Feuchtigkeit im Keller

z/7

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Das Problem ist, daß die neuen Häuser alle viel zu dicht sind, schon die Wände. Alte Ziegelwände oder ähnlich poröses Gestein kann ne Menge Luftfeuchtigkeit abpuffern, was eine geflieste Wand schon wieder nicht mehr kann. Ähnlich die Anstriche. Früher wurden schimmel oder feuchtegefährdete Räume einfach mit Sumpfkalk gestrichen. Luftdurchlässig und schimmelabweisend. Schon Dispersionfarbe ist ein ganz anderer Schnack.

Und dann das Verhalten der Hausbewohner. Den ganzen Sommer zur Zeit der höchsten Luftfeuchte wird alles aufgerissen, keine Tür mehr zum Keller weil ist ja schicker, das ganze Wasser in der warmen Luft kondensiert ratzfatz an den kalten Kellerwänden und das Ach ist groß.
 
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Der Boden hat dazu gedient, damit die Luft extrem feucht und auch im Hochsommer sehr kühl ist, meinem Großelternhaus wurde zu dem Keller-Raum eine einfache billige, dünne Brandschutztüre, die dicht ist, gemacht mehr nicht. Glaube diese Türe hat schon einige Jahre keiner mehr geöffnet, der restliche Keller ist trocken, wie gesagt kenne mich da nicht aus, bin da ein paar Jährchen zu Jung. Weiß nur, dass der Raum leer ist nur ein paar alte Originalregale stehen noch, Lagerraum kann man den nicht nützen, aufgrund der hohen Luftfeuchte und dass der RAum alle paar Jahre mal um die 30cm unter Wasser steht. Haus hat keine Hanglage, der Obst- und Gemüselagerraum ist eine halbe Geschoßhöhe tiefer als der eigentliche Keller, ist stockfinster da keine Fenster, Treppe ist geschweißt aus Metall, Regale sind auch aus Metall voll rostig, dennoch voll belastbar, Holz würde da schnell vermodern.

@Wautzebautz: Ich habe gar keine Frage, da er keine Probleme macht, ist nur ein Raum. War nur ein Einwurf, dass es früher bewusst gemacht wurde. ;)

Für ein Verlies wäre es auch Perfekt, an der Wand Kette mit Hand- und Fußfessel-Ringe.
Einen solchen Erdkeller haben wir extra im Stall für Kartoffeln und Rüben. Zusätzlich werden dort Möhren, Rotebeete, Kohl usw. gelagert.
 
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Ich weiß ja nicht was Dein Keller sonst noch für Probleme hat aber hier hast Du einen Volltreffer.
Definitiv. Bei uns am mehrfamilienhaus war mal das fallrohr im Boden kaputt (geht durch den Boden in den Kanal) immer wenn es geschüttet hat lief das Wasser rein.
Eh man mal das Rohr befahren hat verging auch ne Weile. Aber dann war’s schnell behoben und die Wand trocken.
 
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Habe die gleiche Frage wie bei Seppal:

Und was macht man, wenn gar keine Bodenplatte da ist, sprich nur gestampfter Lehm?

Bin gerade an einem alten Haus dran (leider denkmalgeschützt), auch Hanglage, wo es schon im Erdgeschoss feuchte Wände gibt. Der Keller (nur Teilunterkellerung) steht wohl regelmäßig 30cm unter Wasser.
Man kann die Wände Stückweise untergraben und ausbetonierten.
Vorher vom Statiker prüfen das es statisch möglich ist die Wände zu untergraben eventuell mit Baustützen die Kellerdecke stützen stabilisieren etc. muss der Statiker entscheiden
Also von Hand ausschachten ca 1 m breit 30 cm tief und so tief wie die Mauer ist dann denn Streifen ausbetonieren.
Eine kleine Lücke zur Mauer lassen damit
Ein Streifen Dachpappe als Kapillarebrechene Schicht rein passt.
Und mit quellmörtel denn Rest auffüllen bzw. mit nicht schwindenden Mörtel.
Das geht natürlich nur wenn es auch richtige Mauern sind.
Hatten das schon mal das einfach der Fels verputzt wurde und der Kunde Keller von Aussen abdichten wollte und die baggerschaufel dann direkt im Keller war ….
Dann denn Rest ausschachten Bodenplatte gießen und diese mit Schweißbahn abkleben bis auf die Streifen der Dachpappe
Darauf dann Estrich.
Das geht natürlich nur wenn die Wände dicht sind.
Mann kann natürlich danach dann die Wände von außen freilegen und auch mit Schweißbahn abdichten oder Bitumen dickbeschichtung.
Was auch geht ist die Kellerräume im oberen Bereich einschneiden und da dann Dachpappe in denn Spalt bei nassen Wänden und wenn der Keller nicht trockengelegt werden soll.
Das mit dem Silikon gel geht auch sehr gut!
Es reagiert wohl mit einsickern Wasser und dichtet dann.
Kenn das alles nur als der Bagger Fahrer der denn Keller von außen freilegt bzw die Handschachtung unter der Mauer.
Ausbetonieren und abdichten hat eine andere Firma gemacht.
Hoffe ich konnte mit meinen halb Laien wissen helfen.
Gibt bestimmt noch mehr Möglichkeiten und ob das was ich beschrieben habe perfekt ist weis ich auch nicht hab’s halt so schon gesehen.
 
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Zu denn Drainagen diese, nicht an die Regenfallrohre anschließen wenn das Regenwasserrohr mal verstopfen sollte, auf dem Weg zum Kanal wird die Drainage jedesmal geflutet von der Regenrinne.
Besser das Wasser ein paar meter weiter weg leiten und dann da versickern lassen oder ein Übergabeschacht wenn’s an Kanal muss. Drainage Rohre müssen natürlich auch mit Gefälle verlegt werden und mit Fluss Bahn damit Wasser auch ablaufen kann.
 
