Fasan im Revier

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Wir haben im Revier eine Fasan gesichtet, nun kam uns die Idee ein paar Hennen zu kaufen und diese dort auszusetzen. Hat jemand von euch Erfahrungen, wie man am besten vorgeht und ob das klappen kann?
 
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Lies mal bei "Mein Rebhuhnprojekt" , da äußern sich einige Profis, die gute Hinweise auf ein erfolgversprechendes Vorgehen geben!
Viel Glück, besonders bei der intensiven Prädatorenjagd!!!:):):)
 
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Biotop verbessern,
Raubwild bejagen,

und dann wenn du da kleinlichst deine Hausaufgaben gemacht hast und auch die Nachbarreviere mitziehen dann kannst du über Hennen nachdenken.

Und am besten greifst du dann auf Hennen aus ausgemähten Gelegen zurück, Volierelegehennen haben nämlich meist mit einem Wildfasan nichts mehr zu tun.

Am besten beschreib erstmal dein Revier, bei mongolicusblütigen kommt es naturbedingt zu einem Wanderverhalten, es kann daher sein das dein Revier garnicht passt und der Fasan nur wandert. Eine Vermutung ohne Gewähr.

Trotzalledem viel Glück bei deinen Vorhaben, wenn du es richtig und mit dem Willen und Durchhaltevermögen angehst dann kann das was werden ;)

Gruß
Neronno
 
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Wir haben im Revier eine Fasan gesichtet, nun kam uns die Idee ein paar Hennen zu kaufen und diese dort auszusetzen. Hat jemand von euch Erfahrungen, wie man am besten vorgeht und ob das klappen kann?

Nimm mir jetzt meine ehrliche Antwort nicht krumm: Aber solche Anfragen bekomme ich fast wöchentlich. Der eine Satz von Dir deutet aber darauf hin, dass Du bei Null wissen anfängst. Man stellt eine Sprechblase ins Netz und schon kommt ein Sack voller Tipps, die vermeintlich besten sucht man sich raus und ab geht's ins Desaster. Da will sich jemand ins Cockpit eines Düsenjägers hocken und ist noch nicht mal mit nen Segelflieger geflogen. Das Forum hier ist voll von diesem Thema.
Also ich würde mir an Deiner Stelle erst mal die zur Verfügung stehende Literatur wälzen.... (früher bekam ich immer Anrufe aufm Handy "ich habe mir jetzt einen jungen Hund gekauft, was kann ich mit dem schon alles machen? - man erwartet einen Crashfortbildungskurs am Handy worüber man Bücher geschrieben hat, heute ist das mit dem Fasan so)
Dann musst Du wissen, dass es in Deutschland so gut wie keine wildbahntauglichen Fasane und noch weniger Rebhühner in den Fasanerien zu kaufen gibt.
Dein Wissen über den Fasan muss über die 5 oder 6 "W" hinausgehen, wobei es meist schon bei der Definition dieser Schlagworte ausbeißt. Mit dem Wissen ob er am Ständer oder am Kopf getragen wird kommst nicht sehr weit in der Hegepraxis.
Du musst also Deine Elterntiere z.B. aus ausgemähten Wildgelegen rekrutieren und daraus den Nachwuchs aufziehen. Dazu musst Du für die weitere Zucht quasi ein Wissen wie ein Ziergeflügelzüchter - z.B. über Krankheiten, Verhalten aneignen. Wer noch keine Zwerghühner gezüchtet hat, sollte gleich die Finger davon lassen. Nicht alles was wie ein Fasan aussieht, verhält sich auch so.
Dann musst Du Dich in punkto Raubwild um einige 100 % gegenüber bisher verbessern, je nach Situation im Revier. "Wir schießen jeden Fuchs oder ich habe...... erlegt" ist Krampf.
Du musst in punkto Biotopverbesserung etwas mehr wissen als der durchschnittliche Jungjäger, der schon mit 4 Getreidearten bei der mündlichen Prüfung Schweißausbrüche bekommt.
Dann musst Du bereit sein, die Rehböcke mit Geburtsfehler (zu nahe an der Grenze) zu Gunsten der Jungfuchsbejagung eine Zeit noch begnadigen, selbst auf die Gefahr hin dass der Nachbar die "Zuchtauslese" durch Abschuss vornimmt.
Und verabschiede Dich von der Regel: 20 % Aufwand genügen für 80 % Erfolg, die letzten 80 % Aufwand würden nur eine Steigerung um 20 % beim Erfolg bewirken. Du brauchst 300 % Aufwand für 100 % Erfolg.
Zum Schluss sollte man sich die Frage stellen, woher der Hahn kam, ob es vorher auch schon welche gab oder ob er aus einem hochmotivierten Versuch drei Reviere weiter stammt, sozusagen der letzte Mohikaner.
Vielleicht erfüllst Du ja den einen oder anderen Gesichtspunkt aber das kommt aus Deinem Posting nicht raus.
Was mir eben immer stinkt: Es wird über keine Wildart so viel Blödsinn erzählt wie über den Fasan, dazu das Abwinken "haben wir alles schon probiert, alles für die Katz". Mag ja sein, aber wenn man dann 2 Sätze weiter hört wie vorgegangen wurde, dann rollt es einem die Zehennägel auf. Ich wage zu behaupten dass 95 % aller Bestandstützungen oder echten Wiedereinbürgerungen erfolglos waren. Mit diesen Ergebnissen wird eine mögliche Hegearbeit schlecht geredet.
Nicht überall kann man über Biotopverbesserung und Verringerung des Räuberdruckes eine Zuwanderung erreichen, daher muss es auch echte Wiederansiedlungen geben.
 
