Feldhasen 2020

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Heute den ersten Junghasen gesehen, kaum kaninchengroß. Konnte aber schon gut vor einem sehr langsam fahrenden Traktor mit Mulcher flüchten.
Die Hasen rammeln bei uns schon seit Anfang Dezember. Möglicherweise haben sie aber gar nicht aufgehört.
Das bemerke ich auch schon seit einigen Jahren. Aber hin und wieder schafft es ein junger trotzdem.
Der hier war schon etwas mehr als kaninchengroß und saß am 6.4. ein paar Tage lang in einem Vorgarten, ohne Scheu. Hat die Schulkinder auf 3 Meter ausgehalten.
IMG_4279.JPG
Hier sieht man beim Fuchsjagern im Januar häufig schon Rammelgesellschaften. Im Febr. haben wir oft noch gut Schnee, da gibt es sicher schon die ersten...
 
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Rammelgesellschaften hab ich bei uns vor Weihnachten auch schon gesehen. Junghasen aber noch keine.
 
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14 Feb 2006
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Je früher man auf den Hasen jagt, umso mehr schöpft man von der kompensatorischen Sterblichkeit ab. Wir gehen in bescheidenen Umfang auch noch mal am 31.12. im kleinen Kreis. Aber eigentlich schießt man da die welche es bis kurz vor der Rammelzeit geschafft haben. Heuer sind wir mit 4 Flinten los, eigentlich auf Enten aber dann nimmt man eben einen Hasen (in diesem Jahr einer, sonst selten mehr als 3-5) mit. Mehr wollten wir auch nicht. Und natürlich die Kunstbaue kontrollieren.

Eine paar wenige Jahre hatten wir ja den Aufgang der Hasenjagd zum 1. 10. Aber nachdem ich da eine säugende Häsin erlegt hatte, hatte ich die Schnauze voll. Wurde aber schnell wieder eingestampft dieser Jagdbeginn. Wir fangen auch nicht am 16.10. an, meist das letzte Oktoberwochenende.

Ist mit dem Fasan auch so. Ich habe festgestellt, wenn die Felder leer sind und sich die Fasane in den Wintereinständen eingestellt haben, dann nehmen sie Störungen sehr übel. Oft streichen sie dann weit übers Feld ab und kommen nicht mehr zurück. Wenn noch Deckung auf den Feldern ist, geht das einfacher.
 
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Die Fasanen stellen sich um die Fütterungen ein. Da zu jagen käme mir vor wie Hühnerstall:mad:
In der Feldflur noch einen Hahn zu schießen, der aus der Zwischenfrucht hoch wird, ist etwas anderes.
 
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Richtig, Hähne die abseits der Fütterungen irgenwo vorkommen werden erlegt. Der Stammbesatz an den Fütterungen bleibt in Ruhe. Da wurden früher viele Fehler gemacht, der letzte Hahn unter Feuer genommen. "Den holt eh der Hacht":mad:
Wenn ich so die alten Jäger mit ihren Weisheiten über den Fasan höre, dann rollt es mir die Zehennägel auf. Das Biotop war optimal, auch für Hühner. Und Fehler bei der Bejagung wetzte die Natur selbst wieder aus. Der Habicht lag mit DDT am Boden und man konnte füttern egal wo.

Es gab auch Reviere, da wurde schon vor der Treibjagd mit dem KK ordentlich reingehalten. Niemand hatte damals Hasen gezählt. Man war halt überrascht, dass keine dann bei der großen Treibjagd auf der Strecke lagen. Bei einer der letzten großen Jagden hier bin ich Mittag abgehauen. Mit Treibern etwa 50 Personen. Bis Mittag hing ein Hase an einer langen Stange mit 50 Nägeln am Frontlader. So zog die Korona durchs Dorf. Ich wäre am liebsten in ein Mausloch gekrochen. "Aber es geht ja um die Geselligkeit" und Hauptsache die Brotzeit passt. Mal sagte einer auch angesichts des einzigen Hasen auf der Strecke: "Schau her wir ham wenigstens a gescheites Essen aber halt keine Hasen. Die Tschechen haben halt mehr Hasen aber nix gescheites zum Essen. Mein Respekt gegen diese älteren Jäger hält sich in engen Grenzen.

Es war auch nicht so dass die damaligen Jäger bessere Schützen waren als heute. Einmal wurde ich bei einer Jagd eines Schnapsfabrikanten mit 5 Hasen und 1 Fuchs Jagdkönig. Insgesamt wurden 6 Hasen erlegt, von 25 Flinten. Das Anstellen ging in einem Treiben wie folgt: Man traf sich auf einer Kreuzung und dann wurden die Schützen sternförmig durch das Treiben zu den Ständen geschickt, die sich auf einem Weg befanden. Nein das ist jetzt kein Witz.

Anfang der 80er Jahre war es dann vorbei mit den Hasenjagden. Es wäre hier vorallem Richtung Böhmen wo es flacher wird durchaus Potenzial noch vorhanden, aber da dürfte man nicht ständig Runden voller Mitleid ausgeben. Wir bejagen den Hasen sehr vorsichtig. Dennoch werden hier im Landkreis 50 % der Strecke beim Hasen auf 1% der Landkreisfläche erlegt.
Und wir haben eine hohe Straßendichte, Stadtranddruck und die Landwirte haben auch keinen Pferdepflug mehr.
 
