FAZ Kommentar - Wölfe reißen Pferde

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Du schlüsselst die reiterliche Großgemeinde in Deinem ersten Post ja auf.
3 Mio Wendys und 80k Reiter.
Die Wendys, die mal alle 14 Tage aus der Großstadt raus nach dem Gaul guggen fahren, sind das Problem.

Meine Aufschlüsselung war sicher ein wenig boshaft, ist aber Ergebnis langer und umfangreicher Recherche. ;) Die Wendys findest Du sowohl im urbanen Umfeld wie auch im ländlichen und die sind teilweise auch relativ häufig bei ihren Pferden.

Was die Gruppe der (mehr oder minder erwachsenen Wendys) von den Sportreitern unterscheidet, ist ihr mehrheitlich glorifiziertes und vermenschlichendes Bild vom (Ersatz)Partner Pferd. Da wird gerne mit Maßstäben gemessen, die häufig wenig bis gar nicht mit den Bedürfnissen eines Tieres korrelieren.

Als Beispiel seien halt lila Leckerlies oder welche genannt, die ganz ernsthaft nach Butterkuchen riechen. Die besagten Leckerlies enthalten auch gar nichts, was dem Pferd helfen würde, die helfen nur der Besitzerin um ihr persönliches Weltbild zu stützen.

Die Sportreiter gehen das üblicherweise sachlicher an und ordnen ein Pferd nach seinen sportlichen Qualitäten ein und haben somit eher Distanz zur romantischen bzw. Wendy-Komponente. Da sie ihren Sportpartner Pferd aber eben auch besonders schätzen, tun sie halt andere dämliche Dinge, die man auch durchaus kritisieren kann/ darf.

Wenn es dem Sportpartner Pferd an den Kragen geht, sind sich aber sicher beide Seiten einig. Die der Sportreiter ist aber, weil - mit Rückschlüssen aus dem äußeren Erscheinungsbild - vermeintlich ein wenig privilegiert, deutlich angreifbarer.


grosso
 
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ich habe in der Zeit des aktiven jagens des öfteren die Erfahrung gemacht, das die Damen und Herren der Reitervereinigung, recht erhoben und von oben herabschauend, die Belange anderer mißachtet haben!
D.T.

Das liegt an der erhobenen/ erhabenen Position auf dem Rücken unserer Pferde und an unserem majestätischen Erscheinungsbild. Nachdem es nicht umsonst Fußvolk heißt und der Herr schon historisch eher zu Pferde saß, ist das Verhältnis manchmal etwas angespannt.

Reiten wir von Feldherrenhügel zu Feldherrenhügel um über unsere Ländereien zu blicken, ist es teilweise tatsächlich ein wenig lästig, wenn der Mob der Infanterie die Wege unnötig bevölkert. Ein kurzes und knappes Handzeichen macht aber im allgemeinen schnell deutlich, dass man sich gestört fühlt. ;)


grosso
 
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Meine Aufschlüsselung war sicher ein wenig boshaft, ist aber Ergebnis langer und umfangreicher Recherche. ;) Die Wendys findest Du sowohl im urbanen Umfeld wie auch im ländlichen und die sind teilweise auch relativ häufig bei ihren Pferden.

Was die Gruppe der (mehr oder minder erwachsenen Wendys) von den Sportreitern unterscheidet, ist ihr mehrheitlich glorifiziertes und vermenschlichendes Bild vom (Ersatz)Partner Pferd. Da wird gerne mit Maßstäben gemessen, die häufig wenig bis gar nicht mit den Bedürfnissen eines Tieres korrelieren.

Als Beispiel seien halt lila Leckerlies oder welche genannt, die ganz ernsthaft nach Butterkuchen riechen. Die besagten Leckerlies enthalten auch gar nichts, was dem Pferd helfen würde, die helfen nur der Besitzerin um ihr persönliches Weltbild zu stützen.