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Du solltest mal sehen, ob nicht doch mal eine neue Auflage möglich ist und da gehört das genau so rein.
 
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Heute durch Zufall das erste Gesperre Fasanen bei uns gesehen. Fuhr mit dem Fahrrad einen Feldweg entlang, als rechts von mir aus dem Grünstreifen eine "Wolke" junger Fasanen aufstieg und ca. 10 m weiter im Raps einfiel. Henne stieg nicht mit auf. "Wolke" deshalb, weil nicht zählbar, einfach zuviele, mindestens 15, eher 17, 18 oder 20. Größe einer Drossel, gut befiedert und gut flugfähig. Ein fantastischer Anblick. Wenn alle unsere Hennen (und wir haben reichlich Hennen) soviel Küken haben, oh man oh man.
Beste Grüße
rotfuchs2
 
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Du solltest mal sehen, ob nicht doch mal eine neue Auflage möglich ist und da gehört das genau so rein.

Interessiert aber leider niemand, Du kannst das 1.145'ste Buch über "Wie bekomme ich meinen Lebenskeiler vor dem Nachbarn?" schreiben und es wird gekauft. Niederwild macht Arbeit und ist abgeschrieben. Aber wenn es funktioniert dann macht eines einem unheimlich stolz. So werden wir Verrückte weiter unter uns bleiben.
Wer Niederwildhege erfolgreich betreiben will, muss erst ein paar Aufstiegsspiele gewinnen, bevor der in die Bundesliga darf. Die Zeiten wo die Landwirtschaft und die Tollwut für uns Jäger die Niederwild"hege" betrieben hat ist eben vorbei. Und so widmet man sich eben heute wieder Tierarten die durch die Landwirtschaft optimale Voraussetzungen vor Gebrech gesetzt bekommen haben.
 
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Ganz ausnahmsweise muss ich dem verehrten Colchicus doch einmal widersprechen.

Aussagen wie "nur mit 100% Einsatz fürs Niederwild kann man Erfolg haben" sind meines Erachtens nicht zielführend. Natürlich ist die Arbeit von rotfuchs2 in seinem Revier beeindruckend, und der Erfolg gibt ihm ja recht. Aber nicht jeder kann diese Arbeit leisten bzw. soviel Geld in die Hand nehmen.

Kann ich im Jahr 50.000€ fürs Niederwild ausgeben und dazu noch einen Berufsjäger anstellen, dann brauche ich mir um den Fasan keine Sorge machen.

Habe ich nur ein begrenztes Budget und begrenzt Zeit, dann stellt sich doch vielmehr die Frage : wo setzte ich die Prioritäten ?

Kann ich 500 € ausgeben, dann hätte ich folgende Alternativen :
a) 50 Kistenfasanen am Abend vor der Jagd aussetzen
b) 2000m2 Wildacker pachten und anlegen
c) 2 WBRF aufstellen

Ich stelle in meiner Umgebung immer öfter fest, dass es nicht einmal so sehr das Geld ist, was die Hegebemühungen begrenzt, sondern vielmehr der Faktor Zeit. Auf die drei Alternativen oben angewendet :

a) benötigt 30 Minuten
b) benötigt 2 Nachmittage, inklusive Düngen und Pflegeschnitt
c) benötigt dass ganze Jahr über Betreuung

Und genau da geht ja auch die Überlegung des Threadstarters hin : einfach ein paar Hennen kaufen und die Arbeit ist getan. Das wird mit großer Wahrscheinlichkeit nicht funktionieren (Überlebenswahrscheinlichkeit von Volierenfasanen in der freien Wildbahn lt. französischer Studie <2 Tage).

