Ferlacher Fan-Club: Ferlach gestern und heute ...

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Franz Sodia hat sehr schöne Waffen gebaut, wenngleich sein Cousin Anton Sodia den besseren Ruf hatte, er war aber auch teurer. Ich habe Anton Sodia in Kärnten besucht, er war ein schreckliches Häferl. Wir haben damals über die Qualität der engl.Waffen gesprochen und er hat sich über meine Meinung schrecklich alteriert.

Nun muss man sich das einmal bildlich vorstellen. Da der Vorfall zwischen 40 und 50 jahre her sein muss, wirst Du, lieber Alaskatom, seinerzeit im Verhältnis zu Anton Sodia noch ein ziemlicher Jungspund gewesen sein. Er wird schon ü 60 gewesen sein. Er wird Dich schon wegen Deiner Jugend für einen ahnungslosen Rotzlöffel gehalten haben und den Umstand, dass Du nicht seiner Meinung warst, für Majestätsbeleidigung. Ist mir auch bisweilen so ergangen.
 
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Nun muss man sich das einmal bildlich vorstellen. Da der Vorfall zwischen 40 und 50 jahre her sein muss, wirst Du, lieber Alaskatom, seinerzeit im Verhältnis zu Anton Sodia noch ein ziemlicher Jungspund gewesen sein. Er wird schon ü 60 gewesen sein. Er wird Dich schon wegen Deiner Jugend für einen ahnungslosen Rotzlöffel gehalten haben und den Umstand, dass Du nicht seiner Meinung warst, für Majestätsbeleidigung. Ist mir auch bisweilen so ergangen.
Richtig kombiniert. Meine Frau hat mit seiner Tochter studiert, er war schon sehr alt. Es war als Höflichkeitsbesuch geplant, die Höflichkeit war aber nur bei mir. Ich habe dann später aus Nostalgiegründen einen Bergstutzen von ihm gebraucht gekauft. Verarbeitung 1A, SchussleistuBST5.JPGng 1A, Böhler Antinitstahl, Gravur sehr schlicht. Ich habe noch ein Bild von der Kastenunterseite. Nachdem ich immer meine alten MS meines Großvaters zur Jagd verwende, habe ich das Stück wieder relativ gut verkauft.
 
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Ich erlaube mir hier, mit meinem ersten Post in diesem Forum euch ein paar Fotos von meiner (unsrer) "Ferlacher" zu zeigen - vielleicht findets ja der eine oder andre interessant.
Hintergrund:
Waffe wurde anno dazumals von meinem Grossvater bereits gebraucht erworben, mein Vater übernahm die Waffe an seinem 30en Geburtstag.
Büchsflinte + Wechsellauf Doppelflinte (so dachten wir zumindest...)
Historie der Waffe unbekannt/in Vergessenheit geraten, weder mein Grossvater noch mein Vater interessierten sich grossartig für Waffen, jagten auch nicht grossartig viel, keine Pächter, nur auf Einladung.
Die "Ferlacher" wie sie bei uns hiess stand meist einfach nur im Schrank, da wurde dann anderes Werkzeug verwendet.
Zur bestandenen Jägerprüfung Ende letzten Jahres überlies mir mein Vater jetzt die Waffe, da ich sie aus Österreich nach Deutschland verbringen musste, waren die Behördengänge etwas mühsam und erforderten einiges an Zusatzaufwand.

Eingetragen war die Waffe in Österreich als Büchsflinte 6,5x58R bzw Wechsellauf Doppelflinte Kaliber 1 Schrot 16 Vorderlader (!), Hersteller "FERLACH"(!)

Weiterhelfen konnte mir schlussendlich das Beschussamt Ferlach - die haben Daten zurück bis 1905 und waren am Telefon äusserst hilfsbereit.

Hier nun die kalten harten, Fakten, wie sichs rausgestellt hat, handelt es sich tatsächlich um
- Doppelflinte Kaliber 16/70; Hersteller Josef Hambrusch, Beschussjahr 1931
- Wechsellauf Büchsflinte, Kaliber 6.5x58R u 16/70; Hersteller Peter Mischitz

Die Waffe ist linksgeschäftet, aber ausser der Backe kaum merklich, ist für mich als Rechtsschütze kein Problem.
Problematischer ist eher die Optik:
- Dinox 4x81, vermtl. noch Original; W. Bischoff Braunschweig
Tagsüber noch OK, allerdings muss das Licht schon passen.

Schussleistung laut meinem Vater sehr gut, ich werde sie am Freitag das erste mal testen - wenn die Stände endlich aus der Winterpause zurück sind.

