Ja aber in unserem Fall wurde der abgeschlossen, die Landschaft gravierend verändert. Doch es war immer noch ein hoher Hackfruchtanteil vorhanden. Der ist aussschlaggebend gewesen, natürlich in Verbindung mit dem Raubwildbesatz. Bis zu diesem Zeitraum habe ich so nebenbei jedes Jahr Rebhühner gewildert (gefangen). Mit den balztollen Hähnen im Frühjahr was das kinderleicht. Mit den Bauernhöfen und den Hackfrüchten gingen die Hühner zurück.
Als ich schon den Jagdschein hatte, sah ich vom Dachfenster mit dem Fernglas zu, wie der Baron jedes Wochenende ums Dorf Hühner jagte. Dachte sehnsüchtig daran, vielleicht darf ich auch mal mit, leider nein. Einmal flügelten sie ein Huhn und der DD fand es nicht. Ich habe gewartet bis sie weg waren. Dann bin ich mit meiner jungen Dachsbracke auf die Stoppeln zum "Ausführen". Sie fand das Huhn sehr schnell und ich habe es mit Genusss gegessen. 20 Jahre später hab ichs dem Baron gebeichtet. Er hat mir lächelnd verziehen.
So mit 12 bin ich fast täglich raus ins Revier. Im Winter sah man nur Hasenspuren. Wenn ich einen Fuchs spürte bin ich sofort nach Hause und hab von der Entdeckung berichtet. Es war eine Sensation. Man sah nie einen laufen. Die Kastenfallen standen bei den Kleintierzüchtern ganzjährig. Die Fangkörbe wenn es keiner sah ebenfalls. Die heutigen Geflügelzuchtvereine haben nur noch einen Bruchteil der Mitglieder von früher. Irgendein zuagroaster Preiß regt sich schon über den Gockel in der Nachbarschaft auf. Seine 4 Katzen dürfen ins Salatbeet vom Nachbarn kacken, die Tauben aber nicht auf dem Dach sitzen. Räuber gut, Pflanzenfresser böse, das fängt schon hier an.
Die Buntbrachen wären ein guter Rebhuhnlebensraum wenn man damit richtig umgehen könnte, sprich keine Mulchverpflichtung. Als ich im Jahr 2003 unsere Auswilderung mit nur 18 Hühnern begann, hatten wir drei Jahre später einen Herbstbesatz von mind. 140 Hühnern. Es war der geringe Raubwilddruck und die Buntbrachen rund um die Stadt. Die Pflichtstillegung konnte so effektiv genutzt werden.