Fangjagd 2021/2022

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7 Feb 2002
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Santachilly das ist doch gut wie Du das machst!!!!!!!

Wenn Du in einem Revier wohnst mit vielen Waschbären dann fängst du eben leicht was und
die gehen sogar fast in jede Kastenfalle.

Wenn Du tagsüber oder gegen morgen oder Abend Füchse übers Feld laufen siehst dann fängst Du mehr.

Fängt ein Revier neu mit Fallen an ebenso.

Ich fange gering mehr wie Du und streng mich schon sehr an. Gerade mal wieder Hase aus der BTWRF geholt.

Ich köder auch nur in der Mitte der Falle an. Wir haben viele Gänse und Enten.

Die Brust kommt in die Küche Hals Ständer in Falle, hänge ich rein, dann habe ich nicht so

schnell Maden drin. Dann wie Du bei warmen Wetter nach drei bis fünf Tagen was neues rein.

Bei kaltem Wetter etwas länger. So ein Ständer aufgehängt ist längst nicht so schnell

gammelig wie Aufbruch. Ich glaube auch Marder Fuchs kennen Reste von Gänsen oder

Ente.

Habe verschiedene Lockmittel versucht, ein sogar aus USA senden lassen, der Zoll war

über den Gestank nicht erfreut, hat kein bischen mehr Erfolg gebracht.

Zwangspass hat mehr Hasen in die Falle geführt, aber davor es etwas glatt machen ist gut.
 
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26 Jul 2002
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Moin Liebe Waidgesellen,
Lieber Santachilly, ich versuche dir mal zu helfen und antworte mal unten in deinem Text.

ich lese die Beiträge sehr gerne und bin beeindruckt wie viel Fangerfolg Ihr habt. Wenn ich lese das pro Falle 4, 5, 6 und mehr Fänge pro Falle gefangen werden bin ich schwer beeindruckt und frage mich was wir denn Falsch machen.
Hasenhahn hat es schon angedeutet: hast du 1 Falle stehen und fängst damit 10 Stück Raubwild, dann hast du einen durchschnittlichen Fangerfolg pro Falle von 10 Stück. Hast du aber 2 Fallen stehen und fängst insgesamt 15 Stück, dann hat jede Falle durchschnittlich nur 7,5 Kreaturen gefangen. Aber die absolute Zahl der Fangerfolge mit 2 Fallen ist um 5 höher als mit einer Falle, somit hast du 50 % mehr gefangen als mit der einen Falle. Und genau darum geht es: viele Fallen fangen viel (absolut gesehen), aber der Durchschnitt pro Falle sinkt.
Ich wohne in Niedersachen in einem 650 ha großem Niederwild Revier. Wir jagen in einer reinen Niederwildjagd. Wir haben in unserem Revier
8 x BWRF
1 x Kofferfalle
1 x 2,5 m lange Kastenfalle
2 x Eiabzugeisen