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Das war so. Mitte der 70er brachen die Strecken hier unglaublich ein, bis Mitte der 80er wurden dann aber immer noch, die von Dir beschriebenen Peinlichjagden abgehalten mit den beschriebenen Strecken, statt vorher 200 Kreaturen nur 15, aber es wurde gejagt, weil es immer so war. Es hat gedauert, bis man diesen Schwachsinn aufgegeben hat:cool:
 
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hier waren Dörfer, Randausläufer Magdeburger Börde, da lief man bei 60 Schützen nicht Gefahr König zu werden, wenn man 30 Hasen schoß;) Dort schickte Vater mich immer mit ein paar Packungen 3mm und 5 Mark zum Fahrer des Streckenwagens, damit dieser die Ersatzpatronen mitnimmt, weil die Jagdtasche bis oben voll war.
 
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Da gab es auch noch Abnehmer für die Hasen im Balg. Das ist jetzt anders. Ein Bekannter von mir hat ein paar Fasane von mir freigelassen. So ein Hahn ist jetzt in der Ortschaft an den Vogelfütterungen, ein Aufruhr auf FB. Dann die lustigen Kommentare, "der wäre was für die Pfanne" usw.
Wenn Du denen einen Hahn auf den Tisch legst, kommt der Tierschutz und die 17jähr. verwöhnte Edelzicke mutiert entgültig zum Veganer.
Alles mit Gründe für die Ablehnung vieler Jäger gegen das Hochwild der Herzen. Viel Hege vor der Jagd, Maulhelden fallen beim Schießen sofort auf weil alle zusehen, wenig Wildbretertrag und noch dazu die Wildbretverwertung. Wir könnten im Landkreis Reviere mit deutlich höheren Niederwildbeständen haben.
Natürlich sind so Bestände wie von @äsungsfläche beschrieben nicht mehr möglich. Unser Revier wird nie ein Spitzenfasanrevier sein und werden. Aber unsere Hähne sind etwas Besonderes. So besonders, dass ich heuer nicht mal einen erlegt habe, dank Corona.
 
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Aufgrund der immer früher einsetzenden Rammelzeit, bzw. Aufgrund dessen dass sie in manchen Jahren mittlerweile fast ganzjährig ist wie von @rotfuchs2 beschrieben, beginnen wir auch jedes Jahr bereits Anfang Oktober mit der Bejagung, und hören meist mit Ende November bereits auf. Heuer war Corona- und wetterbdingt erst Mitte Dezember Ende, war aber auch die Ausnahme.

Solche Jagden wie hier von @colchicus beschrieben, sind bei fast allen die sich fürs Niederwild einsetzen heute zum Glück großteils vorbei. Dennoch bin ich der Meinung, dass es von diesen Jagden immer noch viel zu viele gibt, und belehren lassen sich die Veranstalter meist kaum...

Lg und WMH
 
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Mit die "Gstudierten" muss man immer aweng vorsichtig sein, was sie sagen. Ihr wisst auf welcher "Seite der Straße ich unterwegs bin". Das nur wenig Hasen überleben ist auch klar. Zuerst einmal die Besenderung. Ihr wollt mir doch wohl nicht weißmachen, dass der Sender so einen kleinen Hasen nicht behindert. Telemetriert mal Rebhühner und lasst einen guten Wander da drauf fliegen, ich wette mein monatliches Rentnergehalt was der schlägt. Ist bekannt wie viele Häsinnen die Junghasen nach der ganzen Tortour noch angenommen haben?:mad:
Klärt mich bitte mal auf, wie kann man anhand der Telemetrie (nicht Kameraüberwachung wie vielleicht bei Gelegen) sagen, ob es Storch oder Bussard war der den Junghasen gefressen hat?:unsure:
Ja Beutegreifer und hier vorallem der Fuchs haben einen großen Einfluss auf die Überlebensrate der Junghasen, dazu brauch ich keine TU.
Überall dort wo der Fuchs (und andere Räuber) intensiv bejagt werden, kann der Hase mit Zuwachs aufwarten. Dafür haben hier genug Beispiele, wie z. B. @rotfuchs2
Ja zum Donnerwetter dann schießen wir halt den Bussard endlich wieder. Ein Kulturfolger dem die Kulturlandschaft mit ihrer Bewirtschaftung und Form von ständig gemähten Wiesen einfach alles gibt. Mit einem Winterbussard auf 10 Ha Feldfläche kann man sich die ganzen Rebhuhnschutzprojekte bezüglich des Winterlebensraumes ans Bein schmieren. Der Lebensraum ist für das Rebhuhn unter diesen Vorzeichen nicht nutzbar, auch wenn man den Landwirt mit dem Pferdepflug aufs Feld prügelt.
Mit feuchten Träumen kommen wir beim Artenschutz nicht weiter. Und eine Generation die mit Lenor aufgezogen wurde, schafft das auch nicht mehr.

Reg dich nicht so auf. Ich kenne das Revier und den Ersteller der Arbeit. Niederwildbegeistert und mit sehr gutem Hasen- und Rebhuhnbesatz. Erreichen min. 95 % der Jägerschaft nicht.
 
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Ich gebe Euch ja vom Prinzip recht. Allerdings kennen auch viele Hunde keine Niederwildjagd mehr. Es wird auf Sauen gejagt. Warum siehst Du im Fald/Wald-Bereich mit der WBK heute soviele Hasen beim Ansitz. Bei sämtlichen Jagden kommen keine bis kaum Hasen in Anblick.
Die drücken sich geschickt und die Hunde sind überfordert. Hier kommt eins zum anderen!
 
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Mein Hausarzt, unser Reviernachbar klagte mir gestern sein Leid, das Damwild weg und die Rehe heimlich. Da hab ich Ihm die Wolfsspuren bei uns gezeigt. Dann sah Er zufällig Bilder unserer Fasanenfütterungen, Ihr habt ja gut Fasanen, nächster Satz, bei mir ist so wenig los, dass ich neulich aus Verzweiflung einen Fuchs geschossen habe:unsure:
Jagdlicher Nichtraucher...
 

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