Faktoren für kurzlaufgeeignete Kaliber

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Nabend zusammen,

da sitz ich da, warte auf die Sauen und komm ins grübeln...
Was haben die bekannten Kurzlaufkaliber gemein? Was sind entscheidende Faktoren dafür, ob sich der zwangsläufige Leistungsverlust durch einen, sagen wir auf 45cm gekürzten Lauf im Rahmen hält oder eben nicht.
Die Geschwindigkeit sollte es ja nicht sein, die 9,3 ist ne Bummeltante, .308 und 30-06 sind so unterschiedlich nicht, aber wehe dem, der die letztere kürzt 😉
Hülsengeometrie? Geschossgewicht? Dralllänge? Eine Kombination? Wenn ja, wovon?

Bin eben wieder mit der elend langen Creedmoor angeeckt 😒
 
G

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Kapazität, Maximaldruck, Kaliber im Zusammenspiel.
Weder Drall noch Geschossgewicht noch Hülsengeometrie.

Finger weg von Handy und Waidmannsheil.
 
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Die 9,3 eine Bummeltante? Guck Dir mal ihre Daten mit dem Sax - KJG an! Da trennt sie Welten von einer .308 Win!

Ein amerik. Wiederlademagazin hat interessante Untersuchungen mit Laufkürzungen unternommen, die Läufe von .300 Win Mag, .30/06 und .308Win wurden systematisch in Etappen gekürzt und die erzielten Geschwindigkeiten gemessen. Der Abstand und Unterschied der einzelnen Patronen blieb im Prinzip gleich - natürlich blitzte eine .300Win mit kurzem Lauf gewaltig, aber der Leistungsunterschied blieb bestehen!
 
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Entscheidend ist die Hülse.
Verlieren tun alle wenn man den Lauf kürzt. Ist eine Laborierung mit relativ frühem Brennschluss möglich kann man eine gewisse Eignung für kürzere Läufe in Betracht ziehen.

Ich persönlich halte wenig von der Laufabschneiderei. Leistung und rasante Flugbahn sollten eigentlich immer willkommen sein. Genau wie sanfteres Schussverhalten.
Das alles zu opfern, weil man nicht bereit ist die eigene Handhabung der Waffe bewusst(er) und umsichtiger zu gestalten, ist ein Holzweg.
 
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Ein mäßig großes Hülsenvolumen, welches die Nutzung offensiven Pulvers erlaubt ist eine Grundvoraussetzung für die Nutzung kurzer Läufe. Wenn man mit dem Limit umgehen kann spricht nichts dagegen.

Mal ein Meßwert: ich habe die 7x66SE mal mit 60cm und mit 65cm. Die gleiche Laborierung bringt aus dem 65cm Lauf ca. 20-25 m/s mehr an v0. Dies als Indikation, was man bei Overbore/Magnumpatronen an v0 verlieren kann.

Würde man den Lauf noch weiter kürzen, würde ich einen noch größeren Leistungsverlust pro cm erwarten.
 
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Ich habe den Lauf einer .358 Win von 55 auf 52cm gekürzt und die Geschwindigkeiten vorher und hinterher gemessen: es gab erstaunlicherweise so gut wie keine Abweichung bzw. lag sie im Bereich der Standardabweichung!
 
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Allgemein gilt: Alle Patronen fallen in dem typischen Laufbereich von 60cm bis 50cm ziemlich linear ab. Überproportional fallen werden die meisten erst ab 45cm.

Es kann eben passieren, dass bei z.B. 40cm Lauflänge so langsam die .30-06 auf das Niveau der .308 gefallen ist.

Die klassische Overbore-Berechnung (https://en.wikipedia.org/wiki/Overbore) finde ich ist ein guter Anhalt. Das ganze noch mit dem Brennschluss kombiniert, hat man eine gute Idee welche Kombination aus Lauflänge und Patrone gut passt.

Ein Problem ist vielleicht, dass man immer die 60cm-Daten der Patronen im Kopf hat und als Referenz verwendet.
Dabei findet man eigentlich kaum noch Waffenhersteller, die die .308Win in 60cm anbieten.
 
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Ich habe den Lauf einer .358 Win von 55 auf 52cm gekürzt und die Geschwindigkeiten vorher und hinterher gemessen: es gab erstaunlicherweise so gut wie keine Abweichung bzw. lag sie im Bereich der Standardabweichung!
3cm ist ja auch eher im homöopathischen Bereich :) Außerdem ist die Patrone ja durchaus so kurzlauftauglich wie eine 308 Win. Ca. 9mm Laufinnendurchmesser und Hülsenvolumen der 308 Win. Da kann schon viel TLM verbrennen bevor das Geschoss aus dem Lauf ist.
 
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Ein mäßig großes Hülsenvolumen, welches die Nutzung offensiven Pulvers erlaubt ist eine Grundvoraussetzung für die Nutzung kurzer Läufe. Wenn man mit dem Limit umgehen kann spricht nichts dagegen.

Genau das ist der Punkt. Es ist wesentlich, welche Pulversorten verwendet werden.

Grundsätzlich kurzlaufgeeignet sind 223, 308, 8x57, 9,3x62.

Eher wenig tauglich wäre alles, was progressive Sorten brennt.
 
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3cm ist ja auch eher im homöopathischen Bereich :) Außerdem ist die Patrone ja durchaus so kurzlauftauglich wie eine 308 Win. Ca. 9mm Laufinnendurchmesser und Hülsenvolumen der 308 Win. Da kann schon viel TLM verbrennen bevor das Geschoss aus dem Lauf ist.

Deswegen hab ich ja den Lauf gekürzt!
 
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Großes Hülsenvolumen mit hohem P Max vs. kleiner Laufquerschnitt ist eher suboptimal für kurze Läufe. Natürlich ist bis zu einer gewissen Grenze da immer noch genügend Leistung vorhanden. dies wird aber mit Blitz und Donner erkauft. 6,5x68 zu 6,5x55. Sinngemäß ist das auch auf 300WM zu 308Win, 9,3x64 zu 9,3x57 usw. ableitbar.
 
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Ich denke, wer einen kurzen Lauf will, der schiesst damit auch nicht 300 Meter +, insofern ist das mit dem kurzen Lauf schon ok.
Blitzt halt, aber man hat den Vorteil der Handlichkeit
 
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Na ja, der Pmax von der .308 Win und ihren Abkömmlingen ist ja nicht gerade niedrig!
 
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Laufkürzungen können auch zu sehr unterschiedlichen Schwingungen führen.. Stichwort "Harmonics" und damit die Präzision beeinflussen. Natürlich ebenso wenn man 500g vorne dann wieder in Form eines Schalli dranschraubt. Wer keinen Schalli will kann ja über nen EC-Tuner z.B. wieder was an den Harmonics einstellen wenn die Ladungsentwicklung an den Grenzen ist..


Kleiner Tip für jene, welche sich seit 34 Jahren wegen der zu engen eigenen Kanzeln beschweren.. nehmt eure Baupläne und macht alles 20% größer.
Wir haben auch noch ein paar von den engen Mistdingern mit kleinen Fenstern übrig die nach und nach ersetzt werden. Dazu haben wir neue Plattformen und Stahl-Gestelle für DJ Böcke mit 1,40m x 1,40m glaube ich.
 
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ädd Kingklops2:
Erläutere mir und vielleicht anderen Unwissenden was du mit
"Harmonics" und EC Tuner meinst. Ich habs im Zusammenhang mit Waffen noch nie gehört.
Gruss w
 

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