Wir haben bist jetzt
2 Dachse, 4 Jungfüchse, 1 Waschbär, 1 Marderhund und 4 Marder gefangen.
12 Stück Raubwild mit 12 Fallen = 1 Stück pro Falle. Mich würde interessieren, wie sich die Fänge auf deine Fallen verteilen. Vieleicht kannst du ja berichten.
Wir bekirren die Fallen jede Woche frisch. Diese Intervalle sind viel zu kurz und völlig unnötig. Gerade bei diesen Temperaturen halten die Köder sehr lange. Nach 3-4 Wochen, je nach Witterung, drehe ich den Köder einfach um, weil er unten noch genauso frisch ist wie am Anfang. Bei milderen Temperaturen sind die Intervalle etwas kürzer, so dass ich ca. alle 4 Wochen den Köder auffrische, in dem ich den alten Köder, so er noch da ist, umdrehe und den frischen einfach oben drauf.
Als Köder nehmen wir
Schlachtabfälle einer Geflügelschlachterei ( Kopf, Herz und Magen) das beste fehlt hier: nämlich die Därme. Diese sind das eigentliche Anziehungsmagnet
Pansen hoffentlich keiner von Rindern oder Kühen. Es sollte auf jeden Fall Pansen von Wild sein, am besten vom Reh. Und da auf keinen Fall nicht nur der Pansen, sondern der gesamte Aufbruch sollte, je nach Größe, so aufgeteilt werden, dass damit max. 5 WBRF beködert werden. D. h., es muss wirklich reichlich Aufbruch in das Wipprohr. Nicht kleckern, sondern klotzen. Mehr riecht (stinkt) mehr und hält länger vor. Ganz wichtig ist dabei der Panseninhalt, der mit dem gesamten Aufbruch vermengt werden sollte, so dass bei jeder Köderportion genug Panseninhalt ist. Elementar wichtig ist, dass du auf der tiefsten Stelle des Wipprohres rechts und links der Köderöffnung Löcher durch den Rohrboden bohrst. Die beiden Löcher sollten ruhig 25 cm auseinander sein, damit der Aufbruch genug Platz zwischen den Löchern hat. Die Löcher haben den Zweck, dass eventuell Flüssigkeiten, die vom Aufbruch abfließen, sofort durch diese Löcher nach unten unter das Rohr abfließen. Dadurch bleibt das Rohr zwischen Loch und Rohrende trocken und sauber. Kann die Absonderung des Aufbruches jeweils bis zum Ende des Wipprohres fließen, bräuchte das Raubwild nicht bis zum Köder gehen, es würde im Nachbarrohr stehen bleiben, dort Witterung nehmen und umdrehen, ohne das Wipprohr zu betreten. Ich habe selbst 3 Jahre gebraucht, um die immer weniger werdenden Fangerfolge zu ergründen. Nachdem ich die 26 mm Löcher gebohrt hatte, war das Problem gelöst, die Fangerfolge stiegen wieder Jahr für Jahr an.
Hasenaufbruch ( Herz Lunge Leber)hier das gleiche: das Eingeweide (Därme) ist das wichtigste vom Köder
Dosenfisch zieht sicherlich gerne Mäuse an, nehme ich nur noch in Ausnahmefällen
Frolic wird leider schnell von Mäusen, Ratten und Schnecken aufgefressen.

Je nach Jahreszeit und was vorhanden ist. Ich habe wirklich alle Köderarten durch und bin immer wieder bei Rehaufbruch gelandet. Auch in der wärmeren Jahreszeit. Maden im Köder stören überhaupt nicht, im Gegenteil Die Fallen sind verblendet und die Fallenstandorte mit bedacht ausgesucht.

Bei den BWRF ködere ich immer 2 Meter vor dem Rohr, im ersten Rohr, in der Mitte, im letzten Rohr und 2 Meter draußen. Das ist absolut kontraproduktiv für deinen Fangerfolg. Es darf nur und ausschließlich mittig im Wipprohr, wie oben beschrieben, der Köder liegen, niemals außerhalb der Falle oder gar in einem der vorgelagerten Rohre. Wenn das Raubwild zur Falle gelangt, darf es nur mitten in der Falle den Köder vorfinden, da muss das Raubwild hinwollen. Auf dem Weg dorthin darf kein Köder liegen.

Wir entnehmen den alten Köder reinigen die Falle so gut es geht. Wie oben beschrieben, drehe ich den alten Köder um und lege in der Regel den frischen oben drauf. Gereinigt wird die Falle bei mir nicht, mit einer Ausnahme: wenn die Fallen ab Ende Juni geschlossen werden, trocknen die Köderreste bis zum Wiederbeginn des Fallenstellens vollkommen ab, sie sind dann sehr spröde und der Köderbereich im Wipprohr kann schnell gesäubert werden. Dazu nehme ich immer eine Drahtbürste.
es sind ordentliche Wechsel und Zwangswechsel angelegt. Vegetationsfreie Wege zur Falle sind schon sehr förderlich, aber Zwangswechsel kannst du dir sparen, sie helfen nicht, das Raubwild in die Falle zu drängen. Im Gegenteil: bei Schnee habe ich mehrfach festgestellt, dass das Raubwild gerne um die Falle oder auch gar über die Abdeckung der Falle läuft, bevor es einschlieft.

Was kann ich ander/ besser machen?

Wie macht Ihr es?

