Feldstudie der Berufsjäger: Bleifrei durchgefallen

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Das ist der springende Punkt (Laufschüsse oder nur ankratzen ist klar zu vernachlässigen ob mit oder ohne Blei), wenn ich weich ankomme und nur zwei Kalibergroße Löcher hab die sich meist sofort zusetzten, geht das Wild normal relativ zügig ins Wundbett. Krank werden lassen und nachsuchen, kein Problem. Nun aber Drückjagsituation. Die Hunde müden das Stück auf und es geht elendig weit. Und man muss nicht studiert haben um sich auszumalen wie schwer eine solche Nachsuche ist wenn in dem Treiben zig Stücke die Fährte des Kranken gekreuzt haben.

@Gamserl10 :Er versteht mich!
Es geht nicht darum, dass einem Stück Rehwild auf der Einzeljagd ein Stück Blei oder Kupfer durch die Kammer geschossen wird, sondern um genau o.a. Situationen. Und genau die habe ich auch schon erlebt, mit diesen Geschoßen. Bei "Weichen Treffern" geben diese Geschoße nicht genügend Energie ab und flutschen durch. Und diese Erfahrungen bestätigen mir auch die Nachsuchenführer immer wieder! Mit verbleiten TMR Geschossen sind diese Nachsuchen bei Weitem nicht so langwierig und wesentlich kürzer. Natürlich gibt es Ausnahmen, aber gerade diese Studie des BDB zeigt doch eine eindeutige Tendenz auf, die nicht von der Hand zu weisen ist!
Diese Geschoße sind für Bewegungs- und Drückjagden definitiv noch nicht ausgereift.
Und wer Sauen an der Maiskante jagt und im Dunkeln sein Stück nachsuchen muß, das trotz gutem Schuß noch in der Maiswildnis verschwindet, naja der wird auch behaupten dass es Angenehmeres gibt.

Viele Grüße und Waidmannsheil
Mitch
 
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schlechte Schüsse passieren dir nicht?! wusste ich nicht, Entschuldigung. :no:

Doch, doch, ich treffe auch schonmal schlecht aber als ich noch Verbleit schoss, passierte mir das ebenso. Deswegen schrieb ich ja: Schlecht treffen ist geschossunabhängig!

Die meisten Drückjäger schießen 8mm oder 9,3mm Teilmantel-Rundkopf. Bewährte Geschosse die durch starke Splitterbildung bestens auf angerührtes Wild wirken. Wenn ich jetzt ohne weitere Änderungen einfach auf TSX, GMX oder XRG umstelle, darf ich mich über schlechtere Wirkung wegen der fehlenden Splitterwirkung nicht wundern. Da muss auch bei Bleifrei wieder eine "Splitterbombe" rein. Also tatsächlich SAX-KJG, Jaguar+ oder Möller MJG! Und keine Angst wegen des geringen Geschossgewichts: Die schießen trotzdem immer aus!

Bis Neulich,
Leo
 
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Traue keiner einer Studie (Statistik) die man nicht selbst gefälscht hat. :cool:
Es sei die Frage erlaubt, woher die Herren Berufsjäger bisher ihre Munition bezogen haben bzw. von wem sie gesponsert wurden.
Ansonsten hat Baffi2003 es auf den Punkt gebracht.
 
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Traue keiner einer Studie (Statistik) die man nicht selbst gefälscht hat. :cool:

Das ist der Punkt... Lasst mal den ÖJV eine Studie über bleifrei, am Besten finanziert und unterstützt von Barnes und Lutz Möller, machen - das Ergebnis wäre vermutlich gerade umgekehrt.


edit: Ja, das ist traurig.
 
Y

Yumitori

Guest
Mahlzeit,

1.) ich denke, die meisten Berufsjäger treffen nicht schlechter, als die sog. "Privaten", also wird man wohl von eher guten Schützen ausgehen können und die Schussleistung vergleichen dürfen.
2.) Wenn die Fluchtstrecken gem. Ziff. 1 gemessen grösser sind, als mit "Bleimunition", kann bleifreies Patronenwerk nur abgelehnt werden.
Und wenn der Staat bleifrei haben will, soll er seine Berufsjäger doch ausrüsten - i c h werde mir jetzt für keine staatliche Jagd der Welt neue Munition kaufen.

Mir ist auch immer noch nicht klar, warum bei Büchsenmunition der "Hype bleifrei" wie eine gescheckte Sau durchs Dorf getrieben werden muss.Seien wir doch alle mal gespannt drauf, wann ein Wissenschaftler entdeckt, dass man auch Zinkabrieb (oder was weiss ich für ein Material) im Schusskanal messen kann. Ebenso, wie man messen kann, wenn ein Vierjähriger in den Bodensee gepinkelt hat...

Ich bin dann doch lieber für Pfeil und Bogen mit Steinspitze....
(Wobei ich gegen Bogenjagd überhaupt nichts hätte!)

Habe die Ehre und
Waidmannsheil
 
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Wieviele ÖJVler kennst du persönlich? Mit wievielen hast du schon gejagt?
Jage regelmässig im Herbst/Winter auf den Drück- und Bewegungsjagden mit einigen;-)
Und diese vertreten die gleiche Meinung bezgl. bleifrei auf diesen Jagden. Berufsbegingt müssen es einige aber...
und wir haben gemeinsam schon die ganze Palette der bleifreien durchgetestet, seit über 3 Jahren...
Das Reichenberger DJ zeigt eine gute Wirkung, aber eben bei "Waidwund" Schüssen, im Vergleich mit Bleibatzen, eklatant schlechter...
Daher wäre ich auch für kompetente Empfehlung dankbar. Möglichst mit Schwarzwild, wegen der Schußhärte!