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Die Frage ist wo die Feuchte herkommt. Wand oder Boden. Die Dachrinnen. die das Wasser direkt an der Kellerwand ablassen musst Du auf jeden Fall ändern. Gegen feuchte Wände hilft budddeln, wie schon geschrieben. Hat man Betoboden ohne Farbe drauf, so atmet der und es scheint trocken zu sein. Fliesst man dann, geht die Feuchte in die Wände, wie ja schon hier beschrieben. Riecht es nach "Keller", dann macht die Feuchte Probleme. Hast Du trotz etwas feuchten Wänden über dem Boden, trotzdem einen normalen Geruch, dann kann es reichen mit einem Lufttrockner. Aber wie schon Einige schrieben, hole Dir Einen der das anschauen kann und was davo versteht.
Und niemals im Sommer den Keller lüften. Durch die sommerliche hohe Luftfeuchtigkeit, wirst Du rinnendes Wasser an den kalten Wänden haben.
 
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Grundsätzlich ist ohne vor Ort Termin und entsprechende Messtechnik und die damit verbundene zwingend notwendige Erfahrung (wer viel misst, misst Mist) keine qualifizierte Einschätzung möglich.
Wichtig ist auch das der entsprechende Gutachter/Sachverständige (beide Begriffe sind nicht geschützt) unabhängig ist, ansonsten landet man sehr oft bei Sanierungsempfehlungen
die an der Ursache vorbeigehen.
Zu oft wird die berüchtigte "aufsteigende Feuchtigkeit" diagnostiziert die aber z.B. in alten Ziegelmauerwerk mit durchgehender Lagerfuge gar nicht möglich ist.

Gerade in Kellern oder Souterrain-Wohnungen ist das Problem der Sommerkondensation, wie es @z/7 richtigerweise schon beschrieben hat , nicht zu unterschätzen.
Das muss nicht mal durch aktives Lüften zu falschen Zeit entstehen , es langt manchmal schon die natürliche Infiltration und der entsprechende Dampfdruckunterschied.

Die Ursachen können also vielfältig sein. Grundsätzlich verwirren Ferndiagnosen mehr als sie bringen, deshalb ist der Fachmann vor Ort unersetzlich.
 
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Das ist schon klar, dass man das wirklich nur vor Ort beurteilen kann, sind viele Beispiele angegeben was es alles gibt, was sein kann, welche Abhilfen es gibt usw. ich finde diesen Thread sehr informativ. Verstehe nicht ganz warum diese Ferndiagnosen verwirren sollen, Ferndiagnosen in Foren dienen auch nur dazu um sich ein umfangreiches Bild zu machen und was einen möglicherweise erwarten kann.
 
G

Gelöschtes Mitglied 25014

Guest
Verstehe nicht ganz warum diese Ferndiagnosen verwirren sollen, Ferndiagnosen in Foren dienen auch nur dazu um sich ein umfangreiches Bild zu machen und was einen möglicherweise erwarten kann.

Hier geht es aber um eine Kaufentscheidung für ein Haus. Da nützt es nichts wenn man
Tipps bekommt vom Fundament untergraben, Hausschwamm, Lüftung , Sohle abdichten,
Wände freigraben, Injektionstechnik, Horizontalsperre, Drainage u.a. wenn man nicht mal den Aufbau kennt.
 
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Stimmt aus der Sicht haben sie Recht, dennoch dienen solche Threads nicht nur den Threadersteller zur Information, ich persönlich finde solche Threads sehr interessant, erfährt man auch von anderen Probleme/Ursachen/Abhilfe.
 
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Moin,

erstmal vielen Dank an alle fleissigen Kommentatoren!

Der vor Ort Termin ist auf jeden Fall noch anberaumt, kosten aber eben auch Geld.
Mir ging es vor allem um ein Gefühl, ob es noch "im Rahmen" ist oder eben nicht.
Dazu wurde ich gerade am Telefon sehr kompetent und fachmännisch beraten.

Danke auch da nochmal!

Schön, dass man in diesem Forum auch fachfremde Themen diskutieren kann und prima, das sich so viele beteiligen!

Horrido!
 
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Das Problem ist, daß die neuen Häuser alle viel zu dicht sind, schon die Wände. Alte Ziegelwände oder ähnlich poröses Gestein kann ne Menge Luftfeuchtigkeit abpuffern, was eine geflieste Wand schon wieder nicht mehr kann. Ähnlich die Anstriche. Früher wurden schimmel oder feuchtegefährdete Räume einfach mit Sumpfkalk gestrichen. Luftdurchlässig und schimmelabweisend. Schon Dispersionfarbe ist ein ganz anderer Schnack.

Und dann das Verhalten der Hausbewohner. Den ganzen Sommer zur Zeit der höchsten Luftfeuchte wird alles aufgerissen, keine Tür mehr zum Keller weil ist ja schicker, das ganze Wasser in der warmen Luft kondensiert ratzfatz an den kalten Kellerwänden und das Ach ist groß.
Volle Zustimmung. Befasse mich auch schon ein paar Jährchen mit der Thematik. Kalke bei mir, wo es geht. Fensteranstriche mit Leinölfarbe wie seit Jahrhunderten praktiziert ist auch so ein Thema. Braucht man nur alle paar Jahre nachölen und falls Mal wieder ein Anstrich fällig ist, muss man vorher nur säubern und nicht anschleifen, da nicht schichtbildend. Waren schon sparsame Leut unsere Altvorderen!
 

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