Das Problem ist die enge Zuchtbasis der artreinen Wildfasane in Haltung, da wie Du sagst aus den Ursprungsländern nix mehr reinkommt.
Man muss sie mit z.B. echten Wildfasanen kreuzen. Die artreinen Unterarten haben doch meist sehr spezifische Biotopansprüche. Durch das Einkreuzen von Wildfasanen werden sie m.E. "vielseitiger"
Jede Landschaft in Deutschland schafft sich "ihren Fasan" wenn man sich die Zeit nimmt und nicht mit anderen Fasanen dazwischenmurkst. Das sind die Besten die es dann gibt.
Der vorherrschende Colchicustyp mit Monglicuseinschlag hat sich inzwischen herausgebildet. Dort wo es Schilf gibt und die Fasane ganzjährig nicht aufbaumen müssen, auch mit Anteilen vom Torquatus.
Von den artreinen Unterarten gibt es natürlich noch eine ganze Reihe die es auch packen würden.
Der artreine Colchicus ist in den meisten Zuchtlinien inzwischen als "schwergewichtige Schlaftablette" vertreten. Er wurde duch die Volierenauslese (nur zahme Vögel überleben) schon so gut wie kaputt gemacht. Ein Bekannter hat einen Hahn bekommen und gewogen: 2,3 kg lebend!
Alle Versuche mit reinblütigen Ph. c. c. gingen bei mir in die Hose. Nur sehr wenige Exemplare überlebten.
Ein Jägerleben reicht vermutlich nicht aus um genügend Licht ins Dunkel dieser faszinierenden Wildart zu bekommen.
Meine Versuche beziehen und bezogen sich bisher neben bodenständigen Wildfasanen auf folgende Unterarten:
Ph. C. Colchicus und Mutation
Tenebrosus (Transkaukasischer Fasan, "Böhmischer Jagdfasan")
Ph. c. zerafschanicus Zerafschanfasan
Ph. c. zarudnyi Amu-Darja-Fasan
Ph. c. chrysomelas Chiwa-Fasan
Ph. c. karpowi Korearingfasan
Ph. c. strauchi Kansu-Fasan
Ph. v. versicolor (Japan. Buntfasan der inzwischen nicht mehr zur Colchicus-Gruppe gezählt wird)
dazu den Königsfasan
Syrmaticus reevesii aus der Gruppe der Bindenschwanzfasane, der in CZ jagdbares Wild ist.
Das ist nur eine kleine Auswahl und es gibt noch viel Luft nach oben. Was wir wissen ist ein Tropfen, was wir nicht wissen ist ein Ozean.
Was oft fehlt ist ein grundlegendes Wissen über den Fasan. In Anzeigen werden nicht mal die Namen richtig geschrieben oder neue Bezeichnungen erfunden: Kanadischer Riesenjagdfasan, Dänischer Heckenbrüter z. B..