Fernglas überflüssig?

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Ich weiß gar nicht wie das gehen soll ohne FG... Bin gerade etwas sprachlos.
Nicht nur Du. :rolleyes:
Ich kenne ziemlich viele Jäger mit extrem ansehnlicher Strecke die keine WBK haben. Aber irgendeinen Jäger ohne Fernglas hab ich noch nicht getroffen.

Jedem ist im Grunde klar dass es drei verschiedene "Phasen" gibt.
Sehen/Bemerken dass was da ist.
Genauer ansehen was das ist. (Ansprechen)
Schießen.

"Phase Eins" findet bei mir, wenn ich mal so Revue passieren lasse, immer noch zum größten Teil mit bloßem Auge statt. Selbst bei den Füchsen, auf die ich viel Zeit verwende, ich mag da aber klimatisch (Schnee) begünstigter sein als viele hier im Forum.
Reicht das Auge nicht mehr kommt das Fernglas.

Ich mag mich irren, aber wenn ein Jungjäger so fragt dann liegt es vielleicht an Einzelerlebnissen dass ein Reh oder Fuchs "plötzlich wie hingezaubert" da war.
Das ist aber normal und ändert sich mit keiner wie auch immer gearteten technischen Aufrüstung.

WBK ist sicher für Saujäger eine gute Zusatzinvestition. Den Vorteil dann aber auch in einen erfolgreichen Schuss umsetzen ist wieder was anderes.
 
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Ich hab seit dem ich eine Wärmebildkamera habe (Pulsar Helion XQ38f) kein Fernglas mehr mitgenommen. Mein gutes Zeiss 8x56 und mein Nikon 10x42 haben seit 3 Jahren nur noch bei begleitenden Jungjägern um den Hals gehangen. Die Wärmebildkamera und mein 56er Z6i reichen absolut aus, wobei ich noch nie auf höherer Vergrößerung als 8-Fach geschossen habe. Nicht jedes Waldrevier ist gleich aber bei mir brauche ich kein Fernglas mehr.
 
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Nutze ein Liemke Keiler 35 Pro und als Fernglas das Leica Geovid in 10x42 mit Laserentfernungsmesser und bin mehr als zufrieden mit der Kombination. Meiner Meinung nach ist ein 8x56 dank der WBK nicht mehr nötig...aber ich nutze das 10x42 immer noch gerne zum Ansprechen von Rehwild usw

Ich nutze fast die gleich Kombi, Keiler 35 Pro und Kahles 10x42 RF, das große x56 habe ich verkauft.

Für mich gehört ein Fernglas einfach dazu, wobei ich das neue 10x42 schon einem Freund überlassen habe und dann ohne auf Ansitz war. Rehwild mit Keiler erkannt und über ZF angesprochen, funktioniert genau so. Wobei mir das irgendwie zu technisch ist bei gutem Licht auf das Dispaly der WBK zu schauen.
 
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Ich kann mir wirklich kein jagen ohne Fernglas vorstellen.

Man muss doch zuerst mal im Gelände suchen und danach ansprechen was man eventuell erlegen will. So was tut man nicht mit dem Zielfernrohr oder ich weiß nicht mit was für einer elektronischen Spielerei oder dem Handy.

Ein Fernglas ist in allen Fällen das erste was ein Jäger in seinem Leben braucht , danach kommt erst die Büchse. Zusätzlich kann , nachdem wo und was man jagt , ein Spektiv und ein Entfernungsmesser von nutzen sein.

Ich fürchte das für viele Jäger die Jagd nur noch aus sitzen auf einem Hochsitz besteht.
 
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Also unter meinen Revierverhältnissen ist schon bei Tageslicht und "sitzen auf dem Hochsitz" die Wärmebildkamera jedem Fernglas überlegen. Bei der Pirsch oder im Schirm ist dann das Fernglas komplett abgemeldet. Wenn es bei der Ausgangsfrage für ein Waldrevier bleibt ist eine Hochwertige WBK aus meiner Sicht sinnvoller.
 
