl nicht "humanpathogen". Also nicht auf den Menschen übertragbar. Das Wildbret wäre somit verzehrbar.
Nichts desto trotz werde ich noch ein Veterinär zu Rate ziehen.

Zur Info: Das Revier liegt zwischen Augsburg und Ingolstadt.
 
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Diese Filarien gibt es auch in schwarz, zumindest beim Rotwild. Die entsprechende Datenlage ist in D noch recht dürftig, jedenfalls gibt es extem wenige Meldungen und Proben, deshalb auch kaum einen Experten zu dem Thema. In der Schweiz wie auch in Norwegen wurden Spezies nachgewiesen, die als bedenklich eingestuft werden. Bei denen fungiert übrigens der Fuchs als Zwischenwirt.
Sie sitzen auch unter den Faszien des Muskelfleisches (Fascien: manch einer nennt die dünnen Häute "Silberhaut"), in der Regel nicht auf der Leber, führen auch zu entzündeten Bereichen (die gelblich verfärbt sein können/sind) und sind eigentlich zu erkennen, auch wenn der Befall gering ist. Wir sind halt gefordert, genau hinzuschauen, wenn wir die Zerwirkarbeit machen. (Probennahme ist angebracht, das Einschicken ebenfalls.)
Gruss, DKDK.
 

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