Die Sportreiter gehen das üblicherweise sachlicher an und ordnen ein Pferd nach seinen sportlichen Qualitäten ein und haben somit eher Distanz zur romantischen bzw. Wendy-Komponente. Da sie ihren Sportpartner Pferd aber eben auch besonders schätzen, tun sie halt andere dämliche Dinge, die man auch durchaus kritisieren kann/ darf.

Wenn es dem Sportpartner Pferd an den Kragen geht, sind sich aber sicher beide Seiten einig. Die der Sportreiter ist aber, weil - mit Rückschlüssen aus dem äußeren Erscheinungsbild - vermeintlich ein wenig privilegiert, deutlich angreifbarer.


grosso

Deine Ausdruckswahl ist bezeichnend, aber als eingfleischter Pferdekenner sollte man den Ausdruck "Gaul" nicht nennen, das stößt bei Pferdeliebhaberinnen/liebhaber sauer auf!
Meine zwei weibl. Enkelkinder sind da sehr genau, wenn ich mal Ihr Pferd als Zosse betitelt hatte.
Gleiches gilt für meine Tochter, hat seit längerer Zeit eine Stute, einmal belegt und das Fohlen später verkauft, weil der Hengst wohl einen guten Stammbaum hatte.
Aber selber Reiten kann sie nicht, wegen der Fülle kommt die nicht mehr auf das "Pferd":ROFLMAO::ROFLMAO:
D.T.
 
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Die Pferdebesitzern haben eben vergessen, ihren Rössern "singen und klatschen" beizubringen.

Aber mal im Ernst: die Zeit arbeitet dafür, daß der Wolf auch "letal vergrämt" wird. Es stünde der Jägerschaft gut zu Gesicht, zu diesem Thema Kompetenzen aufzubauen und diese offensiv zu vertreten - quasi als die einzigen, die in der Fläche kompetente Wolfsschützer aufbieten können, die sich auch in den lokalen Revieren auskennen. Ist schließlich nicht völlig unwichtig, wenn man ein Exemplar "letal vergrämen" muss.

Sonst werden eben über kurz oder lang "Wolfsmanager" engagiert, die durch die Reviere trollen und das im Staatsauftrag machen. Und das zusammen mit selbsternannten "Wolfsschützern", die genau das zu verhindern suchen.

Man hat sich ja mittlerweile an Stümperei in der Politik gewöhnt, aber in dem Fall ... ok, ok. Man hat sich dran gewöhnt.
 
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Das liegt an der erhobenen/ erhabenen Position auf dem Rücken unserer Pferde und an unserem majestätischen Erscheinungsbild. Nachdem es nicht umsonst Fußvolk heißt und der Herr schon historisch eher zu Pferde saß, ist das Verhältnis manchmal etwas angespannt.

Reiten wir von Feldherrenhügel zu Feldherrenhügel um über unsere Ländereien zu blicken, ist es teilweise tatsächlich ein wenig lästig, wenn der Mob der Infanterie die Wege unnötig bevölkert. Ein kurzes und knappes Handzeichen macht aber im allgemeinen schnell deutlich, dass man sich gestört fühlt. ;)


grosso

Ja, aber die Zeiten sind vorbei, wenn ich auf einem Ansitz sitze, schau ich auf die Reiterliga herunter
Sowas in der Art wurde über Jäger zum Glück nie gesagt... :rolleyes:

ja, alle sind auch vernünftig, wie in allen Bereichen! Aber Manche??:unsure:
D.T.
Sowas in der Art wurde über Jäger zum Glück nie gesagt... :rolleyes:
 
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Die Pferdebesitzern haben eben vergessen, ihren Rössern "singen und klatschen" beizubringen.

Aber mal im Ernst: die Zeit arbeitet dafür, daß der Wolf auch "letal vergrämt" wird. Es stünde der Jägerschaft gut zu Gesicht, zu diesem Thema Kompetenzen aufzubauen und diese offensiv zu vertreten - quasi als die einzigen, die in der Fläche kompetente Wolfsschützer aufbieten können, die sich auch in den lokalen Revieren auskennen. Ist schließlich nicht völlig unwichtig, wenn man ein Exemplar "letal vergrämen" muss.