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Also ich wusste das es eine heiße Kiste wird, darum hab ich auch nicht unter meinen anderen Thread geschrieben. Hat den wirklich jeder von dene, die sagen es geht absolut! nicht ohne, eine keiler 35/36 oder vergleichbares in der Hand gehabt. Gibt ja auch dort die Zoom Möglichkeiten. Und ja liegt an meiner noch geringen Erfahrung, deswegen frage ich ja! Hab vllt gute 40 Ansitze hinter mir, warum nicht Leute fragen die bereits das fast das 100 Fache haben? Gibt hier ja sehr aktive Jäger die seit Jahrzehnten dieser Leidenschaft schon nachgehen und darum geht es ja... eine kritische Situation, die vermieden werden sollte, sollte vermieden werden! Ich hab nur mein ZF auf Wild gerichtet, dass ich auch als Wild erkannt habe. Liegt wohl daran, dass es wie hergezaubert herkam und wenn was neben mir aus den Busch stampft (kann auch ein Mensch sein!) zielt man noch längst nicht auf den Busch sondern schaut erstmal mit Bloßen Auge hin, bevor man in den Anschlag geht! Aber man ist dadurch um einiges flotter im Wald. Und ich hab hier häufig die Situation das man nur die Möglichkeit hat auf einen 5 Schneiße was zu erlegen, am Weg sind es zum Glück schon 15m-30m.

Zum Thema in der Dämmerung Wärmebild/Nachtsicht. Sehr berechtigte Frage! Vorweg ich beachte die Schusszeiten! Den es ist immer noch der Mensch, der den Finger krumm macht und weil ich was sehe, heißt es noch lange nicht das man es erlegen muss. Dann könnte ich mich auch umgekehrt Fragen, wieso verwende ich nicht ein ganz kleines FG das seine Leistung schnell in der Dämmerung verliert, na weil ich trotzdem noch in der Dämmerung gut ansprechen möchte und das geht vermutlich mit der WBK noch besser als mit jeden FG (so meine Vorstellung und deswegen ja auch die Frage!) und besseres Ansprechen.

Sicherer im Abschuss, da besseres Sehen, dadurch weniger Nachsuche bzw. kein Leiden fürs Wild. Andere Seite keine Chance fürs Wild? (Darauf möchte ich nicht herrumreiten, sonst befinden wir uns gleich in einer Diskussion, ist es überhaupt dem Tier gegenüber OK mit einer Waffe aus 100m zu schießen oder ist ein ZF ok etc... siehe das Fett makierte.

ohne WBK ist FG ein absolutes MUSS, wenn man effektiver Jagen möchte! Ich darf/kann halt erst ansprechen, wenn ich das Wild als Wild erkannt habe. Und da hab ich evtl noch nicht die Augen dafür. Ist wie bei der Pilzsuche, am Anfang hat man noch nicht den Blick dafür, nach und nach zack, da vorne steht schon wieder der nächste. Also locker bleiben, aber kritisch! (Wir sind alles Erwachsene Leit und jeden ist es bewusst, dass man keinen Blödsinn wie mit einen Gewehr auf einen Menschen zu zielen!!!)

Geht also mehr darum, reicht eine gute WBK aus um das FG zu ersetzen. Und nicht darum ob man komplett auf WBK / FG verzichten soll, weil dann sollte man sich überlegen ob man nicht den Jagdschein wieder besser abgibt, außer man macht es so wie ich und zielt nur auf das, was man 100% sicher sieht oder lässt es bleiben und der Rehlein darf fröhlich weiterhoppeln :p
 
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Also unter meinen Revierverhältnissen ist schon bei Tageslicht und "sitzen auf dem Hochsitz" die Wärmebildkamera jedem Fernglas überlegen. Bei der Pirsch oder im Schirm ist dann das Fernglas komplett abgemeldet. Wenn es bei der Ausgangsfrage für ein Waldrevier bleibt ist eine Hochwertige WBK aus meiner Sicht sinnvoller.

Genau bezieht sich auf reines Waldrevier, im Feld (sehe ich die Situation wieder anders, da würde ich mehr wohl auch einer ein 10x42 holen + Spektiv). Außer man kann auch hier das FG mit einen hohen Zoom der WBK abdecken und den Rest mit Spektiv. Aber hier hab ich 0 Erfahrung! Drückjagd hat man hier teilweise eh die Vorgabe 50 maximal 70 m zu schießen und das kann man mit bloßen Auge aus meiner Sicht gut überblickn, hier würde ich aber trotzdem ein Pirschglas mitnehmen, da ich die Gegend zu unreichend kenne! Also reines Waldrevier + hochwertige WBK.
 
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Das ist halt das Problem.... viele vergessen, dass die Gegebenheiten höchst unterschiedlich sein können.

Reines Feldrevier. Da hilft ein Fernglas und auch ein Spektiv..... (würde ich auch dort verwenden, wenn ich das Rehwild schon Stunden vor dem Schuss auf mich zukommen sehe!)

… Grauzone ….

Reines Waldrevier, mit nur sehr kleinen Wildäckern.... hier nütz mir ein Fernglas fast nix, nehme ich das FG hoch, schon ist das Reh abgesprungen oder über den Weg gezogen. Da muss es schnell gehen, also mit der WBK entdecken und drauf vorbereiten, Ansprechen übers ZF und erlegen. Das Stück Rehwild sieht man an dieser Stelle sowieso fast nicht wieder!

