Östliches NRW in Deutschland!!!
...dann eben nächstes Jahr.....! Na ja, da habe ich so meine Bedenken. 1+1 sind da nicht wirklich 2. Die für uns nicht sichtbare Biotopkapazitätsgrenze wird niemals überschritten. Diese Biotopkapazitätsgrenze ist ständig im Fluss und definiert sich immer wieder neu, Jahr für Jahr und Monat für Monat, ja, sogar wöchentlich. Wenn eure Hasen diese Grenze erreicht haben, bedeutet das, dass Zuwachs gleich Abgang ist und am Ende nicht mehr Hasen da sind als vorher. Das wäre ja noch verkraftbar. Oft bedeutet aber eine große bis übergroße Population, dass vermehrt Krankheiten auftreten und die Population wieder auf ein normales Maß runter geschraubt wird. Diese Sterblichkeit oder gar Übersterblichkeit kann man recht gut verhindern oder zumindest deutlich verringern, indem man einen Teil der Population vorher entnimmt, um die sowieso sonst eintretende Sterblichkeit vorwegzunehmen. Das Ganze nennt man dann kompensatorische Sterblichkeit. Dabei muss man natürlich aufpassen, dass man nicht zu stark in die Population eingreift und somit den kompensatorischen Rahmen nach unten hin verlässt. Dann schafft es die Population nämlich nicht, ihren vorherigen herbstlichen Höchststand wieder zu erreichen. Bleibt man mit der Bejagung aber im Bereich der kompensatorischen Sterblichkeit, hat man in der Regel jährlich gleichbleibend gute Strecken. Wir haben diesbezüglich einiges ausprobiert und haben im Laufe der Jahre festgestellt, dass unsere Hasenpopulaton am produktivsten ist, wenn wir mit maximal 50 - 70 Hasen/100 h ins Frühjahr gehen. Wir sind schon einmal mit über 100 Hasen/100 ha ins Frühjahr gegangen und haben uns schon die Hände gerieben für den nächsten Herbst. Aber denkste. Im darauffolgenden Herbst hatten wir weniger Hasen gezählt als im Frühjahr, also nicht nur kein Zuwachs, sondern sogar Verluste. Deshalb: 1+1 sind beim Hasen nicht unbedingt 2! Auch Hasenpopulationen wachsen nicht in den Himmel!!!
Für uns war das eine Lehre. Seit dem bemühen wir uns, jährlich soviel zu erlegen, dass wir in den angestrebten Bereich der o. g. Frühjahrsdichte kommen. Und das klappt seit einigen Jahren, mit gewissen Schwankungen, recht gut.
Da wir dieses Jahr wahrscheinlich nicht auf Hasen jagen können bzw. dürfen, coronabedingt, und somit die Population nicht ausdünnen können, gehen wir mit einer sehr hohen Polulation ins kommende Frühjahr. Und das macht mir für das kommende Hasenjahr doch schon etwas Sorgen.
Gruß rotfuchs2
Hallo Rotfuchs 2
Mich würde bezugnehmend auf deine Interessante obige Aussage deine diesjährige Frühjahrszählung interessieren.
Könntest du deine Erfahrungen berichten.