Fleisch für den Eigenbedarf, ausreichend?

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Meine Frau und ich (beide Jäger) verfolgen einen Mischweg.

In normalen Jahren erlegen / übernehmen wir ungefähr 20 Stück Schalenwild, hauptsächlich Rehe und Sauen + 2-3 Stücken Rot und alle Jubeljahre mal ein Stück Damwild.

Dazu Enten und Gänse, ab und an Hase und Fasan.

Im letzten Jahr haben wir rund 50% unseres Fleischbedarfs mit Wild gedeckt. Wurst und Räucherwaren lassen wir derzeit noch bei einem sehr guten Freund und Metzgermeister machen. Perspektivisch soll sich das mit unserem Hausbau ändern, dann wollen wir uns da auch reinfuchsen.

Eigentlich alle Alltagsgerichte mit Hack machen wir mit Wildhack.

Knackpunkt für mich ist das warme Mittag auf Arbeit, ich weigere mich einfach einen Rehrücken in der Mikrowelle warm zu machen!!! Daher gibt es maximal Nudeln mit Bolo, Gulasch, Chili etc. aus der Welle. Alles andere wird beim örtlichen Fleischer konsumiert.

Unsere Neugeborene Tochter isst bisher nur Wildfleisch, die braucht aber auch nur sehr wenig.

In diesem Jahr läuft es auf Grund sehr widriger, nicht vorhersehbarer Umstände sehr viel schlechter, bisher konnten wir nur 2 Stück Schalenwild übernehmen. Zum Glück können wir regelmäßg bei Freunden als Gast raus und ab und an ein Stück übernehmen, so das es für einen Familienbraten, ein paar Würste und halt für die kleine reicht.

Ich hoffe, bzw bin fest überzeugt, das sich das nächstes Jahr wieder ändern wird.
 
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Ich lasse verkaufte rehe beim Metzger machen, so wie der Kunde es möchte, das hat sich bewährt. Preis 6,50 in der Decke mit Haupt + Metzger
Der Metzger ist unser Jagdaufseher und wenn der keine Hand anlegt erzielen wir 6 € in der Decke mit Haupt.
und wenn er küchenfertig zerlegt bleibt es nicht bei 6€/kg plus Arbeitslohn.
Das ist dann eher das doppelte.
 
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einfach machen! und sowas spricht sich rum und vielleicht sprich dich ja jemand an. Dann kannst du auch deinen Pächter sagen, dass du eine Sau verkaufen kannst. Dann aber bitte nicht zu einem zu hohen Preis. Kann funktionieren, Betonung auf kann
Ich könnte mehr verkaufen, wie ich die letzten Jahre erlege.
Das mach ich aber auch nicht zur Gewinnerzielung/Kostendeckung. Trotzdem würde ich erlegtes und von mir erworbenes Wild nicht tauschen.
 
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Versteht mich bitte nicht falsch, ich gehöre absolut nicht zur "how dare you!"-Generation und will niemandem etwas verbieten aber etwas überrascht bin ich ob der Antworten hier schon, wie normal der täglich (mehrfache?) Fleischkonsum wohl nach wie vor ist... selbst bei Jägern, denen ich ein bewussteres Verhältnis zur Kreatur, zur Natur und unserer Umwelt unterstellen würde.

Mangels eigener Ländereien / Revierpacht schlage ich mich seit letztem Sommer mit selbst geangeltem Fisch und fremd erlegtem Wild (Elchkalb, Überläufer, Reh, Gänse) und ein paar Stücken Reh aus dem schwäbischen Revier durch. In einer solch schweren Mangelsituation kann es dann schon mal zu vegetarischen Tagen kommen und was soll ich sagen - ich lebe noch! Ach ja, den halben Biber habe ich noch in der Truhe...

Übrigens: Viele Hackfleischgerichte schmecken toll mit Wild, aber auch ganz ok mit Linsen, Kichererbsen, Bohnen STATT dem Fleisch ;)

Für mich ist ein tolles Stück (Wild)Fleisch etwas nicht alltägliches und etwas, was ich mit Zeit, Muse und Dankbarkeit zubereite und in guter Gesellschaft mit angemessenen Getränken genieße.

... nur meine ganz persönliche Meinung und mein kleiner Beitrag zum Klimaschutz ohne jeglichen missionarischen Eifer! 🤝
 
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Heute Morgen Frage gestellt, gehofft auf zwei bis drei Antworten, komme nach dem Arbeiten heim und sehe wie viele sich an dieser Frage beteiligen :oops:
An dieser Stelle bedanke ich mich schonmal für die vielen und teilweise sehr ausführlichen Einblicke und Erfahrungen. Eine wirklich tolle Community!!

Wurst essen meine Freundin und ich überhaupt nicht. Größtenteils essen wir vegetarisch. Wenn es Fleisch gibt, dann meistens in Form von Gegrilltem bei uns Zuhause, selten mal Burger oder bei den Schwiegereltern irgendwas. Da muss man aber nicht immer unbedingt hin 😇

Angelschein habe ich auch und in naher Zukunft sollen auch Schlachthühner(Brahmas) her 😉.
Die Idee mit dem Tauschen finde ich richtig gut. Denn in meiner Ideologie komme ich nicht an Rindfleisch heran. Das wäre eine Option auch das abzudecken.
 