P.S. Ich habe so dass Gefühl, dass sich mancher Feld-Rehwild Jäger, kaum vorstellen kann, dass die Jagd im Wald was komplett anderes ist.... Würde mir auch wünschen, dass jeden Abend und Morgen 10 Stück Rehwild auf der Wiese rumstehen, ich gemütlich aussuchen kann... nur darauf warten muss, dass die Schussdistanz passt. Stundenlanges beobachten. Klasse. Im Wald hat man meist nur eine Minute oder gar weniger Zeit. Was nicht bedeuten soll, dass auch mal ein Stück öfters und länger auf einem Wildacker steht.
 
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Genau, häufig ist das Zeitfenster nur im Sekundenbereich. Selbst auf einer Wiese kann ich schon froh sein, wenn ich es schaffe die Waffe in Anschlag zu bringen ohne das Wild nur noch abspringen zu sehen. Die Wärmebildkamera ist da ein riesen Vorteil wenn man schon im Busch das Wild frühzeitig anwechseln sieht.

Was du aber komplett vergessen kannst ist der Digitale Zoom. Die Kamera muss in der Grundvergößerung zur Situation passen. Bei Digitalem Zoom wird das Bild überproportional schlechter im Vergleich zur höheren Vergrößerung. Das bringt überhaupt nix
 
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Habe schon oft beobachtet, wie durch ein Zlfr geschaut wird um Menschen zu erkennen ohne in den üblichen Schulteranschlag zu gehen, sondern die Waffe in beiden Händen haltend, quasi ein spektivartiger Gebrauch. Darauf angesprochen, erklärten die Betroffenen, daß sie gefühlsmäßig ihr Verhalten als ungefährlich eingeschätzt haben, obwohl die Waffe fertig geladen war. Die meisten waren dann doch sehr nachdenklich.
 
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Seit vor ca. 3 Jahren ein Wärmebildgerät Einzug gehalten hat, bleibt das Fernglas im Auto. Tagsüber reicht WBG und Zielfernrohr (bis 18fach), in der Nacht kommt ein Vorsatzgerät dazu.

Fernglas nehm ich nur noch auf Pirschfahrten durchs Revier, wenn man Kirrungen kontrolliert und dabei zufällig ein Stück entdeckt. Zum Ansitz kommt nur noch das WBG mit.
 
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Den Artikel hab ich vor einigen Wochen mal gelesen, bin aber auch hier kritisch! https://www.Mitbewerber.de/praxis/fernglas-greift-verliert-711621
 
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Also unter meinen Revierverhältnissen ist schon bei Tageslicht und "sitzen auf dem Hochsitz" die Wärmebildkamera jedem Fernglas überlegen. Bei der Pirsch oder im Schirm ist dann das Fernglas komplett abgemeldet. Wenn es bei der Ausgangsfrage für ein Waldrevier bleibt ist eine Hochwertige WBK aus meiner Sicht sinnvoller.

Ich denke das ist bei den meisten so, mit der Wärmebildkamera sehe ich das Wild schon im Bestand/Traufnähe und gehe teilweise schon in Anschlag. Die WBK ist unheimlich effektiv, trotzdem mag ich persönliche das klassische Absuchen/Abglasen mit einem Fernglas.
Erwische mich dann aber selbst immer wieder dabei, das kurz vor Sonnenuntergang doch die WBK gezückt wird :)
 
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Mal meinen Senf dazu.
Eine, wenn auch noch so gute und damit auch teure Wärmebildkamera wird niemals ein gutes Fernglas ersetzen können - weder im Feld noch im Wald.
Ein Zielfernrohr kann das auch nicht (dieses immer wieder gelesene ansprechen mit dem ZF ist ein wirkliches no g.).
Es wurde schon geschrieben, zuerst das wirklich gute Fernglas. Dann die Büchse mit einem ebenfalls sehr gutem Zielfernrohr. Sehr gut deshalb, weil man mit dem ZF immer weniger sieht als mit dem Doppelglas.
Die Wärmebild später dann mal als zusätzliche Ausrüstung, okay. So viele Vorteile bringt sie nämlich auch nicht. Man kann nicht ansprechen damit (oder will mir jemand erzählen, mit der WBK erkenne ich auf 100m den Knopfbock oder kann Rehgeis vom Schmalreh unterscheiden).
Gut ist sie, um zu erfassen, was steht da überhaupt rum und "da steht doch was". Was das dann ist, dazu braucht es eben das gute Fernglas.
 

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