Und vielleicht klappts ja dann sogar, mein erstes Stück damit zu erlegen, und wenns "nur" der Fuchs mit Schrot ist.


Edit: Kann mir jemand was zum Kaliber 6.5x58R sagen? Nicht 57! Habe zum Glück >100 Schuss, aber man findet dazu im Netz so gut wie GAR nix.

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Die Waffe ist in einem zeitgenössischen Zustand Mitte der 30er-Jahre. Montage eine Wiener Schnäpper Montage, für die es heute keine Teile mehr gibt - es sei denn sündteure Einzelanfertigung . Dass das Schrotkaliber 16/70 das ursprüngliche ist, wage ich zu bezweifeln. Könnte nachträglich aufgerieben worden sein (aus 16/65) oder bei der Registrierung falsch eingetragen ( diese fand in AT erst nach 1996 statt ) . Deshalb unbedingt die Beschußzeichen kontrollieren. Waffe muss in AT einen Beschuss nach 1945 haben, alles davor ist ungültig und darf nicht geschossen werden.

WTO
 
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Ich erlaube mir hier, mit meinem ersten Post in diesem Forum euch ein paar Fotos von meiner (unsrer) "Ferlacher" zu zeigen - vielleicht findets ja der eine oder andre interessant.
Hintergrund:
Waffe wurde anno dazumals von meinem Grossvater bereits gebraucht erworben, mein Vater übernahm die Waffe an seinem 30en Geburtstag.
Büchsflinte + Wechsellauf Doppelflinte (so dachten wir zumindest...)
Historie der Waffe unbekannt/in Vergessenheit geraten, weder mein Grossvater noch mein Vater interessierten sich grossartig für Waffen, jagten auch nicht grossartig viel, keine Pächter, nur auf Einladung.
Die "Ferlacher" wie sie bei uns hiess stand meist einfach nur im Schrank, da wurde dann anderes Werkzeug verwendet.
Zur bestandenen Jägerprüfung Ende letzten Jahres überlies mir mein Vater jetzt die Waffe, da ich sie aus Österreich nach Deutschland verbringen musste, waren die Behördengänge etwas mühsam und erforderten einiges an Zusatzaufwand.

Eingetragen war die Waffe in Österreich als Büchsflinte 6,5x58R bzw Wechsellauf Doppelflinte Kaliber 1 Schrot 16 Vorderlader (!), Hersteller "FERLACH"(!)

Weiterhelfen konnte mir schlussendlich das Beschussamt Ferlach - die haben Daten zurück bis 1905 und waren am Telefon äusserst hilfsbereit.

Hier nun die kalten harten, Fakten, wie sichs rausgestellt hat, handelt es sich tatsächlich um
- Doppelflinte Kaliber 16/70; Hersteller Josef Hambrusch, Beschussjahr 1931
- Wechsellauf Büchsflinte, Kaliber 6.5x58R u 16/70; Hersteller Peter Mischitz

Die Waffe ist linksgeschäftet, aber ausser der Backe kaum merklich, ist für mich als Rechtsschütze kein Problem.
Problematischer ist eher die Optik:
- Dinox 4x81, vermtl. noch Original; W. Bischoff Braunschweig
Tagsüber noch OK, allerdings muss das Licht schon passen.

Schussleistung laut meinem Vater sehr gut, ich werde sie am Freitag das erste mal testen - wenn die Stände endlich aus der Winterpause zurück sind.

Und vielleicht klappts ja dann sogar, mein erstes Stück damit zu erlegen, und wenns "nur" der Fuchs mit Schrot ist.


Edit: Kann mir jemand was zum Kaliber 6.5x58R sagen? Nicht 57! Habe zum Glück >100 Schuss, aber man findet dazu im Netz so gut wie GAR nix.

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Such nach meinen Beiträgen hier. Da findest was zu 6,5x58 R
 
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Danke euch beiden - das mit dem Schrot ist bedenklich :-/
Habe Munition 16/70 mitbekommen, dann muss ich das aber definitiv vorher abchecken lassen. Vermutlich geht das dann aber auch nur in Kombination mit dem Neubeschuss und wird aufwendig/teuer. Mist...

Edit: @Stomberger : Deine Beiträge kann ich leider nicht durchsuchen, erweiterte Suche spuckt auch nichts aus
 
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Danke euch beiden - das mit dem Schrot ist bedenklich :-/
Habe Munition 16/70 mitbekommen, dann muss ich das aber definitiv vorher abchecken lassen. Vermutlich geht das dann aber auch nur in Kombination mit dem Neubeschuss und wird aufwendig/teuer. Mist...
Es gibt 16/67 und 16/65 ausreichend zu kaufen. In Deutschland gilt der Beschuss .
 