Mir egal welchem Verband ein Jäger angehört, wenn er über jagdliches Können verfügt und sich entsprechend benimmt!
Von Theoretikern und jagdl. Missionaren halte ich recht wenig...leider gibt es sie im Überfluß. Manche sind auch lernfähig:thumbup:

Viele Grüße und Waidmannsheil
Mitch
 
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Ähem, die Berufsjäger, wie der Name schon sagt, sind Profis....

Ähhmmm, diese Hand voll "Profis", die sich an dieser dubiosen "Studie" am Ende noch beteiligt haben (19 von 40!), taten ihrem Ansehen und dem BDB keinen Gefallen. Sie haben sich entgegen der Gremse-Studie und den 100-fachen Ergebnissen der wirklichen Jagd-Profis in den Schalenwildparadiesen der Bundesforste erbärmlich diskreditiert!

Hat jemand den jämmerlichen Auftritt von B. Bahr in Berlin mitverfolgt?
 
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Ähhmmm, diese Hand voll "Profis", die sich an dieser dubiosen "Studie" am Ende noch beteiligt haben (19 von 40!), taten ihrem Ansehen und dem BDB keinen Gefallen. Sie haben sich entgegen der Gremse-Studie und den 100-fachen Ergebnissen der wirklichen Jagd-Profis in den Schalenwildparadiesen der Bundesforste erbärmlich diskreditiert!

Hat jemand den jämmerlichen Auftritt von B. Bahr in Berlin mitverfolgt?


In der Tat erbärmlich!
Jagt der überhaupt?
Da hab ich mit dem KJG/AERO ja mehr Abschüsse zusammen als die ganze Berufsjägertruppe.
Fasselt da was von 50kg und 130m....Geistige Umnachtung:biggrin:
 
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ist ein alter Hut.
Bei schwachem Wild und gerinem Zielwiderstand ist die Energieabgabe von harten Bleilosen entsprechend gering. Die Folge lange/ längere Fluchstrecken. Vorallem dann wenn die Schüsse hinter dem Blatt sitzen und nur Lungegewebe getroffen wurde. Hier ist die Empfehlung weiter vorne voll auf beide Blätte ( Ein.- u. Ausschuss ) zu halten. Dan bekommt das harte Geschoss durch die härtern Widerstände mehr Arbeit, expandiert besser, schneller und durch Treffer der großen Blutgefäße liegen die Stücke oft im Feuer.

Verwende ich ein herkömmliches Bleigeschoss kan ich getrost nach alter Väter Sitte eine Hand breit hinter das Blatt halten.....

Bei schlechten Treffern liefern Bleilose allerdings etwas längere Fluchstrecken.

Hat der Jäger aber einen guten Hund ist das alles eh Nebensache...!

WmH R-M
 
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Mir egal welchem Verband ein Jäger angehört, wenn er über jagdliches Können verfügt und sich entsprechend benimmt!
Von Theoretikern und jagdl. Missionaren halte ich recht wenig...leider gibt es sie im Überfluß. Manche sind auch lernfähig:thumbup:

Viele Grüße und Waidmannsheil
Mitch

:thumbup::thumbup::thumbup:

Eine Empfehlung kann ich dir nicht aussprechen weil ich kaum Schwarzwild schieße und die bleifreien Dinger bei mir nur auf Rehwild funktionieren müssen.
 
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....Verwende ich ein herkömmliches Bleigeschoss kan ich getrost nach alter Väter Sitte eine Hand breit hinter das Blatt halten.....

Bei schlechten Treffern liefern Bleilose allerdings etwas längere Fluchstrecken.

Gängige Meinung.

Da gibt es aber einen recht bekannten Jäger, der bei > 1000 nur mit Barnes X, TSX, TTSX erlegten Stücken Schalenwild aller Stärken exaktes Schussbuch geführt hat und dabei herauskam, dass es über langen Beobachtungszeitraum KEINE signifikant höheren Fluchtstrecken bei gut konstruierten Bleifrei-Geschossen gibt!

Jedenfall fühle ich mich mit nur einigen Hundert Stücken vergleichsweise nicht in der Lage, eine treffendere Aussage dazu abzugeben. Da waren gerade bei Bewegungsjagden auch einige unglückliche Treffersitze bei und ich fand die Bleifreigeschosse nicht nachteilig. Im Gegenteil, damit gab es nie Steckschüsse, wie ich sie mit Blei sogar bei 9,3 hatte!
 
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:thumbup::thumbup::thumbup:

Eine Empfehlung kann ich dir nicht aussprechen weil ich kaum Schwarzwild schieße und die bleifreien Dinger bei mir nur auf Rehwild funktionieren müssen.

Gut dass Du es ansprichst, mit dem Rehwild. Als Nachtrag : Das Reichenberger würde ich auf Rehwild nicht empfehlen...
Den jagdl. Dilettanten dürfte es egal sein, Hauptsache tot. Traurig traurig, brüsten sich hier noch mit unglaublich vielen Abschüssen!
Was hat das mit Jagd zu tun, alles ohne Maß und Ziel abzuschlachten was Grünzeug äst. Wo ist das Können einem Stück Rotwild auf 150m vom Hochsitz in die Kammer zu schießen? Greenhorns....

Viele Grüße und Waidmannsheil
Mitch
 

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