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Für Deinen dann wohl eher gemäßigten Fleischbedarf sollten wenige Stück Schalenwild (Reh, Sau) und eine Kühltruhe reichen. Vor dem Einfrieren und Verzehr steht der Jagderfolg, weil der oft nicht planbar ist, ist Vorratshaltung angesagt.
Ein ständige Jagdgelegenheit ist vor dem sporadischen Gast-Sein anzuraten.

Ich kaufe nie Fleisch (Braten, Gulasch o.ä.) beim Metzger, allenfalls etwas Wurst als Brotbelag.
Für meinen auch nicht täglichen Fleischbedarf der Hauptmahlzeit ist immer Wild eingefroren (Bratenstücke, vorgeschnittener Gulasch, Hack, Bratwürste). Reh-Leber/Herz wird frisch zubereitet.
Wurst-Schinkenprodukte aus Wildfleisch sind für mich etwas sehr Delikates, die muß ich zukaufen bzw machen lassen.
 
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Heute Morgen Frage gestellt, gehofft auf zwei bis drei Antworten, komme nach dem Arbeiten heim und sehe wie viele sich an dieser Frage beteiligen :oops:
An dieser Stelle bedanke ich mich schonmal für die vielen und teilweise sehr ausführlichen Einblicke und Erfahrungen. Eine wirklich tolle Community!!

Wurst essen meine Freundin und ich überhaupt nicht. Größtenteils essen wir vegetarisch. Wenn es Fleisch gibt, dann meistens in Form von Gegrilltem bei uns Zuhause, selten mal Burger oder bei den Schwiegereltern irgendwas. Da muss man aber nicht immer unbedingt hin 😇

Angelschein habe ich auch und in naher Zukunft sollen auch Schlachthühner(Brahmas) her 😉.
Die Idee mit dem Tauschen finde ich richtig gut. Denn in meiner Ideologie komme ich nicht an Rindfleisch heran. Das wäre eine Option auch das abzudecken.
Mache auf jeden Fall Hack.

Burger
Nudelsaucen
Buletten
....
Extrem vielseitig
 
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Hallo Liebe Jäger/innen,

ich mache ab nächster Woche meinen Jagdschein in BW und eine Frage brennt mir schon lange auf der Zunge.

Ist es möglich seinen Fleischkonsum nur auf Selbsterlegtes zu reduzieren? Kann man mit dem Jagen seinen eigenen Fleischkonsum abdecken?

Selbstverständlich spielen hier Faktoren wie die Häufigkeit des Fleischkonsums und die Häufigkeit des Jagens eine Rolle..
Nehmen wir mal an es wird drei Mal die Woche Fleisch gegessen und dazu einmal am Wochenende gejagt.

Kann jemand mit mir seine Erfahrungen teilen?

Liebe Grüße

Stefan

Ja, man kann seinen Fleischkonsum abdecken. Wenn man‘s kann. Also wenn man eine entsprechend ergiebige Jagdgelegenheit hat, wenn man gut genug jagen kann, um entsprechend Beute zu machen, wenn man aus Beute Nahrungsmittel machen (lassen) kann, wenn man genügend Mengen lagern und wenn man diese auch noch entsprechend zubereiten kann.
An Wild ist eben nicht nur Rücken und Keulen, sondern auch noch Hals, Schultern, Rippen und Knochen.

Wenn Du an alles einen Haken machen kannst, kriegst Du das hin. Ansonsten kann man alles lernen.
 
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Hallo Liebe Jäger/innen,

ich mache ab nächster Woche meinen Jagdschein in BW und eine Frage brennt mir schon lange auf der Zunge.

Ist es möglich seinen Fleischkonsum nur auf Selbsterlegtes zu reduzieren? Kann man mit dem Jagen seinen eigenen Fleischkonsum abdecken?

...

Liebe Grüße

Stefan
Die Frage ist einfach zu beantworten:

wenn Du zubereiten kannst, ja.

Wenn sich die Kochkünste auf Wiener Schnitzel, Buletten und Spaghettisoße beschränken, wird es eng.

Andersrum: man muß Spaß haben am Ausprobieren, am Genuß, an Diversität und an gutem Fleisch. Wessen Geschmack durch Aldi geprägt ist, der kann ohne Antibiotika aus dem tiefgefrorenem Schnitzel und Hormonen aus der zum Steak gewordenen alten Milchkuh nicht mehr leben und ist für die gute Küche verloren. Es se denn, er ließe sich von Sarah Wiener retteen.

Gruß,

Mbogo
 
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Du kannst aber auch 24/7 im Forum schreiben. Dann kommste irgendwann auf 50.000 Beiträge, hast aber leere Kühltruhen.

Danke, endlich hatte ich mal was zu lachen am heutigen Tag!!!!


Zum Thema Konsum und Zubereitung, das Eine schliesst das Andere ja nicht aus.
Ich kann ja mein Stück beim Metzger des Vertrauens zubereiten lassen und dann selbst "verwerten". Ich hab selbst auch keine Möglichkeit bei mir zu verwursten, zusammen mit meinem auch jageden besten Kumpel machen wir das aber gelegentlich. Der Rest geht zu nem Kumpel in die Metzgerei.
Alles was wir sonst an Fleisch verwenden kommt von der örtlichen Metzgerei, nix ausm Tiefkühlregal.

Geniessen kann man alles, wobei natürlich das morgendliche Salamibrötchen nicht den "Geschmacksorgasmus" hervorruft wie ein selbst vorbereitetes und mariniertes Rehsteak oder gefülltes Wutzefilet
 

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