Was glaubst du vieviel Feinstaub ein alter Ofen im Vergleich zum neuen geprüften abgibt?
Soll ich es dir verraten, genau die gleiche Grundmenge. Egal ob dein Ofen 40 Jahre alt ist oder von heute. Die Feinstaub Menge ist die gleiche, auch die Öfen sind die gleichen. Ich war zur Prüfung unserer Öfen einige Wochen auf dem Prüfstand von Ruhrkohle, genau wie die anderen Hersteller auch und jeder war am forschen wie man den Feinstaub senken konnte.
Da der Feinstaub pro qm Luft gerechnet wird, hat man einfach den Öfen mehr Luft in den Brennraum gebracht.
Wir haben bei unseren Öfen die Zulaufkanäle verdoppelt, dadurch den Feinstaub halbiert.
Das ist einfach der ganze Trick bei der ganzen Sache und jetzt kommt der Nutzer und will nicht das sein Holz so schnell verbrennt und macht die Luft weniger und schon ist es das gleiche Ergebnis wie früher.
Aber Hauptsache wir haben für jeden Ofentyp die Bescheinigung und einen Haufen Geld dafür bezahlt.
Mir ist nicht bekannt, welche Art von Öfen du hast prüfen lassen. Auch weiß ich nicht, ob es alte oder neue Öfen waren. Die aktuellen Öfen aller meiner Hersteller sind mit einer Tertiärbelüftung ausgerüstet, mittels derer der Ofen oberhalb des eigentlichen Abbrandes Luft und damit Sauerstoff eingespült bekommt, was zu einer Temperaturerhöhung führt, die wiederum eine Nachverbrennung zur Folge hat. Die Tertiärluft ist
nicht einstellbar. Auf die Idee, einen Ofen alter Bauart im Institut ergebnisoffen prüfen zu lassen, käme ich nicht. Da wäre mir das Risiko zu hoch. Das Geld ist auf jeden Fall weg, ob mit oder ohne Erfolg.
Ich gebe dir vollauf Recht, dass zur Feinstaubminderung eines Ofens alter Technik mehr Verbrennungsluft nötig ist. Das ist logisch und nachvollziehbar, denn der Staub muss möglichst im Ofen verbrannt werden. Somit kann ich die Holzverbrennung auch eines altes Modelles -ohne Tertiärluft- im Feinstaubgehalt reduzieren. Allerdings geht das, wie du schon selbst schreibst, zu Lasten des Holzverbrauchs, weil die Verbrennung schneller, weil heißer, abläuft. Soweit, so klar.
Moderne Öfen mit Tertiärluft verbrauchen nicht mehr Holz (eher weniger), als die alten Modelle, verbrennen aber in aller Regel sauberer, was durchs zertifizierte Prüfinstitut in einer definiert ablaufenden Prüfung -für alle Öfen gleich- unabhängig nachgewiesen und bescheinigt wird. Hierbei wird nicht manipuliert! Man muss allerdings konstatieren, dass jeder noch so moderne Ofen, so er durch seinen Betreiber falsch bedient wird, eine Dreckschleuder sein wird. Für die optimale, also saubere Verbrennung wird Luft in ausreichender Menge benötigt, das wird niemand bestreiten. Aus einer teils enormen Unwissenheit heraus, weigern sich viele Ofenbetreiber dieser Notwendigkeit nachzukommen, indem sie ihren Ofen bis zum Anschlag mit viel zu dickem Holz bis oben hin vollknallen und ihn dann, wenn die Verbrennung nach langer Zeit des Qualmens (Feinstaub ohne Ende) eeeendlich in Gang gekommen ist, viel zu weit abregeln (wieder viiieeel Feinstaub), weil es im Zimmer sonst zu heiß wird. Das ist vergleichbar mit den 10 Löffeln Zucker in der Tasse Kaffee, die dann nicht umgerührt wird, weil es sonst zu süß ist. Eines kann ich, mit jetzt einigen Jährchen Erfahrung in der Ofenbranche, sicher sagen: Bei 99 von 100 Zimmeröfen, ob neu oder alt, deren Schornsteine täglich sichtbar qualmen, liegt eine Fehlbedienung des jeweiligen Betreibers vor. Manchmal wissentlich aber meistens -mangels fundierter Einweisung durch den Ofenbauer- unwissentlich und ja, mancher ist auch einfach nur zu doof für einen Ofen. Das zieht sich vom Anzünden bis zum Nachlegen wie ein roter Faden durch. Und fast immer ist dafür Luftmangel die Ursache. Wenn der Ofen schlecht verbrennt, steht das eigentliche Problem in aller Regel davor, schaut hinein und wundert sich, warum das blöde Scheißding nicht richtig brennen will.... Ich höre jetzt erst mal auf, sonst wird das zuviel Text. Wmh HH