Da Niederwildhege ein Marathon ist, muss man einen Plan entwickeln und festlegen : das ist unser Budget für die nächsten Jahre, das können wir an Zeit investieren. Und dann müssen die Prioritäten festgelegt werden - die ich immer bei der Raubwildbejagung setzen würde und danach bei der Biotopverbesserung. Auch kleine Schritte jedes Jahr führen weiter - man muss eben nur durchhalten.
 
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Ganz ausnahmsweise muss ich dem verehrten Colchicus doch einmal widersprechen.

Aussagen wie "nur mit 100% Einsatz fürs Niederwild kann man Erfolg haben" sind meines Erachtens nicht zielführend. Natürlich ist die Arbeit von rotfuchs2 in seinem Revier beeindruckend, und der Erfolg gibt ihm ja recht. Aber nicht jeder kann diese Arbeit leisten bzw. soviel Geld in die Hand nehmen.

Grüß dich Wautzebautz,

selbstverständlich hast du Recht, es ist alles eine Sache des Input. Und je nach Input kommt natürlich auch der entsprechende Output dabei heraus.
Jeder muss für sich festlegen: was will ich???? Wer sich dann für einen minimalen Input entschieden hat, darf nicht mit einem wahnsinnigen Output rechnen. Soll ganz einfach heißen: Revierinhaber, die nichts oder kaum oder zu wenig investieren wollen/können, sollten eines nicht machen: dauernd herumjammern, lamentieren und klagen, dass sie kein oder kaum Niederwild haben. Nichts tun oder investieren, aber Niederwildpopulationen haben wollen wie z. B. in meinem Revier, das funktioniert nicht. Von Nichts kommt Nichts, das war immer schon so und wird auch immer so bleiben. Und genau diese uralte Weißheit habe ich bei mir umgesetzt. Dafür nehme ich auch an keiner bezahlten Drückjagd teil, gebe keine tausende von Euros für Auslandsjagden aus, sondern investiere dieses Geld lieber in mein Revier.
Beste Grüße
rotfuchs2,
der Jagd lebt!!!!!!!!!
 

steve

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Man muss zudem auch noch anmerken, dass die Gegebenheiten vor Ort vieles beeinflussen. Bewirtschaftet man ein Revier wie Colchicus knapp über der Baumgrenze, oder im schneearmen Flachland? In ersterem ist der Erfolg selbst bei vollem Einsatz immer wegen des Wetters in Gefahr. Auch das Biotop im engeren Sinne beinflusst viel. Habe ich ostdeutsche Ackerflächen oder Realteilung bei der jeder Fasan binnen 50m in einer bürstendichten Brombeere ist? Ganz eindimensional ist die Sache nicht zu beantworten.

In jedem Fall spart man sich das Geld für die Kistenfasane. Das bringt nichts, kann sogar schaden. Von Varianten a)-c) von Wautzebautz würde ich tatsächlich c) nehmen, weil die Wahrscheinlichkeit des Outputs m.E. am höchsten ist. Kombiniert mit einem Melder minimiert sich der Zeitaufwand wesentlich und man kann auf mehr als 2000qm Effekte erzielen.
 