WMH

Santachilly
So, ich hoffe, ich konnte dir etwas helfen. Wie gesagt, so, wie ich geschrieben habe, praktiziere ich es in meinem Revier. Andere Reviere können andere Erfahrungen gemacht haben, denn mehrere Wege führen bekanntlich nach Rom.
Wenn in deiner näheren und weiteren Umgebung ebenfalls dem Raubwild intensiv nachgestellt wird, kommt logischerweise weniger bei deinen Fallen an als wenn rundherum nichts am Raubwild gemacht wird.
VG rotfuchs2
 
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Ich konnte heute einen Steinmarderrüden aus der Betonrohrfalle entnehmen. Nachdem ich dieses Jahr erst nach 12 Jahren Jagdschein den Fallenkurs gemacht habe und dann Anfang November die Falle gestellt habe war das auch gleichzeitig der erste Fang in meinem Jägerleben. Köder war ein Gänseschlegel und Sprotten unter der Köderabdeckung geschmiert.
 

K2

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Heute kommen wir zu einer Krefelderin, um sie abzudichten ( Teerband) und zu verblenden.
Vor einigen Tagen war sie trotzdem schon beködert worden und siehe da, ein Steinmarderrüde hat sich bereits gefangen. (y)
 
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Herzlichen Dank für die Informativen Antworten. Ich werde das ködern und den Köder umstellen und euch auf dem laufenden Halten wie es sich entwickelt hat. Ih wünsche einen guten Start in die neue Woche.

Allen viel WMH
 
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Ist bei mir recht ausgewogen. Etwas anderes konnte ich über die Jahre bei den Mardern aber feststellen: Wenn sich an einem Fangplatz ein Rüde fing, konnte ich meist innerhalb von zwei oder drei Wochen noch eine Fähe fangen und umgekehrt. Da würde mich auch interessieren, ob andere Fänger gleiche Erfahrungen gemacht haben.

Und ich dachte schon ich könnte diese Theorie bestätigen. Nachdem sich ja am Freitag mein erster Marder überhaupt gefangen hatte (Rüde), ging in der Nacht zu Sonntag die Falle gegen 2 Uhr erneut zu. Leider war es diesmal ein Fehlfang.

Auf jeden Fall bin ich jetzt ziemlich angefixt was die Fallenjagd angeht und grüble schon über neue Fallenstandorte für 2022 nach.

Eine Frage noch und ich bitte meine Unwissenheit zu entschuldigen: Ich hab mich vorher schon etwas mit dem Thema Fangjagd beschäftigt und dabei auch mit dem Thema Kofferfalle. Diese empfand ich eigentlich als recht gut und fast besser als die Kastenfalle (Zwangswechsel mal ausgeschlossen). Nun wurde uns im Fallenkurs aber berichtet, dass diese für Niedersachsen nicht zugelassen ist. Ich sehe diese aber überall bei Niedersächsischen Jägern oder auch in meinem Umfeld. Die Anfrage vom Dozenten ist nun auch schon 10 Jahre her, aber er meinte es ändert sich nichts, bzw. nicht so schnell. Ich finde leider auch keine Quelle im Netz die das widerlegt, aber selbst die LJN schreibt von der Kofferfalle als gute Methode zur Raubwildminimierung. Die sollten es doch eigentlich wissen, oder? Ich will halt nur nichts falsch machen. Vielleicht kann jemand, dass kurz bestätigen.

Vielen Dank und sorry für OT!
 
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Mir ist nicht bekannt das in Niedersachsen die Kofferfalle verboten ist. Einmal wurde die auch bei mir überprüft da der Deckel oben keine blickdichte Abdeckung hatte. Die war aber mit dem Sturm seit drei Tagen weg und ich hatte sie deshalb nicht fängisch gestellt. Damit war alles in Ordnung.
Neu würde ich keine Kofferfalle und keine Kastenfalle aus Holz mehr neu anschaffen.
 
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Ich kenne mich mit dem Niedersächsischen Jagdrecht nicht aus, wäre aber ziemlich beschämend für den Dozenten wenn es am Ende als unwahr herauskommt.

Zur Sicherheit bei der UJB nachfragen wäre jetzt mein Vorschlag.
 
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In BW ist das in der DVO geregelt welche Fallen erlaubt sind (sehr eingeschränkt).

Für Niedersachsen habe ich nur die Beschränkung gefunden das nicht lebend Fallen entsprechend geprüft sein müssen.
 

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