Sonst werden eben über kurz oder lang "Wolfsmanager" engagiert, die durch die Reviere trollen und das im Staatsauftrag machen. Und das zusammen mit selbsternannten "Wolfsschützern", die genau das zu verhindern suchen.

Man hat sich ja mittlerweile an Stümperei in der Politik gewöhnt, aber in dem Fall ... ok, ok. Man hat sich dran gewöhnt.

Das Problem ist das "die Jägerschaft" in der Sache nicht mehr als seriöser Partner wahrgenommen wird, weil alle Welt denkt man wolle dem Wolf mit aller Macht ans Fell.
 
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Warum helfen viele Jäger der Politik, sobald es um Wölfe geht ????
" Man kann nichts machen, die EU steht hinter den Wölfen" Das liest man immer wieder. Schweden, Finnland, nur als Beispiel sind EU Länder, in denen der Wolf gejagd wird. Man muss es nur wollen. Die Deutsche Politik
ist zu feige um Wählerstimmen zu riskieren. Aber irgendwann kommt die Zeit, da verlieren die mehr Stimmen von den Wolfsgeschädigten als von den
sg. Naturfreunden.
 
G

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Guest
Warum helfen viele Jäger der Politik, sobald es um Wölfe geht ????
" Man kann nichts machen, die EU steht hinter den Wölfen" Das liest man immer wieder. Schweden, Finnland, nur als Beispiel sind EU Länder, in denen der Wolf gejagd wird. Man muss es nur wollen. Die Deutsche Politik
ist zu feige um Wählerstimmen zu riskieren. Aber irgendwann kommt die Zeit, da verlieren die mehr Stimmen von den Wolfsgeschädigten als von den
sg. Naturfreunden.

Die Annahme es könnte irgendwann mehr Wolfsgeschädigte als Naturfreunde geben, halte ich für ziemlich realitätsfremd. Wie die Mehrheitsverhältnisse zwischen Stadt und Land, Tierhalter und Tierfreund, alt und jung sind dürfte so langsam jedem offenbar werden. Nicht umsonst drückt grün beispielsweise auf die Absenkung des Wahlalters auf 16. Mit einem Pinselstrich hätte man sich dann hundertausend neue links-grüne Wähler gesichert. Grün muss die auch nicht erfinden oder anwerben, die sind schon da und haben vor ein paar Monaten schon mal Freitags ihren Einsatz geprobt.

Ob die Jägerschaft als Jägerschaft in ein paar Jahren unabhängig vom Wolf überhaupt noch wahrgenommen wird ... :unsure:
 
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Sorry, ich wohn ned in Hannover. Hier sind des ääfach Gäil, unbesehen von Alter, Geschlecht, Herkunft, Preis, Verwendung.
 
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Das Problem ist das "die Jägerschaft" in der Sache nicht mehr als seriöser Partner wahrgenommen wird, weil alle Welt denkt man wolle dem Wolf mit aller Macht ans Fell.

Wer etwas möchte, findet einen Weg.
Wer etwas nicht möchte, findet einen Grund.

Wenn alle Welt der Jägerschaft Böses unterstellt, dann verfängt die Propaganda der Jagdgegner. Das kann nicht in unserem Interesse sein.
 
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" Man kann nichts machen, die EU steht hinter den Wölfen" Das liest man immer wieder. Schweden, Finnland, nur als Beispiel sind EU Länder, in denen der Wolf gejagd wird. Man muss es nur wollen.
Sehe ich letztlich genauso, aber hatte nicht zuletzt Finnland ein Klage am Hals? Man fragt sich halt wer ist diese "EU" und wollen wir die so noch haben? Ich lebte gerne in einer Europäischen Gemeinschaft die diesen Namen auch verdient...
 
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Man sollte sich bei dem Thema auch immer vor Augen halten, welches Land wann beigetreten ist und in welchem Anhang zur FFH-RL dabei die jeweilige Wolfspopulation sortiert wurde ... :rolleyes:
 

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