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Stimmt, hätt ich mal im Kurs aufgepasst, dann wüsste ich jetzt, dass kürzere Patronen ja immer möglich sind :D

@Stomberger ich habs jetzt über google-suche mittels site:forum.wildundhund.de geschafft, deine Beiträge zu finden - danke, sehr informativ, les ich mir durch!
 
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steve

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Die Gruppe war schon mal belebter; auch die Preise für gebrauchte Ferlacher waren mal höher.😅 Aber vielleicht findet sich trotzdem jemand der mich Erhellen kann. Ich bin über den Bockdrilling hier gestolpert:
Zunächst habe ich gedacht, dass sich der Verkäufer mit den Seitenschlossen vertan hat und es nur lange Platten sind. Allerdings würde es mich bei ihm wundern. Dann habe ich mir das Bild der Basküle von der Seite genau angeschaut. Man erkennt schon die Kontur wie bei einem Seitenschloss. Kann das eine Waffe auf der Basis einer Seitenschloss-Basküle wie z.B. beim Krieghoff-Trias sein?
 
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Tatsächlich finde ich den Preis ambitioniert.
Die Gravuren sind ohne Zweifel top, das Holz sehr schön. Aber der Schaft eben auch verbastelt und die Gläser mit Absehen 1 muss man mögen. Die Probleme beim verlöteten Bockdrilling zusammenschießende Laborierungen zu bekommen sind nicht ohne.

Das sind nur meine Gedanken.
 
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16 Mai 2001
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Ich glaube nicht, dass der Seitenschlosse hat. Erstmal fehlen die Pins und außerdem ist das Abzugsblech im Bereich des vorderen Abzugs recht breit ausgeführt, was dafür spricht, dass da Blitzschlosse drüber liegen. Wissen wird es der Verkäufer auch nicht, außer er hat die Originalrechnung. Um Klarheit zu haben, müsste man die Seitenplatten mal abschrauben. Und genau das scheint bei dem Gewehr noch keiner gemacht zu haben, zumindest sehen die Schrauben nicht danach aus.

Der Preis von 6,5 K€ bzw. 7 K€ Sofortkauf ist - Seitenschlosse hin oder her - völlig überrissen und war iirc. gestern auch noch 2.000 € niedriger. Man muss bedenken, dass eine Mündungsverstellung etwa 2.000 € kostet und ein neuer Hinterschaft in passender Holzqualität mindestens ebenso viel. Dazu kommt das neue ZF samt Montage, was nochmal mit ca. 2.500 bis 3.000 € zu Buche schlägt, wenn man ein neues Premium-ZF nimmt. Wäre man also unterm Strich bei 12-13 K€. Das ist das Gewehr nicht ansatzweise wert. Zu allem Überfluss hat man am Ende auch noch ein nutzloses BDF-Bündel im Schrank, weil man den neuen Schaft ja passend zum Schuss über das ZF hat ausführen lassen.

Was den Verkäufer betrifft, so war mir der bislang nicht als besonders kompetent aufgefallen. Ich amüsiere mich nur bisweilen darüber, welchen Schrott er unter dem Label "feine Jagdwaffen" teilweise anbietet.
 
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26 Jan 2005
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In der Beschreibung steht Stahlbasküle. Mag sein, aber ein Magnet schafft Klarheit .....
In meinem Besitz befindet sich eine ähnliche Kombination aus gleicher Zeit mit Alusystem, auch extrem kurz geschäftet, allerdings mit blinden Seitenplatten. Winkler war der Haus-und Hofbüchsenmacher des Vorbesitzers, eines Bankvorstandes von kleinem Wuchs .

WTO
 
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26 Jan 2005
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Nach der Betrachtung meines Realstücks, das im gleichen Monat beschossen wurde, kann ich beim Bockdrilling eine Alubasküle ausschließen. Die hat nämlich eingesetzte Stahlverstärkungen, deren Schrauben von außen sichtbar sind. Aber das ist bei dem durch einen Hobby-Tischler verunstalteten Schaft nebensächlich . Nur hässlich .....

WTO
 
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Wenn man sich die Position der Abzüge und der Seitenplatten ansieht, können es keine Seitenschlosse sein. Die Abzüge heben die Abzugstangen an - die liegen bei Seitenschlossen hinter der Schoßplatte.
Die Geometrie passt also gar nicht zu Seitenschlossen.
Also einfache Blitzschlosse!
 

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