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Moin Moin,

es stimmt schon was man so über Niederwildhege hier im Forum liest. Alles aber auch alles ist sehr Zeit- und Kostenintensiv .
Aber es lohnt sich.
Wir stehen vor unserer 3. Fangsaison.
In der ersten hatten wir mit 8 Kofferfallen 27 Kreaturen gefangen, darunter in einer Falle Baummarder, Fuchs und Dachs.
Wir hatten mit der herkömmlichen Auslösung einige Fehlfänge. Für die zweite Saison haben wir die Fallen alle mit einem von mir
entwickelten Auslöser umgebaut. Fehlfänge und Windempfindlichkeit gingen gegen null. Auch habe ich eine Auslösung für WBRF
bereit gestellt, von der man die Schieberkästen und das Stellen aus der Umbauung macht. Für die Umbauung brauche ich auch nur 5
Gehwegplatten a. 50 x 50 cm. plus Deckel. Zum Beginn der zweiten Saison standen dann 5 BWRF, 8 Kofferfallen, 3 Kastenfallen
und ein Rieselfelder Blockaderohr im Revier. Zudem 4 Kunstbauten. Das Ergebnis konnte sich sehen lassen. Es wurden 2,85 Kreaturen pro
Falle erbeutet. Die Kunstbauten brachten keinen Erfolg.
Auch haben wir einen Versuch mit 8 Wieselwippbrettfallen gestartet. Hätte nie gedacht, das ich in 5 Wochen eine Strecke von 27 Kreaturen
hatte. Und das alles auf 500 m.
Das alles konnte ich aber nur mit der Unterstützung meines JJ machen der die Betreuung und das Aufbauen der Fallen organisiert.
Dafür hat er freie Hand im Revier was die Bockjagd betrifft. Auch auf Enten, Tauben und Krähen genügt ein Anruf.
Wir bejagen ein 720 ha großes Revier. Zweidrittel der Fläche unterliegt mir. Und in diesen gut 430 ha. stehen meine Fallen.
Zur dritten Saison kommen noch 3 WBRF und 2 Kunstbaufallen mit meinem System hinzu. Auch greifen wir im August mit 20
Wieselwippbrettfallen an und der 01. Juli ist für den Aufgang der Krähenjagd reserviert.
Es gibt so schöne Zitate hier im Forum über unser Niederwild die bei verschiedenen Usern im Avtar stehen. Und alle haben ihre Bereichtigung.
Wenn ich heute durch unser Revier fahre sehe ich Hasen und Fasanen wie schon lange nicht mehr.
Die Zeiten wo ich mit meinem jungen Hund fahren musste um die Hasenspur oder das Vorstehen zu üben gehören der Vergangenheit an.
Einmal im Jahr werde ich im Staatsforst zur Drückjagd geladen. Das ist auch das einzige mal im Jahr wo ich auf Hochwild jage.
Ansonsten halte ich es wie " dna ", wenn die Sauen anfangen zu fliegen und ich mit Vorsteher und Schrotflinte drauf jagen darf, gehe ich mit.

Waldheil

Falkenterzel, ein NWJ mit Herzblut
 
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14 Feb 2006
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Ganz ausnahmsweise muss ich dem verehrten Colchicus doch einmal widersprechen.
Aussagen wie "nur mit 100% Einsatz fürs Niederwild kann man Erfolg haben" sind meines Erachtens nicht zielführend. Natürlich ist die Arbeit von rotfuchs2 in seinem Revier beeindruckend, und der Erfolg gibt ihm ja recht. Aber nicht jeder kann diese Arbeit leisten bzw. soviel Geld in die Hand nehmen.
Ich finde wir liegen doch nicht so weit auseinander, formulieren vielleicht mal etwas anders, meinen aber doch dasselbe. Ich habe bei der Niederwildhege immer als Vergleich das Flugzeug auf der Startbahn. Das läuft erst mal langsam an. Ist beim Niederwild genauso, ungeduldig nach 100 m neuer Hecke und immer noch kein Hase drin.....Dann braucht es einen enormen Kraftaufwand, den Vogel (merkt Ihr die Gemeinsamkeit) nach oben zu bringen. Ist er oben fliegt er auch nicht von alleine aber es geht etwas leichter. Die meisten Strohfeuerniederwildheger geben schon in der Steigungsphase auf, lange bevor die Reiseflughöhe erreicht ist. Was den Aufwand angeht, gebe ich Dir auch Recht, nicht jeder kann einen Berufsjäger anstellen.
Okay mein Vorteil: Ich fahre ins Revier 10 Minuten und auf dem Weg zur Arbeit und zurück quer durch. Hätte ich nicht diese Möglichkeit sähe es sehr eng aus. Ja und man muss Prioritäten setzen. Rehböcke sind mir nun eben mal egal, die Gehecke sind wichtiger.
Was das Geld angeht, ja wer intensiv Fallenjagd betreiben will, muss Geld ausgeben. Aber das muss jeder für sein Revier austesten. Wir haben auch Fallen, aber die Hauptstrecke wird erlegt (viele Natur- und Kunstbaue für die Baujagd, 2 Terrier im Revier).
Ich stehe auch zu einer Wiederansiedlung durch Aussetzen, in einem Nachbarrevier wo eben auch an allen Baustellen erfolgreich gearbeitet wird, brachte man im letzten Herbst 50 Jungfasane raus, davon hat 1/3 den Winter überlebt. Dieses Ergebnis ist machbar, natürlich nicht mit den franz. Versuchsfasanen.
 

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